Der G-Evolution der Firma Vidis

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zu Verfügung gestellt von der Firma Vidis

Auch ich war lange Zeit der Meinung das der InterActor wohl auf ewig das ungewöhnlichste Zubehör für das N64 sei. Doch seit dem G-Evolution hat sich meine Meinung dann doch geändert. Mit diesem Gerät hält das erste mal der Hauch von VR Einzug. Vergeßt den 3D Stick eures Pads. Jetzt wird freihändig gesteuert. Das G-Evolution wird vom Hersteller als ein Bewegungsempfindliches Control System bezeichnet. Das nicht zu Unrecht. Nach dem Auspacken liegen vor euch 2 Teile. Einmal der sogenannte Reactor sowie der Gripstick. Beide Teil sind fest über ein Kabel miteinander verbunden. Vom Gripstick geht danach das Kabel zum N64. Eigentliches Herzstück ist der Reactor, der wenn man so will ein 3D Stick oder Steuerkreuz in abgewandelter Form darstellt. Dieses Teil zieht man sich über die linke oder rechte Hand und befestigt es per Klettverschluß. Mit diesem Teil simuliert Ihr später in den Spielen die Richtungen, wie sonst mit dem Stick oder den Steuerkreuz. Den Gripstick nimmt man danach in die andere Hand und findet auf ihm alle möglichen Knöpfe des normalen Pads. Inmitten des Reactors ist das Herzstück eingefaßt, der A-Chip. Dieser registriert die Bewegungen eurer Hand und sendet sie an das Spiel. Deshalb gilt es auch hier vor dem Einschalten eine sogenannte Mittelstellung zu halten. Man hält den Reactor gerade und schaltet die Konsole ein. Jetzt ist er Kalibriert und man kann fortfahren. Das geht schon bei den Menus in den Spielen los. Bewegt man die Hand nach oben geht’s auch in den Menus nach oben. Dabei werden so die beiden möglichen Achsen des N64 simuliert. Dreht man das Handgelenk nach links oder rechts entspricht es der X-Achse. Dementsprechend nach unten oder oben ist es die Y-Achse. Dreht man die Hand nach allen Richtungen kann man auf einem Display des Gripsticks die Intensität mitverfolgen, die in Form einer ausschlagenden Balkenanzeige dargestellt wird. Durch kleine Rädchen am Reactor kann man einstellen wie stark sich die Neigungen der Hand im Spiel auswirken sollen. Das ist auch gut so. Denn mit der rechten Hand ist ein drehen des Handgelenks nach rechts einfacher als nach links. So kann man es ein nach seinen Vorlieben einstellen. Der Gripstick hat aber noch viel mehr zu bieten. Auf dem Display kann man neben der Achsen Anzeige auch die verschiedenen Tasten umprogrammieren, was manchmal sogar notwendig ist. Denn von der Bauform ist er manchmal etwas unglücklich geformt. Denn nicht wie auf dem Pad mit einem Z-Trigger hat man hier 3 Abzugstasten, die unterschiedlich gut zu erreichen sind. Oben z.b. ist die A-Taste, in der Mitte der Z-Trigger und unten die R-Taste. Vorne auf der Front findet man die B-Taste sowie die L-Taste. Fehlen tun dagegen die C-links oder C-rechts Tasten, die man aber wie schon erwähnt programmieren kann. Desweiteren kann man per Knopfdruck die Achsen umkehren, sowie zwischen dem Analog Modus und dem Digital Modus umschalten. So kann man mit dem Reactor 3D-Stick Spiele, sowie auch Steuerkreuz Spiele zocken. Desweiteren findet man natürlich die Start Taste und ein kleines Steuerkreuz, das man ja in Analog Modus Spielen trotzdem braucht. Doch genug der Theorie. Wie funktioniert es? Zuerst einmal muß man sagen das nicht alle Genre für dieses Teil prädestiniert sind. Jump’n Runs scheiden aus, da hier zu oft Punktgenau gesteuert werden muß. Und mit einer freischwebenden Hand ist das problematisch. Bei Shootern ist es ähnlich. Ich habe zwar 2 Level mit James Bond gespielt, was heißt es geht. Aber ideal ist es nicht. Denn zu oft benötigt man die verschiedensten Tasten. Bei Turok 2 ist es schlimmer, da hier vor allem die C-Tasten immer wieder benötigt werden. Wesentlich besser läuft das ganze in Flugspielen wie Starfox oder Chopper Attack ab. Hier macht das Teil nach einer Eingewöhnungsphase richtig Spaß. Gerade Starfox mit seinem freibeweglichen fliegen klappt super. Legt man nun noch die Schußtaste und Bombentaste günstig um ist es einfach nur cool. Total überrascht und eigentlich am besten funktioniert das Teil bei Prügelspielen. Ja, Ihr lest richtig. Schon nach wenigen Minuten Mortal Kombat (nicht die 3 und nicht die 5 :-) Schon im Training merkt man was für ein ungeheures Potential hier drin steckt. Wenn euch unterhalb die Movekombinationen dargestellt werden hört es nie auf. Kombos hintereinander sind kein Problem. Natürlich klappen nicht alle wie gewollt. Aber im Gegensatz zu den Fingern, die spätestens nach ein paar ellenlangen Tastenkombinationen langsam anfangen zu schmerzen geht es hier erst richtig los. Auch hier sollte man aber die Tasten etwas umbelegen. Aber ich behaupte einfach mal. Wer sich die Zeit nimmt die Koordination mit diesem Teil zu lernen kann hier unerreichten Prügelspaß erreichen. Bei Rennspielen kann man das Teil ebenfalls gut nutzen. Gas und Bremse legt man sich günstig auf die Abzugsknöpfe und lenkt dann easy mit der Hand. Ungewohnt aber cool. Auch hier macht sich die Verstellbarkeit der Intensität positiv bemerkbar. Was bleibt am Schluß. Ein Killer Gerät vom Schlage “muß ich haben“ ist der G-Evolution sicher nicht. Aber Freaks und Freunde von Spielereien wie ich haben an diesem Teil ihre Freude. Natürlich muß das Spielgenre passen. Denn nicht mit jedem Spiel macht es Laune. Aber wie schon erwähnt sind Prügelspiele unglaublich gut zu spielen. Wenn man sich die Zeit nimmt zu üben. Für ein Spielchen zwischendurch ist es sicher das falsche Zubehörteil. Kritik gibt es für das zu kurze Kable, das nur in Standardlänge dabei ist und der fehlende Memcard Slot. Rumble Feeling ist nicht möglich. Beim Laden von Spielständen muß man sich mit dem Trick ein zweites Pad einzustecken behelfen, was es zumindest etwas entschärft. Wer aber nach einem ungewöhnlichen Zubehörteil sucht ist hier richtig. Denn technisch funktioniert es einwandfrei.


Empfohlener Verkaufspreis: 129,00DM

Matthias Engert
(28.02.2000)

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