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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Nachdem der Star Wars Boom nun langsam etwas abebbt bringt THQ mit den Yoda Stories noch ein Star Wars Spiel auf den Markt das sich vom Spielprinzip her sehr an Zelda oder Quest for Camelot anlehnt. Ein knackiges Adventure das mit immerhin 15 langwierigen Missionen daherkommt. Wer also auf das scheinbar doch noch erscheinende 4. Star Wars Spiel auf dem N64 nicht warten will, könnte hier eine Zwischenlösung finden. Doch taugt das Spiel überhaupt etwas? Das werdet Ihr auf den nächsten Zeilen lesen können. Die Story ist natürlich sehr mit der Geschichte von Star Wars verbunden. In diesem Spiel übernehmt Ihr die Rolle von Luke Skywalker, der vom Jedi Meister Yoda zu einem Jedi Ritter ausgebildet wurde. Wie immer in solchen Spielen gilt es wieder den alten Kampf zu fechten Gut gegen Böse, der hier in Form das schwarzen Lords der Sith -Darth Vader enthalten ist. Lukes Aufgabe ist es nun in den 15 Missionen die auf einander aufbauen immer wieder neue Ziele und Aufgaben zu erfüllen um das Gute am Ende siegen zu lassen. Schaltet man den GBC ein hat man nur die Auswahl zwischen dem Game Start und dem Paßwortscreen. Das eine Batterie hier viel besser gewesen sollte man auch im Spiel stark spüren. Beginnt man ein neues Spiel bekommt man immer von Yoda eine Einführung in die Welt und ein bestimmtes Item, das irgendwann in diesem Level gebraucht wird. Leider ist alles in Englisch gehalten, was es an vielen Stellen schwer machen kann, da sehr oft deftige Fachbegriffe verwendet werden. Danach fliegt Luke mit seinem Gleiter auf die Welt und landet im sogenannten Weltraumhafen. Dieser Punkt ist jedesmal vorhanden und der Zentrale Punkt dieser Welt. Danach steuert man den Helden Luke aus der gewohnten Zelda Perspektive schräg von oben. Was aber sofort auffällt ist die mit Abstand schlechteste Framerate eines GB Spiels.
Es ruckelt ungewöhnlich stark wenn man Luke bewegt. Das ist vor allem zu beginn sehr gewöhnungsbedürftig. So ist vor allem ein punktgenaues steuern sehr schwer, vor allem wenn man Türen betreten will oder an ein Objekt herantreten will. Man gewöhnt sich zwar daran, aber ein dicker Minuspunkt im Spiel. Von seinem Startpunkt gilt es nun die jeweilige Welt zu erkunden. Unterstützt wird Luke dabei von verschiedenen Dingen. Zum einen besitzt er wie andere Spiele auch ein Itemmenu. Hier kann Luke unzählige Dinge mit sich führen die er auf seinen Abenteuern findet. Will er eines benutzen ruft man dieses auf und wählt das entsprechende Objekt an. Danach kann man auf dem Spielscreen auf allen Felder direkt um Luke dieses benutzen. Man kann so bestimmte Aktionen auslösen, wie Key Cards auf Schlösser bringen oder bestimmten Personen ein bestimmtes Item geben. Das ist sehr oft der Fall im Spiel. Überhaupt ist es wie in vielen Adventurespielen auch. Alles ist irgendwie abhängig voneinander. Man findet etwas und benutzt es an einer bestimmten Stelle. Dort findet man ein weiteres Teil u.s.w. Trotzdem ist es manchmal etwas langatmig, da man ab und zu die gesamte Welt rauf und runter rennt. Man hat zwar in vielen Welten Teleporter eingebaut. Aber die sind meist so eingebaut wie man sie eigentlich nicht braucht. Damit man nicht unentwegt falsch läuft kann man immer eine Karte finden. Diese ist meist gleich zu beginn irgendwo versteckt und stellt danach die Karte in großen Vierecken dar. Die Umsetzung ist dabei sehr gelungen. Schon gesehen Bereiche sind heller als noch nicht betretene Bereiche. Dabei beinhalten wichtige Kartenbereiche kleine Symbole, an denen man sieht das hier etwas wichtiges zu finden oder zu tun ist. Hat man das entsprechende Rätsel gelöst ist auch dieses Symbol hell dargestellt. Desweiteren gibt es Symbole für Barrieren in der Welt oder auch ein Sternsymbol für den finalen Teil einer Welt. Allerdings kann man diesen auch schon erreichen wenn man noch gar nicht alles beisammen hat. Das macht die Rätsel manchmal ebenfalls etwas schwer. Neben der Möglichkeit durch Items Rätsel zu lösen gibt es auch die sogenannte Macht in jedem Level. Da nur Luke diese beherrschen kann, darf er sie sich zu nutze machen. Dazu muß man ebenfalls einen versteckten Punkt finden wo Luke diese immer wieder holen kann. Denn benutzt er sie leert sich eine Anzeige. Ist sie leer muß erneuert werden. Hier wäre eine Teleporter angebracht. Denn die Macht ist wirklich meist in der letzten Ecke der Welt. Und alles muß man wieder erlaufen, was auch Zeit kostet.
Neben solchen Hindernissen sind die Welten natürlich auch voll mit Gegnern, den Imperialen Truppen. Um diese zu bekämpfen besitzt Luke zum einen einen Laserstab, den er unendlich einsetzen kann. Mehr Wirkung haben aber richtige Feuerwaffen, die aber nicht unbegrenzt schießen können. Diese findet Luke ebenfalls an unterschiedlichen Stellen oder beim Ableben bestimmte Gegner. Da Luke im unteren Bildschirmteil eine Lebensleiste hat sollte man vorsichtig sein. Aber auch hier kommt der ruckelnde Bildaufbau nachteilig zum tragen. Das blöde ist jetzt nämlich beim Ableben. Durch den Paßwort Modus beginnt man die Welt von vorn. Nach 3 Stunden spielen ein mehr als nervender Moment. Um die Anzeige wieder aufzufrischen kann man zum einen Med Kits finden, die aber recht selten sind und auch nur einen Teil auffrischen. Wesentlich angenehmer sind die vorhandenen Hilfsroboter. In bestimmten Häusern kann man dort die Energie kostenlos und voll wieder auffrischen. Trotzdem bleibt immer ein kleiner fader Beigeschmack. Sind manche Rätsel noch relativ logisch, muß man oft auch durch Zufall etwas entdecken. Sei es nur einen Stein an eine bestimmte Stelle schieben. Das kann viel Zeit kosten und auch ein bißchen frusten. Gerade wenn man hinterher merkt das man es wesentlich leichter gehabt hätte. Grafisch zeigt sich das Spiel auch von mehreren Seiten. Es gibt viele schöne Locations. Gerade im inneren vieler Häuser hat man sich viel Mühe gegeben. Die Außengrafik kann nicht immer überzeugen. Dafür ist es oft abwechslungsreich. Mal geht es im Wald oder in der Wüste zur Sache. Dann mal wieder auf einer schneebedeckten Oberfläche. Negativ ist auf jeden Fall das ruckeln des Screens, das sicher nicht jedermanns Sache ist. Auch die sich manchmal nicht erklärenden engl. Fachbegriffe stellen manchen Star Wars unkundigen vor ein Rätsel. Da hilft dann echt nur ausprobieren. Erinnerungen an Shadowgate werden wach. Ansonsten ist das Spiel mit Abhängigkeiten gespickt, das an Schwierigkeit zunimmt je länger man spielt. Auch das immer wieder ablaufen der Welt um etwas abzuliefern oder zu holen nervt ein wenig. Gelungen ist die Karte, die manchmal auch weiterhelfen kann. Auch die Story selber ist ansprechend umgesetzt. Einen Vergleich mit Zelda DX was das Genre angeht hält Yoda Stories nicht stand. Dazu sind dann doch zu viele Ungereimtheiten enthalten. Wer aber auf Rätselkost steht und mit den Kritikpunkten leben kann bekommt vor allem langen Spielspaß. Alle anderen sollten zu Zelda greifen oder auf die neuen Abenteuer von klein Link warten.

Komplettlösung zu Star Wars: Yoda Stories

Wertung

Matthias Engert
(28.02.2000)

Magazin64@aol.com