X-Men Mutant Academy

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Activision Deutschland

Gibt es auf dem GBC eigentlich irgendein Genre das unterbesetzt ist? Ja das gibt es. Auch wenn man es bei der Spieleflut für Nintendos Kleinen nicht glauben kann. Prügler sind klar in der Minderheit. Scheiterte es doch oft am Speed und der technischen Umsetzung dieses Themas. Nun hat sich Activision der Aufgabe gestellt und mit X-Men Mutant Academy eine reinrassigen 2D Prügler auf die Beine gestellt. Durch die Lizens mit Marvel, die uns ja auch Spiderman auf dem GBC beschert, der übrigens die Tage auch als Test erscheint sind nun auch die X-Men zum Leben erwacht. Diese Mutanten, die basierend auf dem Comic und der Trickfilmserie von Professor Charles Xavier geschaffen wurden um ihre Kräfte für das gute einzusetzen. Und Kräfte haben die X-Men mehr als genug. Die Mutanten, die eine Mischung aus allen möglichen Charakteren bilden sind auch vollzählig auf dem GBC vertreten. Schaltet man den GBC an wird man zunächst von den üblichen Firmenlogos begrüßt was begleitet wird von einem recht lauten und eindringlichen Sound, der schon zeigt das hier die Post abgehen soll. Über Geschmack kann man streiten. Ich finde die Sounds und Stücke im Spiel recht stimmig. Später hat man eh mit ganz anderen Dingen zu tun als auf die Musik zu achten. :-) Das Hauptmenu bietet einiges an Modi, wobei das Spiel auch einen 2P Modus über Link bietet, was zeigt das die Entwickler von Crawfish hier ihre Aufgaben erfüllt haben. Desweiteren findet man den Punkt Story Mode, Battle Mode, Survival, Training und die Options. Auch die Options bieten einiges zum einstellen. Neben soundtechnischen Dingen kann man den Schwierigkeitsgrad einstellen, was nicht nur spieltechnisch auswirkungen hat, die Anzahl der Runden (1, 3 oder 5) sowie die Wirkung der Treffer. Ob sie großen Schaden anrichten sollen oder weniger. Was dann übrigens nicht nur für eure Treffer gilt.
Auch ob Ihr die Zeit der Runden begrenzen oder unendlich spielen wollt könnt Ihr hier einstellen. Um einen ersten Kontakt mit dem Spiel zu bekommen ist das Training sehr gut geeignet. Dazu kommt man zunächst auf den Kämpferbildschirm, der unter anderem neben den 9 X-Men Charakteren 2 geheime Charaktere zeigt, die später erst freigespielt werden wollen. Die Charakter sind wie schon erwähnt Originale und sind von meinem Favoriten Wolverine bis zu Magneto alle dabei sind. Man wählt einen eigenen und einen Sparringspartner. Danach im Training findet man schonmal den Bildschirm des Spiels. Oben sieht man jeweils die Gesichter der Charaktere und deren Energieleiste. Unten wiederum ist eine 2. Anzeige vorhanden, die sogenannte Adrenalin Anzeige. Im Training könnt Ihr nun einstellen ob euer Gegenüber garnichts machen soll, springen oder ducken soll. Per Select Taste könnt Ihr euch die Special Moves auf den Screen holen und nachlesen. Dabei sind Tastenkombis vonnöten, die aber machbar sind. Gesteuert wird logischerweise mit dem Kreuz und mit A und B könnt Ihr zunächst Grundmoves ausführen. Eingeteilt in Kicks und Schläge geht die Auswahl dann weiter je länger man die Knöpfe drückt und natürlich mit welcher Kombi mit dem Kreuz zusammen. So reicht schließlich die Auswahl bei allen von verschiedenen Schlägen über Fußfeger und Sprungaktionen, die ebenfalls eingearbeitet sind. Was mir sehr gefällt das jeder 2 verschiedene Specialmoves hat, die sich sehr von den Kämpfern unterscheiden. Während z.b. Wolverine diverse Wirbelattacken mit seinen Klauen ausführen kann schießt Magneto kleine Geschosse oder Storm läßt euch durch die Luft wirbeln. Das ganze ist technisch auch gut umgesetzt. Natürlich klappt nicht jeder Move in der Hektik des Gefechts sofort, aber unlösbar ist hier nichts. Das ganze ist gepaart mit einem angenehmen Gamespeed, der weder Ruckler noch irgendwelches Flackern erzeugt. Die 2. Anzeige unterhalb füllt sich je besser Ihr euren Gegner trefft. Ist sie voll kann man eine 3. Spezialattacke ausführen, die recht leicht durch gemeinsames drücken der A und B Taste ausgeführt wird. Einziger Nachteil ist das sie einen Moment braucht ehe sie wirkt. Als Finisher weniger zu gebrauchen. Desweiteren können manche Charaktere ihre Gegner auch greifen und im Falle von Magneto erstmal kräftig durchbraten oder bei Storm von einer Seite zur anderen durch die Luft wirbeln. Technisch gibt es also wenig zu meckern.
Man darf nie vergessen das man hier einen GBC vor sich hat, der begrenzt durch die Tasten nie die Fülle eines Prüglers einer Heimkonsole erreicht. Hat man sich mit seinem Charakter mit den Moves angefreundet kann man ruhig ein erste Spielchen beginnen. Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad sollte man aber nicht anfangen. Der wird seinem Namen auch gerecht. Der Story Modus führt euch nun gegen alle anderen Mutanten um die ganze Welt, wobei hier jetzt auch grafisch ansprechende Hintergründe auf euch warten. Mal die Tower Bridge von London oder auch die Sphinx in Agypten. Ihr bekommt vor dem Kampf euren Gegner zu sehen und los geht die Action. Auch jetzt mit aktiven Gegner bleibt der Spaß nicht auf der Strecke. Alle Variationen der Moves muß man teilweise anwenden, wobei der kaum geübte Blocker hier ebenfalls zu seinem Recht kommt. Alles sehr kurzweilig wenn da nicht folgendes wäre........, leider gibt es einen Trick wie man jeden Kampf relativ leicht gewinnen kann. Man muß ihn finden. Aber das schmälert den Spaß gewaltig. Selbst auf dem höchsten Grad ist man so relativ schnell durch. Würde man ihn nicht anwenden wäre das Spiel sehr gut. Denn in den beiden hohen Schwierigkeitsgraden wird euch viel abverlangt. Vor allem aber ist das Spiel nicht unfair. Auch die Kollisonsabfrage ist sehr genau. Schießt ein Gegner ein Geschoß und Ihr duckt euch, dann geht es genau über euch hinweg. Auch bei Nahkampfschlägen treffen eurer Aktionen. Auch laufen die Charaktere nicht ineinander. Alles wunderbar, wäre da nicht dieses Mißgeschick. Denn das Spiel bietet auch Anreiz wirklich die beiden schweren Schwierigkeitsgrade durchzuspielen. Als Belohnung kämpft man nämlich am Ende gegen die beiden geheimen Charaktere. In jedem Schwierigkeitsgrad gegen einen. Besiegt man auch sie bekommt man ein Paßwort mit denen man sie immer freischalten kann. Also auch Belohnungen sind enthalten, was leider nicht jedes GBC Spiel bietet. Die anderen Modis wissen für kurze Zeit zu gefallen. Im Survival geht es gegen unendlich Gegner nacheinander. Solange bis eure Leiste leer ist. Für Hartgesottene ein feines Zwischenspielchen. Schade das man nicht speichern kann. Der Battle Modus kann entweder allein oder auch zu zweit gekämpft werden. Hier kann man auch Teams bilden die gegeneinander antreten, wobei immer der Sieger solange weiterkämpft bis seine Leiste leer ist und so der nächste aus dem Team dran ist. Was die Sache dann wieder positiv gestaltet ist der angesprochene 2P Modus über ein Link Kabel. Hier kann jeder seinen Charakter wählen, auch die versteckten per Paßwort und Kämpfen unter Freunden steht nichts im Wege. Wäre das Mißgeschick nicht wäre eine 80er Wertung locker drin gewesen. Auch wenn man sich sagt dies nicht zu nutzen. In engen Kämpfen hat man es halt immer im Hinterkopf. Wirklich Schade, denn der technische Rahmen der Charaktere, der Moves und vor allem der Umsetzung auf dem Screen ist sehr gelungen .

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Wertung

Matthias Engert
(21.09.2000)

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