WWF Attitude Logo

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland.

Nachdem man auf dem N64 mittlerweile fast jeden Wrestlingtitel blind kaufen kann warten GBC Jünger auf eine entsprechende Alternative um auch unterwegs für ein bischen Rumble zu sorgen. Mit WWF Attitude ist diese warterei nun vorbei. Wie bei Conker startet auch hier das Spiel zuerst auf dem Game Boy Color anstatt auf dem N64. Warum also nicht die Zeit auf dem GBC überbrücken. Das von Acclaim vertriebene Spiel wurde hier von Crawfisch Interactive programmiert. Dabei sollte sich zeigen das auch auf dem GBC ein gewisser Anspruch erreicht werden kann was Wrestlingspiele angeht. Nach dem Titelbildschirm erwartet den Spieler der obligatorische Hauptbildschirm. Auf diesem findet man aber noch nicht die eigentlichen Spielmodi sondern verschiedene andere Dinge, die nicht unerheblich sind. Zum einen die Options in denen Ihr z.b. 3 verschiedene Schwierigkeitsgrade einstellen kann. Vor allem Hard sollte sich als "sehr nett" erweisen. Desweiteren könnt Ihr hier die Tastenbelegung ändern. In WWF Attitude ist neben dem A- und B Knopf auch die Select-Taste mit einer Funktion belegt. Allerdings sollte man erst ein wenig Probespielen um zu sehen welche Variante am besten zu einem paßt. Ebenfalls auf dem Hauptbildschirm findet man den Passwort Screen. Da eine Batterie nicht integriert ist werden Spielstände im Spiel per Passwort gesichert. Ein kleines Highlight findet man ebenfalls noch im Hauptbildschirm. Nämlich eine Biographie aller Kämpfer. Hierbei gebührt auch dem Handbuch ein großes Lob. Hat man im Spiel neben dem Bild des Wrestlers nur ein paar allgemeine Daten, so wird im Handbuch in kleinen Texten auf alle im Spiel enthaltenen 20 Wrestler der WWF eingegangen. Eingefleischte Wrestlingfans wissen zwar alle Fact's. Aber für Gelegenheitsspieler doch ein kleiner Blick hinter die Kulissen der Wrestler. Selbst weibliche Wrestlingfans kommen auf ihre Kosten. Denn auch Playboy Schönheit Sable ist unter anderem mit von der Partie.
Bevor man sich in die vielen enthalten Spielmodi stürzt ist ein Training unerläßlich. Auch dieses findet man hier auf dem Hauptbildschirm. Vor den Kämpfen wie beim Training wählt man seinen Kämpfer aus. Ebenso ist es überall möglich einen Zufallsgenerator zu starten. Jetzt wird dem Spieler ein Wrestler zugeteilt. Im Training kann man ebenfalls ein wenig am Schwierigkeitsgrad drehen. So kann man einstellen ob der Gegner passiv dastehen soll oder richtig hart zur Sache gehen soll. Danach geht's auch schon zur Sache. Der Überblick über den Ring ist sehr gut. Die Figuren passen von der Relation sehr gut hinein. Auch die Animationen der Kämpfer und ihre Bewegungen gerade bei verschiedenen Moves sind recht gut gelungen. Und Moves gibt es mehr als genug. Durch die Belegung von 3 Tasten und dem variieren der Richtung mit dem Steuerkreuz kommt man pro Wrestler auf 40 Moves. Diese Moves sind keine Pseudomoves. Von einer einfachen Clothesline, einem Drop Kick, den verschiedenen Varianten des Elbow Drop's bis hin zum Reverse Suplex ist alles vorhanden was die Wrestling Kunst hergiebt. Dabei ist es wie in vielen Wrestling Spielen. Je nachdem ob der Gegner steht oder liegt, oder ob der Angriff von vorn oder von hinten kommt ändert sich der entsprechende Move. Vorteil ist das alle Schlagfolgen im Handbuch erklärt sind. Ebenso sind sämtliche Finishing Moves aller Kämpfer integriert, die man wie fast alle anderen Moves auch erkennt. Auch klappen die meisten Moves relativ schnell. Alle Moves braucht man eigentlich nicht. Für die Finisher ist nun die Select Taste gedacht. Für die Stärke der Kämpfer exestieren unterhalb Energiebalken. Man beginnt mit grün, geht über gelb und orange bis hin zum rot, bei dem man schon Bewußtlos ist. Zwischen diesen Farbbalken kann man den Gegner auch Bewußtlos machen, was folgende Aktionen wesentlich einfacher macht. Super finde ich die Umsetzung der High Flying Action von den Ringseilen. Man steigt hoch, springt und kann im Flug die Richtung beeinflussen. Ist der Gegner schlau geht er aus der Schußrichtung und der Angriff geht nach hinten los. Hat man den Gegner relativ müde gemacht und setzt den Finishing Move z.b. an kann man auch einen Pin versuchen. Dabei läuft die Leiste langsam oder schnell herunter. Jetzt läuft die Uhr bis 3. Ist die Leiste immer noch nicht zu ende wars das und der Sieg ist euer.
Genauso ist es möglich aus dem Ring zu fallen oder geworfen zu werden. Draußen zählt ebenfalls die Uhr mit und man sollte schon versuchen schnell wieder in den Ring zu kommen. Habt Ihr euren Gegner rausgeworfen kann man auch hinterher und draußen für Spaß sorgen. Soweit so gut. Was im Training kein Problem ist zeigte sich im Spiel auch von einer anderen Seite. Startet man das Spiel vom Hauptbilschirm aus erwarten euch nicht weniger als 6 Spielmodi , was für ein Spiel dieses Genres auf dem GBC eine Leistung darstellt. Ihr könnt wählen zwischen dem Challenge Modus, dem Career Modus, dem King of the Ring Turnier, dem normalen Vs Game, dem Tag Team Modus und einem Käfig Match. Im Challenge Modus geht es darum in einer Art Liga den ersten Platz zu erreichen. Man startet von Platz 20 und muß sich Sieg um Sieg nach oben arbeiten. Nach jedem Sieg bekommt man dabei ein Passwort. Im Career Modus geht es darum alle Wrestler einmal zu schlagen und so der ungekrönte König zu werden. Auch hier erwartet euch nach jedem Match ein Passwort. Beim King of the Ring Turnier muß man sich gegen 7 andere Wrestler durchsetzen wobei hier immer der Sieger aus einer paarung weiterkommt. Der Vs Modus ist für zwischendurch. Wählt einen Gegner und bestreitet so ein Match zwischendurch. Cool ist der Tag Team Modus. Hier gehen nun 2 Teams an den Start wobei sich die Wrestler abwechseln können. Allerdings offenbart WWF Attitude hier eine entscheidende Schwäche. Nämlich das es keinen Link Modus besitzt. Gerade hier hätte das sicher den Spaßfaktor nach oben getrieben. Als Abschluß gibt es noch das Käfigmatch, in dem man den Gegner schon bis zur Bewußtlosigkeit niederringen muß um aus dem Käfig klettern zu können. Ist er das nicht rüttelt er immer wieder am Käfig und ein rauskommen ist unmöglich. Dies sind auch die längsten Matches, da z.b. die wichtige High Flying Action von den Ringseilen fehlt. Das kämpfen selber macht eine Menge Spaß. Hat man seine speziellen Moves gut trainiert kämpft man richtig kontrolliert. WWF Attitude war das erste GBC Spiel wo ich einen Daddeldaumen hatte. Man will einfach alle möglichen Moves probieren. Doch neben den gut funktionierenden Moves gibt es auch Kritikpunkte die mich manches mal fast zur Verzweiflung gebracht haben. Zum einen das Aufstehen des eigenen Wrestlers. Man drückt die entsprechende Tastenkombi und nichts passiert. Das war relativ oft so. Denn in diesem Moment haut und tritt der Gegner auf euch ein, auch wenn die Leiste noch grün ist und der Wrestler eigentlich locker aufstehen müßte. Hier hakt es ab und zu ein bischen.
Der andere Punkte ist das hereinkommen in den Ring wenn man draußen war. Egal ob man von links oder rechts reingeht. Man kommt immer beim Gegner in den Ring, der immer einen Vorteil hat. Meist packt er euch von hinten und setzt einen Move an. Das ist ein bischen unfair. Man hat selten die Zeit sich richtig hinzustellen. Die Klasse der Gegner nimmt auch unabhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad immer mehr zu je weiter man kommt. Krönung ist das letzte Match im Challenge Modus, das im Gegensatz zu den anderen Matches hier im Käfig ausgetragen wird. Ich war froh nach unendlichen Versuchen den Undertaker auf Platz 2 besiegt zu haben um dann im letzten Match eine kleine Lehrstunde zu bekommen. :-) Das lag aber auch daran das ich meinen Kampfstil viel auf High Flying eingestellt habe. Im Käfig ging das nicht. Umdenken war angesagt. Arbeitet man sich hoch oder gewinnt einen Modus wie den Career oder King of the Ring Modus werden kleine Zeitungsmeldungen eingeblendet. Kleiner netter Gimmick, der die Sache etwas auflockert. Trotz der angesprochenen Schwächen macht Attitude überraschenderweise viel Spaß. Ich war im Vorfeld ein wenig skeptisch. Auch weil ich einen Test gelesen habe, der von einer schlechten Steuerung und kaum klappenden Moves berichtete. Aber wie immer sollte man sich selbst ein Bild machen und so kann ich diese Ansichten nicht teilen. Wiegesagt, alle Moves brauch man nicht. Aber immer derselbe reicht auch nicht aus. Schade ist das der 2P Link Modus fehlt. Damit hätte das Spiel noch mehr Spaß gemacht. Über leichte Gegner brauch man sich aber trotzdem nicht beklagen. Dafür sorgt schon der Hard Schwierigkeitsgrad, der sicher selbst den original Kämpfern nicht zu leicht sein dürfte. :-) WWF Attitude ist ein Spiel das man aber immer mal wieder aus reiner Lust spielt. Sei es nur um ein Tag Team Match zu spielen. Denn hier steuert man nur einen der beiden. Was der andere macht kann man nicht beeinflussen. Und so muß man dort dann doch mal die Kastanien aus dem Feuer holen. Angenehm ist der Sound, den man aber oft auch überhört da man mit ganz anderen Dingen zu tun hat. Die Grafik ist bis auf ab und zu auftretendes Flackern recht gut und bietet sogar animierte Hintergründe. Auch hier hat man sich einen Gimmick einfallen lassen. In den Turniermodi sind die Ränge in den ersten Matches nur spärlich besetzt. Je weiter man kommt um so voller werden sie. Auch mal was neues. Wären die kleinen Kritikpunkte im spielerischen nicht und hätte das Spiel noch einen Link Modus wäre ein super Spiel draus geworden. Aber auch so ist es noch ein gutes Spiel das ich Wrestlingfans mit GBC Ausrüstung an's Herz legen kann.

Passwörter zu WWF Attitude (Challenge Modus)

Passwörter zu WWF Attitude (Career Modus)

Wertung

Matthias Engert
(06.08.1999)

Magazin64@aol.com