Tweety's Highflying Adventure

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland

Wer kennt sie nicht, die unentwegt gegeneinander agierenden Pärchen der Trickfilmindustrie. Ob Tom & Jerry, Elmar & Bugs Bunny oder eben auch der ewig hungrige Sylvester, der doch zu gerne den kleinen gelben Vogel Tweety endlich mal erwischen würde. Nachdem nun bald durchgehend alle ihre eigenen Spiele haben, manche sogar auch mehrere treten nun wieder die beiden Helden Sylvester & Tweety auf die Bühne des GBC. Seit seiner Lizens kann Kemco aus dem vollen schöpfen und hat sich mit der Crazy Castle Reihe dabei auch einen Namen gemacht. Mit Tweety’s Highflying Adventure kommt nun ein Spiel auf den Markt, das dabei bekannte Spielprinzipe vereint. Held des Spiels und damit unter eurer Obhut ist natürlich der kleine gelbe Vogel Tweety. Dieser ist die einzige Hoffnung seiner Oma, die in Sorge um einen bald zu schließenden Kinderpark einen Deal mit Mr. Rimfire eingeht. Wenn es Tweety gelingt in 80 Tagen um die Welt zu reisen und dabei 80 Tatzenabdrücke zu finden wird der Park nicht geschlossen. Eine ein wenig wirre Geschichte, die aber recht nett in einigen Standbildern illustirert wird. Natürlich sind die Tatzenabdrücke nur von Katzen zu bekommen, was Silvester seinerseits freut. Kann er doch so Tweety um die Welt jagen. Irgendwo wird er ihn schon kriegen, sagt sich Silvester. Nach dem Einschalten erwartet euch der Hauptbildschirm. Hier habt Ihr die Möglichkeit neben einem neuen Spiel, ein altes weiter zu spielen, den 2P Modus zu nutzen oder in den Options nach dem rechten zu sehen. So z.b. eine Highscoreliste für den 2P Modus oder die Wahl der Items im Spiel. Gespeichert wird im Spiel per interner Batterie, die einen Spielstand zuläßt. Als letzter Punkt im Hauptmenu ist das Training vertreten.
In diesem Punkt werden dem Spieler alle möglichen Aktionen im Spiel vorgeführt und man muß kleinere Ziele lösen um alle Trainingsstufen zu lösen. Für den ersten Kontakt sehr geeignet. Habt Ihr genug trainiert könnt Ihr das Hauptspiel beginnen. Wie in der Story schon erklärt geht es darum in den folgenden Leveln jeweils eine bestimmte Anzahl an Tatzenpfoten zu finden. Erst wenn man die geforderte Anzahl gefunden hat wird man durch eine finale Tür gelassen und kann zum nächsten Level. Dabei entspricht jedes Level einer bestimmten Stadt auf der Erde. Man beginnt in London, landet irgendwann in Afrika oder Japan, bis es schließlich über die USA nach Hause geht. Gespielt wird in einer reinen 2D Ansicht, wobei Ihr Tweety durch große Level steuert in denen Ihr vor und zurück und nach oben und unten laufen oder springen könnt. Jedes Level ist in 4 kleinere Unterlevel unterteilt, die Ihr aber jederzeit zurücklaufen könnt. Denn in den Leveln läuft immer eine feste Anzahl an Katzen herum. Durch das einsammeln von Items muß Tweety diese kurz KO setzen und kann eine über der Katze erscheinende Tatzenpfote einsammeln. Soweit so gut. Die Schwierigkeit an der Sache ist aber, das zum einen viele kleine Gegner und levelspezifische Hindernisse auf euch warten. Tweety besitzt eine 3 Herzen Lebensanzeige, die bei Berührungen oder Treffern abnimmt. Verliert man alle kann man ein Continue nutzen, das zum einen unendlich vorhanden ist und zum anderen den Spieler an den letzten Speicherpunkt absetzt. Diese Speicherpunkte sind Erdkugeln, die Tweety verteilt in den Leveln findet und berühren muß. Nach einer gewissen Zeit fühlt man sich sehr an Crazy Castle erinnert. Nur das Ihr nun den Charakter steuern müßt. Ihr müßt über Plattformen nach oben springen, durch Röhren entfernte Punkte des Levels erreichen oder per Spezialmove durchs Level fegen. Denn neben Springen und laufen kann Tweety natürlich auch fliegen. Nur so kommt man schließlich in alle Ecken eines Levels und kann die Katzen finden und jagen. Die Items bestehen als allerlei Gemeinheiten wie einer Bananenschale, Ölpfützen oder den bekannten Sauggeschossen. Habt Ihr eines eingesammelt könnt Ihr diese per Select in einem speziellen Menu aufrufen und anwenden.
Schießt Ihr also z.b. ein Sauggeschoß auf eine Katze wird diese kurz bewußtlos und Ihr könnt die Tatzenpfote einsammeln. Hier zeigt sich aber auch eine Schwäche im Spiel. Durch die Größe mancher Level steht man am Ende vor der finalen Tür und hat z.b. nur 9 von 10 Pfoten. Wo ist die letzte? Jetzt gilt es alles nochmal zu durchsuchen. Problem ist das man nicht erkennt ob man eine Katze schon erwischt hatte oder nicht. Manchmal kann es also ein wenig dauern ehe man die letzte findet und man dabei 6 eigentlich schon erwischte Katzen nochmal umhaut. Ansonsten ist das ganze aber sehr spaßig. Auch weil man sich bei der grafischen Präsentation sehr viel Mühe gegeben hat. Durch die verschiedenen Locations wandert Ihr mal durch Wälder, durch Städte, im inneren der Pyramiden oder auf dem einem kompletten Ozeandampfer. Überall sind viele schöne Details vorhanden. Das Scrolling ist sehr sauber und bietet keinen Anlaß zur Kritik. Besonders gefallen haben mir die kleinen Zwischensequenzen. Immer wenn Tweety einen Teil der Reise geschafft hat kommt Lola Bunny zu Wort. Sie ist Nachrichtensprecherin und kommentiert in ihrem Nachrichtenstudio die Reise des kleinen gelben Helden. Auch wenn Tweety ein neues Level erreicht gibt es kleinere Sequenzen, in denen alle Helden der Warner Figuren dabei sind. Mal jagen sich Bugs Bunny und Daffy Duck oder auch Sylvester zeigt sich ab und an. Bei einigen Textpassagen wurde sogar der Tweety Slang eingebaut, der ja immer ein wenig lispelt. Der Schwierigkeitsgrad steigt allmählich an, wobei gerade das Flugfeature den Spieler immer mal wieder aus hektischen Situationen befreit und man sich retten kann. Mehr als Zugabe gedacht ist der 2P Modus, in dem es darum geht wer von den beiden Spielern als erstes ein Level nach allen Tatzenpfoten durchforstet hat. So ist Tweety’s Highflying Adventure ein gelungenes Spiel das lange Spaß machen kann. Einzig frustrierend ist der Punkt wenn man in den Teilleveln eine der Katzen nicht gefunden hat. Denn diese präsentieren sich ja nicht auf dem Präsentierteller, sondern wuseln ja ihrerseits ebenfalls durch die Level. Den Spielspaß eines Crazy Castle erreicht das Spiel in meinen Augen aber nicht. Auch wenn dieses Spiel nicht dasselbe ist sind doch einige Feature hier mit eingebaut. Für die jüngere Zielgruppe aber ein sehr unterhaltsames Spiel, das vor allem durch die vielen kleinen Gimmicks immer wieder zum schmunzeln einlädt.

Wertung

Matthias Engert
(29.09.2000)

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