Toonsylvania

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft Deutschland

Man bekommt langsam das Gefühl Ubi Soft hätte irgendwo im Keller ein Spielpressmaschine. Denn in mittlerweile kurzen Abständen werfen sie einem Jumper nach dem anderen auf den Markt. Papyrus, Tonic Trouble, Rayman und zuletzt Spirou waren ausnahmslos gute bis sehr gute Spiele. Scheinbar glaubt man der Markt sei noch nicht gesättigt und bringt nun mit Toonsylvania gleich den nächsten auf den Markt. Dabei versteht es Ubi Soft die richtigen Firmen zu gewinnen, die vor allem grafisch feine Titel liefern. Hier sollte auch Toonsylvania seinen Vorgängern in nichts nachstehen. Wie der Name schon so halb sagt dreht sich alles im Comic Bereich um Frankenstein & Co. Hier in Form des etwas verrückten wie genialen Wissenschaftlers Dr. Vic Frankenstein. Dieser Erfinder verrückter Maschinen ist das Ziel des zweiten Helden im Spiel, des buckligen Igor, der immer auf den Platz von Dr. Frankenstein aus ist, es aber nie weit brachte. Eines Tages nun versuchte er mit seinem Freund, dem etwas dummen Riesen Phil ein eigenes Experiment, das natürlich schiefging. Das ganze wird in einem sehr schönen animierten Vorspann gezeigt. Phil wird vom Labortisch katapultiert und in Einzelteile zerlegt. Diese insgesamt 5 Teile von Phil muß Igor nun schnellstens wiederfinden um der Strafe des Doctors zu entgehen. Hier beginnt das eigentliche Spiel. Ihr steuert in diesem 2D Jump’n Run Igor und habt nun insgesamt 5 Level vor euch, die in sich nochmal in je 3 Stages unterteilt sind. Ziel ist es am Ende jeder Welt eines der Teile von Phil entgegenzunehmen. Bis dahin haben sich die Entwickler aber einiges einfallen lassen um euch einige Stunden vor dem Screen zu halten. Das beginnt damit das Ihr um die Teile überhaupt zu finden in jeder Stage 3 Teile eines Gerätes finden müßt. Also 9 pro Level.
Erst wenn Ihr diese gefunden habt könnt Ihr am Ende eines Levels eine Maschine zusammensetzen die euch auf dem weiteren Weg hilft. Das beginnt mit einem Taucherhelm, der es euch ermöglicht unter Wasser zu schwimmen über einen Bergmannshelm mit Lampe um in dunklen Abschnitten Licht in’s dunkel zu bringen bis hin zum Propellerhelm mit dem Ihr hohe Sprünge ausführen könnt um an normalerweise unerreichbare Stellen zu gelangen. Für diese Maschinen existiert ein Extra Menu, das im Spiel per Select aufrufen könnt. Dort kann man erspielte anwählen und wieder absetzen. Denn viele Stages erfordern im Laufe des Spiels die Nutzung mehrerer dieser Maschinen. Um das aber auch nicht zu einfach zu machen besitzen der Taucherhelm und der Bergmannshelm eine Anzeige, die herunterläuft und also nicht ewig hält. Es gibt Orte wo Ihr diese aber auch in der jeweiligen Umgebung auffrischen könnt wie z.b. aufsteigende Luftblasen für den Taucherhelm. Was man oft auch tun muß. Denn die Level sind sehr groß und vor allem mit unglaublich vielen Etagen versehen. Immer wieder gilt es Wege zu erforschen und sich zahlreicher Gegner zu erwehren. Dafür existieren natürlich auch allerlei Anzeigen im Screen, die euch helfen um durch das Spiel zu kommen. Neben der Leben Anzeige gibt es eine Energieanzeige, die im Laufe des Spiels durch Spezialitems erhöht werden kann, eine Anzeige über die schon gefunden Teile einer Maschine sowie eine Schädelanzeige. Diese dient als Munitionsvorrat für Igor. Denn neben Faustschlägen kann er kleine Schädel schießen um sich der Gegner zu erwehren. Aufgefrischt wird wie die Lebensanzeige durch entsprechende Items. Aber auch das war den Entwicklern noch nicht genug. Um in jeder der Stages die 3 geforderten Teile zu finden müssen vorher Schalter gefunden werden die Igor umlegen muß. Erst wenn Igor einen Schalter umlegt kann es sein das ein eigentlich unerreichtes Teil hoch in der Luft erreichbar wird, weil nun vorher unsichtbare Plattformen erscheinen. So gibt es viele Momente wo man eines der Teile sieht , aber nicht herankommt. Dabei findet man überall kleine Hinweisschilder, die wie ein Art Wegweiser zu diesen Schaltern zeigen. Was aber nicht heißt das man sie easy findet. Das finden der Schalter ist schwerer als das finden der Teil. Denn legt man einen Schalter um erscheint kurz im Bild das Teil und man sieht wie ein Weg dorthin geöffnet wird oder eben Plattformen erscheinen. So weiß man ungefähr wo man suchen muß.
Wären die Gegner nicht hätte man mit Toonsylvania ein lustiges Knobelspiel mit Hüpfeinlagen. So aber hat man oft gut zu tun überhaupt heil durch die Level zu kommen. Denn es gibt einige Stellen, die etwas unfair geworden sind. Gerade das 2. und letzte Level mit fliegenden Gegnern fallen mir da ein. Sie kommen manchmal aus Wänden, so das man sie garnicht sieht und erst spät reagieren kann. Da man nur nach beendigung eines Levels ein Paßwort bekommt etwas frustrierend wenn man in der letzten Stage ist und draufgeht. Auch wenn relativ viele Energie Items und Extra Leben zu finden sind passiert einem dies. Und dann wartet am Ende jedes Levels auch noch ein Endgegner, aus dessen Klauen man das Teil von Phil erst gewinnen muß. Hier benötigt man für jeden eine Taktik und muß einige male probieren ehe man ihn hat. Ein oder zwei Frustschreie sind oft drin. :-) Grafisch gefallen mir vor allem die kleinen Sequenzen, die animiert sind, sowie das Leveldesign an sich, das farbenfroh daherkommt. Die Level unterscheiden sich, auch wenn viele Facetten, wie das Wasser oder die dunklen Abschnitte für den Lichthelm immer wieder vorhanden sind. Den Glanz eines Rayman oder Papyrus erreicht Toonsylvania nicht, reiht sich aber in die obere Liga mit ein. Auch der Sound ist melodisch und paßt sich immer wieder dem Spielgeschehen an. Toonsylvania ist wirklich ein Spiel das lange anhält. Manchmal aber auch mehr durch mehrmaliges spielen eines Levels, durch die angesprochenen heiklen Stellen. Wem dieses Aufgaben lösen und jumpen gefällt ist hier richtig. Denn die Präsentation und Steuerung des Helden Igor ist gelungen. Igor springt punktgenau und bekommt durch die verschiedenen Maschinen neue Fähigkeiten, die allesamt sehr gut umgesetzt sind. Auch technisch ein sauberes Spiel. Keine Probleme beim Scrolling trüben das Bild. Aber auch Toonsylvania hat ein großes Problem,........Wario Land 3! :-)

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Wertung

Matthias Engert
(01.07.2000)

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