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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Lara Croft - selten hat eine Spielfigur eines PC oder Konsolenspiels die Spielergemeinde so gespalten. Waren zu Beginn noch alle möglich Leute begeistert ob der gut gebauten Heldin, wich mit jedem Teil die Begeisterung ob des spielerischen Inhalts. Der Popularität der guten Lara tut dies keinen Abbruch. Allein der ominöse Nacktcheat hielt monatelange Leserbriefseiten am Leben. :-) Ausgenommen aus all dem Trubel war bis jetzt die Nintendo Gemeinde, da aufgrund eines Lizensabkommens nur die PSX als Konsole Lara zum Leben erwecken konnte. Nachdem es auf dem N64 keinen Lara Titel geben wird hat man aber den GBC entdeckt und sollte zeigen was in dem kleinen Kasten doch immer noch steckt. Nachdem kurzzeitig sogar nicht klar war wer das Spiel eigentlich vertreibt hat sich THQ dieses Spiel unter den Nagel gerissen. Wie sich zeigen sollte ein kluge Entscheidung. Denn ein Vergleichbares Spiels in diesem Genre gibt es nicht auf dem GBC. Besonders war man auf die Sequenzen gespannt, die von den Entwicklern immer wieder als einmalig auf dem GBC angepriesen wurden. Zunächst einmal kann man nach dem Einschalten unter 5 Sprachen wählen, was hier auch Sinn macht. Denn einige längere Texte sollten den Spieler erwarten.
Im Hauptmenu werdet Ihr das erste mal von Lara begrüßt und man bemerkt schon hier ein recht edles grafischen Design. Die Auswahl besteht aus einem Neustart, dem Continue und den Credits. In den Credits könnt Ihr euch in Ruhe das Entwicklerteam anschauen. Der Continue Punkt bringt euch an den letzten gespeicherten Punkt im Spiel. Gespeichert wird über eine interne Batterie. Gewünscht hätte ich mir das es mehrere Speicherslots gegeben hätte. Denn der Umfang sollte zu einigem ausprobieren in den Leveln führen, wo man sich einen Testspielstand gewünscht hätte. Wählt man ein neues Spiel an bekommt man den Vorspann und die Story erzählt. Dabei bekommt man nun die schon angesprochenen Sequenzen zu Gesicht. Laufende Bilder sind es aber nicht. Dafür Standbilder mit Test unterbrochen, die bisher auf dem GBC so wirklich noch nicht zu sehen waren. Das letzte Bild im Test zeigt eines dieser Bilder das aus dem Spiel stammt und kein Artwork oder sowas ist. Vor allem die Fülle dieser Bilder erklärt dann auch warum das Spiel neben MGS ein weiteres 32Mbit Mammutgame ist. Aber die Bilder sollte nicht allein dafür verantwortlich sein. Beginnen wird das Spiel in Moskau, wo Lara einen befreundeten Wissenschaftler - Igor Bowmane trifft. Dieser erzählt Ihr von einer geheimnisvollen Handschrift. Diese Handschrift beschreibt dabei die Legende des Steines des Alptraums. Dieses Heiligtum der Azteken, Mayas und Inkas wurde erschaffen um einen Regenten namens Quaxet zu besiegen. Diese 3 Völker schlossen danach den Geist des Regenten in diesen Stein ein und setzten ihn in einen Obelisken ein und bauten einen Tempel darum. Nun, eine lange Zeit später hörte Igor von seinem Freund Illiat aus Peru das einige Gruppen nach diesem Stein suchten. Etwas besorgt, er könnte gefunden und in die falschen Hände fallen bittet er Lara nach Südamerika zu reisen um Illiat zu finden. Lara willigt ein und macht sich auf den Weg, muß aber feststellen das Illiat nicht am vereinbarten Punkt wartet. Stattdessen findet sie am Eingang des Tempels nur seine zerbrochene Brille....... Hier beginnt nun das eigentliche Spiel und ein wahres Labyrinth an Leveln und Welten liegen vor euch. Tomb Raider ist ein reines 2D Spiel, in dem Ihr Lara von links nach rechts oder andersherum bewegt
Gesteuert wird mit dem Steuerkreuz. Was nach den ersten Metern sofort auffällt sind die unglaublich geschmeidigen Animationen Lara’s die mit viel Liebe zum Detail gemacht wurden. Immerhin sind über 2000 verschiedene Animationsframes im Spiel enthalten, die die Bewegungsabläufe wirklich zu einer Augenweide machen. Fast schon logisch sind die Steuerungsmöglichkeiten mit denen Ihr zu tun habt. Knapp 30 verschiedene Aktionen könnt Ihr ausführen, die Lara sowohl im trockenen wie auch im Wasser hilfreich sind. Zu Beginn ein wenig verwirrend sollte man schon ein wenig Zeit investieren um die grundlegendsten Moves zu verinnerlichen. Das ist durchaus nicht übertrieben. Habe selbst am Anfang ab und zu geflucht weil ich genau am richtigen Ort den falschen Sprung gemacht habe. Hier ist wirklich eingewöhnung gefragt. Durch diese zahlreichen Moves ist natürlich ein vielfaches an Rätseln möglich. Allein schon versteckte Wege zu finden ist ein Ding für sich. Die Welten sind in jeweils große Level unterteilt, die mehr als groß sind und in denen man sich ab und zu tatsächlich mal verlaufen kann. Ich habe das beim schreiben der Lösung gemerkt. In den Leveln gilt es immer etwas bestimmtes zu finden - So muß in jedem Level ein sogenanntes Tafelstück gefunden werden um danach den Obelisken öffnen zu können. Doch selbst dann ist noch nicht Schluß. Bevor Lara aber jeweils Teil bekommt muß sie vorher einige andere Dinge finden. Erst dann bekommt sie das Tafelstück und wird zur nächsten Welt zugelassen. Eines der Hauptfeature im Spiel sind Schalter aller Art. An den unmöglichsten Orten findet man einen Schalter die entweder Barrieren öffnen oder auch Luken am Boden. Dort gilt es über Abhänge, Lianen, Sümpfen, Wasser oder Leitern immer tiefer in das Level vorzudringen. Den Leveln gemein ist meist ein zentraler Ort, meist ein Altar zu dem Ihr immer wieder zurück müßt um Aufgabe zu lösen. Im ersten Level z.b. muß man 3 Griffe finden, die erst das finden des Tafelstücks ermöglichen. Das Ihr dies alles nicht ungestört machen könnt, dafür sorgen allerlei Gegner im Spiel. Von einfachen Scorpionen bis zu Wächtern und Skelettkämpfern reicht die Palette. Bei Treffern wird euch dabei immer etwas von eurer Lebensenergie abgezogen, die als Energieleiste dann immer sichtbar wird. Weiterhin kann sich Lara aber auch wehren. So besitzt sie standardmäßig eine Pistole die was einfache Munition angeht unendlich schießen kann.
Toll wie Lara immer automatisch auf Gegner zielt, zieht man die Pistole. Selbst hängend an einer Leiter kann Lara schießen. Im Verlauf findet Lara neben Health Paks oder Ausrüstung wie Dynamit oder Schlüssel auch allerlei Arten von Munition, die Ihr in den mißlichsten Situationen aus der Klemme helfen kann. Überall verteilt in den Leveln findet man sogenannte Speicherkristalle an denen Lara speichern kann. Selten hat man es verstanden die Savepunkte so gut zu platzieren wie in Tomb Raider. Dafür ein großes Lob. Selbst wenn man mal drauf ging hatte man selten ein Frustgefühl. Sie stehen nicht nach jeder Ecke herum, aber fast immer an wichtigen Punkten. Grafisch ist Lara ein sehr gelungenes Spiel, bietet aber an Spielgrafik nichts was nicht andere Spiele auch schon gezeigt haben. Aber e gehört deutlich in die Oberklasse des GBC. Es sind dann eher neben den tollen Animationen Laras Effekte wie Explodierende Bomben oder Dynamit. Der Sound ist passend und fügt sich sehr gut in das Spielgeschehen ein, auch wenn er im ersten Level ab und zu mal fehlt. Tomb Raider auf dem GBC ist klar ein Spiel für das ältere Semester. Dafür sorgen allein schon die Größen der Level. Wer hier keine Ausdauer hat wird schnell aufgeben. Manchmal muß man wirklich durch das halbe Level zurück um einen bestimmten Schalter oder einen bestimmten Weg zu finden. Die Items sind durchdacht und lassen ebenfalls schon viel Aktionen zu. Einsteiger werden zunächst ob der zahlreichen und dadurch zu Beginn komplizierten Steuerung etwas abgeschreckt. Hier muß man sich wirklich die Zeit nehmen um sie damit zu befassen. Und das beim Steuerkreuz und 2 Tasten! Highlight sind aber ganz klar die tollen Sequenzen, die wirklich einmalig sind. Wenn ich mir überlege auf dem GBA wird dies auch noch alles lebendig. Tomb Raider ist ein sehr gutes Spiel, das Adventure Freunden mit einer Vorliebe für Levelerkundungen viel Spaß bereiten wird. Auch weil dies durchaus lange dauern kann. Hier bekommt Ihr also viel Spiel fürs Geld.

Komplettlösung zu Tomb Raider

Wertung

Matthias Engert
(04.08.2000)

Magazin64@aol.com