TOCA Touringcar Championchip

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Mit TOCA Touringcar Championchip erwartet den Spieler mal wieder ein Titel der die Reihe der schräg von oben Racer fortführt. Seit RC Pro AM auf dem Atari 2600 gab es mittlerweile viele dieser Titel, die oftmals nicht überzeugen konnten. THQ will dies besser machen und gab dem Titel sehr lange Zeit. Denn geplant war der Titel schon um einiges früher. Nun ist das Ergebnis da, das sich nun dem Test stellt. Nach dem Einschalten merkt man auf dem Hauptbildschim schon die Menge an Optionen im Spiel selber. Während man im Hauptmenu drei Punkte anwählen kann - Race, Options und Open Track, wobei Open Track die Championchip Paßwörter verlangt um alle Strecken freizuschalten. Unter den Options sind weitere wichtige Punkte versteckt wie z.b. Steuerung die man als Standard oder direktional stellen kann, was im Endeffekt die Ausnutzung der Steuerkreuzrichtungen beschreibt. Desweiteren kann man hier einen Namen einstellen der im Spiel benutzt wird. Da aber keine Batterie vorhanden ist, ist der gewählte Name nur solange aktiv wie der Game Boy hier eingeschaltet ist. Desweiteren findet man hier zu allen Strecken fest eingespeicherte Bestzeiten, die man im Time Trial versuchen kann zu schlagen. Der Punkt Credits bringt euch die Programmierer zu Tage. Der wichtigste Punkt ist der Race Punkt. Hier gibt es weitere Möglichkeiten. Das Einzelrennen, die komplette Meisterschaft, der Time Trial und der Mehrspieler Modus, der sehr ungewöhlich gemacht ist. Denn bis zu 8 Leute können diesen nutzen. Doch dazu später mehr. Kern des Spiels ist der Meisterschaftsmodus, in dem es 24 mal um Punkte und Ehre gehen sollte. Inhalt und Grundlage ist die englische Tourenwagenmeisterschaft, die vergleichbar mit der endlich wieder boomenden DTM ist. Durch die offizielle Lizens erwarten euch neben original Wagen auch die original Strecken. Wer also wissen will wie der Kurs in Brands Hatch oder Donington aussieht bekommt hier die Gelegenheit. Wählt man die Meisterschaft an kommt man zum Rennbildschirm. Man kann ein Paßwort für schon erreichte Rennen eingeben, den Schwierigkeitsgrad aus 2 verschiedenen auswählen und die Rennlänge kurz oder lang einstellen.
Unterschied ist jetzt das bei jedem Rennen die Runden von 6 auf 18 Runden und beim Qualifying von 1 auf 3 Runden hochgeschraubt werden. Danach kann man seine Fahrzeugwahl treffen. 8 Flitzer der Rennserie stehen zur Verfügung, wobei vom Renault Laguna, einem Volvo, Peugeot oder dem englischen Vauxhall alles zur Verfügung steht. Unterschiede zeigen sich im Rennen. So haben alle Unterschiede im Rennverhalten und im Fahrverhalten. Vor allem was Drifts und Übersteuern angeht. Ihr merkt schon es wird recht real. Danach beginnt das erste Rennen. Wie bei Tourenwagen üblich werden pro Rennwochenende 2 Rennen auf derselben Strecke gefahren. Insgesamt sind 24 Rennen zu bestreiten, wobei Ihr 3 mal auf den gleichen Strecken antretet. Nur mit dem Unterschied das es einmal trocken ist und einmal regnet. Im Qualifying habt Ihr Gelegenheit eine gute Startposition herauszuholen. Ihr fahrt im Rennen gegen 7 Gegner, die es durchaus ernst meinen mit dem Renngeschehen. Leicht ist das Spiel nicht. Dafür aber fahrerisch sehr schön gemacht. Ihr schaut von schräg oben auf das Geschehen und steuert mit dem Kreuz. Gas gibt man per A und gebremst wird mit B. Das Tempo des Spiels empfinde ich als ideal, auch wenn man zu Beginn recht oft im Sand oder abseits der Strecke landet. Das liegt zum einem an der Unkenntnis über die Strecken und zum anderen an der gut umgesetzten Steuerung, die Drifts und Ausbrechen ermöglicht. Übertreibt man es bei der Einfahrt in eine Kurve bricht der Wagen aus und dreht sich raus. Das ist auch grafisch sehr schön detailliert dargestellt. Richtig schön langsam oder schnell geht das Heck weg. Auch bei den relativ kleinen Fahrzeugen gut gelöst. Dafür sind die Strecken schön breit und lassen viele Möglichkeiten im Infight zu. Eine große Stärke des Spiels. Bei 18 Runden fallt Ihr bei Fehlern zurück, könnt euch aber immer wieder rankämpfen. Dabei wird Kampflinie gefahren und Ihr werdet auch gerammt. Leider bleibt der Wagen auch ab und zu komplett stehen was dann wieder nicht so schön ist. Aber anders herum funktioniert das auch was es wieder ausgeglichen gestaltet. Gerade das Kurvenfahren ist sehr diffiziel, da viele Kurven ein bestimmtes Anfahren benötigen. Auch kann man mit dem einen Wagen die kurve anders nehmen als mit einem Konkurrenten. Besonders bei Regenrennen merkt man das.
Die Fahraction mit der Steuerung ist gut gelungen und sorgt für Spaß. Auch eben weil euch kein Sieg geschenkt wird, es aber auch nicht unfair ist so das immer nur die Gegner gewinnen. Auch die Gegner machen Fehler, was das ganze nach spannender macht. Fehlen tut mir eine Karte auf dem Screen sowie ein Aufrüst oder Werkstatt Modus. Dieser fehlt leider komplett. Genauso wie ein Setup Teil. Das hätte das Spiel enorm aufgewertet und eine hohe 80er Wertung ermöglicht. Wer aber eine gute Streckenkentnis hat und über 18 Runden pro Rennen geht hat lange Spaß an diesem Spiel. Und auch mit Freunden kann man spielen. Der sogenannte Party Modus vereint 4 Spielmodi für bis zu 8 Leute. Im Turniermodus fährt dabei immer einer nach dem anderen und muß versuchen genau wie im Meisterschafts Modus soviel wie möglich Punkte zu machen. Auch hier könnt Ihr das komplette Programm fahren. Jeder wählt auch hier einen Wagen den er die komplette Serie behält und fährt immer nur für sein Punkte konto. Das ganz Spielchen kann man auch wie in einem KO System fahren, wobei immer 2 Mann nacheinander um die schnellste Runde fahren. Danach rückt der Gewinner vor und fährt gegen den Sieger der anderen Paarung erneut um den Einzug in das Finale. Auf jeden Fall eine schöne Alternative für Spieler die nicht 2 komplette Ausstattungen zur Verfügung haben. Wer aber per Link fahren will wird enttäuscht. Den gibt es dafür nicht. Kritik gibt es auch für den Sound der Wagen, der sich zwar dem Tempo anpaßt, aber trotzdem recht eintönig klingt. Grafisch gefällt das Spiel. Vor allem die vielen Böller die auf der Strecke stehen und die man mitnehmen kann. Sie fliegen dann auch zahlreich weg wenn man sie trifft und bleiben verteilt liegen. Auch andere Effekte wie Gischt, drehende Räder oder Spuren im Gras, wenn man von der Strecke abkommt lockern das ganze auf. Im großen und ganzen ein sehr gelungenes Spiel. Vor allem der Kern, das fahrerische überzeugt. Hätte man in den Optionen und Zusatz Modi noch die ein oder andere Verbesserung gemacht, wie vor allem den Setup Modus wäre hier ein echter Knaller draus geworden. Wer aber auf spannende Rennen mit viel Gegnerkämpfen steht ist hier Goldrichtig. Für diesen Viewpoint auf das Geschehen auf der Strecke der beste Racer bisher.

Paßwörter zu TOCA Touringcar Championchip

Time Trial Wettbewerb zu TOCA Touringcar Championchip

Wertung

Matthias Engert
(28.11.2000)

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