Swing

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland

Da wird auf der einen Seite der GBC immer wieder als reines Kinderspielzeug für eine Altersgruppe unter 12 Jahren angepriesen, übrigens nicht von uns, so bietet er doch auch mehr als genug Spiele die das ältere Semester ansprechen. Dazu zählen ganz klar die Denk- und Knobelspiele. Neben dem All Time Leader Tetris kann der GBC eine nirgends anders erreichte Fülle vorweisen. Das merken mittlerweile auch deutsche Programmierteams und bereichern das Angebot des GBC. So auch Software 2000 die eher auf dem PC zuhause sind . Neben GZSZ ist Swing wohl er der Kandidat der eine größere Zielgruppe anspricht und sich klar in oben genanntes Genre einreiht. Dabei bringt er wieder ein neue Spielprinzip mit das ebenso wie seine Konkurrenten seinen Reiz hat. Das die Jungs von Software 2000 mit dem GBC umgehen können merkt man an der sehr schönen grafischen Präsentation, die sich angenehm durch die Menus wie auch das Spiel selbst zieht. Nach dem Einschalten erwartet den Spieler das Hauptmenu. Hier kann man zunächst einstellen ob man allein, über Linkkabel zu zweit spielen will, das Info Menu oder die Options besuchen will. Sehr gelungen empfinde ich das Info Menu, das einiges beinhaltet. Zum einen kann man sich hier das Intro anschauen. Diese Flammen die hier in einer Sekundenanimation gezeigt werden suchen auf dem GBC als Effekt seinesgleichen. Desweiteren kann man sich die Credits anschauen oder in den Highscorelisten nach dem rechten sehen. Dank der integrierten Batterie bleiben alle erspielten Scores auch dauerhaft erhalten. Paßwörter sind also keine zu merken. Größte Stärke des Info Menus ist aber die komplett enthaltene Hilfefunktion, die wirklich alles zum spielerischen in einem Spielscreen zeigt und erklärt. Hier steckt viel liebe zum Detail, den ich die Programmierer gemacht haben.
Ist ein zweiter GBC samt Swing angeschlossen kann man sich diese Hilfe auch gleich für das Spiel zu zweit anschauen. Dafür ein großes Lob. Die Options enthalte nur die Soundeinstellungen, sowie die Form und das Aussehen der Kugelsets 1-3, das man seinen Vorlieben anpassen kann. Und Kugelsets in allen möglichen Variationen gibt es zuhauf. Hat man sich hier umgeschaut kann man sich in das Spiel wagen. Ohne große Ablenkung geht es in das Spiel. Wählt man den Einzelspielermodus an gilt es aus drei Schwierigkeitsgraden einen auszuwählen und das Spiel beginnt. Zwei Dinge sind zunächst wichtig zu wissen. Zum einen ist das Hauptziel im Spiel das sammeln von Punkten. Der zweite wichtige Aspekt ist das man ohne Zeitdruck spielt. Den Druck macht man sich hier einzig durch das eigene Spiel. Zu Beginn ist vor dem Spieler der Screen, der in mehrere Teile eingeteilt ist. Der Hauptteil ist der eigentlich Spielscreen mit 8 kleinen Waagen am unteren Ende. Links befinden sich mehrere Anzeigen, die im Verlauf des Spiels wichtig werden. Oben ist der Kugelteil, der aus 2 Reihen untereinander und 8 nebeneinander angeordneten Kugeln besteht. Direkt darunter ist ein beweglicher Korb in dem man diese Kugeln nun aufnimmt. Im Spiel enthalten sind nun sehr viele verschieden Kugel, die sich in ihrer Form und Farbe unterscheiden. Desweiteren haben die Spielkugeln eine Zahl die ihr Gewicht anzeigt. Ziel ist es durch Reihenbildungen und weitere Abhängigkeiten, die Tetris entfernt ähneln Punkte zu sammeln. Mit dem Korb nimmt man aus der untersten Reihe eine Kugel. Drüber rutscht sofort eine weitere nach. Die im Korb befindliche kann man nun auf einer der 8 Aufnahmeplätze fallen lassen. Dabei sind immer 2 dieser Plätze zu einer Art Waage verbunden. Läßt man zu Beginn eine Kugel auf den linken Platz fallen senkt sich dieser und der rechte hebt sich. Durch die verschiedenen Gewichte der Kugeln muß man nun genau abwägen welche Kugel man oben aus den Reihen holt. Das ganze sowohl in der richtigen Farbe wie auch Gewicht. Und genau darin besteht der Reiz und die Schwierigkeit. Um die benötigten Reihen hinzubekommen müssen die nicht verbunden Waagen untereinander so abgestimmt werden das drei gleich Kugeln mindestens nebeneinander liegen. Das große Problem an der Sache ist das immer nach dem nehmen einer Kugel und dem abwerfen eine weitere in den Korb fällt. Selten natürlich die die man braucht.
So kann es sein das man auf dem linken Ablageplatz unten eine gelbe Kugel braucht, aber durch das fallenlassen eine rosa Kugel nachrutscht. So baut man mit der Zeit regelrechte Gebilde unten zusammen. Je mehr Kugeln such unten befinden um so größer wird der Einfluß des Gewichtes. Selbst wenn man die richtige Kugel hat und fallen läßt kann es sein das durch das zu hohe Gewicht der Kugel die Waage sich verschiebt und man ein noch größeres Kuddelmuddel anrichtet. Hier zählt mit der Zeit auch die Erfahrung des Spielers und macht aus Swing eine langwierige Kopfarbeit. Das mit der Zeit keine Langeweile einkehrt haben sich die Programmierer viele Zusatzfunktionen ausgedacht. Zunächst sind das die sogenannten Level. Im ersten Level kommen von oben nur Kugel mit einem Max Gewicht von 4, was auch links angezeigt wird. Hat man durch Reihenbildung 50 Punkte erreicht steigt man ein Level nach oben und der Max Wert der Kugeln steigt auf 5. Das ganze geht ewig so weiter. Weitere Schwierigkeit ist das bei jedem Level ein Stern anstatt der Kugeln mit runterfällt, die man nur mit 2 anderen Kugeln in einer Reihe wegbekommt. Wer immer wieder die falschen Gebilde baut wird sich über sehr viele Bonuskugeln freuen, die alle verschiedene Dinge auslösen. Von dem Joker der jede Farbe ersetzen kann bis zur Bombe, die große Teil des Screens leert geht es dabei. Viele Extras kommen aber erst ab einem bestimmten Level. Und selbst das war den Programmierern nicht genug. Denn neben den guten Extras gibt es auch noch böse Extras, die vor allem den Mehrspieler Modus richtig gemein machen können. So z.b. der Shadowmaker, der auf einem Feld von 3x3 Kugeln alles in Schatten hüllt und der Gegenspieler die Farben nicht mehr sieht. Eine unglaublich Anzahl an Möglichkeiten ist vorhanden, die Swing aber ganz klar zu einer kleinen Wissenschaft machen. Ein Einsteigerspiel ist Swing keinesfalls. Wer wirklich hohe Scores erreichen will muß sehr viel üben und sich mit der Materie mehr als vertraut machen. Wer mit Tetris jahrelang spielt wir hier genau dasselbe erleben. Wer einen Freund hat sowieso. Denn zu zweit macht das ganze nicht minder Spaß. Hat man nun z.b. eine Reihe erreicht und benachbarte Kugeln des gleichen Typs sind günstig positioniert gibt es Bonuspunkte. Jetzt ist für ein paar Sekunden, je nach erreichten Punkten ein Multiplikator aktiv, der alle in diesem Zeitraum erreichten Punkte erhöht. Möglichkeiten um Punkte zu machen gibt es also genug. Wer aber zuviel Mist auf dem Screen anrichtet kommt immer mehr in Schwierigkeiten. Denn je höher die abgelegten Kugeln lagern ohne zu verschwinden um so hektischer wird das ganze und jede Aktion kann verheerend sein.
Denn jeder Ablageplatz kann mit maximal 6 Kugeln gefüllt werden. Sind alle voll explodiert der Korb und das Spiel ist vorbei. Wer sich also bei Tetris & Co unterfordert fühlt ist hier genau richtig. Swing ist kein Einsteigerspiel. Um hier wirklich sagen zu können “Ich bin der Chef“ gehen viele Stunden in’s Land. Vor allen der Langzeitspielspaß ist sehr gut. Das man das ganze auch noch zu zweit spielen kann macht das Spiel noch besser. Auch das man kein Zeitlimit hat fügt sich sehr positiv in das Gesamtbild ein. Denn mit der eigenen Spielweise macht man sich immer wieder selbst Druck. Glaubt mir, das ist so. :-) Ein tolles Spiel das sich hervorragend in das Spiele Line Up des GBC einfügt und gerade dem Knobel Genre sehr gut zu Gesicht steht.

Highscore zu Swing

Wertung

Matthias Engert
(21.07.2000)

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