Surpreme Snowboarding

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Infogrames Deutschland

Lange Zeit gab es im Wintersport feste Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Ski fahren, Schlitten oder Kufen aller Art. Seit vielen Jahren sind diese Gewohnheiten immer mehr nebensächlich geworden. Heute heißt es meist Snowboarden im Winterurlaub und dabei seinen Spaß haben. Auch an den Videospielen ging diese Entwicklung nicht vorbei. Wer von euch erinnert sich nicht noch an den Übertitel 1080 auf dem N64. Nun wird auch der GBC vom ersten Snowboardspiel heimgesucht. Wieder ein Genre wo man sich fragt, wie man dieses Thema auf dem kleinen Gerät umsetzt. Infogrames nahm sich der Aufgabe an und schickt sein Surpreme Snowboarding in den Ring. Nach dem Einschalten wählt man aus 3 Sprachen seine bevorzugte und es erwartet den Spieler eines von vielen schönen Standbildern, die in sehr guter Qualität daherkommen. Der Hauptbildschirm läßt danach schon erahnen das einiges in diesem Spiel stecken könnte. Hier kann man neben dem Wettkampf, den Challenge Modus, das Training und die Options anwählen. Der Wettkampf und der Challenge Modus sollten sogar nochmals reichlich unterteilt sein. In den Options kann man neben dem Sound eine von mehreren Paßwörtern eingeben, die vorhandenen Boarder seinem Geschmack anpassen und vor allem in den Highscores stöbern. Zu allen Modis lassen sich Highscores knacken, was sich aber in manchen Disziplinen als überaus schwer herausstellen sollte. Das Training sollte man in diesem Spiel auf jeden Fall ein paar mal besuchen um sich mit den wichtigsten Facetten des Spiels vertraut zu machen. Surpreme Snowboarding lehnt sich inhaltlich sehr an 1080 an. Es gibt mehrere Wettbewerbe in denen es nur um das fahren und erreichen von Zeiten geht, sowie Events in denen euer Move und Stuntvermögen gefragt ist. Geht man in das Training kann man zunächst einen Boarder sowie ein Snowboard wählen. Dabei unterscheiden sich alle untereinander. Vor allem was den möglichen Speed, das Handling und das Stuntvermögen angeht sollte man später mit Bedacht wählen. Man findet aber für alle Modis die entsprechenden Paare.
Im Training fährt man nun eine feste Piste von oben nach unten und fühlt sich am Anfang gleich an alte SNES Zeiten mit seinem Mode 7 Effekt erinnert. Man blickt hinter dem Boarder auf die Strecke und steuert ihn mit dem Steuerkreuz um viele kleine Hindernisse oder Hügel und Schanzen. Dabei zeigt sich das die Steuerung durchaus überzeugt. Der Boarder macht richtig kleine Schwünge, die durch das genutzte Board verschieden sind. Bei einigen muß man feinfühliger lenken als bei anderen. Aber im gesamten fährt es sich doch recht weich. Auch die Strecke ist so gemacht das man die Übersicht nicht verliert. Fährt man nun z.b. auf einen kleinen Hügel zu kann man durch drücken der A-Taste in die Hocke gehen. Läßt man im richtigen Moment los springt der Boarder mehr oder weniger hoch und man kann nun versuchen einige Moves zu machen. Zusammen mit dem Kreuz und der B-Taste kann man nun verschiedene Moves versuchen. Dabei kann man vielfach variieren, was die Auswahl doch recht groß werden läßt. Auch der 1080 ist dabei. Allerdings muß man das Steuerkreuz schon gut unter Kontrolle haben und einen sehr hohen Sprung schaffen. Im Training werden euch rechts oben die Moves mit ihrer Tastenkombination angezeigt. Immer wenn man einen geschafft hat wird der nächste angezeigt. Da die vielen Hügel immer wieder unterschiedlich auf der Strecke erscheinen lernt man auch den Speed zu kontrollieren. Drückt man das Kreuz nach vorn wird er schneller und beim nach unten drücken langsamer. Drückt man dazu noch schräg nach unten macht der Boarder eine Bremsung und stellt sein Board quer. Auch das sollte gut von der Hand gehen wie sich in den Wettkämpfen zeigen sollte. Denn im Wettkampfmodus erwarten den Spieler wieder 4 verschiedene Modis. Die Abfahrt, der Freistil, das Zeitfahren und der Supreme Contest. Im Abfahrtsmodus gilt es auf insgesamt 5 Strecken immer einen Gegner zu schlagen. Das muß hintereinander passieren. Verliert man z.b. das 3. Rennen beginnt man von vorn. Damit das ganze nicht zu einfach wird hat man natürlich an erschwerende Dinge gedacht. So muß man dabei einen Art Slalom um rote und blaue Fahnen fahren und nach Möglichkeit keine verpassen, da man sonst 2 Sekunden Strafe auf die Fahrzeit aufgebrummt bekommt. Euer Gegner macht zwar auch Fehler. Aber nur wenige. Hier braucht man einige Anläufe um auch das 5. Rennen siegreich zu gestalten. Auch werden die Strecken mit jedem Durchgang schwerer. Die Tore sind schön diagonal platziert und Baumstämme, Bäume, Steine versperren die Piste. Einfach runterbrausen ist also nicht.
Am Ende gibt es dann eines der wenigen Paßwörter. So erreicht man hier z.b. per Paßwort eine geheime Bonusstrecke, die man im Challenge Modus fahren kann. Dabei ändert sich hier vorallem die Umgebung. Mal gibt es eine Strecke am Abend oder mit einem Sonnenuntergang und dementsprechend rötlicher Piste. Aber dieser Anreiz ist sehr schön und bringt ein bißchen Motivation in's Spiel. Der Freistil Modus ist schon wesentlich schwer zu knacken. Hier gilt es allein auf ebenfalls 5 Strecken vorgegebene Scores zu knacken, ehe man zur nächsten Strecke zugelassen wird. So z.b. am Anfang 10000 Punkte. Man hat jetzt aber nur eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung und muß unendlich Moves machen um diese Marke zu knacken. Logisch das mehrere Moves ein bißchen mehr Punkte bringen, als ein einzelner Stiffy. Hat man einmal einen Rythmus gefunden ist das auch möglich. Aber gerade das Sprungtiming kann hier schonmal etwas schlechter sein. Immer wieder verpaßt man in der Hektik den Absprungmoment. Da auch hier allerlei Dinge auf der Piste herumstehen ist hier Übung alles. Der Zeitfahrmodus ist noch der leichteste von allen. Mit der richtigen Kombination an Boarder und Snowboard knackt man alle Rennen locker. Der Surpreme Modus entspricht dem Contest in 1080 und hat in dem Sinne kein Ziel. Man beginnt mit einer Uhr, die nach unten läuft und muß soviele Moves wie möglich machen. Dabei sollte man aber auch noch versuchen Tore zu umfahren um Zeitboni zu bekommen. Hier wird es manchmal etwas zu hektisch in meinen Augen, da die Tore recht eng gesteckt sind und der Speed des Boarders oft zu hoch. Fährt man aber langsam kann man nicht so gut moven wie man möchte. Eher ein Modus den man vernachlässigen kann. Am meisten Fun bringt wirklich der Abfahrtsmodus gegen einen Computergegner, weil es hier immer unheimlich knapp zugeht. Im Challenge Modus kann man nun alle Modis ebenfalls anwählen. Nur mit dem Unterschied das man nun freie Streckenwahl hat. Je nachdem ob man im Wettkampfmodus Paßwörter erspielt hat kann man nun auch die geheimen Bonusstrecken anwählen. Cool ist die Möglichkeit eines Ghostfahrers, den man zur Verfügung hat. Das ist immernoch etwas neu auf dem GBC und fördert ebenfalls die Motivation, da man immer sich selber schlagen kann. Auf jeden Fall kann man auch hier einige Zeit verbringen. Das ist aber dann auch der Haken am Spiel. Die eigentlich Ziele im Spiel schafft man bis auf den Freistilmodus einen Tick zu schnell. Nur wer sich immer weiter verbessern will kommt hier auf seine Kosten. Angenehm und irgendwie ungewohnt bleibt die Grafik im Spiel. Ein Pseudo 3D Effekt wenn man die Piste nach unten fährt stellt sich ein. Dazu gibt es Schneeflocken und weich animierte Boarder, die überzeugen. Auch die Menus und Standbilder zeugen von Liebe zum Detail. Der Sound ist eher mäßig und dudelt so dahin. Er nervt zwar nicht, bringt einen aber auch nicht dazu die Kopfhörer auszupacken. Durch die Paßwörter die man erfahren kann hat man eine gewisse Dauermotivation. Schade ist das etwas zu hektische gefahre beim Freistil und dem Surpreme Modus. Hier sollte man Board und Boarder schon sehr gut im Griff haben. Für Wintersportler und 1080 Freunde , die auch mal unterwegs für Snowboardaction sorgen wollen ein empfehlenswertes Spiel.

Paßwörter zu Surpreme Snowboarding

Time Trial Wettbewerb zu Surpreme Snowboarding

Wertung

Matthias Engert
(24.02.2000)

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