Spy vs Spy

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland.

So langsam etablieren sich auf dem Game Boy Color Markt Spiele, die den 2P Modus über ein Link Kabel unterstützen. Bringt doch dies bei vielen Spielen erst den richtigen Spielspaß. Auch Spy vs Spy ist so ein Spiel. Dabei kann man sich bei diesem Spiel zu Beginn recht wenig vorstellen. Allerdings ist Spy vs Spy mal wieder ein Spiel das durch einen kleinen und lustig gemachten Vorspann glänzt. Aus einem Flugzeug springen 2 Figuren mit ihrem Fallschirm ab. Es handelt sich dabei um die beiden Geheimagenten Betrüger und Doppelagent. Was für Namen! :-) Das die beiden keine Freunde sind kann man ebenfalls an den Namen ablesen. So schweben sie nach unten bis plötzlich einer der beiden eine Bombe auf den Fallschirm seines Rivalen wirft. Doch im fallen greift er nach den Beinen seines Gegenspielers und beide schweben etwas unsanft zu Boden. Diese beiden, aus dem kalten Krieg übrig gebliebenen Agenten versuchen nun am Boden jeweils für sich einen Vorteil zu erhaschen in dem sie erfolgreich Dinge stehlen die der andere Agent allerdings ebenfalls versucht zu stehlen. So beginnt nun ein kleiner Wettlauf um den cleversten der beiden. Nachdem der Vorspann vorbei ist werdet Ihr vom Oberagenten begrüßt der euch in das Spiel einweist. Zu beginn stellt er euch die Frage ob man für die Aufträge bereit ist. Bejaht man dies gelangt man sofort zum Hauptspiel. Verneint man es kann man sich mit den Regeln und dem Inhalt des Spiels in einem ausführlichen Training versuchen. Ich möchte euch aber das Spiel anhand des richtigen Spiels näher bringen. Also wählen wir die Option das wir bereit sind. So gelangt man danach zum spartanischen Hauptbildschirm , in dem man wählen kann ob man gegen den Computer oder gegen einen menschlichen Partner spielen will.
Wählt man jetzt das Spiel gegen den Computer erscheint abermals der Oberagent und läßt euch entscheiden welchen Schwierigkeitsgrad man spielen will. Dieser wirkt sich in den folgenden Leveln in einem vorhandenen Zeitlimit aus. Hat man auch dies gewählt kommt man zum Kern des Spiels, dem Mission Bildschirm . Hier kann man nun die 4 Teile des Spiels anwählen, die jeweils in 8 Level unterteilt sind. Desweiteren kann man hier den Agenten seiner Wahl aussuchen und so entweder den weißen oder den schwarzen steuern. Auf der Unterseite befindet sich das Passwort Menu. Denn nach jedem geschafften Level bekommt man ein Passwort um sein Spiel später fortsetzen zu können. Wählt man ein Level an wird dieses nochmal in einer Levelansicht dargestellt. Nach einem Druck auf die A-Taste ist man schon mitten im Spiel. Das erste was auffällt ist der horizontal geteilte Bildschirm. Anfängliche Skepsis wegen mangelnder Übersicht sollte sich bald legen. Damit hat man im Verlauf des Spiels keine Probleme. Je eine Hälfte gehört einem der beiden Agenten. Die obere ist dabei die eures Helden und die untere die des Gegenspielers. Beginnt ein Spiel ist es das Ziel in einer bestimmten Zeit innerhalb dieses Levels 4 Dinge zu finden und einen Ausgang zu erreichen um zu verschwinden. Das erste Problem dabei ist das normalerweise der Agent nur eins dieser 4 Dinge tragen kann. Um alle 4 wegzuschleppen benötigt man eine Tasche, die es am besten zuerst zu finden gilt. Die beiden Agenten laufen nun gleichzeitig durch die Gebäude die aus vielen einzelnen Räumen bestehen. In jedem Raum befindet sich irgendetwas. Mal ein Schrank, ein Stuhl oder ein Bild an der Wand. Mit der A-Taste kann der Agent nun diese Teile kurz anheben und findet darunter etwas oder auch nicht. Damit man nicht blind durch die Räume jagd, denn immerhin sitzt euch ja die Zeit im Nacken, gibt es eine per Select Taste zuschaltbare Karte . Aktiviert man sie bekommt man eine draufsicht auf das Level. Dabei exestieren mehrere Anzeigen. Ein schwarzer und weißer Punkt für die beiden Agenten und ihre momentane Position und gelbe Punkte für Räume in denen man etwas finden kann. So kann man anhand seiner Position sehen wohin man schleunigst versuchen sollte zu gehen. Denn der Gegenspieler versucht ja dasselbe. Und das auch ganz gut. Zeit vertrödeln tut er nicht.
Nun gibt es aber noch rote Punkte die man auf der Karte sieht. Denn bloß durchrennen und nach den Sachen zu suchen wäre auch ein bischen zu einfach. Beide Agenten haben die Möglichkeit ihrem Konkurrenten Fallen zu stellen. Zum einen kann man eine Bombe in einem Raum ablegen. Betritt der andere diesen Raum wird sein Kopf blau, und wenn er sich nicht schleunigst aus dem Staub macht segnet er das Zeitliche. Das fiese daran ist das man nun für eine gewisse Zeitspanne nichts machen kann. Begleitet wird das ganze auch noch von einem hämischen Gekicher des anderen Agenten. Ein weiteres Problem zeigt sich in den späteren Leveln, in denen man mehrere Etagen durchforsten muß. Hier wird man immer wieder an seinen Ausgangspunkt zurückgesetzt. Besonders ärgerlich wenn man vielleicht gerade das 4. Teil gefunden hat und Richtung Ausgang will. Geht man drauf verliert man natürlich auch seine Items, die jetzt der andere suchen kann. Welche und wieviel Items man schon gefunden hat erscheint auf der rechten Seite jedes Agenten. Darunter findet man eine Lebensleiste. Denn neben den Fallen können unsere beiden Freunde auch Auge um Auge kämpfen. Ist diese Leiste leer ist man ebenfalls für kurze Zeit aus dem Rennen. Auch dafür exestieren im Spiel mehrere Waffen die man finden kann. Ob ein Messer oder ein langer Stock, beides eignet sich gut um dem Konkurrenten den Garaus zu machen. Ob und welche Waffe man gerade besitzt wird ebenfalls angezeigt. Desweiteren kann man für die Fallen sogenannte Gegenmaßnahmen finden. Eine Falle ist zum Beispiel das stellen eines Eimers auf eine Türkante. Um diese Falle zu überstehen muß man einen Schirm finden. Am heimtückischsten sind aber die Bomben die man in Schränke oder unter Stühle legen kann. Diese erkennt man nicht und werden auch auf der Karte nicht angezeigt. Hat man nun alle 4 Dinge gefunden und die Tasche dazu gilt es noch den richtigen Ausgang aus dem Level zu finden. Auch hier gibt es meist mehrere, die es dem anderen Agenten ermöglichen noch irgendwie an die Tasche zu kommen indem er seinem Gegenüber hinterher jagd und per Faust oder Waffe versucht ihm diese abzunehmen. Das entbrennt dann oft in eine lustige Jagd. Wenn dann noch die Zeit eng wird kann es gerne mal ganz schön knapp werden. Hat man den Ausgang erreicht wird der Erfolg des einen und der Mißerfolg des anderen in kleinen Abspännen gezeigt. Eine lustige Zugabe in diesem Spiel.
Obwohl die 32 Level in 4 verschiedene Themen getrennt sind besteht praktisch kein unterschied in der grafischen Präsentation. Nur werden die Ausmaße der Level immer größer und komplizierter, wobei in manchen Leveln auch das Zeitlimit recht eng bemessen ist. Trotzdem ist es aber machbar und lösbar. Hat man das Spiel dann allerdings durch ist die Versuchung es nochmal zu spielen nicht so groß. Hier lohnt dann schon eher ein Spielchen gegen einen menschlichen Konkurrenten. Zu zweit gegen einen menschlichen Gegner macht es auf Dauer immer ein bischen mehr Spaß. Grafisch bekommt man wiegesagt eigentlich immer wieder denselben Aufbau zu sehen. Es sind halt immer dieselben Möbel und Gegenstände. Nur die farbliche Präsentation unterscheidet sich. Das Spiel lebt aber von seinen kleinen Gemeinheiten. Seien es die Fallen die man dem Gegner stellen kann, das hämische Gekicher wenn man eine Falle gelegt hat oder der Gegner in sie getappt ist. Auch die Abspänne sind schön gemacht, sollte man ein Level schaffen. Der Sound dudelt so dahin, paßt aber zum Geschehen auf dem Screen. Hat man alle 4 Dinge gefunden wird er aber etwas schneller. So wird euch auch akustisch klar das der Gegenüber gerade seine Tasche voll hat und man sich noch was einfallen lassen muß. Alleine macht das Spiel durchaus Spaß bis man es halt durch hat. Zu zweit sieht das schon etwas anders aus. Wer seinem Gegenspieler gerne mal ein's auswischt hat hier ausreichend Gelegenheit dazu.

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Wertung

Matthias Engert
(30.06.1999)

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