Spirou: The Robot Invasion

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft Deutschland

Wer von guten bis sehr guten Jumpern auf dem GBC spricht kommt mittlerweile an Ubi Soft nicht mehr vorbei. Dabei war neben Rayman vor allem die kleine Programmiertruppe Dupuis verantwortlich, die mit Papyrus vor einiger Zeit ihren Einstand hatten, der sehr erfolgreich war. Warum also nicht nachlegen dachte sich Ubi Soft und bringt nun das zweite Jump’n Run von Dupuis auf den Markt, Spirou. Wie mittlerweile von Ubi Soft Spielen nicht anders gewohnt kann man zu Beginn sogar aus 7 Sprachen auswählen. Einsame Spitze auf dem GBC. Im Hauptmenu erwartet den Spieler neben einem kompletten Neustart des Spiels, der Paßwortscreen um ein erreichtes Level fortzusetzen. In den Optionen kann man sich neben dem Abspann auch den soundtechnischen Dingen widmen. Als letztes wartet der Ubi Key Modus im Hauptmenu auf euch. Auch Spirou bietet diesen wieder um bei einem anderen Ubi Soft Spiel Extralevel freizuschalten. Diesmal allerdings habe ich ihn nur gesehen. Aber noch keinen Weg hin gefunden. Was schon zeigt das Spirou kein leichtes Spiel sein sollte. Wählt Ihr ein neues Spiel an wird euch in einem animierten Vorspann die Story erklärt. Diese beginnt etwas abgedreht mit Fantasio, einem Charakter im Spiel, der eine Maschine baute. Diese verflüchtigt sich auf die Straße und Fantasio und sein Freund Spirou nehmen die Verfolgung auf. Bei der Suche finden sie eine gefesselte Frau, die sie Gentlemen like natürlich befreien. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte. Denn Marilyn, so der Name der Frau hat die Fähigkeit Roboter gefügig zu machen. Was sie auch tut und so das Städtchen Campignac anfängt zu terrorisieren. Es wird Zeit für eine neue Heldenaufgabe und Spirou macht sich auf den Weg ihr und den Robotern das Handwerk zu legen. Zu Beginn zeigt sich Spirou als ein Jump’n Run in dem man wie gewohnt von links nach rechts hüpfen kann. Allerdings bietet das Spiel wesentlich mehr Tiefgang als zu Anfang denkt. Jedes Level in Spirou ist in mehrere Bereiche eingeteilt. In jedem Level gilt es eine bestimmte Aufgaben zu erledigen. Am Ausgang wartet einer von Spirous Freunden im Spiel, die ihn nur durchlassen wenn er diese Aufgabe gelöst hat. So muß er einmal irgendwas finden und zum Ende tragen oder eine bestimmte Anzahl an Gegenständen finden und zerstören.
Dabei sind die Level sehr verschachtelt aufgebaut und nicht linear. Ihr geht z.b. nach rechts und könnt irgendwann nach oben oder nach unten gehen. Dabei sollte man alle Ecken untersuchen um wirklich alles zu finden. Und das ist wirklich einiges. Zum einen die vielen Items im Spiel. So z.b. Herzen, die seine Energieleiste auffüllen oder Pilze um seine Fähigkeiten zu steigern. Dabei unterstützen euch Anzeigen an der unteren Seite des Screens. Dort sind viele kleine Pilzsymbole abgebildet. Zu Beginn noch leer füllt sich immer eines hat Spirou 100 Pilze gefunden. Dann erhöht sich sein Erfahrungslevel und Spirou entwickelt sich. Neben allerlei Energieitems gibt es Bonusitem, die bei bestimmter Anzahl Extraleben und verbesserte Fähigkeiten bewirken. Neben einer Lebensanzeige gibt es ebenfalls eine Anzeige für die Anzahl der gefundenen Pilze und ein Waffensymbol. Um sich der 30 verschiedenen Gegner im Spiel zu erwehren stehen Spirou mehrere Waffen zur Verfügung. Zu beginn mit einem Hammer ausgestattet geht er am Ende auch mit einem Gewehr zur Sache. Denn um Gegner zu erledigen springt er nicht auf sie sondern erledigt sie entweder per Hammer oder Waffen. Desweiteren kann er mit dem Hammer Fässer oder Kisten zerstören, die allerlei Items in sich bergen. Doch auch die Kisten und Fässer sind wichtig. Denn durch die Fähigkeit Dinge tragen zu können ist auch der Rätselanteil recht groß im Spiel. So muß immer wieder ein bestimmter Schalter gefunden werden auf den Spirou auch mal etwas ablegen muß um ihn dauerhaft zu drücken. Meist um bewegliche Plattformen in Bewegung zu setzen. Auch hier sind die Rätsel nicht linear. So muß er z.b. im Verlauf des Levels in Abhängigkeit Schalter drücken, die hinter ihm Plattformen bewegen. Desweiteren kann er hangeln oder sich an Haken durch die Luft schwingen. Immer wieder in den Leveln trifft er auf seine Freunde, die ihm ab und zu einen Tip geben wie es weiter geht oder wo etwas zu finden ist. Total neu ist die Paßwortvergabe gelöst. Am Ende jedes Levels gibt es nur einen Highscore, aber kein Paßwort. Dieses muß man im nachfolgenden Level in Form eines Schildes erst finden. Läuft Spirou an ihm vorbei erscheint es im Bild. Geschenkt wird euch hier nichts. Auch ein Grund wirklich alles abzusuchen.
Hat man bestimmte Abschnitte geschafft gilt es in richtigen Zwischengegnerkämpfen zu bestehen. Der Gegner besitzt eine eigene Energieleiste und muß mit einer bestimmten Taktik besiegt werden. Allerdings sind sie leicht besiegbar, vorausgesetzt man hat den Dreh raus. Besonderes Highlight ist wie bei Papyrus die Grafik. Vor allem die feine Animation des Hauptcharakters gilt es zu erwähnen. Sehr echt und geschmeidig sieht es aus. Aber auch die Level können überzeugen. Viele Details verwöhnen das Auge. Schöne und kräftige Farben zeigen das Dupuis sein Handwerk auf dem GBC versteht. Der Sound dudelt ein bißchen dahin, ohne aber zu nerven. Dafür kommt er recht abwechslungsreich daher. In kleinen Zwischenszenen wird die Story weitererzählt bis es schließlich auf dem Schrottplatz zum finalen Kampf kommt....... . Spirou ist ein feines Stück Software, das sich kaum Schwächen leistet. Man muß zum einen Geschicklichkeit zeigen, wobei die Steuerung sehr gelungen ist. Einzig manchmal rennt Spirou ein Stück zu weit und man verliert dadurch mal ein Herzteil. Mit der Zeit kennt man aber diese kleine macke und richtet sich darauf ein. Desweiteren ist das Spiel bei weitem nicht leicht. Vor allem die kleineren Rätsel sorgen für lange Spielsessions. Erledigte Gegner tauchen nicht wieder auf. Was mich ein bißchen stört ist zum einen der Paßwort Modus. Auch wenn er originell ist so ärgert man sich schon wenn man in einem Level mal keines findet. Denn es gibt auch viele Geheimgänge, die manchmal sehr gut versteckt sind. Geht man dann drauf beginnt man gleich 2 Level vorher. Das nervt ein wenig. Zum anderen die Tatsache das benutzte Items im Spiel nicht wieder auftauchen. Speziell gemeint sind die Kisten und Fässer. Zerstört man sie und merkt danach das man sie als Plattform braucht um einen Bereich zu erreichen um sie auf einen Schalter zu legen ist es zu spät. Sie tauchen nicht mehr auf. Man muß das Level also von vorn beginnen. Hat man das Paßwortschild nicht gefunden sind wir beim Kritikpunkt 1. Wer sich davon aber nicht abschrecken läßt bekommt mit Spirou einen langanhaltenden Zeitvertreib, der trotz der Kritikpunkte gelungen ist und die guten Spiele im Vetrieb von Ubi Soft fortsetzt. Einen großen Nachteil hat das Spiel aber dennoch. Spirou kam gleichzeitig mit Wario Land 3 auf den Markt....... !

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Wertung

Matthias Engert
(28.05.2000)

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