Rip Tide Racer

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland

Seit Micro Machines sind auch Rennspiele in der Draufsicht auf dem GBC in Mode gekommen. So auch im folgenden Spiel Rip Tide Racer. Verantwortlich für das Spiel sind die Jungs der Cryo Truppe, die auf anderen Plattformen mit guten Spielen einen Namen haben. Nun haben sie auch den GBC entdeckt und präsentieren neben Roland Garros mit Rip Tide Racer die ersten Spiele für Nintendo’s kleinen. Eigentlich ist das Spielprinzip zeitlos und sollte gute Chancen haben sich in diesem Genre zu behaupten. Denkt man...! Das zu einem guten Spiel mehr als nur eine gute Idee vorhanden sein sollte zeigte Rip Tide mehr als deutlich. Doch der Reihen nach. Die Story hinter dem Spiel ist die Zukunft der Erde, die völlig unter Wasser liegt. Nur noch wenige Überlebende gibt es die sich in Mad Max Manier um die Vorherrschaft streiten. Soweit zur Story des Spiels, die aber in diesem Genre nicht so wichtig ist. Schaltet man den GBC ein kann der Spieler aus 5 Sprachen wählen, wobei sich hier die Sprache in wenigen Worten im gesamten Spiel wiederfinden sollte. Das Hauptmenu wirkt futuristisch durchgestylt und bietet überraschendes. Neben dem Paßwort Screen gibt es den Modus Death Race und Time Trial. Das wars. Death Race ist ja OK, aber nur einen Time Trial. Mein erster Gedanke war das Hauptmenu ginge noch weiter. Denn einen Art Story Modus oder etwas ähnliches vermißte ich doch sehr. Aber es blieb dabei. Wie sich herausstellen sollte ist der Time Trial der Kern des Spiels, in dem es gilt nacheinander Strecken freizufahren. Dabei wählt der Spieler zu Beginn aus 3 Hooverbikes seinen Favoriten
Jeder besitzt 5 verschiedene Eigenschaften. Von der Beschleunigung bis zu Widerstandsfähigkeit. Allerdings sollten sich diese Dinge im Spiel marginal auswirken. Hat der Spieler sein Bike gefunden geht es ohne Umschweife auf die erste Strecke. Gefahren werden nun 3 Runden gegen immer 3 Gegner. Ziel ist es natürlich als erster diese 3 Runden abzuschließen. Die Strecken sind durch die Draufsicht nicht überschaubar und man eckt relativ oft an. Dabei ist die Steuerung eigentlich gelungen. Man kann driften, Slides zaubern und mit dem Gas spielen. Wie in MM auch sind die Strecken begrenzt. Neben reinen Begrenzungssteinen gibt es sogenannte Boost Steine die das Hooverbike bei Berühren nach vorn katapultieren. Was fehlt und irgendwie sofort auffällt ist eine fehlende mitlaufende Zeit. Das entkräftet den Namen Time Trial schon sehr. Anzeigen im Screen sind für die Geschwindigkeit vorhanden sowie für das Schild das jedes Bike besitzt und auch 10 Zellen besteht. Erst wenn das letzte verschwunden ist beginnt man von vorn. Das Schild ist dahingehend wichtig da Ihr wie auch eure 3 Gegner Geschütze auf dem Bike haben und versuchen euch abzuschießen. Überall auf den Strecken gibt es kleine Ecken und Nischen wo man Power Ups dafür findet. So kann man einen Doppellauf finden wie auch durchschlagskräftigere Geschosse. Was man jeweils gefunden hat wird einem dann links unten im Screen angezeigt. Soweit die Theorie. Fangen wir mit der Praxis an. Man benötigt nicht mal 1 Stunde um alle 8 Strecken zu sehen, die sich zudem kaum voneinander unterscheiden. Was auch daran liegt das dieses Spiel auch vom Super Game Boy kommen könnte und kaum mehr als 10 Farben benutzt. Dadurch wirkt alles recht trist. Weiter geht es mit der KI der Gegner. Nur wenn man wirklich genau vor ihrem Bug herum kurvt treffen sie einem. Da sie aber nach der zweiten Kurve eh schon hinter euch aus dem Bild verschwunden sind ist der Waffenmodus eigentlich sinnlos. Selbst ein Rennen, wo ich eine Runde gewartet habe und mich so überrunden ließ habe ich noch gewonnen. Das ändert sich leider auch nicht gegen Ende. Selbst auf dem letzten Kurs siegt Ihr haushoch. Leider wurde während der Rennen auf einen Sound verzichtet. Einzig wenn Ihr irgendwo gegenfahrt oder geschossen wird hört man das der GBC auch einen Lautsprecher hat. Das Spiel ist demzufolge viel zu leicht und macht in diesem Modus einfach keinen Spaß. Im Death Race Modus kann man nun verschiedene Dinge einstellen. Zum einen kann man sich eines der 8 Rennen direkt aussuchen
Daneben stellt man die Anzahl der Zellen des eigenen Schildes ein, oder auch eine Zeit die herunterzählt. Nur leider wurde das nicht vollendet. Geht man drauf beginnt man sofort von vorn, ohne das irgendwas angezeigt, geschweige denn gezählt wurde. Auch die Abschüsse werden nicht gezählt. Und selbst da kann man tricksen. Denn die Gegner werden nach Abschüssen immer an einer bestimmten Stelle der Strecke neu generiert. So stellt man sich immer davor und ballert ohne Pause und könnte das Stunden machen ohne das einer euch erwischt. Das kann es doch nicht sein. Auch hier, selbst wenn man mal die Gegner kommen läßt, ist die KI schlecht. Sie treffen alles nur nicht euch. Das Spiel bietet dadurch keinen Anspruch oder Motivation, da wiegesagt keine Statistiken oder ähnliches angezeigt werden. Leider paart sich das ganze mit der angesprochenen schlechten Grafik. Natürlich ist das Scrolling sauber und weich. Aber das bietet auch MM und die kommen in voller Farbe daher und bieten mehr Action. Es wirkt sehr unausgegoren. Dabei ist das wichtigste in so einem Spiel, die Steuerung gelungen. Man hätte hier soviel draus machen können. Einzig der 2Player Modus über ein Link Kabel bietet den Ansatz von Spaß. Aber auf der anderen Seite bekommt man für das Geld für 2 GB Spiele auch einmal Perfect Dark. Ist nur so ein Beispiel. Leider in meinen Augen das schlechteste GBC Spiel das wir bisher getestet haben. Will hoffen das dies ein Ausrutscher von Cryo war. Denn die Tage erscheint Test Drive 6, der auch einen Namen hat. Mit einer solchen Qualität kann man sich schnell einen Ruf verdienen, was sich auch Geschäftsschädigend auswirken kann. THQ auf dem SNES vor langer Zeit hat gezeigt wie das geht.

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Wertung

Matthias Engert
(01.07.2000)

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