Pumuckl bei den Piraten

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland

Nach den vielen Helden der Spieleindustrie kehren auch immer mehr Fernsehhelden auf dem GBC ein. Seien es die Toons um Daffy Duck oder die Disney Helden wie Donald, Goofy & Co. Diesmal ist es ein deutscher Kinderstar der uns in Form eines Spiels erwartet. Pumuckl, der kleine Kobold ist sicher jedem bekannt. Nun also wird ihm sogar ein eigenes Spiel gewidmet. Dabei ist dieses Spiel diesmal ein rein deutsche Angelegenheit. Programmiert haben ihn nämlich die Jungs der Firma Neon. Eine kleine Überraschung springt einem auch gleich im ersten Bildschirm entgegen. Neon hat sich eine Lizens über die Nutzung der MoSys Audio Tools von Factor 5 gesichert, auf des explizit hingewiesen wird. Da auch beim Dolphin diese Tools Verwendung finden ein interessanter Punkt. Auf dem Hauptbildschirm, der begleitet wird vom original Titellied könnt Ihr nun das Abenteuer starten, ein Paßwort eingeben oder in den Options soundtechnische Dinge einstellen. Das Spiel Pumuckl ist dabei mit Quest for Camelot vergleichbar und in die Reihe der GB Adventures einzuordnen. Ihr steuert den kleinen Pumuckl von einer schräg oben Sicht über verschiedene Terrains. Ziel im Spiel ist es drei Familienmitglieder einer Koboldfamilie zu retten. Diese wurden nämlich vom bösen blauen Klabauter entführt und zur Strafe jeweils an verschiedenen Orten eingesperrt.
Beginnt Pumuckl sein Abenteuer wird er von einer Möwe begrüßt, die ihn danach immer nach Beendigung eines Teilabschnitts wieder begegnet. Diese gibt einige Tips in welcher Richtung unser Held suchen soll. Das Geschehen spielt dabei auf einer Insel, die in grafisch verschiedene Locations eingebettet ist. Zu beginn wuselt Pumuckl am Strand herum und begibt sich in das innere eines Leuchtturms. Weiterhin verschlägt es ihn durch eine Lagune, durch Höhlen bis zu Festung des blauen Klabauters. Bis Pumuckl ein Familienmitglied befreien kann muß er immer wieder bestimmte Abhängigkeiten und kleinere Rätsel lösen, die aber z.b. nicht den Anspruch eines Zelda haben. Immer wieder muß er Schlüssel finden, Hebel umlegen oder bestimmte Gegner außer Gefecht setzen um bestimmte Räume zu erreichen. Dabei ist das ganze aber nicht sonderlich langwierig. Die Rätsel selber sind wiegesagt nicht schwer. Mehr Kopfzerbrechen bereitet dem Spieler da die Umgebung und vor allem die Gegner. Die Gegner, von denen es mehrere verschiedene gibt laufen immer schießend herum. Einige wenige folgen euch sogar. Das ganze ist aber sehr oft am Rande der Unfairnis. Denn dazu kommt z.b. Treibsand, den man wenn Pumuckl steht sieht. Läuft er allerdings erkennt man den Sand kaum noch da jetzt die Grafik des Untergrunds fast gleich aussieht. Auch später sind immer wieder stellen wo man einige mal probieren muß bis man vorbei kommt. Etwas nervend ist dabei die Umsetzung der Lebensenergie. Diese besteht aus mehreren Zuständen die Pumuckl hat. Es beginnt bei grün und reduziert sich bei jedem Treffer. Das blöde ist aber das er nach jedem Treffer immer wieder in der Location beginnt wo er sie betreten hat. Das mag oft nicht so schlimm sein. Aber es gibt Stellen an denen man eine Weile laufen kann ohne das man eine neue Location betritt. Hat Pumuckl alle Zustände verbraucht kann man eines von 3 Continues nutzen. Verbrät man hier z.b. alle 3 Continues und schafft dann einen Abschnitt so bekommt man das normale Paßwort das sich aber diesen Effekt merkt. Spielt Ihr so weiter sind die 3 Continues nicht mehr vorhanden. Auch nicht beim neueinschalten des GB. Um ein vorschnelles Ableben zu verhindern liegen immer wieder verteilt Früchte herum die Pumuckls Energieanzeige auffrischt. Für seine Aufgaben stehen Pumuckl im Verlauf einige Gerätschaften zur Verfügung. Diese sind auch von immenser Wichtigkeit. Dabei nehmen eine Schaufel, eine Säge und ein Hammer die wichtigsten Positionen ein, da ohne sie manches Rätsel nicht gelöst werden kann. Diese Hilfsmittel liegen nun an verschiedenen Punkten auf der Insel herum, die man finden muß.
Man muß also alle Locations absuchen und nach dem rechten sehen. Drückt man die B-Taste erscheint oben rechts ein Menu in dem man das momentan gewünschte auswählen kann. Dies sind auch Items die Pumuckl über allen Welten hinweg behält. Daneben gibt es einige die er nur für eine bestimmte Aufgabe braucht. So erwartet euch am Ende jeder Welt der blaue Klabauter zu einem Levelendkampf. Um ihn dort immer zu schlagen brauch man jeweils immer ein bestimmtes Item. Sei es ein magischer Spiegel um Geschosse abzuwehren oder magisches Wasser um Flammen zu löschen. Am Ende gelangt man dann immer zum eingesperrten Kobold und rettet so nacheinander den Vater, die Mutter und Sohnemann ehe es zum finalen Schlagabtausch mit dem blauen Klabauter geht. Aber selbst wenn man einen der Kobolde gerettet hat kann es nochmal gefährlich werden. Denn nun muß man den gesamten Weg zurück gehen um die Möwe zu treffen. Da in diesem Spiel Gegner nicht getötet werden sind diese natürlich immer noch da. Spielt man jetzt z.b. mit seinem letzten Leben und verlümmelt es auf dem Rückweg darf man das ganze nochmal machen, da man das Paßwort erst beim erreichen der Möwe bekommt. Im großen und ganzen ist Pumuckl aber recht leicht und man spielt es nicht mal so lange wie Quest for Camelot. Die Zielgruppe ist eindeutig auf das jüngere Publikum gerichtet. Wer Rätsel und Länge eines Zelda DX sucht wird hier auf keinen Fall fündig. Trotz der Kritk am Treibsand ist die Grafik durchaus gelungen. Schöne frische Farben sind auf dem Screen. Teilweise sind bestimmte Umgebungen animiert was ebenfalls gefällt. Der Sound ist gut ohne aber Bäume auszureißen. Aber der Game Boy ist sicher auch nicht die Plattform um Highend Sounds zu hören. Für den geübten Spieler stellt der Inhalt und die Rätsel an sich keine Herausforderung dar. Dafür sorgen dann schon eher die angesprochenen unfairen Stellen. Fans der Serie des kleinen Kobolds und das jüngere Publikum werden sicher ihren Spaß haben. Ältere GBC Spieler haben mittlerweile andere Alternativen zur Verfügung.

Paßwörter zu Pumuckl bei den Piraten

Wertung

Matthias Engert
(15.01.2000)

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