Pocket Soccer

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe

Nintendos Pocket Soccer ist ein Spiel, welches einen entweder für schnellen Arcade Fun oder an den langwierigen Ligamodus fesselt. Entgegen anderer Fußball Games, peitscht man hier nicht das Leder über den grünen Rasen, sondern über Schulhöfe, Strände oder sonstigen Hallen. Eine zarte verbindung zum Hallenfußball kann man beim besten Willen nicht leugnen. Doch bevor wir uns mit dem Ball befassen, müßen wir uns durch das Hauptmenu hangeln. Neben der 1P oder 2P Auswahl, kann man sich hier ein Demo zum Spiel reinziehen, Die Text und Menusprache auswählen oder zu den fülligen Options gelangen. In den Options verbergen sich eine Menge Möglichkeiten und Individualitäten zum Spiel. Zum einen kann man die Spielzeit zwischen 1 - 9 Min. festlegen, wie das Steuern und Umschalten zwischen den Spielern funktioniert oder ob man Sound, Musik oder beides hören möchte. Wählt man weitere Options an, offenbaren sich neben den Credits und Speicher löschen der inovativste Punkt des Games. Der unscheinbar aussehende Punkt Team bilden, beinhaltet die Möglichkeiten sein eigenes Team zusammen zu stellen. Neben dem Teamnamen sehen wir das dazugehörige Emblem und unten im Balkendiagramm die Leistungswerte der Mannschaft
Hat man sich für ein Team entschieden, kann man mit einem Knopfdruck seiner kreativen Ader freie hand lassen. Zum einen lassen sich der Teamname beliebig ändern und zum anderen kann man bei der Mannschaftsbesetzung richtig ins Detail gehen. In jedem Team können 7 Spieler bearbeitet werden. Sprich: Namen ändern, Positionen festlegen und auch das Aussehen darf verändert werden. Dazu stehen verschiedene Punkte zur Auswahl, wie Geschlecht, Hautfarbe, Mund, Ohren, Augen u.v.m. Hat man dann mit mühevoller Kleinarbeit seine Truppe zusammen gestellt, steht dem eigentlichen Spiel nichts mehr im Wege. Der Singleplayer Modus beinhaltet vier Spielmodis. Beim "Schnellstart" legt der Rechner alle Daten und Fakten von selber fest. Bei „Begegnung" seid ihr in der Lage alle Modalitäten festzulegen. In den "Playoffs" tritt man mit seiner Mannschaft gegen entweder 8,16 oder 32 gegnerische Teams an und streitet mit diesen um den begehrten Pokal. Wenn man dann den Pokalschrank sieht, ahnt man schon, was da noch auf einen zukommt. Denn im Liga Modus steigt der erstplatzierte nicht nur auf, sondern bekommt einen weiteren Pokal in seine Sammlung. In insgesamt vier Ligen heißt es die Gegner niederzuringen und den begehrten Platz an der Sonne einnehmen. Wer letzter ist, steigt ab. Logisch! Wie im wahren Leben bekommt niemand sein Talent in die Wiege gelegt, sondern muß es sich hart erarbeiten. Deswegen sollte man vor jedem Spiel trainieren. Im Trainingsmodus sieht man seine geschaffenen Spieler, ihre Positionen und an Hand des Balkendiagramms ihre Leistungsfähigkeiten. Dort stellt man auch den Bereich fest, welcher noch ausbaufähig ist und trainiert speziell diesen ausgiebig. Durch Übungen wie, Schießen, Halten, Sprinten oder Angriff kann man vorhandene Defizite ausgleichen. Jede dieser 7 Übungen verbessert zwei Fähigkeiten bei dem Spieler. Vor jeder Übung wird kurz erklärt, wie die Disziplin absolviert werden muß und dann ist man selbst gefordert. Was am Anfang noch ganz spaßig ist und immer die max. Punktzahl von 10 Sternen beschert, wird im Laufe des Spiels sehr viel schwieriger. Die ausgereiften Spieler erreichen kaum mehr als noch 5 Sterne und wenn man automatisch trainieren läßt, werden es noch weniger.
Irgendwann kristallisiert sich dann bei jedem Spieler eine besondere Fähigkeit heraus, welche sein Talent darstellt. Das wird dann unten rechts im Balken eingeblendet und kann im Spiel abgerufen werden. Das Spiel selbst ist ganz einfach gestrickt. 1 Torwart und 4 Feldspieler tummeln sich auf dem Platz und versuchen nach Ablauf der Zeit den Sieg in der Tasche zu haben. Je höher die Liga spielt, desto besser werden natürlich auch die Gegner. Da muß dann schon mal mehr als nur geschossen werden. Man muß sich mit dem Paßspiel und auch den Fouls auseinander setzen. Nach Ende des Spiels, kann man in der Tabelle schnarchen oder die Statistiken bemühen. Sollte sich ein Spieler nicht so entwickeln, wie er sollte, dann fliegt er auf den Markt. Den Transfermarkt. Hier kann man seine Gurke gegen einen besseren Spieler eintauschen. Das lohnt sich aber erst in der Elite Liga. Sonst tauscht man eine Erbse gegen eine Möhre. Spieler kann man auch mit einem verlinkten menschlichen Partner tauschen. Der dafür vorgesehene Punkt ist der Handel. Doch man sollte überlegen, ob man es vor einem Match gegen den Partner tut oder doch lieber erst hinterher. Im 2P Mode macht Pocket Soccer viel mehr Spaß als gegen den Rechner. Seinem Kontrahenten so richtig eine auswischen ist doch viel interessanter als die Playoffs zu gewinnen. Auch die unverholene Schadenfreude findet den richtigen Abnehmer und braucht ihrerseits keine weitern Worte. Pocket Soccer ist endlich mal eine willkommene Abwechslung zu den herkömmlichen Fußballspielen. Vielschichtig, simples Handling, schnelle und saubere Grafik sind neben der üppigen Kreativabteilung Garanten für ein gutes und einfaches Spiel, welches auch nach längerem spielen noch viel Fun bereitet. Wer auch kein Freund der Bande ist, sollte zumindest einmal einen Blick darauf werfen und sich sein eigenes Urteil bilden.

Wertung

Jens Morgenschweiss
(14.03.2001)

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