Pokemon Pinball

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe

Die Pokémonie wird immer breiter und größer. Mußte man bisher durch die Landschaft laufen um die Pokémon zu finden und zu fangen, werden die kleinen Biester nun per Flippertisch ins Pokédex geholt. Wer nun aber denkt, dieses Verfahren ist einfacher und schneller, der wird sich bald von diesem Denkfehler überzeugen können. Denn um seltene Pokémon auf dem Indigo Plateau zu fangen reicht es nicht mehr, sein Flugpokémon zu satteln und den Zielflughafen anzusteuern. Diesen muß man sich mühsam erspielen und dazu auch noch Glück haben. Um alle Pokémon zu besitzen mußte man bei den bisherigen Spielen beide Versionen, die rote und die blaue besitzen bzw. untereinander tauschen. Dafür gibt es nun bei Pinball den roten und den blauen Tisch. Der Anfangsscreen läßt uns in unseren Pokédex schauen um die Anzahl der gefangenen und evt. gesehenen Pokémon feststellen. In den Optionen kann man die Rumbleintensität einstellen, die von Mittel bis Stark reicht und eindrucksvoll von Enton demonstriert wird. Wer auf diesen Genuß verzichten will, kann den Rumble natürlich auch ausstellen. Mit drei verschiedenen Steuerungsmodis kann sich jeder sein Handling selber aussuchen und durch die abgebildete Tastenbelegung einen guten Überblick verschaffen. Wer seinen Fremdwortschatz erweitern will, kann Pinball auch in anderen Sprachen als Deutsch spielen. Doch um eine sichere 2 auf dem Abschlußzeugnis zu erreichen, dürften die engl, franz. und spanischen Begriffe im Spiel nicht reichen. Mit 17 Hintergrundmusiken und 44 Soundeffekten im Spiel sollte man in den Options man austesten, welche Musik einem nicht auf den Wecker fällt. Gehen wir nun auf den Menupunkt spielen kommen wir zu der besagten Tischauswahl zwischen Rot und Blau. Die Tische haben nicht nur einen unterschiedlichen Aufbau, sondern man kann nicht auf jedem Tisch alle Pokémons erspielen. Denn auch die Reiseorte und damit die Pokémonfundstellen unterscheiden sich deutlich. So kann man auf dem roten Tisch nicht nach Vertania City oder dem Mondberg und auf dem blauen Tisch nicht nach Lavandia und Marmoria City reisen. Um auf dem roten Tisch eine Reise machen zu können, mußt du entweder links oder rechts unten die beiden Digda´s treffen. Bei jedem Treffer kommt der Kopf eines Digdri´s zum Vorschein. Ist das Digdri komplett, mußt du je nach Seite die entsprechende Außenbahn spielen. Nun erscheint in der Mitte des Tisches ein Bonusloch, wo beim Einlochen die Reise beginnt. Am blauen Tisch ist es ähnlich, nur das es keine Digda´s sind, sondern Quapsel und Enton.
Hat die Zahl neben einen von beiden Drei erreicht, muß der Ball wieder entsprechend der angezeigten Bahn gespielt werden oder in Flegmons bzw. Austos Mund. Die Reisen der ersten drei Versuche führen dich in das erste Gebiet, welches auch am Beginn des Spiels per Bildchen gewählt werden kann. Die vierte und fünfte reise hingegen führen euch in Orte wie Fuchsania City, Safari Zone, die Seeschauminseln oder die Zinnober Insel. Habt ihr aber die sechste Reise geschafft bringt man euch auf das Indigo Plateau. Jedes Gebiet und jeder Ort hat zum Teil andere Pokémons im Petto. Also nur durch Reisen kann man wirklich alle Pokémons finden, fangen und entwickeln. Auf beiden Tischen haben die linke und die rechte Außenbahn die gleiche Bedeutung. Die rechte aktiviert den Schnappmodus. Beim ersten Ball leuchtet schon der erste Pfeil, womit man ein Pokémon schon fangen kann, wenn man in Knofensas (rot) oder Austos (blau) Mund trifft. Bringt man aber vorher alle zwei oder drei Pfeile zum leuchten, ist die Wahrscheinlichkeit, das man ein seltenes Pokémon fangen kann, größer. Trifft man nun in den entsprechenden Mund des Tisches, wird Silhouette des zu fangenden Pokémons angezeigt. Immer wenn man nun oben die drei Voltobal (rot) oder die drei Muschas (blau) mit dem Ball trifft, verschwindet unten ein Teil der Verdeckung. Ist das Pokémon nun ganz zu sehen, wird es lebendig. Nun muß man es viermal treffen um es endgültig zu fangen. Das mir aber niemand denkt, er hätte unbegrenzt Zeit dafür. Oben rechts läuft die Uhr mit 2 min. runter. In dieser Zeit sollte man es schon gefangen haben. Die linke Außenbahn hingegen aktiviert den Entwicklungsmodus. Diese sollte dreimal gespielt werden um das gefangene Pokémon entwickeln zu können. Nun verschwindet Ditto (rot) von der Entwicklungshöhle, wo der Ball nun hinein muß. Auf dem blauen Tisch muß der Ball in Flegmons Mund. Du siehst die Liste deiner in dem Durchgang gefangenen Pokémons und wählst eins aus. Pokémon, die nicht weiterentwickelt werden können, haben einen Stern hinter ihrem Namen. Nun erscheinen einige Pfeile, die ein Entwicklungsitem verbergen. Berührt man einen solchen mit Pfeil markierten Punkt, wird irgendwo auf dem Tisch das Item sichtbar. Nun muß man es sich holen. Hat man alle drei Items geholt, welche unter dem Pokémon Portrait angezeigt werden, öffnet sich die Evolutionshöhle auf dem Tisch. Spielt man den Ball nun noch da hinein, beginnt es sich zu entwickeln. Alle gefangenen und entwickelten Pokémon werden automatisch im Pokédex gespeichert. Auch alle nur gesehenen (und nicht gefangenen) Pokémons werden ins Pokédex eingetragen, allerdings nur mit Namen und nicht mit Bild.
An den Flipperarmen befinden sich vier Lampen, die das Wort CAVE ergeben. Wird nun ein Ball durch diese Passage gespielt, leuchtet eine der Lampen auf. Mit jeder Bewegung der Flipperarme kann man die beleuchtete Lampe bewegen. Hat man es geschafft, das alle vier Lampen zum leuchten zu bringen, öffnet sich die Bonushöhle. Dort kann man im Slotverfahren einen Bonus herausholen. Das kann ein Ball Saver sein oder einen Bonusmultiplikator oder auch ein Bonuslevel, wo man reichlich Punkte sammeln kann. So kann man in einem Bonuslevel zum Bsp. Mauzi Goldnuggets aus dem Kreuz flippern und diese einsammeln oder eine Reihe von Digdas wegflippern um danach ein Digdri viermal zu treffen u.s.w. Diese Bonuslevel kann man aber auch im Spiel heraus öffnen. Besitzt ihr drei gefangene oder entwickelte Pokémons, öffnen sich diese Bonuslevel auch. Um seinen Punktestand nach oben zu treiben, gibt es auch noch den Feld- und Bonusmultiplikator. Der Feldmultiplikator muß auf dem roten Tisch erst aktiviert werden, in dem man das Sterndu trifft, bzw. den Schalter der sich darunter befindet. Nun öffnen sich die Multiplikatorbahnen und -lampen über den Voltobal´s. Jedes mal, wenn man eine Lampe überspielt leuchtet diese. Sind alle drei beleuchtet (man kann mit den Flipperarmen steuern), entwickelt sich der Ball weiter in einen Super-, Hyper- oder Meisterball. Damit sind Wertsteigerungen vom 2,3 und 5fachen möglich. Am blauen Tisch sind diese Lampen immer frei, doch wird eine bereits leuchtende Lampe überspielt erlischt diese wieder. Die Bonusmultiplikatoren befinden sich links und rechts über dem Bildchen des Ortes oder des Pokémons. Diese Schalter müssen abwechselnd getroffen werden um den Zähler zu starten und zu erhöhen. Jeder Ball hat drei Möglichkeiten Aus zu gehen. Zwischen den Flipperarmen oder links und rechts außen. Dort ist ein Pikachu platziert, der dieses Ausgehen verhindern kann. Doch nur, wenn er entsprechend aufgeladen ist. Dieses Aufladen mit Energie erfolgt durch das durchspielen der rechten Außenbahn. Durch den so entstehenden Impuls des "Spinners" kann man die Donneranzeige rechts (rot) und links (blau) füllen. Ist diese Anzeige voll, kann man Pikachu mit den Flipperarmen nach links oder rechts bewegen um den Ball zu halten und ins Spiel zurück zu bringen. Diese Anzeige sollte immer voll sein, also immer mal die rechte Außenbahn spielen. Sind dann doch alle drei Bälle und der evt. Extraball weg, wird das Spielergebnis addiert. Wieviel Runden gespielt, wieviel Pokémon gefangen und entwickelt und noch der Bonus dazu. Das Endergebnis wird dann evt. bleibend in den Highscore eingetragen. Nun kann man sich seinen Highscore ausdrucken (GB Printer) oder per Infarotschnittstelle mit anderen austauschen. Pokémon Pinball ist ein Flipper, der einen so schnell nicht wieder los läßt. Das Spielprinzip ist so einfach wie gut. Das scrolling des Tisches ist sauber verarbeitet und auch die kurze Verzögerung beim wechseln vom Pausenmenu zurück ins Spiel. Auch wenn es nur die beiden Tische gibt, kommt nicht so schnell Langeweile auf. Denn das fangen der Pokémon ist das eine, das entwickeln in evt. alle 3 Stufen etwas ganz anderes. Man kann ja nicht einfach ein Pokémon aus dem Dex auswählen, sondern muß es jedesmal neu erspielen um es entwickeln zu können. Da hat man schon eine ganze Weile zu kauen, bis man alle gefangen und bis zum letzten entwickelt hat. Durch diese Langzeitmotivation und dem eingebauten Rumbler ist es ein absolutes Highlight auf dem GBC. Nicht umsonst hat es die "normalen" Pokémonspiele vom Thron gestoßen und sich zur Nr. 1 gemausert. Das einzig negative sind die schlechte Übersichtlichkeit im Pokédex. Eine kurze Info über Zahl der bereits gefangen Pokémon wäre nicht schlecht gewesen. Auch die astronomischen Highscorezahlen sind nicht berauschend. "Ich habe 367.256.256 Punkte" Wer sagt denn so etwas in Hundertmillionenschritten???

Wertung

Jens Morgenschweiss
(03.11..2000)

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