Naseem Boxing

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Im Boxsport gibt es ja viele Lichtgestalten, die durch ihr ungewöhnliches Verhalten auf sich aufmerksam machen. Doch der kultigste ist immer noch Prince Naseem. Nicht nur seine Leopardenshorts haben ihn berühmt gemacht, sondern auch der Salto in den Ring. An solche Typen erinnert man sich gerne. Nun versucht uns der Prince, den Boxsport in seiner wahren Form näher zu bringen. Keine aberwitzen Typen mit gigantischen Afrofrisuren oder Muskelbergen, das selbst Arnie Schweißperlen auf die Stirn bekommt. Hier soll nicht nur gepunsht werden, sondern die traditionellen Werte des Boxens vermittelt werden. Nachdem wir uns die verständlichste Variante der Sprachen herausgesucht haben, befinden wir uns im Hauptmenu des Spiels wieder. Von dort können wir die verschiedenen Menupunkte ansteuern und auswählen. Um die Grundlagen für die Turnier-, WM- und Duellmodus zu erhalten, sollten wir im Trainingscamp des Prinzen vorbeischauen. Dort können wir uns die Kampfstile von 16 verschiedenen Kämpfern ansehen und austesten, die sich in Offensiv, Defensiv und Neutral teilen. Die offensive Abteilung geht dabei den ganz normalen Boxweg, sprich Angriff und Verteidigung. Die defensiven und neutralen Genossen sind eher von der „Nehmer - Abteilung".
Was beim Training gleich ins Auge sticht, ist die Sicht von schräg oben in den Ring. Was am Anfang vielleicht zu Irritationen führen kann, sich aber am Ende als äußerst günstig auswirkt. Unten im Bild sehen wir die Namen und Balken der Boxer. Der Dominanz- und Gesundheitsbalken bleiben bei den verschiedenen Modis gleich. Die Schlagkraftanzeige hingegen sehen wir nur beim Training. Diese füllt sich bei gedrückthalten der A oder B Buttons, was einen kräftigen Hieb zur Folge hat. Die Dominanzanzeige ist bei den Kämpfen wichtig um die Punktrichter zu beeindrucken. Wer viel schlägt, bleibt in guter Erinnerung. Die Gesundheitsanzeige ändert sich bei jedem Treffer und nimmt demzufolge ab. Kann man eine Serie von harten Treffern landen, geht der Gegenüber zu Boden und wird angezählt. Um seinen angeschlagenen Zustand aufzubessern, kann man den erscheinenden Balken mit den angezeigten Tasten treffen und gewinnt so etwas an Kraft. Beim dritten Niederschlag ist endgültig der Ofen aus, den dann ist die Gesundheitsleiste leer und der Ringarzt gefragt. Wie richtige Boxer, gehört neben dem Schlagen natürlich auch eine gute Deckungarbeit zu den grundlegen-den Dingen. Und wer sich bei dem Spiel hier auch mal hinter der Deckung versteckt und keinen Harakiristil verfolgt, der wird belohnt. Wenn der Gegner mehrmals in die Deckung geschlagen hat, dann füllt sich neben der Gesundheitsleiste ein kleiner Abschnitt. Ist dieser voll, dann seid ihr befähigt, einen Powerschlag auszuführen. Dazu gehört ein kleines Geräusch, was euch signalisiert, das nun die nötige Power vorhanden ist. Innerhalb von 10 Sekunden muß nun der Gegner eure Fäuste zu spüren bekommen. Nach dem Powerschlag ist dieser dann so verwirrt, das man gleich eine Serie von Punshes nachbringen kann. Doch bedenkt, wenn ihr euern Gegner nur auf die Fäuste schlagt, passiert euch das gleiche. Da ist dann flottes wegtänzeln angesagt. Für die Deckung muß man beide Buttons drücken und dazu kann man eine Richtung sich aussuchen, in diese sich euer Boxer duckt. Seid ihr zu Boden gegangen oder mehrmals hart getroffen worden, dann ziehen euch die Punktrichter (logischerweise) was ab. Wie der Punktestand ist, seht ihr an der kleinen Zahl im Kreis. Habt ihr euch in die Pause gerettet, seht ihr auch noch einmal den Punktestand. Habt ihr euch im Training gut vorbereitet darf man getrost am Turnier der IBF und WBO teilnehmen. Dort gibt es keine Klassifizierung, sondern da boxt auch schon mal ein Leichtgewicht gegen einen „schweren" Jungen.
Hat man sich die beiden vakanten Titel gesichert und hat noch immer nicht genug, dann sollte man nicht länger warten und endlich den WM Titel anpeilen. Sichert euch einen von vier Speicherplätzen und beginnt mit der leichten Gewichtsklasse. Nun darf man seinem Helden einen Namen verpassen und befindet sich auf Rang 20 der Weltrangliste wider. Die Einteilung des Bildschirms ist recht übersichtlich, da man oben die Daten seines Boxers sieht und je nach Menu Einsicht in persönliche Dinger erhält. Im Menu Gym. kann man seinen Trainingsplan gestalten und sich wertvolle Tips vom „Meister" Naseem holen. Man kann hier auch ein kleines Sparringsmatch absolvieren um sich fit zu halten. In der Rangliste kann man seinen Wertegang verfolgen und ggf. Gegner herausfordern (wenn Naseem es zuläßt). Die Statistik zeigt in Diagrammform den Formverlauf verschiedener Attribute, wie Stärke, Ausdauer und Tempo. Oben rechts sehen wir dazu die Rangposition und das Alter, sowie die erboxte Kohle. Das Steuerungsmenu läßt uns laden, speichern, die Options beackern und das Spiel verlassen. Doch nicht ohne vorher noch einen bissigen Kommentar zu bekommen. Fordert euch nun ein anderer Boxer heraus, kann man die Erfolgsleiter hochfallen oder stecken bleiben. Mit jedem höheren Rang, bekommt ihr mehr Geld für den Kampf, was die Wettkampfbörse mit der Zeit recht fett macht. Außerdem werden die besiegten Gegner, sofern sie als versteckt galten, freigeschaltet und sind im Turniermodus verfügbar. Jeder Kampf wird mit einem Zeitungartikel belkannt gegeben und auch der Ausgang des Kampfes bewertet. Wer einen boxbegeisterten Freund in seiner Nähe hat, kann kleine Duelle gegen ihn austragen, was viel besser ist, als sich real ins „Gesicht zu fassen". Wem die Musik, die überraschenderweise gelungen ist, stört, der kann sich in den Options nach eigen Vorlieben bedienen. So kann man die Musik, den Sound und auch die Sprachausgabe nach gut dünken ein- bzw. ausschalten. Auch die Liste der Verantwortlichen kann dort begutachtet werden, die für das Game den Hut aufhaben. Dieses Spiel bringt nicht nur Boxspaß an den Mann, sondern fasziniert durch die fast realen Begebenheiten des Sports. Das Nachsetzen der Gegner, das „an die Seile nageln". Die gute Bewegungsumsetzung gehört zweifellos zu den Pluspunkten des Spiels. Was dagegen negativ gepunktet hat, sind die manchmal auftretenden grafischen Defizite, wenn der Gegner und der Ringboden miteinander verschmelzen. Doch als Gesamtpaket hat man uns zu Zeiten des GBA´s ein verdammt gutes GBC Game vor die Nase geknallt, was unterstreicht, das die alte Maschine noch nicht ganz tot ist.

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Wertung

Jens Morgenschweiss
(22.07.2001)

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