Harvest Moon 2

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft Deutschland

Harvest Moon ist auch so ein Spiel das gerade N64 Spielern negativ in Erinnerung bleiben wird. Nicht weil es irgendwie schlecht war sondern weil PAL Spieler im Gegensatz zu ihren amerikanischen Zocker Freunden dies erst garnicht spielen konnten. Sehr schade. Ist doch Harvest Moon ein Spiel mit großer Fangemeinde und nicht nur ich wäre sicher sehr erfreut am heimatlichen N64 ein paar Beete umzugraben. Kleiner Trost ist der GBC, auf dem nun schon der 2. Teil erhältlich ist und Gärtnerfreunden die Zeit vertreibt. Auch im 2. Teil ist es wieder eure Aufgabe eine kleine Farm auf Vordermann zu bringen und reichlich Geld heranzuschaffen. Diesmal müßt Ihr aber nicht irgendwelche Kobolde oder Weisen der Ernte zufriedenstellen, sondern den Bürgermeister eurer Nachbarstadt. Dieser möchte eigentlich aus dem Gelände einen Vergnügungspark bauen, bis Ihr auf die Bühne tretet und eifrig den Bürgermeister beschwatzt euch doch die Farm zu geben. Er willigt unter der Bedingung ein, das er sich das ganze 3 Jahre lang anschaut. Danach wird entschieden ob Ihr erfolgreich wart oder nicht. Bevor es losgeht stehen die üblichen Menus auf dem Programm.
Das komplett deutsche Spiel, bietet euch dazu den Punkt Neustart, Weiter, Löschen und kopieren. Ein wichtiger Punkt, der sich gleich danach erklärt. Denn man kann zunächst wählen ob man als männliche oder weibliche Figur spielen möchte. So kann man nach und nach beide Batterieslots nutzen. Nachdem Ihr euch einen Namen gegeben habt werdet Ihr noch gefragt ob Ihr ein Haustier möchtet, wobei Ihr euch zwischen Hund und Katze entscheiden könnt. Da ich selber einen Kater habe fiel die Wahl nicht schwer. Danach geht das eigentliche Spiel auch schon los. Die 3 Jahre vergehen bis auf die Schnelligkeit in Echtzeit. 1 Jahr ist eingeteilt in Frühling bis Winter. Jede der 4 Jahreszeiten beinhaltet 30 Tage. Will man ein komplettes Jahr spielen und arbeitet dabei den vollen Tag vergehen reichlich Stunden. Ziel muß es sein die Farm vor allem wirtschaftlich zum Laufen zu bringen. Euch stehen dazu angrenzende Flächen und Felder zur Verfügung. Auf diesen müßt Ihr als erstes aufräumen. Gras, Steine und alte Baumstümpfe wollen beseitigt sein, ehe man mit der Hacke ein Feld aufbauen kann. Dieser erste Geräte dazu werden euch zur Verfügung gestellt. Mit der Zeit kann man entweder neues Material kaufen oder altes aufrüsten lassen. Hat man z.b. ein Feld aufgebaut gilt es wieder etwas zu sähen. Dazu hilft euch in der Stadt nebenan ein Shop für Samen. Für jede Jahreszeit gibt es 2 verschiedene Saatgüter, die auch unterschiedlich lang dauern bis man sie ernten kann. Doch so langsam beginnt dann das Zeitaufwendige Spiel. Jeden Tag wollen die Felder gegossen werden. Regnet es kann man sich dies sparen. Am Anfang alles noch per Gießkanne dauert das recht kange. Erst mit dem Sprinkler kann man größere Parzellen gleichzeitig gießen. Desweiteren muß man unbedingt neben dem normalen Saatgut was man ja verkaufen kann Gras anbauen. Dieses wird man nicht wieder los, sondern baut es an um im Winter Futter für Tiere zu haben. Denn das ist eigentlich die Einnahmequelle im Spiel. Hühner, Kühe und nun auch Schafe brauchen Futter um über den Winter zu kommen. Alerdings sind nur für Hühner und Kühe die entsprechenden Stallungen vorhanden. Für die Schafe muß man dies erst bauen lassen. Und so langsam greift eins in's andere . Erstmal muß Geld verdient werden um ein paar Tiere zu kaufen. Nach und nach kann man seine Geräte aufrüsten und langsam expandieren. Das dauert aber recht lange. Das erste Jahr schon Schafe zu haben wäre Luxus und ist nur schwer zu schaffen. War im alten Harvest Moon irgendwann das Problem da das man 99.999 Goldmünzen hatte und nicht mehr wußte wohin mit dem Geld so ist das hier komplett anders.
Denn allein ein Schafsstall kostet 70.000 Goldmünzen. Dann hat man aber noch keine Schafe oder das Gerät um sie zu scheren. Weiterhin trumpft HM2 mit weiteren neuen Dingen auf. So kann sich der ambitionierte Hobby Gärtner nun auch ein Gewächshaus bauen lassen. Darin nun gehen Blumen und Gewürze, die ebenfalls gutes Geld bringen. Hier bietet HM2 eindeutig mehr als sein Vorgänger. Auch ist die Anzahl der Felder größer. Dazu gesellen sich allerlei kleinere Dinge und überraschungen. So könnt Ihr kleine Minispiele zocken, die nach und nach Einzug halten. Z.b. wenn man beim Felder bestellen eine bestimmte Anzahl an Maulwürfen aus dem Boden gelockt hat kann man ein Art Fliegenklatschen Spiel zocken. Wem das gefällt kann es in der Stadt kaufen und abends in seinem Haus am Fernseher immer wieder zocken. Oder man nimmt mit seinem Pferd an einem Wettrennen teil. Weiterhin ist die Stadt wichtiger geworden. Sie verfügt nun auch über einen Art Marktplatz, an dem zum einen ein Aushang herumsteht, der immer mal wichtige Neuigkeiten als kleine Nachrichten preisgibt. Neben den schon bekannten Händlern für Werkzeug oder Saatgut kann man nun auch eine Bibliothek besuchen. Dort erfährt man wissenswertes und kann kleine Bücher mit eigenen Inhalten füllen. So kann man z.b. ein Netz kaufen und Käfer fangen. Bringt man diese zur Bibliothek werden diese Funde archiviert. Wichtigste Neuerung ist aber der famose Trade Modus mit Legend of the River King 2. Dieses ebenfalls von Natsume stammende Spiel kann per Linkkabel mit HM2 verbunden werden. So kann man Käfer als Köder für River King oder Fische für HM2 traden. Denn neu ist auch ein kleiner Teich in dem man Fische züchten kann. Feine Sache und mal was völlig anderes. So ist die Anzahl an neuen Dingen recht hoch und rechtfertigen den Kauf auf jeden Fall. Nicht gefallen hat mir wieder der Erschöpfungsmodus. Mehrere Stufen bis zur Arbeitsverweigerung gibt es. Gerade wenn er Nachmittags schlapp macht nervt es als einzige Alternative entweder in die Stadt in das Restaurant zu flitzen um zu essen oder aber in die nahegelegene Quelle zu hüpfen die es auch im ersten Teil schon gab. Das gelaufe stört mich da man relativ viel Zeit verliert. Obwohl man mit der Zeit bessere Geräte zur Verfügung hat passiert es doch immer wieder. Auch gibt es natürlich wieder Zeiten in denen sich das Spiel recht zäh spielt. Gerade der Sommer. Man hat seine ersten Tiere und macht eine Weile tagaus tagein immer dieselben Arbeiten. Ein wenig monoton.
Dann gibts genau das Gegenteil, weil man nicht weiß was man nun zuerst machen will. Deswegen braucht man oft auch ein wenig Geduld und sitzfleisch im Spiel. Belohnt wird man aber wieder von einem fesselnden und spaßigen Titel der auch Besitzern des ersten Teils empfohlen werden kann. Wer auf völlig neue Grafik hofft wird enttäuscht. Genau dasselbe wie im ersten Teil erwartet den Spieler. Auch die Musik ist gleich. Im Sommer sehr melodisch und angenehm schläft man im Herbst fast ein. Wer auf Wirtschaftsspiele im kleinen Stil steht und Ausdauer mitbringt ist hier richtig. Fans der Harvest Moon Reihe sowieso. Auch Besitzer des Vorgängers sollten einen Blick wagen.

Tips zu Harvest Moon 2

Wertung

Matthias Engert
(05.07.2001)

Magazin64@aol.com