Harvest Moon

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mega Star.

Mit Harvest Moon wird ein alter Klassiker neu aufgelegt. Denn einige werden dieses Spiel aus SNES Zeiten noch kennen. Warum also nicht für den Game Boy Color. Mit Harvest Moon hält auch ein Spielgenre einzug das so eigentlich einmalig ist. Denn Harvest Moon ist eine Mischung aus Strategie und Wirtschaftssimulation. Natürlich in kleineren Rahmen als man es von solchen Spielen kennt. Trotzdem ist Harvest Moon recht spannend und witzig gemacht. Der Geist der Ernte hat euch auserkoren für ein ganzes Jahr eine Farm zu betreuen. In dieser Zeit müßt Ihr aus dem Wildwuchs eine einträchtige Landschaft schaffen.
Zu beginn des Spiels gebt Ihr einen Namen ein und wählt aus ob Ihr als Mann oder Frau in's Farmerleben einsteigt. Danach könnt Ihr euch noch ein Haustier wählen. Entweder einen Hund oder Katze. Danach werdet Ihr auch schon in das kalte Wasser geworfen und findet euch im Wohnhaus wieder. Hier drinnen beginnt Ihr jeden Tag im Spiel. Ihr findet hier neben dem Bett z.b. einen Fernseher den man jeden Morgen einschalten sollte um das Wetter für den nächsten Tag zu erfahren was eine große Bedeutung hat. Desweiteren könnt Ihr hier euren Statusbildschirm abrufen auf dem Ihr wichtige Dinge über euch und die Farm abrufen könnt.
Zu beginn startet Ihr mit einem kleinen Geldbetrag und müßt dies nun vermehren. Einnahmequellen sind, wie sollte es anders sein Produkte die es auf einer Farm gibt. Gemüse, Milch oder Eier. Zu beginn könnt Ihr euch aber aufgrund des Geldmangels nur auf das anbauen von Gemüse beschränken. Um dieses anzubauen benötigt man natürlich Felder und den entsprechenden Samen. Ersteres müßt Ihr erstmal anlegen da eure Farm zu beginn voller Steine, Unkraut oder Baumstümpfen besteht. Um diesen Unrat wegzubekommen exestiert auf der Farm ein Geräteschuppen wo Ihr die entsprechenden Werkzeuge lagert.
Ihr könnt immer 2 Geräte gleichzeitig mitnehmen und benutzen. So macht Ihr die Farm frei von Unrat und könnt eure ersten Felder anlegen. Auch dafür exestiert ein extra Gerät. Nun soll darauf natürlich was wachsen. Den Samen für die Felder findet Ihr in der Gärtnerei in der Stadt neben der Farm. Dort findet man neben der Gärtnerei noch andere Läden auf die ich noch näher eingehe. In der Gärtnerei bekommt Ihr nun euer Saatgut. Da Ihr ein ganzes Jahr spielt und dieses in die 4 Jahreszeiten eingeteilt ist ändern sich das Saatgut je nach Jahreszeit. Im Frühjahr z.b. könnt Ihr Kartoffeln anbauen. Als Geschenk bei eurem ersten Besuch erhaltet Ihr eine Gießkanne.
Und da beginnt nun schon die Arbeit auf der Farm. Denn habt Ihr nun den Samen gepflanzt müßt Ihr diesen jeden Tag gießen. Da ein Standardfeld zu beginn 8 Parzellen beinhaltet und Ihr mit der Gießkanne nur immer eine Parzelle gießen könnt kann es schon dauern bis alles bewässert ist. Die Form der Felder ist Euch zwar überlassen aber mit dem 8er Feld arbeitet Ihr am effektivsten. Gießt Ihr jeden Tag eure Felder wächst das Gemüse und nach ein paar Tagen könnt Ihr jede einzelne Parzelle einzeln abernten. Dieses könnt Ihr nun verkaufen. Dafür kommt jeden Tag ein Händler vorbei der euch eure Ernte abkauft. Ihr müßt dafür die Ernte in eine Kiste am Eingang der Farm legen. So kommen wir wieder zurück zum Wetterbericht im Wohnhaus.
Denn wenn es an einem Tag regnet braucht Ihr logischerweise nicht zu gießen. Je mehr Felder Ihr habt desto länger müßt Ihr jeden Tag arbeiten. Dies ist nun aber nicht die einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Neben den Feldern besitzt eure Farm noch 2 Ställe. Einen Hühnerstall und einen Kuhstall . Allerdings sind dafür wieder 2 Dinge voraussetzung. Geld und Futter. So kostet eine Kuh 5000 Goldtaler und ein Huhn 500 Goldtaler. Das Futter besteht dabei aus Gras das Ihr ebenfalls extra anbauen müßt. Ihr könnt bei beiden Tierarten maximal 4 Stück halten.
Auch die Tiere müßt Ihr jeden Tag füttern. Dabei braucht Ihr für jedes Tier täglich das Gras von einer Parzelle eines Feldes. Also sollte man an Grasfeldern nicht sparen. An ihnen verdient man aber nichts. Es ist nur für die Tiere. Ein weiterer Aspekt ist das im Herbst und Winter kein Gras wächst und Ihr im Frühjahr und Sommer kräftig vorräte ernten müßt. Denn nur täglich gefütterte Tiere geben Milch und Eier die Ihr verkaufen könnt. Und geht Euch das Futter aus müßt Ihr es in der Stadt beim Tierhändler einkaufen was wesentlich teurer ist als das eigene Gras.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verfassung eures Helden an dem die Arbeit natürlich nicht spurlos vorrübergeht. Je mehr er arbeit umso erschöpfter wird er davon. Um seine Verfassung zu erhalten gibt es mehrere Möglichkeiten. Er selber ißt früh, mittags und abends ein Häppchen um bei Kräften zu bleiben. Diese Häppchen und Getränke müßt Ihr ebenfalls in der Stadt beim Nahrungsgeschäft oder der Saftbar kaufen. Hat er nichts zu essen schwinden seine Kräfte wesentlich eher. Denn ein Tag dauert im Spiel ungefähr 5 minuten. Eine Jahreszeit jeweils 30 Tage. So kann es passieren das euer Farmer schon Mittags umfällt und die Arbeit verweigert.
Und das ist an den arbeitsreichen Tagen höchst unvorteilhaft. Auch diese Vorräte könnt Ihr im Statusbildschirm abrufen. Eine weitere Möglichkeit ist das finden sogenannter Power Beeren von denen es 10 Stück versteckt auf der Farm gibt. Diese findet Ihr erst nach und nach und meist durch Zufall. Diese erhöhen die Grundvitalität eures Farmers enorm. Womit wir schon bei den geheimen und mystischen Sachen sind. So exestieren unter dem Geräteschuppen Höhlen in denen man z.b. eine Quelle findet die die Kräfte eures Helden wieder auffrischt. Aber auch andere Dinge bergen die Höhlen. Hier leben kleine Kobolde die allerlei Geheimnisse verbergen.
Diese geben sie aber nur nach und nach preis und helfen euch so. Am Beginn behalten sie z.b. euer Gerät zum Felder anlegen um es euch im 2. Jahr in aufgepowerter Form wiederzugeben womit Ihr jetzt wesentlich größerer Felder anlegen könnt. Aber noch wesentlich mehr Geheimnisse gibt es hier die erst nach und nach entdeckt werden können. Habt Ihr genug Gras geerntet könnt Ihr euch auch eure erste Kuh kaufen mit der im Verlauf der Zeit viel Geld verdient werden kann. Zuerst habt Ihr nur ein Kälbchen das erst zu einer ausgewachsenen Kuh heranwachsen muß. Dann könnt Ihr die Kuh melken und die Milch verkaufen.
So kommt dann eins zum anderen. Zuerst kauft Ihr im Zubehörladen eine Melkmaschine um die Kühe zu melken. Mit der Zeit und Pflege der Kuh steigert diese die Milchproduktion was wiederum mehr Geld bringt. Dies zusammen mit den Eiern und den normelen Feldern lassen Euer Bankkonto gehörig anschwellen. Dies könnt Ihr jetzt z.b. beim Schreiner investieren der aus eurem Holzhäuschen eine Deluxe Villa zimmert. Zwischendurch wird man mal von Ereignissen überrascht die mal von vorteil und mal zum Nachteil sind. Besonders hinterhältig sind Erdbeben und Wirbelstürme. Besonders ärgerlich dann wenn sie die gesamte Ernte vernichten.
Aber auch angenehme dinge passieren. So bekommt Ihr im ersten Jahr ein Pferd das es euch ermöglicht die Ernte beim Pferd in Satteltaschen abzulagern statt sie immer in die Kiste für den Händler zu bringen. Da die Farm auch nicht klein ist ein großer Vorteil. Aber auch diese Satteltaschen müssen erst gekauft werden. So entsteht ein ständiges geben und nehmen mit einigen Überraschungen. Ist nun ein Jahr rum erscheint der Geist der Ernte und bewert eure Arbeit. Wart Ihr gut bekommt Ihr geheime Gegenstände oder eure Farm wird vergrößert was den Arbeitsaufwand aber auch steigert. Doch auch die Geräte entwickeln sich mit.
Vergrößert der Geist eure Farm könnt Ihr die Gießkanne in einen wesentlich effektiveren Sprinkler umtauschen. So steigert sich neben der Arbeit auch die Anzahl der Möglichkeiten. Ebenfalls im 2. Jahr könnt Ihr Geräte kaufen mit denen Ihr Butter oder Käse herstellen könnt was wiederrum mehr Geld einbringt. Allerdings kostet dafür auch ein Gerät 30.000 Goldtaler. So kann man Harvest Moon eigentlich ewig spielen. Denn auch ich habe noch lange nicht alle Items und Geheimnisse entdeckt. Davon lebt Harvest Moon aber auch. Diese Überraschungen oder ziele die man hat. Was aber in diesem Augenblick die Motivation etwas raubt ist das die Geldanzeige nur bis 99.999 geht.
Wer mehr verdient bekommt dies nicht angezeigt. Auf der einen Seite muß ich immer wieder schmunzeln. Wenn ich mir überlege was ich hier eigentlich tue. Ich stehe auf, gehe die Kühe füttern und melken. Stelle Butter oder Käse her. Füttere die Hühner und besuche regelmäßig die Trolle die auch öfters mal gefüttert werden wollen. Dananch gieße ich meine Felder, mähe Gras und verkaufe meine Ernte. Klingt eigentlich langweilig. Ist es aber nicht. Man ist immer gespannt was als nächstes passiert oder was man findet. Auch die Bewertung am Ende des Jahres ist immer wieder spannend. War ich gut oder schlecht? Was bekomme ich wenn ich gut war? All diese Dinge und die unvorhergesehenen Ereignisse machen den Reiz aus.
Im Handbuch stehen noch einige Fragezeichenitems die ich noch nicht entdeckt habe. Schade ist das halt irgendwann die Grenzen bei den Tieren und beim Geld erreicht ist. Da hätte ein bischen mehr sein können. Die Tage vergehen wie nichts. Man hat immer zu tun. Schön ist auch das man dieses Spiel zu zweit spielen kann. Zumindest kann man 2 GB verbinden und Tiere tauschen oder verkaufen. Grafisch nutzt Harvest Moon nicht die ganze Palette des GBC. Da ist mehr drin. Trotzdem entdeckt man viele Kleinigkeiten wie den Regen oder kleine animierte Flammen in den Höhlen. Der Sound dudelt vor sich hin, nervt aber nicht. Spaß macht Harvest Moon aber auf jeden Fall. Wichtig ist Geduld. Sonst wird man niemals alle Geheimnisse des Spiels sehen. Und das sind noch einige..... .

Unsere Wertung

Matthias Engert
(02.01.1999)

Magazin64@aol.com