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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Mittlerweile gehört es schon zum guten Ton bestimmte Titel anderer Plattformen auf Nintendo’s kleinen umzusetzen. Dafür könnte man unzählige Beispiele anbringen. Das dachte sich auch Codemasters und bringt Ihr erfolgreichstes Spiel auf den GBC. Dabei wird der Spieler sogar mit einer fetten Überraschung beglückt. Denn auf der Cartridge ist neben dem originalen Micro Machines auch die zweite Version - Micro Machines 2 Turbo enthalten. Sofort nach dem Einschalten kann man nun wählen welche Version man spielen will. Neben dem identischen Grundprinzip offenbaren sich danach doch große Unterschiede. Wenden wir uns zunächst dem ersten Teil zu. Wer die N64 Variante kennt wird hier sehr viele Ähnlichkeiten entdecken. Beim Startbildschirm kann man zunächst zwischen einem Solospiel und einem 2P Game wählen. Aber wer sich auf Linkkabel Duelle freut wir enttäuscht. Wie damals auf dem N64 8 Spieler, wo sich 2 Spieler das Gamepad geteilt haben wird auch hier gefahren. Nur das die Autos automatisch beschleunigen und der Spieler 1 mit dem Steuerkreuz lenkt und Spieler 2 mit den A- und B-Taste. Alse spielt man hier zu zwei am GBC, was aber auf Dauer keinen Spaß bringt. Zu klein ist hier die Steuerfläche. Auch ist der Blickwinkel auf dem Screen eingeschränkt und ohne Hintergrundlicht nervig. Die Idee ist sicher nicht schlecht, scheitert aber den baulichen Gegebenheiten des GBC und ist somit kein Kauffeature. Ein Link Modus wäre besser gewesen. Kern des Spiels ist im 1P Modus der Challenge Modus. Hier gilt es nun über 25 Strecken zu beweisen wer der König der kleinen Flitzer ist. Zu beginn bekommt man einen kleinen Miniaturschrank zu sehen in dem die erreichten Gefährte abgebildet sind. Diese reichen auch hier von Sportwagen, Buggy’s, Helicopter bis hin zum Panzer.
Einen Schwierigkeitsgrad in dem Sinne gibt es nicht. Trotzdem darf man sich keine Schwächen leisten. Man muß alle Strecken mit 3 Continues durchspielen. Ziel ist es nach 3 Runden pro Strecke mindestens 2. zu werden. Wird man 3. oder 4. wird ein Continue verbraucht. Wie auf der großen Variante wählt Ihr unter 11 Fahrern euren Favoriten aus, die mehr oder weniger schräg aussehen. Danach bekommt Ihr immer ein Fahrzeug zugewiesen. Nach dem Start merkt man eigentlich keinen Unterschied in der Steuerung zu anderen MM Versionen. Die Wagen driften mehr oder weniger stark und man hat gut zu tun auf der Strecke zu bleiben. Die Strecke wird grafisch immer angezeigt. Sei es auf dem Schreibtisch durch kleine Linien in den Dünen im Sand. Abkürzen ist auch hier verboten. Macht Ihr es doch explodiert euer Wagen wenn Ihr nach einer Abkürzung wieder auf die Strecke wollt. Auch ist wieder ein gesundes Maß mit dem Gas zu halten. Denn oft endet die Fahrt sonst in einem Abflug vom Tisch oder im Wasser. Ihr fahrt auch hier über unzählige Hindernisse wie Lineale, Brücken oder Billiardtischen. Dabei wird alles aus einer Sicht über dem Geschehen dargestellt, was aber der Übersicht zugute kommt. Die Geschwindigkeit stimmt und variiert sogar je nach gewählten Fahrzeug. Fahrt Ihr z.b. mit den Sportwagen geht es wesentlich schneller zu als mit dem Panzer. Die Steuerung ist wirklich gelungen und erfahrene MM Fahren kommen sofort klar. Ab und zu muß man sich auch mal der Gegner erwehren, die aber zumindest im 1. Spiel recht leicht zu besiegen sind. Wenn man doch mal ein Continue braucht liegt es meist an der eigenen Fahrweise. Doch auch die Continues kann man aufstocken. Nämlich dann wenn man 4 Rennen in Folge gewinnt. Dann kann man mit einem Truck auf eine Bonusstrecke und muß allein versuchen eine herunterlaufende Zeit zu knacken und vorher das Ziel erreichen. Allerdings hat man es hier ein wenig übertrieben. Diese Fahrten finde ich extrem schwer. Mir ist auch nicht einmal gelungen eine zu schaffen. Hindernisse über Hindernisse machen es mehr als schwer die Vorgabe zu erreichen. Grafisch gefällt mir der erste Teil sogar noch ein bißchen besser als der 2. Teil auf der Cartridge. Alles ist etwas kleiner und übersichtlicher und auch Randbebauungen sind zahlreicher
Was mich aber sehr stört ist die fehlende Speichermöglichkeit. Will man seinen Fahrer am Ende mit dem Pokal in der Hand sehen muß man alle Strecken in einem Rutsch fahren. Für ein kurzes Rennen zwischendurch bietet sich deshalb der Head to Head Modus an. Hier ist es nun so das Ihr gegen einen Konkurrenten fahrt. Jeder hat links im Screen 4 farbige Punkte. Schafft es einer einen Screenabstand vor dem anderen zu sein wird dem Gegner ein Punkt abgezogen. Danach wird das Rennen gestoppt und beide starten wieder nebeneinander. Der zweite Teil im Spiel Turbo 2 bietet etwas ausgefalleneres als der erste Teil, der vor allem die Langzeitmotivation etwas hebt, den Liga Modus. Hier wählt man ebenfalls einen Fahrer und wird automatisch in der letzten von 4 Gruppen eingeteilt. Nun gilt es in 4 Rennen soviel wie möglich Punkte zu sammeln um am Ende 1. der Gruppe zu sein. Jetzt steigt man eine Gruppe nach oben auf. Immer nur dann wenn man erster ist. Ist man 2. oder 3. nach 4 Rennen bleibt man in der Gruppe. Wird man letzter steigt man in die untere Liga ab. Ein ständiges Hin und Her bis man hier in der höchsten Liga ist. Denn im Gegensatz zur 1. Version kommen hier neue Fahrzeuge. Neben Trucks sind die Motorräder, Jeeps und vor allem die fast nicht zu steuernden Luftkissenboote. Diese haben es wirklich in sich und man muß schon einige Übungsfahrten hinter sich haben um hier zu bestehen. Dieser Modus fesselt aber, da man auf keinen Fall einen Durchmarsch hinbekommt. Denn hier fahren nun auch die Gegner etwas besser und die Strecken haben nochmal an Schwierigkeit und vor allem Länge zugelegt. Dafür gefällt mir der 2. Teil grafisch nicht so gut. Hier ist alles eine Spur größer und verschlechtert etwas die Übersicht. Gerade auf völlig unbekannten Strecken verliert man ab und zu mal die Übersicht. Dafür sind kleine Feinheiten eingebaut. Seht Ihr z.b. in einem Rennen eure Gegner nicht ertönt immer ein Gong wenn sie die Ziellinie durchfahren. So weiß man immer ob man Gas geben muß oder es doch etwas ruhiger angehen lassen kann. Desweiteren kann man im auch hier enthaltenen Challenge Modus eine Super Lap hinbekommen. Schafft man dies ist das Rennen sofort vorbei und man gelangt direkt zum nächsten Rennen. Mir ist das zwar nur einmal gelungen, zeigt aber das noch einiges rauszuholen ist.
Weiterhin kann man im 2.Spiel eine Statistikabteilung aufrufen und sehen was man wie und wo erreicht hat. Leider auch hier mit der Tatsache das nach dem ausschalten alles verloren geht. Insgesamt ist der 2. Teil schwerer als der erste und damit anspruchsvoller. Grafisch kann man an sich nicht meckern. Nur eben durch die größeren Fahrzeuge leidet im 2. Teil ab und zu die Übersichtlichkeit. Der Sound ist sehr gut und bringt die Action gut rüber. Eine Batterie hätte dem Spiel aber nicht geschadet. Ebenso wäre ein Linkmodus ideal gewesen und hätte die Wertung noch nach oben geschraubt. Der Kern des Spiels, die Rennaction stimmt aber und gibt keinen Anlaß zur Kritik. Wer also ein Freund der kleinen Micro Machines ist bekommt hier Kurzweil für unterwegs.

Wertung

Matthias Engert
(11.02.2000)

Magazin64@aol.com