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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Infogrames Deutschland

Ethan Hunt, der Topagent der Impossible Force der USA, hat nun endlich auch den Weg auf den GBC gefunden. Und gleich mit einem handfesten Auftrag. Ein UN Waffeninspekteur wurde entführt als er nach einer Weltuntergangswaffe fahndete. Nun müßt ihr sein Geschick in die Hand nehmen und diese Waffe finden und den Inspekteur aus den Klauen der Terroristen befreien. Damit jeder an diesem Unternehmen teilnehmen kann, sind die Bildschirmtexte in fünf verschiedenen Sprachen möglich. Nach dem Sprachenmenu kommt der Clou des Spiels. Man kann auf der einen Seite das Spiel starten und auf der anderen Seite den Game Boy zweckentfremden. Denn wenn man sich für den Agentenorganizer entscheidet, stehen einem ungewöhnliche Sachen zur Auswahl. Du kannst deinen Game Boy als Datenbank benutzen, als Taschenrechner oder höre und staune als Fernbedienung für Zuhause. Du kannst deinem Game Boy die Signale der herkömmlichen Fernbedienung für TV, SAT, VRC oder Stereoanlage lernen lassen und bis zu sechs Funktionen belegen. Ich kann mir ausmalen, was das für "Streß" zu Hause geben kann, wenn Vater, Mutter oder Freundin mit der regulären Fernbedienung lauter machen oder auf den Heimatfilm umschalten und du machst mit dem Game Boy alles rückgängig. Aber das macht ja keiner von uns. ;-) Auch der 13 stellige Taschenrechner kann in mancher Situation von Nutzen sein. Außer in der Schule, den da hat ja logischerweise ein GBC nichts verloren.
Im Agentenorganizer kann man auch schon vorhandene Daten löschen bzw, Daten per Infarot zu anderen "Kollegen" übertragen. Das alles ist zwar revolutionär, doch der eigentliche Spielinhalt ist immer noch die Terroristen zu überführen. Und dazu müssen wir aus dem Organizer hinaus und das Spiel im anderen Menupunkt starten. Hier nach wählen wir aus, ob wir ein altes Spiel fortsetzen oder ein neues Spiel starten. Zu erst bekommst du einen Vorbericht erstattet, der dich auf deinen Auftrag vorbereitet und dann die einzelnen Punkte deiner Mission aufgezählt. Das könnte dann so aussehen, das das Ziel deiner Mission die Zerstörung der Sprengköpfe ist und deshalb dein Vorgehen genau festgelegt ist. Zum ersten wäre zum Bsp. in das Armeecamp einzudringen, zweitens den Bunker zu finden, drittens in den Bunker einzusteigen, viertens die Sprengköpfe zu lokalisieren und fünftens diese zu sprengen und schließlich sechstens dieses Armeecamp unbemerkt zu verlassen. So sehen durchschnittliche Aufträge in Mission: Impossible aus. In diesem Spiel bewegst du dich nicht linear von links nach rechts, sondern du kannst auch nach oben und unten ausweichen oder laufen. Die Statusleiste, welche einen schmalen Teil am unteren Bildschirmrand einnimmt, enthält alle wichtigen Informationen für dich. Ganz links sitzt der Tarnungszähler, der dein unbemerktes Vorgehen honoriert. Du bekommst für jedes gewaltfreie Vorgehen in dem Level Punkte gutgeschrieben. Auch für eine nur bestimmte gewaltfreie Zeit gibt es Points. Wenn du davon 100 hast, schenkt Dir der Game Boy Gott ein neues Leben. Neben dem Tarnungszähler zeigt dir eine kleine Anzeige, wie es mit dem momentanen Leben aussieht. Also wie fit du bist. Dann folgt eine Aufzählung der mitgeführten Gegenstände, wobei der aktivierte Gegenstand markiert ist. Ganz rechts in der Ecke sieht man seine noch verbleibenden Leben. Die Ausrüstungsgegenstände richten sich nach dem Inhalt der Mission. So schleppt man in manchem Level einen Minendetektor oder Greifhaken mit sich herum. Oft ist die Pistole mit von der Partie, die man auch hier und da einsetzen muß. Den Tarnungspunkten zum Trotz. Richtig schwierig wird es erst, wenn man nur 6 Betäubungsgranaten mit hat, aber jede Menge Gegner sich um das Zielobjekt tummeln. Natürlich kann man wenn alle Granaten aufgebraucht sind noch zum Nahkampf über gehen, doch da hat man meist schlechtere Karten. Die vorgegebenen Level sind nicht sehr groß und die Örtlichkeiten gut zu merken, doch durch die vielen Gegner ist oftmals ein unbemerktes Eindringen nicht möglich.
Und wenn dann auch noch Minen gelegt sind und man sich nicht so bewegen kann, wie man möchte, wird es schon recht knifflig. Ich gebe zu, es gibt hier ein, zwei Level die richtig schwer sind. Man kann es sich aber auch selber schwer machen, wenn man die Missionsanweisungen nur halbherzig ließt. Zwar kann man über die Starttaste eine Zeit lang noch den gesamten Text lesen, aber wenn man etwas gefunden oder aufgenommen hat, zeigt sich nur noch der zuletzt erschienene Text. Auch die belegten Tasten stoßen nicht immer auf größte Freude. Wer sich wirklich bemüht, unentdeckt zu bleiben, der wird oft mit dem Gesicht im Dreck durchs Level gehen müssen. Doch die Kriechtaste ist der Selectknopf und die Richtung muß man auch noch drücken. Naja, nicht unbedingt meine Sache, da mein Agent sich schon einmal hier und da erhob, ohne das ich es wollte. Meist in Situationen, in denen es unangebracht war sich zu zeigen. Trotzdem macht Mission: Impossible (GBC) eine gute Figur. Es ist kurzweilig und doch auch schwer in gewissen Situationen. Die grafische Darstellung ist nicht überdurchschnittlich sondern reiht sich in die heutige Generation von Game Boy Spielen nahtlos ein. Für Hobbyagenten, Hobbyarchivisten und Hobbyzapper ist Mission: Impossible auf jeden Fall einen längeren Blick wert.

Komplettlösung zu Mission Impossible

Wertung

Jens Morgenschweiss
(20.02.2000)

Magazin64@aol.com