Motocross Championchip 2001

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Motorradracer mit den großen Maschinen scheinen nicht sehr gefragt zu sein. Eher die wilden Motocrosser mit ihren 125 érn oder 150 érn “Eierfeilen“. Man hat ja auf dem N64 schon großen Erfolg damit gehabt, nun versucht man es auf dem GBC. Die eingefleischten Fans kennen sicherlich Ricky Carmichael und seine Kollegen, ich nicht. Doch dieser Ricky hat bei diesem Game seine Finger mit im Spiel gehabt und man sollte annehmen, das er weiß wovon er spricht. Doch hier wird euch nicht nur die Hatz über staubige Strecken geboten, sondern auch die spektakulärsten Freestyle Freaks des Planeten. Typen wie Carey Hart, Mike Jones oder auch Tommy Clowers zeigen euch, das man auf so einer Kiste nicht nur sitzen kann. Moves die ich nicht mal am Fahrrad probieren würde, machen diese Burschen bei voller Fahrt. Das Hauptmenu bietet euch verschiedene Modis und Einstellungen an. In den Options kann man neben der Musik, dem Sound auch noch die Motorengeräusche ein- bzw. ausschalten, den Schwierigkeitsgrad vom Novice über Amateur zu Pro regeln. Auch Wettergott spielen kann man im Vorfeld. Soll es nur trocken sein oder kann das Wetter wechseln. Rundenzahlen gehen von 3,5,7 bis 9 Runden. Man sollte aber nicht zu viele Runden einstellen, denn die Rennen dauern recht lange. Nach dem normalen Qualifikationsrennen folgt unter Umständen noch die Trostrunde, das Halbfinale und zwei Finals. Also kommt man auf 4-5 Rennen pro Tag. Da kann man schon bei Rundenzeiten von 1:30 min. bis 2:50 (nass) ´ne ganze Weile sitzen.
Als Spielmodis kommen die Meisterschaft, der Einzelrennen Modus, der U.S. Open Indoor Cup und der Freestyle in Betracht. Im Meisterschaftsmodus gilt es nach 12 Rennen die meisten Punkte zu ergattern und als Sieger vom Feld zu gehen. Dort trefft ihr, wie beim Indoor Cup und dem Single Match, die wahrscheinlich besten Crosser der Welt. Entscheidet euch nun, in welcher Klasse ihr antreten wollt und wer euer Fahrer sein soll. Dazu seht ihr Daten des Fahrers und sein Portrait. Der nächste Bildschirm zeigt euch den Kurs, die Bedingungen und die Kurslänge. Mit diesen Daten, kann man seine “Eierfeile“ passend abstimmen. Mit dem Select Button gelangt man ins Tuning Centre, wo man sich passende Reifen, Auspuff, Federung und Getriebe aussuchen kann. Hier sollte man wirklich vor jedem Rennen vorbei schauen, sonst gibt es keinen Blumentopf zu gewinnen. Da jedes Rennen mit vier Teilnehmern gestartet wird, bekommen wir die Gruppenübersicht des gesamten Feldes dargelegt. Noch vor dem Start kann man sich noch schnell umentscheiden, was das Tuning anbelangt. Danach geht es auf die Strecke und jeder ist nun seines Glückes Schmied. Damit man sich noch einmal am Start orientieren kann, wer den nun sein Fahrer ist, blinkt diese kurzzeitig auf. Unten sehen wir den Tachometer und links daneben die Zeit. Mit Select kann man im Rennen die Zeiten gegen eine Streckengrafik tauschen, um die Positionen seiner Verfolger zu beobachten. Die Steuerung ist recht einfach, mit A gibt man Gas, B ist die Bremse (die man nie braucht) und das Kreuz für die Lenkung. Bei Sprüngen sollte man seine Maschine hochziehen um einen großen Satz zu machen. Vergeßt bei der Landung nicht sie auszubalancieren, sonst legt man sich hin. In einer guten “von hinten“ Sicht, rast man 3D mäßig durch die Landschaft und hält sich seine Verfolger vom Leib. Beim Freestyle sieht es natürlich etwas anders aus. Da wird einem so richtig was abverlangt und ich bin nicht zu stolz zuzugeben, das ich gar nichts gerissen habe. In 1 min. soll man auf einer normalen Strecke so viel Moves wie mäglich machen um massig Punkte einzufahren. Wenn ich sehe, das die Gegner in dieser Zeit 150 Pkt. ergattern, bin ich mit meinen 50 etwas der Ar...! Acht verschiedene Moves gibt es und je öfter man den selben Move verwendet, desto weniger Punkte bekommt man dafür. Und wenn man stürzt, werden auch noch Punkte abgezogen. Dieser Modi ist mal was für eine ruhige Stunde.
Spielerisch und technisch ist Motocross 2001 ganz gut geworden, aber ...! Grafisch kann nur die Outdoor- und Freestyle Serie überzeugen. Was man sich bei der Indoor Serie gedacht hat, weiß ich nicht. Von einer Halle und Atmosphäre keine Spur. Das ist nur ein Stück Strecke in einer schwarzen Umgebung. Hier und da mal ´ne Werbetafel und das war es. Das ist schwach umgesetzt. Gerade Indoor sollte doch die Stimmung hochkochen lassen und auch das Publikum in Betracht ziehen. Schlimmer ist allerdings, die gewisse Unfairness des Spiels. Stürzt man zum Bsp. und die anderen fahren vorbei, kann man theoretisch das Spiel abbrechen. Man hat nicht den Hauch einer Chance heranzukommen. Da kann man fahren wie ein kleiner Gott. Auch die zu überrundeten Fahrer machen einen das Leben schwer. Wenn es gut läuft, kann man nach einer Runde schon den ersten sehen, so schnell geht das. Doch will man vorbei, ist der plötzlich genauso schnell wie ihr. Und schon hat man einen Fight, den man gar nicht braucht, aber annehmen muß. Mit Sicherheit wird einer stürzen, der Überrundi wird es aber nicht sein. Auch die Passwörter sind dann doch eher eine Zumutung, aber wenn man alle Daten und Spielstände unterbringen muß geht es wohl nicht anders. Mir persönlich hat es vor der Eingabe gegraut. Championship Motocross 2001 ist ein guter Racer, der aber auch seine Macken hat. Und wer seine Kiste ordentlich aufs Rennen vorbereitet, sollte nicht dem Feld hinterher fahren müssen.

Paßwörter zu Motocross Championchip 2001

Time Trial Wettbewerb zu Motocross Championchip 2001

Wertung

Jens Morgenschweiss
(22.12.2000)

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