Jeremy McGrath Supercross 2000

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland

Motorradspiele findet man sehr wenige auf dem GBC. Abgesehen von Suzuki Alstare Racing, der als Pseudo 3D Spiel daherkommt, oder Crazy Bikers, der eher dem Stuntgenre zuzuordnen ist herrscht eigentlich gähnende Leere auf dem GBC. Warum also keinen Zweiradracer in gewohnter schräg von oben Ansicht auf den Markt bringen? Das sagte sich wohl auch Acclaim und beschloß ihren N64 Motocross Recken JeremyMcGrath auch auf dem GBC zum Leben zu erwecken. Nach dem Einschalten erwartet euch das Hauptmenu mit 3 Spielmodis. Neben dem Season Modus kann man ein vorher erreichtes Paßwort eingeben oder im Arcade Modus alle Strecken und Fahrer einzeln anwählen. Will man sofort loslegen bietet sich der Arcade Modus an, da man hier alle Strecken und Fahrer zur Verfügung. Im Season Modus dagegen muß man sich alles nach und nach erfahren, was der Motivation sehr zuträglich sein sollte. Dort beginnt man in einer von 3 möglichen Klassen. 80, 125 oder 250ccm. Zu Beginn ist nur die 80ccm Klasse anwählbar. Diese ist ebenfalls nochmals in 3 Stages unterteilt. Auch hier wieder nur die erste anwählbar. Erst wenn man in einer Stage einen Pokal geholt hat bekommt man ein Paßwort und darf die nächste Stage anwählen. Gewinnt man in jeder Stage einen Pokal wartet danach die nächsthöhere Klasse. Anwählbar sind 5 Fahrer, die durch Lizens auch reale Namen haben. Ich für meinen Teil habe es wieder mit Kevin Windham versucht, der ja auch schon in der N64 Version mein Favorit war. Auch Jeremy McGrath ist in der Fahrerliste enthalten, allerdings nicht anwählbar. Erst wenn man alles in Gold gewonnen hat bekommt man ihn für den Meisterschaftsmods freigeschalten, was auf der einen Seite etwas verwirrend ist. Wenn ich alles gewonnen habe, wozu brauche ich ihn dann nocht. Im Arcade Modus ist er dagegen von Anfang an anwählbar.
Alle Fahrer besitzen Eigenschaften für Speed, Kurvenverhalten und Stunts. Wobei sich in meinen Augen nur der Speedbalken auch wirklich spürbar ausgewirkt hat. Beginnt man eine Stage einer Klasse wird einem die erste Strecke vorgestellt. Als Querschnitt sieht man so was einen erwartet. Pro Stage gibt es 4 Strecken, die hintereinander gefahren werden müssen. Nach jedem Rennen gibt es Punkte, und Ihr solltet versuchen nach allen Rennen den obersten Platz auf dem Treppchen ergattert zu haben. Insgesamt sind 12 verschiedene Strecken enthalten, die Ihr in jeder Klasse in unterschiedlichen Reihenfolgen fahren müßt. Beginnt das Rennen seht Ihr das Geschehen aus einer schräg von oben Ansicht. Ihr fahrt gegen 5 Konkurrenten, wobei hier natürlich Jeremy dabei ist. Gefahren werden jetzt eigentlich unübliche 5 Runden pro Strecke. Gesteuert wird das Bike per A-Knopf zum Gas geben und dem Steuerkreuz zum lenken. Dabei dienen alle 4 Richtungen des Steuerkreuzes als Lenkrichtungen. Was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, stellt sich recht schnell als sehr gut heraus. Die Steuerung ist auch sehr direkt und man kann bei engen Kurven auch per durchdrehenden Hinterrad um die Kurve fahren. Der B-Knopf dient zur Stuntausführung, wobei diese automatisch abgehen. Springt euer Fahrer über einen Hügel, Sandhaufen oder kleiners Bauwerk und Ihr drückt den Stuntknopf führt er diesen aus. Steht Ihr nach der Landung erscheint für kurze Zeit eines von 4 Power Ups. Mit diesen könnt Ihr einen Boost nutzen, Gegner rempeln oder eine Bombe nutzen. Ist zwar recht nett gemacht, hat aber kaum Einfluß, da man doch mehr mit dem fahren zu tun hat. Denn eines merkt man sehr schnell. Geht es in der 80er Klasse gemächlich zur Sache und man kann ohne vom Gas zu gehen um die Kurven jagen ist dieser Gedanke in der 250er Klasse der Tod. Hier muß man sogar meist vor scharfen Kurven extrem Bremsen um diese überhaupt zu schaffen. Ansonsten rast man geradwegs in die Mauer und stürzt. Was dies für eine gute Platzierung bedeutet brauche ich wohl nicht zu erzählen. Sehr schön ist das eure Gegner ebenfalls Fehler machen. Bis auf einen! Jeremy habe ich vielleicht einmal einen Fehler machen sehen. Was heißt, das sich die Kämpfe sehr oft nur zwischen euch und Jeremy abspielen. Das kann mehr Spaß machen als die anderen immer recht schnell zu überholen, frustet aber wenn man ihn partout nicht einholt. Hier wäre ein Mittelweg eindeutig besser gewesen. Auch ist das Spiel im gesamten nicht so schwer. Kennt man einmal alle Strecken im 250er Tempo, dann benötigt der geübte Spieler nicht sehr lange um alles zu sehen.
Schön finde ich dagegen, das bei Gewinn aller Goldpokale eine Bonusstrecke wartet. Kleine Belohnungen finde ich immer sehr schön. Was mir überhaupt nicht gefällt ist der Sound im Spiel. Er klingt zwar in jeder Klasse anders, aber dann doch völlig gleich. Sehr eintönig kommt er daher und trägt nicht unbedingt zur Stimmung bei. Grafik und Technik ist gelungen, auch wenn ab und zu die Kollisionsabfrage ein wenig genauer hätte sein können. Denn an bestimmten Ecken bleibt das Bike fix mal hängen, auch wenn man subjektiv dran vorbei ist. So bleibt was die Langzeitmotivation angeht wenig übrig. Solange man noch einiges zu erreichen hat macht das Spiel spaß. Die Action ist gut gemacht und auch die Steuerung ist gelungen. Grafisch kann man nicht meckern, auch wenn das Spiel keine Bäume ausreißt. Kein Flackern oder sonstiges an Grafikfehlern ist zu entdecken. Hat man das Spiel aber durch legt man es beiseite. Schade, ein 2P Modus mit Gegnern hätte die Sache wieder ganz anders aussehen lassen. So aber hat man zu schnell alles gesehen. Der Arcade Modus reißt auf Dauer auch keine Bäume aus. Ein bißchen mehr an Modi hätten es sein können. Ein Stunt Modus im Stile eines Crazy Bikers wäre wünschenswert gewesen. So kann man das Spiel nur Motorradfans empfehlen, die mangels Alternativen einen spaßigen Racer suchen. Wer lange an einem Racer sitzen will findet bessere Alternativen.

Paßwörter zu Jeremy McGrath Supercross 2000

Wertung

Matthias Engert
(28.10.2000)

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