Ein Königreich für ein Lama

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft

Und wieder erreicht uns einer der berühmt berüchtigten Film=Spiel Titel. Die Vorurteile gegen diese Spiele sind nach wie vor groß, da selten eines dieser Spiele überzeugen konnte. Auch hier sollte das Spiel dieses Vorurteil nicht unbedingt aus dem Weg räumen. Nach Disney’s Tarzan ist nun dem Königreich für ein Lama ein weiterer Kinofilm angelaufen, der zumindest dort auch für gute Kassen sorgt. Fast zeitgleich wie schon bei Tarzan gibt es dazu das entsprechende Spiel. Auch hier geht es um die Geschichte eines Lamas das eigentlich garkeins ist. Held des Spiels ist Kusco, ein Aztekischer Herrscher der es auf das Dorf eines seiner Untertanen abgesehen hat. Gerade als er diesen Plan ausführen möchte, will es das Schicksal das seine Beraterin es auf Kuscos Leben abgesehen hat. Allerdings macht der Gehilfe der Beraterin Isma so ziemlich alles falsch und verwandelt Kusco anstatt ihn zu töten in ein Lama. Dem Tode nahe wacht Kusco in seiner neuen Gestalt nun in dem Dorf aus das er eigentlich dem Erdboden gleich machen wollte und trifft dort einen weiteren Charkter - Patcha. Dieser nun entpuppt sich als gutmütiger Mensch und will Kusco helfen seine Gestalt und seinen Palast zurück zu erobern, wenn Kusco im Gegenzug auf das Plattmachen des Dorfes verzichtet. Also macht sich unser Held Kusco in Form des Lamas auf den Weg und das Spiel beginnt.
Ein Lob gibt es aber für das Handbuch zum Spiel, das gerade was Story und Erklärung angeht sehr lustig gemacht ist und mit allerlei Sprüchen aufwartet. Zumindest hier kann das Game punkten. Zu Beginn des Spiels kann man sein Spiel starten, wobei einem 3 Batterie Slots zur Verfügung stehen, sowie in den Options die Musik aus und anstellen sowie in den Credits die Macher des Games anschauen. Wer schon gepielt hat darf mit dem Punkt Continues im Spiel fortfahren. Das Spiel ist an sich ein Jump’n Run der alten 2D Machart, was ja an sich nichts schlechtes ist. Ihr steuert das Lama durch insgesamt 7 Level bis Ihr schließlich zum Ende und zu Isma gelangt. Jedes der 7 Level ist in 3 Abschnitte unterteilt, die allerdings nicht unbedingt besonders umfangreich sind. Zu Beginn stehen dem Spieler einige Grundmöglichkeiten an Moves zur Verfügung. Vom Springen über laufen bis zu einer Rammattacke mit dem Kopf des Lamas. Dieser ist notwendig um unter Krügen die man ab und zu findet Items freizulegen. Unterhalb des Screens findet man mehrere Anzeigen. Neben der Lebensanzeige und der Energieleiste findet man einen Balken und kleine Töpfe daneben. Diese dienen als Reserve für den Spezialmove des Lamas. Das Spucken. Was in der Schule verpönt ist darf hier nach Herzenslust benutzt werden. Zumindest solange wie der Vorrat reicht. Wichtig ist diese Eigenschaft um Rätsel zu lösen und Gegner zu eliminieren. Allerdings beziehen sich die Rätsel fast ausnahmslos auf Schalter anspucken, die ihrerseits einen Mechanismus in Gang setzen und in der Nähe eine Tür öffnen. Diese sind nur zeitweise geöffnet und der Spieler muß sich schleunigst dorthin bewegen. Schafft er es nicht muß er erneut in die Spucknapf spucken und sein Glück erneut zu versuchen. Nachschub gibt es auch hier Form von kleinen Spucketropfen die ebenfalls ab und zu herum hängen. Blöd wird es dann wenn selbst diese aufgebraucht sind und der Vorrat alle ist. Hier kann es passieren das man das ganze Level nochmal zurück muß um einen Spucketropfen zu finden. Desweiteren kann Kusco kleine Goldstücke finden um seinen Lebensvorrat aufzustocken. Allerdings nur bis zu 3 Leben maximal, was ein wenig ungewohnt ist. Hat man 3 Leben bekommt man auch bei einer Goldmünze nichts dazu. Ziel in jedem der Teillevel ist es am Ende Patcha zu finden, der euch den Weg zum Ausgang zeigt. Was sich nicht besonders spektakulär anhört spielt sich leider auch so. Abwechslung gibt es leider sehr wenig. Ständiges Hüpfen, hier und da mal einen Gegner erledigen oder ausweichen und immer wieder das Schalter spucken um eine Tür zu öffnen.
Mit der Zeit wird das ganze sehr Eintönig. Einzige Auflockerungen ab und zu sind spezielle Kämpfe oder die sogenannte Move List. Um nämlich alle Level zu schaffen muß Kusco 5 Schriftrollen finden. Jede dieser Rollen bringt ihm einen neuen Move bei. So z.b. auch das Spucken an sich und weite Sprünge aus dem Laufen heraus. Alle 5 werden auch in einer speziellen Liste festgehalten und man sieht zur Not auch falls einem noch einer fehlen sollte. Das Leveldesign ist sehr enfach gehalten und besteht zu 80% Prozent aus Plattform hüpfen. Hoch, zur Seite und wieder nach unten. Dazwischen gibt es nur wenig herausforderndes. Mal ein Gegner der an einen Seil hoch und runter hangelt, oder eine Schlange die von links nach rechts kriecht. So ist es auch nicht verwunderlich das selbst Wege die mal in eine andere Richtung führen wenig Motivation hervorrufen diese zu untersuchen, da meist nichts besonderes außer einem Leben, sofern man es braucht oder einem einfachen Herz für die Energieleiste dort ist. So spielt sich das Game mit der Zeit sehr zäh. Es wird zwar zum Schluß leicht besser da Kusco nun auch seinen richtigen Gegnern gegenübersteht. Aber zum größten Teil macht sich Langeweile im Spiel breit. Das Spiel fordert eigentlich nur wenn man die Zeitspannen der Türen nutzen muß um vor dem zu gehen noch druch zu rennen. Ansonsten macht das Spiel keinen Spaß. Grafisch ist das Spiel OK, ohne aber Bäume auszureißen. Die Level unterscheiden sich zwar vom Hintergrund her immer wieder bieten aber wiegesagt darin dann selten neues. Einzig die Animationsphasen von Kusco wissen zu gefallen. Der Sound ist Geschmackssache. Er kommt angenehm kräftig daher kann aber auch nerven sofern es den Geschmack des Spielers nicht tifft. Vergleicht man das Spiel mit Genre Größen wie Rayman oder Wario, so muß man dem Spiel bescheinigen nichts zu bieten was einen Kauf rechtfertigt. Selbst Fans des Films sollten von einem Kauf absehen, da das Spiel nichts besonders bietet und selbst das was geboten wird nicht vor dem GBC fesselt. Gerade im Jumper Genre ist die Konkurrenz riesig und bietet mehr als genug gute Alternativen.

Wertung

Matthias Engert
(12.04.2001)

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