Konami GB Collection Vol.3

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami of Europe

Als dieses Spiel eintraf drängte sich zunächst der Gedanke auf ob Konami in das Guinnes Buch der Rekorde will. Denn erst vor knapp 3 Wochen war die Vol.2 Edition im Test bei uns nachlesbar. Ich glaube schneller gab es noch nirgends einen Nachfolger. Wobei Nachfolger hier nur die Zahl anzeigt. Denn wie in den beiden ersten Teilen sind auch hier wieder 4 völlig verschiedene Spiele vertreten. Dabei greift Konami wieder auf seine scheinbar immer noch nicht erschöpfte Sammlung an Klassikern zurück. Diesmal vertreten sind Mystical Ninja: Starring Goemon, Pop’n TwinBee, Bikers und Guttang Gottong. Dabei sollte sich das erste mal eine Neuerung einstellen, die wir bis jetzt immer kritisiert haben. Denn zumindest Goemon verfügt über eine Paßwortoption. Und das nicht ohne Hintergedanken. Denn nicht nur weil Goemon im Hauptmenu neben den Spieletiteln zu sehen ist. Das Spiel um den kleinen Ninja und seinen Freund Ebisumaru könnte auch glatt als eigenständiges Spiel durchgehen. Denn wie in der N64 Version ist das Spiel auch hier ein Adventure mit Jump’n Run und Shootereinlagen. Wobei Shootereinlagen nicht im üblichem Sinne verstanden werden sollte. Wählt man Goemon an kann man zwischen dem Paßwortscreen und dem Neubeginn wählen. Nach einem Neustart bekommt man anhand eines aus Bildern bestehenden Vorspanns die Story erzählt, die auch hier in der alten Hauptstadt Edo beginnt. Wieder muß Geomon durch ganz Japan reisen und den Berg Fuji erreichen, der auch in der großen Version eine Rolle spielt.
Das Spiel ist in einer 2D Ansicht ausgelegt, in der Geomon von links nach rechts laufen kann. Einzig die Möglichkeit nach hinten in Gebäude und Eingänge zu gehen ist möglich. Denn auch hier spielen Personen und Items eine Rolle. Allerdings erwartet den Spieler alles in englischer Sprache. Hauptteil zu beginn ist das Lösen kleinerer Rätsel und vor allem das erledigen vieler Gegner. Dazu besitzt Goemon wieder in seiner Grundform seine Pfeife. Durch sammeln von Items kann er zum einen schießen und schneller laufen. Die vielen Gebäude sind meistens Shops in denen er Rüstungen und vor allem kleinen Speisen zur Energieauffrischung kaufen kann. Denn auch eine Energieleiste ist vorhanden. Ein Itemmenu behält alle gefundenen Items, die Geomon in Verlauf des Abenteuers findet. Dabei kann es auch sein das man im ersten Level etwas findet, das man erst später braucht. Münzen zum kaufen der Items sind ebenfalls in vielen kleinen Krügen versteckt. Spielerisch sind vor allem die vielen Gegner auf Dauer etwas nervig und machen aus dem Spiel mehr ein Jump’n Shoot. In späteren Leveln sind manche Sprungpassagen schwer zu meistern, wenn Goemon seine Power Ups für das schnelle Laufen verloren hat, da er nun auch nicht so weit springen kann. Auch hier ist manchmal etwas langatmigkeit angesagt. Ansonsten macht Geomon aber Spaß, ohne aber den Reiz der großen Versionen zu versprühen. Wer wieder auf einen Shooter a la Gradius wartet wird auch diesmal nicht enttäuscht. Mit Pop’n TwinBee ist diesmal aber ein Horizontal Shooter a la Axelay vorhanden. Hier fliegt man unten nach oben und ballert wieder auf unzählige Gegner. Auch hier kann man kleine Glocken als Power Ups anschießen. Diese powern entweder Twinbee auf oder zerstören alles auf dem Screen und bauen Barriere auf. Desweiteren muß man hier von Beginn an mit Bomben hantieren. Denn auf dem unten vorbeiziehenden Festland warten allerlei Geschütze auf euch. Besonders Spaß macht hier die Jagd auf den Highscore. Denn erwischt man die Glocken ohne eine auszulassen sind hohe Highscores drin. Bei 100.000 Punkten gibt es immer ein Extra Leben dazu. Ansonsten versprüht es aber nicht den Reiz eines Gradius oder Parodius, die mir in den Vorgänger Versionen mehr Spaß gemacht haben. Enthalten sind 4 komplette Level, die am Ende einen obligatorischen Endgegner bieten. Leider kann man auch hier wieder alle Level zu Beginn anwählen, was die Motivation ein bißchen senkt.
Wer Hektik liebt und auch mal eine Portion Frust vertragen kann ist bei Guttang Gottong genau richtig. Dieses Spiel findet man immer mal als Bonus in einer abgewandelten Form in anderen Spielen. Vor euch liegt ein Spielbrett mit kleinen Vierecken, die Ihr verschieben könnt. Auf jedem Viereck ist ein Streckenteil einer Bahnstrecke eingezeichnet. Natürlich liegen diese zu Beginn total durcheinander. Auf diesem Brett beginnt nun eine kleine Lok sich ihren Weg zu bahnen. Ziel ist es nun die kleinen Vierecke so zu verschieben, das die Lok einmal eine Runde dreht und dabei verschiedene Bahnhöfe anfährt und dort Leute mitnimmt. Was sich leicht anhört artet zur Krampfaktion aus, sobald Ihr euch einmal vertut. Und um das ganze noch eine Spur schwerer zu machen läuft zum einen eine Zeit mit und zum anderen kommen mit der Zeit Gegnerische Loks die Ihr nicht berühren dürft. Ganz klar ein Spiel für Hardcorezocker. Denn um hier alle Level zu sehen braucht man viel Geduld und Nerven. Denn neben dem einfachen Level gibt es auch die Tempoverschärfte Version. Ein schnelles Auge ist Pflicht in diesem Spiel. Wer sich dafür interessiert findet hier Spielspaß auf lange Sicht. Der letzte Titel ist Bikers. Wenn man so will der einfach Vorgänger der Crazy Bikers, die man ja als seperates Spiel auf dem GBC erwerben kann. Im Grunde erkennt man kaum Unterschiede zum großen Spiel. Auch hier kann man allein oder gegen den Computer fahren, wobei es wieder von links nach rechts geht. Dabei gibt man mit der A-Taste Gas und gibt mit B einen Turbo frei, die aber nicht unzählig vorhanden sind. Durch einsammeln von Items erhöht man die Anzahl aber wieder. Dabei sollte man immer überlegen wo man diese einsetzt. Denn oft warten abgedrehte Sprungkombinationen auf den Spieler, die einen Turbo unverzichtbar machen. In der Luft kann man das Bike drehen wie man will um den Aufsprung zu optimieren. Denn oft stürzt man beim herunterfallen, was oft entscheidende Meter kostet. Das Tempo ist OK und das Scrolling ist sauber. Trotzdem wirkt es ein wenig winzig. Reichlich sind dagegen die Strecken. 8 Strecken, die Ihr auch noch in verschiedenen Schwierigkeitsgraden fahren könnt sind vorhanden. Am meisten macht noch der Kampf gegen den Computerkonkurrenten Spaß, da auch er immer wieder Fehler macht und es so ausgeglichen ist. Im ganzen muß man aber sagen, das die Vol.3 Edition die bisher schlechteste ist, ohne wirklich schlecht zu sein. Aber im Gegensatz zu den anderen bietet sie weniger Langzeitspaß. So richtig will hier der Funke nicht überspringen. Die Sammlung bietet nach wie vor 4 Spiele, so das jeder etwas finden sollte. Aber um die ersten beiden Editionen auszustechen fehlt das gewisse etwas. Konami muß aufpassen nicht zuviel zu schnell auf den Markt zu bringen. Auf der anderen Seite hat man mittlerweile mit allem Editionen 12 Spiele zum Preis von 3. In diesem Punkt ist die GB Collection Reihe ungeschlagen.

Paßwörter zu Mystical Ninja: Starring Goemon

Highscore Wettbewerb zu Pop'n TwinBee

Wertung

Matthias Engert
(25.05.2000)

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