Tom & Jerry: Der Mausangriff

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft Deutschland

Das ist sie also nun, die zweite Variante der beiden Warner Bros. Helden. Nach der SWING Variante erfreut uns also nun die Ubi Soft Version, die ja auch auf dem N64 ihren großen Bruder hat. Allerdings entpuppt sich das Spiel auf dem GBC als völlig anders. Wer also auf einen Prügler tippt liegt falsch. Aber eines zeigte sich beim Test. In vielen meiner letzten GBC Tests hatten viele Spiele immer irgendwas technisch imposantes zu bieten. Wenn man dies alles mal in einem Spiel vorfinden würde hätte man wohl das perfekte Spiel zur Hand. Denn auch Tom & Jerry: Der Mausangriff sollte technisch etwas interessantes mitbringen. Im Gegensatz zur N64 Version ist auch die Story etwas anders. Jerry plant zum Anlaß seines Geburtstages eine fette Party mit all seinen Freunden. Als der Tag anbricht sitzt Jerry aber allein in seiner Kammer und wundert sich wo all seine Gäste wohl bleiben. Er beschließt sich auf den Weg zu machen und muß merken das Prügelgenosse Tom alle gefangen hat. Also macht sich Jerry auf den Weg um seine Freunde zu retten damit die große Geburtstagstorte endlich verschlungen werden kann. Nachdem man aus 7 Sprachen seine gewünschte ausgewählt hat gelangt man zum Hauptmenu, das zu diesem Zeitpunkt nur die Möglichkeiten Spielstart und Paßwort bietet. Geht man auf Spielstart gelangt man ohne Umschweife zum ersten Level und dem Hauptspiel.
Tom & Jerry: Der Mausangriff ist auf den ersten Blick ein normaler 2D Jumper, der aber einige interessante Zusatzfeature bietet. Das Spiel selber ist in 5 große Hauptlevel eingeteilt, die an sich garnicht mal so groß sind und recht einfach erscheinen. Alle 5 Level bietet grafisch eine andere Umgebung und gehen von Zimmer und Häuserleveln bis zu freien Natur und wilden Gehopse im freien. Ziel in jeder Welt ist es das Ende zu erreichen, an dem es zunächst einen seiner Freunde zu retten gilt. Daneben muß nach jedem Level ein Endgegner erledigt werden. Doch bis Jerry dorthin gelangt hat er einiges an Vorarbeit zu tun. Gesteuert wird der kleine Held mit dem Kreuz und kann per A-Taste springen. Weiterhin kann er sich ducken und an entsprechenden Hindernissen hochhangeln. Jumper typisch bietet das Spiel nichts neues. Ein von Gegnern durchzogenes Spiel, das neben Etagen, Plattformen oder Rolltreppen alles aus dem Jumper Genre bietet was man so kennt. Besonderheit ist hier etwas anderes. Nämlich ein Power Up System, das dazu dient um durch die Level zu gelangen. So kommt man immer wieder an Stellen wo man nicht weiterkommt. Sei es nach oben ein bröcklige Decke, nach unten oder zur Seite mit Wänden die den Weg versperren oder extrem hohe Bereiche die Jerry niemals durch springen erreichen würde. Um diese Stellen zu meistern muß er sich diese Power Ups besorgen. Verteilt in jedem Level gibt es Türen die zu kleinen Minispielen führen. Über dieser Tür leuchtet ein Symbol und ein Zahl. Diese Zahl gibt an wieviel spezielle Items Jerry in jedem Level findet muß. So muß er z.b. im ersten Noten einsammeln, die verteilt im Level herumliegen oder hängen. Hat er die Anzahl die über der Tür steht eingesammelt, was euch unterhalb am Screen auch gezeigt wird darf er eintreten und das Minispiel spielen. Hier sind wir an dem Punkt den ich mit technisch interessant meine. Denn diese Minispiele sind sehr gut umgesetzt und machen durchweg Spaß. So beginnt es meist mit einem Bilderrätsel, wobei ein aus vielen kleinen Bildern bestehendes Bild zusammengeschoben werden muß. Vor dem Beginn wird es für euch natürlich schön durcheinander gebracht. Danach müßt Ihr es nach Zeit wieder zusammensetzen. Dieses Spiel findet Ihr in jedem Level. Daneben gibt es meist 1 oder 2 weitere pro Level die einmalig sind. Auch technsich. Einmal müßt Ihr von links nach rechts surfen und kommenden Hindernissen ausweichen oder a la R-Type von links nach rechts durch Wasser schwimmen oder eine Küche schlittern
Allen gemein ist ein ungewöhnlich räumlicher Effekt, der so noch nicht zu sehen war. Man könnte wirklich denken man hat einen 3D Background im Bild. Respekt. Schafft man eines der Minispiele nicht kann man es so oft wiederholen wie man will. Und endlich haben die Programmierer bei sowas auch mal an das danach gedacht. Hat man ein Level geschafft und bekommt sein Paßwort kann man diese gespielten Minispiele alle einzeln im Hauptmenu anwählen und spielen wann man will. Jedesmal wenn Jerry so ein Spiel schafft bekommt er eine Fähigkeit, die für das Level zu gebrauchen ist. Sei es ein Sprungfeder um hohe Bereiche zu erreichen, Bomben um versperrte Wege frei zu bekommen oder auch einen Regenschirm, der ausgebreitet im Sprung Jerry zur Seite gleiten läßt und so entfernte seitliche Bereich erreichen läßt. Diese sind immer limitiert auf 3 Stück und müssen meist in der Nähe benutzt werden. Von der Warte her ist das Spiel also nicht übermäßig schwer. Auch sonst ist das Spiel an sich bis zum Ende des 4. Levels nicht unbedingt das was einen Wochenlang beschäftigt. Erst der Endgegner im 4. Level ist hart und sogar etwas unfair. Hier lauft Ihr über einen sich bewegenden Charakter und müßt ununterbrochen Raketen und Bomben ausweichen, die aber oft so blöd fallen das man kaum eine Chance hat. Hier hat man es ein wenig übertrieben. Da Jerry gerade mal 5 Treffer einstecken kann bis er ein Leben verliert sieht man hier recht schnell das Game Over, was allerdings auch wieder mit einer technisch imposanten Trickfilmsequenz versüßt wird. Schade das man im Spiel selber so wenig Extraleben oder auch Käsestückchen für die Energie findet. So bleibt ein Spiel das grafisch gefällt, einen guten Sound hat und vor allem durch die spaßigen Minispiele gefällt. Leider ist das Spiel ansonsten nicht so schwer bis zu genannter Stelle im vorletzten Level. Man hätte vor allem den Leveln mehr Größe geben können was die Spielzeit erhöht hätte. So ist man doch recht schnell hinten. Auch wenn die Minispiele einen manchmal länger aufhalten als das Level. :-) So ist das Spiel eher was für zwischendurch, für Spieler die leichte Jumperkost mögen oder eben immer mal die Minispiele für das geistige Training spielen wollen. Gerade das Bilderrätsel Minispiel bietet sich hier immer wieder neu an. Wer Spiele a la Wario Land gerne spielt bekommt hier zuwenig für sein Geld.

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Wertung

Matthias Engert
(24.12.2000)

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