Int. Superstar Soccer 2000

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami Europe

Keine andere Sportart spaltet die Nintendogemeinde so sehr, wie der Fußball. Was ist denn nun besser? Fifa oder ISS ? Damit der vergleich zumindest auf dem GBC ins rollen kommt, ist nun der ISS 2000 erschienen. Nehmen wir ihn mal etwas genauer unter die Lupe. Die erste Einstellung regelt den Ein- oder Zweispieler Modus. Wer mit einem Freund gegen einander spielen will, braucht dazu (wie immer) zwei GBC und zwei Spiele und natürlich ein Link Kabel. Zu erst wird wohl jeder noch allein spielen wollen. Dazu stehen im Main Menu vier möglich Spielmodis zur Verfügung. Zum einen das Exibition Game und den internationalen Cup und ferner die Mini Liga und ein Mini Turnier. Auch strafstöße dürfen im Vorfeld schon einmal separat geübt werden. In den Game Options stellt man die elementaren Dinge des Spiels ein. Sprich Spielzeit (3,5,7 Min.), die Spielstärke der Teams reicht von 1 (easy) bis 5 (hard). Hier kann man auch leichte Regelabweichungen einstellen. Fouls, gelbe Karten und Abseits kann hier nach belieben ein- und ausgeschaltet werden. Eins muß ich aber gleich vorne weg sagen, die Abseitsregel wurde nur sehr mäßig umgesetzt. So standen oft mehrere gegnerische Abwehrspieler meterweit hinter meinem Stürmer und trotzdem kam der Pfiff. Da hatten die Programmierer wohl ihren schwarzen Tag. Man sollte sich vor dem Spiel auch darüber einig werden, ob es eine normale Verlängerung gibt oder ob ein Golden Goal entscheiden soll. Insgesamt stehen uns 48 Nationalmannschaften zur Verfügung, die aus allen Ecken der Erde stammen. WM Feeling kommt auf. Neben gestandenen Teams wie Brasilien, Holland, Deutschland u.s.w. finden wir auch fußballerisches Mittelmaß vor. Teams wie Schweden, Schweiz, Uruguay oder England!!! Zwecks Gleichberechtigung und Auffüllen der 48 Teams kommen auch fußballerische Entwicklungsländer zum Zug. In diese Kategorie fallen Länder wie Kasachstan, Usbekistan, Liberia oder - Österreich ;-) !
Um sich mit den Eigenheiten des Spiels vertraut zu machen, bietet sich ein Übungsmatch an. Wählt dort euer Team aus und dabei erfahrt ihr im unteren Bildabschnitt, mit welchem System man eigentlich spielt, wie stark der Angriffs- und der Abwehrblock ist und welche Gesamtstärke daraus resultiert. Hat man das für sich und den Computergegner getan, folgt nun die Handicapeinstellung. Dort kann man den Erschöpfungsgrad der Mannschaft regeln, der sich in Form von kleinen Bällen präsentiert. Wie soll Euer Keeper drauf sein? Held oder Buhmann? Der nächste Schritt sind die äußeren Gegebenheiten des Spiels. Wählt eins von sechs verschiedenen Stadien, die Anstosszeit und das Wetter. Das letzte was nun folgt ist das Feintuning. Also die Aufstellung, das System kann verändert werden und die Strategie muß festgelegt werden. Versucht man es durch die Mitte, über die Flügel, per Konter oder einfach nur offensiv bzw. defensiv. Das ist eure Entscheidung und sicherlich auch vom gegnerischen System abhängig. Den obligatorischen Münzwurf haben wir hinter uns, dann geht es nun endlich los. Der Bildschirm ist in drei horizontale Screens gesplittet. Oben finden wir einen schmalen Streifen, der uns das Ergebnis, die Halbzeithälfte und die verbleibende Zeit einblendet. Der untere Abschnitt beinhaltet das Radar, die Namen der aktivierten Spieler und deren Zustand. Man selber blickt von seitlich schräg oben auf das Feld, was die optimalste Lösung für ein Fußballspiel ist. Die Größenproportionen zwischen Feld und Spieler sind ordentlich abgestimmt. Um das ganze Spielfeld auf einmal im Auge zu haben, hat man uns das Radar gegönnt. Dort werden anhand von farblichen Punkten die Standorte aller Spieler gezeigt. Der fette Pixel ist der aktivierte Spieler eines jeden Teams. Mit dem Radar könnte man auch schön das Abseits beobachten, wenn da nicht ... (siehe oben). Komplizierte Tastenkombis sind nicht vorhanden. A Taste ist (off.) passen und (def.) ein Rempler. B ist entweder der Schuß (off.) oder die “Blutgrätsche“ in der Defensive. Je länger man die Taste gedrückt hält, desto härter wird der Schuß oder Paß. Was sich jedoch nicht in der Fluggeschwindigkeit des Balls ausdrückt, sondern daran, das der Torwart den Ball nicht festhalten kann. Da wie gerade von Geschwindigkeit reden, die Bewegung der Spieler entspricht nicht denen des Laufens sondern eher des trabens. Dadurch wirkt das ganze Spiel etwas lahm. Das passen ist recht einfach.
Der Paß erreicht immer den nächsten Mitspieler, wenn nicht ein Gegner dazwischen funkt. Genau so verhält es sich mit dem schießen. Richtung drücken und feuer. Der Torwart ist der einzig schnelle auf dem Feld. Rumturnen vorm Tor läuft nicht, da krallt sich der Keeper das leder. Ruck Zuck. Allgemein kommt die spielerische Komponente nicht voll zum Zug. Da euch permanent Gegenspieler auf den Socken stehen, werden hohe Flanken oder Dribblings im Strafraum zur Seltenheit. Durch eine gute Grafik und satte Farben wird unser Auge für GBC Verhältnisse sehr verwöhnt. Wogegen man soundtechn. etwas “verrissen“ hat. Ständig dudelt der eine - soll ich Sound sagen??? Da nimmt es keiner krumm, wenn man den Volumeregler auf leise stellt. Ein ganz wichtiger Aspekt ist jedoch auch, das man nach jedem Turnierspiel saven kann. Beim internationalen Cup ist das Feature ganz wichtig. Damit man nicht das intern. Cup Savegame mit dem Mini League Spiel überschreibt, bietet man uns fünf Speicherplätze an. Wir sagen schon mal Danke. Auch wenn wir hier ebenfalls auf original Kicker verzichten müssen und die Geschwindigkeitsdefizite einrechnen, würde ich sagen, das ISS 2000 eine Nasenlänge Vorsprung auf Fifa 2000 hat.

Wertung

Jens Morgenschweiss
(19.09.2000)

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