Shadowgate Classic

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo Deutschland.

Es gibt die Spiele die man testet, die bleiben einem aus vielerlei Gründen in Erinnerung. Auch Shadowgate Classic war so ein Spiel. Eigentlich war hier der Test schon wesentlich eher geplant. Aber durch seinen Schwierigkeitsgrad sollte Shadowgate lange Zeit im Game Boy schlummern. So steht man halt vor der Wahl. Den Test machen ohne fertig geworden zu sein, oder doch noch warten und dafür alles sehen. Nun, wer mich kennt der weiß das ich nur sehr ungern einen Test schreibe ohne das Spiel ganz gesehen zu haben. Also dauerte die ganze Sache etwas länger. Dafür bekommt Ihr, soweit ich informiert bin die einzige deutsche Komplettlösung zu diesem Game. Wer schon zu seeligen NES Zeiten vor dem Fernseher gesessen hat, dem ist Shadowgate kein unbekannter. Denn die GBC Version sollte 1:1 dieser Version was den Inhalt angeht entsprechen. Nicht umsonst prangt im Startbildschirm ein Copyright Hinweis aus dem Jahre 1989. Die Story des Spiels könnte auch für N64 Spieler interessant sein. Wird doch im Sommer die N64 Version von Shadowgate erscheinen. In der Vergangenheit gründeten mehrere Zauberer den Zirkel der mystischen Zwölf. Nach einiger Zeit spaltete sich dieser Zirkel und einige Zauberer ergaben sich der finsteren Magie unter dem schrecklichen Lord Warlock. Dieser brachte im Anschluß großes Unheil über das Land. Grund genug für die restlichen Zauberer ihn im Schloß Shadowgate in einem versiegelten Verließ einzusperren. Jahrzehnte später sollte durch einen dummen Zufall Lord Warlock die Flucht gelingen. Auf Rache aus terrorisierte er abermals das Land und vor allem das Schloß Shadowgate. Hier nun beginnt die Geschichte unseres Helden. Nur er, ein Mitglied der königlichen Familie kann dem finsteren Lord Warlock das fürchten lehren. So steht er also eines Tages am Tor zum Schloß Shadowgate und beginnt seine Suche nach Lord Warlock. Leider hat man auf einen Vorspann in irgendeiner Art verzichtet. Nach dem Einschalten könnt Ihr aus mehreren Sprachen wählen, was sehr wichtig ist. Denn im Spiel ist einiger Text enthalten. Danach könnt Ihr unter 3 Savegames ein neues Spiel starten. Ganz so wie bei Zelda. Von Vorteil sollte später sein das man während des Spiels jederzeit speichern kann.
Vor dem Tor beginnt also nun die Suche nach Lord Warlock. Das Schloß Shadowgate besteht aus vielen Räumen, die man im laufe des Spiels alle untersuchen sollte. So steht man sehr oft in Gängen oder Hallen und hat mehrere Wege die man gehen kann. Um dabei nicht die Orientierung zu verlieren und vor allem um die Spielfigur zu steuern exestiert im rechten Bildrand ein Viereck. In diesem Viereck exestieren je nach Anzahl kleine weiße Vierecke. Jedes davon entspricht einer Tür oder einem Durchgang. Zur Navigation habt Ihr einen Zeiger, der einer Hand entspricht und die Ihr über den Bildschirm bewegen könnt. Drückt Ihr dann auf eines der Vierecke auf der Karte so geht die Spielfigur in diesen Raum. Natürlich kann man eine entsprechende Tür auch im Spielbildschirm öffnen. Für alle Aktionen in Shadowgate exestiert ein aus alten Spielen bekanntes Klick and Play Menu am unteren Rand des Screens. Da es weiter nach unten reicht geht dabei der Bildschirm mit nach unten. Auf diesem Menu habt Ihr nun viele Befehle was Ihr in einem bestimmten Moment tun wollt. So z.b. den Befehl "Brauchen". Wie in allen Spielen dieser Art findet man im Verlauf des Spiels sehr viele Items, die man irgendwo und irgendwann mal benutzen muß. Für diese Items exestiert unter dem Befehlsmenu wie eine Art Inventury , das ebenfalls in Form eines Menus gestaltet ist. Mit dem Befehl "Nehmen" könnt Ihr ein Item aufnehmen und hier ablegen. Wollt Ihr nun eines benutzen müßt Ihr den Befehl "Brauchen" anklicken, danach das Item und dann auf was und wen Ihr es anwenden wollt. Ihr seht schon. So umständlich wie es beschrieben ist spielt es sich auch. Auf der anderen Seite muß man den Programmieren natürlich zugute halten das es auf dem GBC Screen nunmal nicht unendlich Platz gibt. Trotzdem spielt es sich dadurch sehr zäh, da man sehr oft den Bildschirm scrollen muß um Befehl, Item und Anwendung zu vollführen. Komplett kompliziert wird es aber bei Items die man verbinden und untereinander aufeinander anwenden kann. Um den Endkampf zu gewinnen muß man drei Items aufeinander anwenden. Neben der ewigen klickerei kommt hier das größte Manko des Spiels zum Vorschein was auch dem teils unfairen Schwierigkeitsgrad entspricht. Nämlich was wo anzuwenden ist. Denn sehr viele Rätsel, von denen es einige gibt sind mit Logik einfach nicht zu lösen. Sehr oft artet das ganze in simple Ausprobiererei aus. Denn nur die bestimmte Kombination aus Items und Befehlen ergbit eine Lösung. Wer hier keine Geduld zeigt kommt keine 5 Räume. Natürlich erscheinen einige Rätsel logisch, doch die Umsetzung ist dann meist unglücklich gestaltet. Dazu gesellt sich oft auch noch Gevatter Zufall. So z.b. gleich am Anfang wo in einem Gang ein Stein etwas anders aussieht als die anderen. Dahinter verbirgt sich ein Geheimgang ohne dessen Geheimnis man das Spiel nicht lösen kann. Übersieht man das ist Frust vorprogrammiert. Und davon gibt es einige Stellen.
Löst man dann aber ein Rätsel stellt sich natürlich ein Gefühl ein das man bei solchen Spielen hat. Doch kaum hat man ein Rätsel gelöst wartet das nächste. Auch sind viele Türen die Reise in den Tod. Man geht rein und fällt in einen Abgrund oder wird niedergemtzelt. Gottseidank wird dieses Manko durch die jederzeit mögliche Speicherung und unendlich Continues wieder ausgeglichen. Desweiteren exstieren im Spiel natürlich auch Zaubersprüche, für die es ebenfalls ein Menu gibt. Auch diese muß man alle unbedingt finden. Man brauch zwar jeden nur einmal, aber wenn man nur einen nicht findet kann man das Spiel nicht lösen. Die meisten lernt man indem man ein Buch öffnet und liest. Eine weitere Besonderheit im Spiel sind die Fackeln. Neben dem Befehlsmenu muß während des Spiels unbedingt mindestens eine brennen. Man findet sie in verschiedenen Räumen das Schloßes und sammelt sie im Inventury um sie bei Bedarf zu benutzen. Allerdings sind sie auch nicht unbegrenzt vorhanden. Gehen beide Fackeln aus verliert Ihr ebenfalls das Leben. Die kritische Phase einer Fackel wird euch auch durch eine bestimmte Melodie hörbar angezeigt. Lebens und Erfahrungspunkte gibt es in dem Sinne nicht im Spiel. Dazu exestieren auch viel zu wenig Gegner. Und diese besiegt man meist auch nur durch einen bestimmten Zauberspruch. Schön ist das man alle betretenen Räume immer wieder besuchen kann und das Spiel nicht in Level in dem Sinne unterteilt ist. Das ist auch notwendig, da man gerade gegen Ende des Spiels wieder einmal ganz zum Anfang muß um ein Rätsel zu lösen. Aufgelockert wird das Spiel aber durch die verschiedenheit der Rätsel, wenn auch mit den angesprochenen Problemen. Man muß sehr oft um die Ecke denken. Man ertappt sich oft dabei minutenlang nur vor dem Screen zu sitzen um nach einer Lösung zu finden. Ich mag sowas eigentlich. Nur eben nicht mit der Try and Error Methode. Und selbst am Ende wird nochmal eins draufgesetzt. Denn steht man endlich vor der Bosstür muß man ein Rätsel lösen um die Tür zu öffnen. Dahinter wartet neben Lord Warlock auch noch ein Drache auf euch, den es zu bekämpfen gilt. Gegen Warlock selber kämpft man eigentlich garnicht. Hier muß man nun drei Items nicht nur zusammensetzen, sondern auch noch eine gewisse Reihenfolge einhalten. Danach verschwindet Warlock mitsamt dem Drachen und das Königreich ist gerettet und man steht vor dem König . Selten war der Moment ein Spiel gelöst zu haben so wie hier.
So ist ein Fazit zu Shadowgate einfach zu finden. Dieses Spiel ist was die Rätsel angeht beinhart. Nur nach der Ausprobiermethode ein Spiel zu spielen erfordert sehr viel Geduld. Leichte Kost ist Shadowgate nicht. Man bekommt zwar zu einigen Rätseln einen versteckten Hinweis in Textform, muß aber sehr oft um die Ecke denken um auf die Lösung zu kommen. Im nachhinein erscheinen viele Rätsel als logisch. Nur eben im Spiel ist man oft am verzagen. Dadurch geht eine Menge Spielspaß verloren. Shadowgate richtet sich meiner Meinung klar an die ganz hartgesottenen denen kein Spiel zu schwer sein kann. Jeder andere sollte die Finger von diesem Spiel lassen. Grafisch bietet Shadowgate auch nicht's weltbewegendes. Vergleicht man die Grafikstile von Zelda und Shadowgate, so zieht Kemco's Spiel klar den kürzeren. Zu selten wird von den Fähigkeiten des GBC gebrauch gemacht. Hier wäre sicherlich noch mehr drin gewesen. Der Sound ist eigentlich recht melodisch. nur hört man ihn bei der Suche nach den Lösungen zu oft, so das man mit der Zeit den Sound leiser dreht. Effekte gibt es kaum zu bewundern. Alles wirkt sehr steril. Auf der anderen Seite spielt das Geschehen in einem dunklen Gemäuer. Trotzdem hätte man den einen oder anderen Ort lebendiger gestalten können. Pflicht ist sehr oft zu speichern. Auch wenn man nicht von vorne beginnt ist nichts frustrierender ist als plötzlich unverhofft draufzugehen um dann zu merken das der letzte Savepoint schon etwas zurückliegt. Die Steuerung ist recht zäh und umständlich, was aber auch schwer zu realisieren ist auf dem Screen. Auf jeden Fall hätte ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad vielleicht nicht geschadet. Je schwerer um so weniger Texthinweise oder so. Zumindest fühlt sich der Gelegenheitsspieler schnell gefrustet. Wer beinharte Rätsel mag und sich von sowas nicht abschrecken läßt kann zugreifen. Gelegenheitsspieler sollten hier passen.

Komplettlösung zu Shadowgate Classic

Wertung

Matthias Engert
(23.05.1999)

Magazin64@aol.com