Inspector Gadget

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft

Und wieder beehrt eine Trickfilmgestalt den GBC. Diesmal mit Inspector Gadget als Helden. Dieser oft an den Inspector aus den rosaroten Panther Filmen erinnernde Character hat so seine eigenen unverwechselbaren Gimmicks. Sei es die Lupe, die aus dem Hut ausfährt oder die dehnbaren Beine, die dem Inspector den Namen Gadget gaben. Denn durch seine ungewöhnlichen Fähigkeiten ist er geradezu prädestiniert ungewöhliche Fälle zu lösen. So natürlich auch auf dem GBC. Der üble Dr. Gang plant erneut die Erde unter seine Kontrolle zu bringen und versucht in seiner geheimen Fabrik harmlose Kakteen zu ausgehungerten Monstern zu klonen. Diese abgedrehte Story ruft den Chef von Gadget, Kommisar Gontier auf den Plan der unverzüglich seinen besten Mann auf die Sache ansetzt. Da aber alle Welt weiß welche Tolpatschigkeit Gadget besitzt bekommt er 2 Begleiter an seine Seite, die euch im Spiel tatkräftig unterstützten werden. Seine Nichte Sophie und den kleinen Hund Finot. Zu dritt machen sie sich auf den Weg zu Dr. Gang und seiner geheimen Fabrik. Nach der Wahl der Landessprache kann man im Hauptmenu das Spiel beginnen oder per Paßwort in einen geschafftes Level einsteigen. Unterteilt ist das Spiel in 5 große Abschnitte, die in sich nochmals in Teilbereiche eingeteilt sind. Vor jedem Teilbereich wird Gadget immer von Kommisar Gontier eingewiesen und bekommt Hinweise zum nächsten Abschnitt. Inspector Gadget ist ein reiner 2D Jumper, der aber ein ungewöhnliches Feature mitbringt. Denn um im Spiel voranzukommen gilt es immer wieder bestimmte Dinge zu erreichen.
Seinen es bestimmte Plattformen zu erreichen, zu tauchen oder aber Computer zu bedienen. Das dies unser Held nicht allein bewerkstelligen kann kommen die beiden anderen Charaktere in’s Spiel. Denn jeder der 3 kann besimmte Fähigkeiten nutzen. Gadget ist der beste im Nahkampf, Sophie kann tauchen oder Computer bedienen und Finot ist der einzige der per Doppelsprung große Höhen erreicht. Im Spiel selber erreicht man durch die Select Taste das Charaktermenu und kann dort einen der drei auswählen, den man dann steuert und die jeweilige Aktion ausführen läßt.Nur durch das Zusammenspiel kann man die Level überhaupt meistern. Im Spiel stehen euch verschiedene Screenanzeigen zur Verfügung. So natürlich für jeden eine Lebensleiste, die sich bei Gadget wesentlich langsamer leert als bei den beiden anderen, die Anzeige für die verfügbaren Leben, einer Energieanzeige für Spezialfähigkeiten wie das tauchen von Sophie. Ebenso verfügt Gadget über Schußmöglichkeiten, deren Munition über diese Anzeige gezeigt wird. Als letztes gibt es die G-Bonus Anzeige, die man mit Münzen vergleichen kann. Bei 20 dieser in den Leveln verteilt herumliegenden Items gibt es ein neues leben, wobei eines immer für alle 3 gilt. Verliert Ihr einen Charakter sind gleich die anderen beiden mit weg und man beginnt danach an verschiedenen Rücksetzpunkten oder dem Levelanfang. Eine Sache die mir aber nicht gefällt. Denn Paßwörter gibt es nur in den Hauptwelten. Sind mittendrin alle Leben weg beginnt man das Level von vorn. Das dies recht oft passiert liegt an einem etwas unfairen Gegneraufkommen und deren platzierung. So schießen diese schon auch wenn sie noch garnicht im Bild sind und ein reagieren fast unmöglich machen. Desweiteren sind Geschicklichkeitsaufgaben enthalten die mehr als knackig sind. Auch weil die Level relativ groß sind und man erstmal ein wenig schauen muß wohin es geht. Man verliert recht viele Leben nur beim herumprobieren und beginnt oft von neuem. Das nervt auf die Dauer ein wenig. Auch ist mit Gadget die Steuerung etwas daneben. Bewegt man ihn langsam ist es kein Problem. Drückt man das Kreuz aber ununterbrochen in eine Richtung wird Gadget schneller und unter seinen Füßen erscheinen kleine Skates, die ihn rollen lassen. Nur kann man jetzt nicht mehr abrupt stoppen. Bei Vorsprüngen oder umherlaufenden Gegnern fatal wenn Gadget einfach nicht aufhören will zu rollen und so ein ausweichen sehr schwer macht. So ist das Spiel mit der Zeit sehr hektisch und spielt sich alles andere als flüssig. Hilfe gibt es zwar durch Pfeile die immer zum Levelausgang zeigen, doch da man einige kleine Nebenaufgaben zu bewältigen hat auch manchmal verwirrend.
Ist bei den anderen beiden die Steuerung kein Problem so macht hier die geringe Trefferanzahl zu schaffen. Wird Sophie zweimal getroffen ist das Leben futsch. Und so reichlich Leben das man sagen könnte - egal gibt es nicht. Wenn man einen Bereich im hinteren Teil des Levels nicht schafft und den ersten Teil immer wieder komplett durchspielen muß ist der Frust programmiert. Dabei ist die Präsentation wieder sehr gelungen und auch Gadget fügt sich in die Reihe der grafisch guten Titel sofort ein. Klare Farben und schöne Animationen der Charaktere verwöhnen das Auge. Auch der Sound ist gelungen. Eigentlich neben den Features mit 3 Charakteren eine gute Mischung für ein gutes Spiel. Wären da nicht die angesprochenen Kritikpunkte, die den Spielspaß doch erheblich mindern. Vor allem wer Frustmomente garnicht abkann sollte hier die Finger von lassen. Ich habe nichts gegen einen hohen Schwierigkeitsgrad. Aber wenn man nicht durch eigene Fehler sondern programmtechnische Defizite andauernd neu beginnen muß ist es schade das man das Potential des Spiels verschenkt. So bleibt eine Empfehlung nur für Fans der Serie und des Helden vorbehalten. Normale Jump’n Run Freunde finden auf dem GBC bei weitem bessere Vertreter. Da reicht schon ein Blick auf die hausinterne Konkurrenz bei Ubi Soft.

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Wertung

Matthias Engert
(11.01.2001)

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