Dragon Quest Monsters

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Eidos Deutschland

Redet man momentan von Monstern im Zusammenhang mit dem GB dann fällt sofort das Wort Pokemon. Hat es doch mittlerweile die Welt in seinen Bann gezogen. Man kann Pokemon eigentlich nur lieben oder hassen. Ich selber zähle mich zur ersten Kategorie und habe um ehrlich zu sein nie geglaubt das irgendwann mal am Thron von Pokemon gerüttelt wird. Doch dann zogen die Lara Jungs von Eidos den Deal mit der japanischen Edelschmiede Enix an Land und scheinen garnicht so richtig zu wissen was für eine Perle sie hier haben. Denn 2 Dinge will ich nicht länger vorenthalten. Zum einen würde man hier für einen Test, der alles beleuchtet mehrere Monate brauchen und zum anderen macht Dragon Quest Monsters bis zu diesem Testzeitraum mehr Spaß als Pokemon. Zumindest die blaue und rote Edition ist von der Spitze verdrängt. Das Eidos da nicht mehr draus macht ist mir unverständlich. Nun, machen wir das halt. Da ich die blaue Edition bis zum Abwinken gespielt habe kann ich mir auch ein Urteil erlauben. Denn Dragon Quest Monsters bietet inhaltlich mehr als die erhältlichen Pokemon Versionen. Doch genug der Vorrede. Was bietet DQM nun was es so einmalig macht. Zunächst natürlich wie Pokemon auch eine Story. Hier geht es um den kleinen Terry, der ähnlich wie sein Konkurrent in Pokemon danach strebt der beste Monster Master aller Zeiten zu werden. Das er überhaupt daran denkt erlebt man in einem Vorspann, in dem die ältere Schwester Terry's - Milaya von einem Monster namens Warubo entführt wird. Kurz danach taucht ein weiteres Monster namens Watabo auf, das Terry auffordert ihm zu folgen und von nun an euer heimlicher Beobachter ist. Terry findet sich anschließend im Königreich des großen Baumes wieder.
Diese Welt namens Taiju exestiert nur innerhalb eines großen Baumes, der in mehrere Etagen eingeteilt ist. Zu Beginn des Spiels ist nur die oberste Plattform begehbar. Terry wird zum König geführt und erfährt etwas über das große Turnier, das bald in diese Königreich ansteht. Nur wenn er dieses gewinnen würde könnte er seine Schwester wiedersehen, da dem Gewinner ein Wunsch erfüllt wird. Der König wiederum will nun unbedingt endlich mal dieses Turnier gewinnen. Denn das ist noch nie der Fall gewesen und bittet Terry ihm dabei zu helfen. Und so beginnt das Spiel ähnlich wie Pokemon. In der Welt des Baumes existiert ein Monsterhof. Auf diesem bekommt Terry sein erstes und recht einfaches Monster. Dieses ist eines von 215 verschiedenen Monstern im Spiel, das Terry im Verlauf finden kann. Um das Turnier zu gewinnen muß Terry aber mehrere und vor allem Bärenstarke Monster haben. Und jetzt kommt schonmal das was DQM so faszinierend macht und deutlich von Pokemon unterscheidet, das Paaren. Alle Monster in DQM sind eingeteilt in männliche und weibliche Monster. Durch das paaren eines Männchens und Weibchens entsteht ein völlig neues und durch seine Eltern bestimmtes Monster mit den Fähigkeiten, die ihm die Eltern vererben. Und jetzt kommt's. Durch diese Möglichkeit gibt es im Spiel 46.000!!! Möglichkeiten ein Monster zu erschaffen. Schon diese Zahl läßt erahnen was an Langzeitspielspaß in diesem Spiel steckt. Doch wie funktioniert das nun alles. Mit seinem ersten Monster darf Terry nun eines von unzähligen sogenannten Toren betreten. Hinter diesen Toren verbirgt sich die mystische Welt der Monster. Hinter jedem Tor erwarten den Spieler eine unterschiedliche Anzahl an Fields. Diese Fields sind die Welten die Terry durchstreift um auf andere Monster zu treffen. Dabei benutzt das Spiel ein Feature, das diese Fields immer anders aussehen läßt. Und schon bei den ersten Wanderungen durch das Königreich offenbart sich ein weiterer Pluspunkt. Es ist vollfarbig und nutzt den GBC sehr gut aus und bietet somit grafisch einen wunderschönen Background, den Pokemon nicht bietet. Auch anders gelöst ist die Mitnahme der Monster auf seinen Streifzügen. Maximal 3 Monster kann Terry zeitgleich mitnehmen. Diese laufen wie an einer Leine hinter ihm her. Und jedes Monster hat sein Aussehen und ist animiert. Eine ungeahnte Liebe zum Detail entdeckt man hier. Doch wie bekommt Terry nun neue Monster?
Anders als in Pokemon schließen sich besiegte Monster mehr oder weniger freiwillig an. Hat man eines besiegt kann es passieren, das es wieder aufsteht und Terry begleiten möchte. Man kann es dann gleich mitnehmen oder auch sofort zum Monsterhof schicken. Dadurch spart man Zeit. Man kann die Monster aber auch locken. Nämlich mit Items, die im Spiel enthalten sind. Dazu existiert sogenanntes Futter in mehreren Wertigkeiten. Vom einfachen Futter bis zum Filetstück findet Terry diese in den Fields oder kann sie in einem der Shops kaufen. Kommt es zu einem Kampf erscheint auch hier ein Menu, aus dem man mehrere Dinge wählen kann. Unter anderem auch ein Item Menu. Dort kann man wenn vorhanden Futter den Gegner zuwerfen. Gekämpft wird trotzdem. Aber stimmt Ihr das Monster zufrieden will es sich euch anschließen. Daneben gibt es noch unzählige weitere Items für alle möglichen Zwecke. Z.b. Healer um seine Monster wieder zu regenerieren. Denn jedes Monster besitzt natürlich Grundeigenschaften. Diese Eigenschaften sind detaillierter als in Pokemon. So z.b. die Stärke, die zum einen in Form eines Levels angezeigt wird oder als eigene Anzeige nachlesbar ist. Mit jedem Kampferfolg steigt das Level oder die Stärke. Weiter gibt es Anzeigen für die Abwehr, die Beweglichkeit, die Intelligenz, die HP Anzeige und die Magie Anzeige MP. Alle Werte sind in Form von Zahlen angegeben. Gewinnt man einen Kampf erscheinen zu jeder Eigenschaft +Werte. Und das hier für alle Monster gleich. Gewinnt Terry z.b. 1000 Erfahrungspunkte werden diese nicht aufgeteilt sondern jedes Monster bekommt diesen Wert. Je mehr Erfahrungspunkte ein Monster hat um so höher sein Level. Mit zunehmenden Level kommen auch hier jetzt Moves zum Zuge, die jedes Monster erlernen kann. Zu beginn noch einfache Moves werden daraus im mächtigere Moves. Auch das ist ein Unterschied. Man muß die Moves nicht anwenden. Wählt man den Punkt LOS bei einem Kampf an kämpfen die Monster eigenständig anhand ihrer Stärke und Intelligenz. Klar das ein Monster mit einem Stärke Wert von 200 effektiver kämpft als eines mit 30. Auch die Intelligenz ist entscheidend. Hat ein Monster einen hohen Wert kann es den Gegner mit genau dem Move selbstständig attackieren, bei dem es denkt es richtet den meisten Schaden an. Dabei laufen die Kämpfe immer rundenbasiert ab. Dabei können euren 3 Monstern auch 3 Gegner gleichzeitig gegenüberstehen.
Dabei gibt es Moves die nur ein Monster attackieren oder aber auch alle gleichzeitig. Ihr könnt aber wiegesagt jederzeit einen speziellen auswählen. Dabei sind auch Moves die man auf die eigenen Monster anwenden kann. Etwa der All-Heiler, der die HP Anzeige der eigenen Monster pusht. Auch hier entwickeln sich die Moves weiter, je höher der Levelwert des Monsters ist. Eine Abfolge ohne Ende, die unglaublich fasziniert. Aber am meisten Spaß macht das Paaren. Seid Ihr der Meinung 2 wirklich starke Monster zu haben könnt Ihr sie zum Paarungsmeister bringen. Diese hinterlassen ein Ei und verschwinden aber. Sind also weg. Aber da man jederzeit immer wieder alle Fields besuchen kann ist es möglich alle Monster immer wieder zu fangen. Monster die in den Fields nur einmal auftauchen gibt es nicht. Jetzt wirken sich viele Dinge der Eltern auf den Sprößling aus. Zum einem die Levelstärke. Jedes Monster besitzt einen Levelhöchststand. Ist dieser erreicht kann es sich nicht weiter verbessern. Bei den Kindern ist das anders. Nach dem Brüten erscheint neben den zu erwartenden Monster ein +Wert. Paart Ihr z.b. 2 Level 11 Monster steht meist eine Zahl +1 dahinter. Damit wird festgelegt wie hoch das Endlevel des Kindes werden kann. Konnten beide Eltern z.b. nur höchstens das Level 40 erreichen und man paart sie beim Level 11 entsteht ein Kind das Level 50 erreichen kann. Paart man sie aber z.b. erst ab dem Level 20 steht z.b. eine +3 hinter dem Namen. Jetzt kann es z.b. Level 70 erreichen. So ist selbst eine Paarung noch unterschiedlich. Denn je höher ein Level, desto effektiver wird der Sprößling. Zum einen lernt er sämtliche Moves der Elternteile. Paart Ihr einen Drachen mit einem Panther habt Ihr Boden und Luftmoves dabei. Desweiteren steigen sämtliche Werte des Monsters nach einer Paarung schneller als bei Urmonstern die man so erhalten hat. Da man immer wieder die Partner wechseln kann und später je auch die Kindskinder u.s.w. paaren kann entstehen die schon angesprochenen 46.000 Möglichkeiten. Ein Kreislauf ohne Ende, der aber tierisch Spaß macht. Sehr schön ist auch das man das Ergebnis einer Paarung im voraus sehen kann und nicht speichern muß. So kann man wunderbar experimentieren, was schonmal einen Abend vergehen läßt, hat man genug Monster zur Hand. Es sind halt diese vielen Abhängigkeiten die das Spiel nie langatmig werden lassen.
Denn um alle Tore zu öffnen muß man auch vorher schon an vielen Turnieren teilnehmen und dort Ränge erwerben. Erst nach vielen Monstergenerationen ist man fähig den höchsten Rang S zu erwerben um überhaupt am großen Endturnier teilnehmen zu können. Und davon bin selbst ich noch weit entfernt. Auch erweitert sich immer wieder die Welt des Baumes. Neue Bereiche werden begehbar, neue Shops erscheinen und geheime Field mit seltenen Monstern erscheinen. Was mir ebenso sehr gefiel ist das die Monster auf dem Hof ebenfalls an Erfahrung gewinnen. Zwar langsamer, als wenn Ihr sie mitnehmt. Aber immerhin. Nachteil ist das sie wilder und unbezähmbarer werden. Auch dafür existiert ein Wert. So muß man ab und zu mal nach dem rechten sehen und manche Monster füttern. 2 Dinge gibt es aber die mir nicht gefallen. Zum einen das man jedem Monster nur 4 Buchstaben als Namen geben kann. Mit der Zeit wird das unübersichtlich und man muß über den Statusbildschirm schauen welches das Monster ist. Zum anderen der Monsterhof, der nur 20 Monster gleichzeitig beherbergen kann. Man kann diese 20 zwar schlafen lassen, dann kann man weitere 20 auf dem Monsterhof beherbergen. Aber schlafen die Monster bleiben sie bei dem Level und erlangen keine Erfahrung. Da bietet der Pokedex mehr Komfort. Und trotzdem macht DQM mehr Spaß. Vor allem durch die Möglichkeit immer wieder jedes Monster zu fangen und auch mit einfachen die Monstern die schweren Fields zu begehen. So nimmt man 2 sehr starke Monster mit und ein schwaches. Je schwerer das Field um so mehr Erfahrungspunkte gibt es und das Monster wächst schnell. Bei Pokemon war am Ende eigentlich nur die Möglichkeit die Top Vier immer wieder zu besuchen. Das ist hier wesentlich besser gelöst. Und auch wie in Pokemon kann man mit einem Freund spielen. Hier aber nicht um zu tauschen sondern um zu kämpfen. Auch dabei kann man seine Monster gut entwickeln. Aber gerade die Sucht das ultimative Monster zu züchten läßt einen hier nicht los. Immer neue Kombinationen, Moves und Fähigkeiten zeigen sich. Jeder der Pokemon gerne gespielt hat wird hier ebenfalls glücklich. Dieses Spiel darf man sich nicht entgehen lassen. Wem das Genre gefällt findet hier einen der "must have" Titel. Denn Inhalt, Grafik und Sound sind bis auf die beiden Kritikpunkte zur Zeit in diesem Genre das Maß aller Dinge. Man könnte noch unzählige weitere Dinge schreiben. Aber zum einen wird es hier definitiv ein Testupdate geben und zum anderen wie bei Pokemon ein Special in dem Tips und alles mögliche wichtige ständig erweitert wird. Also worauf wartet Ihr noch? :-)

Hilfe Special zu Dragon Quest Monsters

Wertung

Matthias Engert
(21.03.2000)

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