Daikatana

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland

Daikatana - ein Titel der noch vor Monaten eine gewisse Anspannung unter den Spielern auslöste. Dann erschienen die einzelnen Versionen für das N64 und den PC und die Enttäuschung über einige Aspekte des Spiels war nicht von der Hand zu weisen. Das Spiel bot zwar einige interessante Feature, konnte aber vor allem grafisch die Erwartungen nicht erfüllen. Als vorerst letzte Daikatana Version macht sich nun die GBC Variante daran diese Scharte wieder auszuwetzen. Technisch natürlich anders angelegt waren die Hoffnungen also berechtigt. Was technisch verschieden werden sollte bietet Story maßig genau dasselbe, was auch nicht sonderlich überrascht. Denn zu Beginn des Spiel wird man in die Vergangenheit Japans eingeführt und bekommt den Background des legendären Daikatana Schwertes zu sehen. Es ist die Zeit des Kage Mishima, dem Nachfahre eines berüchtigten Shoguns aus dem 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit damals herrschte eine große Fehde zwischen mehreren Klans, allen voran der Ebiharas und der Mishimas. Um damals die Herrschaft der Mishimas zu brechen beauftragte man den besten Schwertmacher seiner Zeit, Usagi Miyamoto mit der Herstellung eines unschlagbaren Schwertes, des legendären Daikatana. Mit diesem Schwert war es nicht nur möglich Kämpfe und Schlachten zu gewinnen, sondern auch durch die Zeit zu reisen. Am Ende der Kämpfe merkte der Schmied Miyamoto das sein Schwert nur Unheil bringen würde und warf es in den Krater eines Vulkans. Lange Zeit verging bis jener Nachfahre - Kage Mishima das Schwert fand und des unglaubliche Macht erkannte und eine neue Herrschaft aufbaute. Durch die Fähigkeit des Zeitreisens konnte er die Geschichte beeinflussen und sich zum Retter und Herrscher der Erde aufschwingen.
Zuvor jedoch kann man im Hauptmenu die Sprache im Spiel einstellen, wobei auch deutsch dazugehört. Was auch recht wichtig ist da doch recht viel Text im Spiel enthalten ist. Wieder übernehmt Ihr zu Beginn die Rolle des Hiro Miyamoto und macht euch auf die Suche nach dem Bösewicht des Spiels - Kage Mishima. Was auffallen sollte im Verlauf des Spielens, das man sich sehr viel Mühe bei der Umsetzung der Story gegeben hat. Wo es sich anbietet bekommt man Sequenzen zu sehen, die zwar in schwarz weiß, dafür aber animiert in Spielgrafik gehalten sind. Eine nette und innovative Zugabe im Spiel. Zu Beginn steht man erneut im Dojo des Helden Hiro und beginnt hier nun die Reise in das Abenteuer. Dabei hält man sich in der GBC Version exakt an die anderen Versionen, was Story, Level und auch Objekte und Orte angeht. Das Geschehen spielt wie bei Zelda DX aus einer von oben Sicht, die technisch sehr gut umgesetzt wurde. Ein sauberes Scrolling und eine sehr gute Kollisionsabfrage, die auch bei GBC Spielen wichtig ist. Daikatana ist auch hier ein Spiel in dem Ihr vor allem Kämpfend durch die einzelnen Abschnitte zieht und dabei allerlei kleinere Rätsel lösen müßt. So kann man Daikatana hier als Action Adventure ansehen. Meist sind die Rätsel aber nicht besonders schwer und sind oft in Form von Schalterreihenfolgen vorhanden. Desweiteren werdet Ihr auf eurer Jagd nach Kage von einigen Dingen unterstützt. Zum einen sind dies bestimmte Items, die man findet und für weitere Rätsel verwenden kann. Dazu existiert ein Bildschirm, den man per Select aufruft und die dort abgelegt werden. Genutzt werden sie aber automatisch, wenn man sie benötigt. Ganz im Gegensatz zu den Waffen der Helden. Die Helden? Ja genau. Wie auch in den großen Versionen ist es zunächst das Ziel die beiden anderen Daikatana Charaktere zu finden - Superfly Johnson und Mikiko Ebihara. Jeder der drei wird in bestimmten Abschnitten des Spiels zum Helden und somit von euch gesteuert. Ihr könnt nicht selber entscheiden wann Ihr umschaltet, sondern werdet damit immer automatisch konfrontiert. Unterschiede gibt es wenige, so das dies eher einen Story Wert hat. Am meisten merkt man das ganze an einer schnelleren leerung der Energieleiste bei Mikiko als bei Superfly und anhand der benutzbaren Waffen. Im Spiel selber findet Ihr haargenau dieselben Waffen wie in den großen Versionen. Nicht jede, aber ausreichend um allen Gegnern Herr zu werden. Jeder der drei Charaktere kann nur bestimmte davon einsetzen. Jeder besitzt eine Grundwaffe für die man keine Munition benötigt, da es sich um ein Holzschwert handelt.
Bei den anderen 8 Waffen von der SideWinder bis zur Silberklaue ist aber Munition notwendig, die man in Form von kleinen Packs in den Welten verstreut findet. Die Waffen kann man nun per Statusbildschirm aufrufen und auswählen. Ein weiteres bekanntes Feature ist die Entwicklungsmöglichkeit des Charakters wie schon auf dem N64. Hier zwar nur die Energieleiste, aber immerhin. Je weiter Ihr kommt umso höher ist der Max Wert für die Lebensanzeige. Von 100 sind die Bereiche bis 200 möglich. Die zweite Anzeige auf dem Spielscreen ist eine Art Schildanzeige, die ebenfalls als Items ab und zu herumliegen und euch zusätzlich gegen Angriffe schützen. Das Spiel ist sehr schnell und bietet dadurch kaum langatmigkeit, was gefällt. Auch weil nach dem Scrollen in einem Raum sehr oft schon erledigte Gegner wieder da sind. Vor allem bei einigen Rätselpassagen merkt man dies überdeutlich, da man hier meist mehrmals ein bestimmtes Gebiet begehen muß. Die Gegner sind zahlreich und vor allem recht aggressiv. An Leveln findet man im Spiel 3 Episoden, die inhaltlich genau der N64 Version entsprechen. Angefangen im futuristischen Japan über das Mittelalter bis zum winterlichen Skandinavien ist alles dabei. Wer die N64 Version kennt kommt hier super zurecht, da alle Orte und geschehnisse angepaßt sind. Ihr müßt z.b. dem Fährmann erst die Drachme besorgen oder in Skandinavien in der Kirche den geheimen Eingang finden. Aber keine Angst. Ein Glockenspielrätsel wie in der N64 Version muß man hier nicht lösen. :-) Trotzdem macht das ganze sehr viel Spaß, weil es zum einen zwar bekannt, aber sehr abwechslungsreich ist. Dazu beitragen tut die angenehme Grafik, die zwar keine Maßstäbe setzt, aber zu gefallen weiß. Auch der schon angesprochene technische Rahmen stimmt und macht es selten unfair. Nur manchmal stört es das alle Gegner in einem geräumten Bereich wieder da sind wenn man erneut hingeht. Der Sound ist ein weiterer Pluspunkt. Auch hier haben sich die Programmierer bemüht die original Klänge und Hintergrundmusiken einzubauen, was den Wiedererkennungswert nochmals steigert. Selbst die kleinen Sequenzen wenn man eine Episode geschafft hat und man Kage Mishima kurz gegenüber steht sind vorhanden. Ein weiterer Pluspunkt ist das Speicherfeature. Auf der internen Batterie sind 3 Savegames möglich, wobei sogar punktgenau gespeichert wird, egal wo man sich gerade befindet. Daikatana ist auf dem GBC ein gelungenes Spiel. Manchmal ein wenig zu linear sind es die Gegner, die dann für einige Ableben verantwortlich sind. Es ist kurzweilig und man hängt eigentlich nie irgendwo fest. Es ist kein Zelda DX, braucht sich aber vor anderen Spielen dieses Genres bei weitem nicht zu verstecken. Wer auf die Daikatana Reihe steht bekommt hier einen guten Vertreter für unterwegs.

Wertung

Matthias Engert
(06.10.2000)

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