Croc

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Neben dem Knobel und Geschicklichkeitsgenre ist sicherlich das Jump’n Run Genre das am meisten vertretene auf dem GBC. Hier bietet er mit Abstand die größte Auswahl an vor allem hochwertigen Jumpern, die sich keineswegs hinter großen Spielen einer Heimkonsole verstecken müssen. Wer aber ganz nach oben will muß keinen geringeren als Wario aus dem Weg räumen, der für mich die Spitze der Jumper darstellt. An ihm müssen sich seine Konkurrenten messen lassen. So natürlich auch Croc, der den Sprung von der Playstation auf den GBC geschafft hat. Ist aber mittlerweile nichts ungewöhnliches mehr. Croc ist dabei ähnlich wie Wario oder Mario eine Figur die es auf Dauer lohnt aufzubauen, was Argonaut auch dazu bewog das Spiel mit vielen Facetten anzureichern, was dem Spiel durchaus gut bekommen sollte. Unser kleiner Held Croc wurde als Baby von einem Volk, die sich die Gobbos nennen aufgezogen und umsorgt. Eines Tages schmiedet der böse Baron Dante eine verhängnisvollen Plan. Er verzauberte alle Tiere auf der Insel der Gobbos, die sich nun gegen die kleinen pelzigen Bewohner wanden. Die Gobbos, viel zu schwach um sich der Gefahr zu erwehren setzen nun alle Hoffnungen auf den älter gewordenen Croc, der als einziger gegen das Böse kämpfen kann. Wie sich doch immer wieder die alte Story von Gut und Böse gleicht. Ziel unseres Helden ist es nun die gefangen genommenen Gobbos wieder einzusammeln und den bösen Baron Dante das fürchten zu lehren
Schaltet man den GBC ein landet man ohne große Vorrede auf dem Hauptbildschirm. Neben den Options, in denen Ihr die soundtechnischen Dinge einstellen könnt Ihr ein Paßwort für schon erreichte Level eingeben oder ein neues Spiel beginnen. Startet Ihr neu liegen vor euch insgesamt 24 Level, die sich auf 4 Welten unterteilen. Ziel in jedem Level ist es eine bestimmte Anzahl an Gobbos einzusammeln und eine bestimmte Ausgangstür zu erreichen. Am Ende jeder Welt erwartet euch im letzten Level ein Endgegner. Da immer genau vorher ein Paßwort erscheint sind die Endgegnerkämpfe nicht so frustrierend als wenn man sich jedesmal durch ein ganzes Level kämpfen muß. Was aber nicht heißt die Endgegner wären einfach. Das Spiel selber verlangt einiges von euch. Sowohl Geschicklichkeit, wie auch Reaktionsvermögen. Beginnt das Spiel wird Croc mit dem Kreuz gesteuert und kann per verschiedener Tastenkombis einige Aktionen ausführen. Vom normalen Springen über hangeln bis zum kriechen schneller laufen. Auch schwimmen kann Croc, was er oftmals sogar muß, da einige Level unter Wasser spielen oder Teile eines Levels so ausgelegt sind. Für eure Ziele im Spiel stehen euch unten im Bild verschiedene Anzeigen zur Seite. Neben der Lebenanzeige existiert hier eine Anzeige für die Anzahl der Gobbos die man finden muß. 3 sind meist das Minimum. Daneben steht die sogenannte Kristalle Anzeige, die eure Lebensenergie anzeigt. Hier hat sich Argonaut etwas einfallen lassen, das mir sehr gefällt. Anstatt eine Lebensanzeige per Herzen oder Strichen zu realisieren hat man diese hier durch Kristalle gelöst. 99 dieser Kristalle kann man maximal einsammeln, die immer einem Trefferpunkt entsprechen. Diese Kristalle findet man oft in den Leveln oder in Kisten und Geheimgängen versteckt. Auch dies ist ein sehr schönes Feature. Croc ist nicht linear aufgebaut. Natürlich geht es links los und rechts irgendwann zum Ende. Aber zwischendurch muß Croc immer wieder Abzweige nach oben oder unten auschecken, da meist dort einer der Gobbos wild umher springend auf seine Rettung wartet.
Die Steuerung ist sehr direkt und schnell. Nachjustieren muß man in der Luft nicht. Das diese Steuerung wunderbar funktioniert ist der Engine zu verdanken, die ohne Probleme Scrollt und somit die Kontrolle über Croc nicht verloren geht. Neben den verzweigten Leveln sind es vor allem die vielen Gegner die für reichlich Action sorgen. Viele Unterschiedliche begegnen Croc auf seiner Reise und sorgen ab und zu für Frust. Denn gerade in den hinteren Leveln sind sie doch manchmal etwas unfair platziert. Zumal die Geschicklichkeitsaufgaben nicht von Pappe sind. Auf einer Lore immer wieder in der Luft Gegnern ausweichen, einem verfolgenden Roboter ohne Schaden entkommen oder als Surfer in schnellem Tempo Hindernissen und Gegnern ausweichen. Dabei immer die Gobbos zu fangen ist nicht immer leicht. Aber zum einen wird das Gegnerfeature durch die Kristalle gut kompensiert und durchschrittene Level sind immer wieder auch rückwärts begehbar. Auf jeden Fall ist Croc kein Spiel für Anfänger und darf sich durchaus mit Mario Bros. DX vergleichen lassen was den Schwierigkeitsgrad angeht. Aber das ganze macht eben Spaß. Um die Sache noch etwas aufzulockern hat man sich noch einiges einfallen lassen. Zum einen kann man in jeder Welt das Wort BONUS zusammensuchen. Jeder Buchstabe ist irgendwo in den Leveln versteckt. Findet man alle, was ebenfalls am Ende immer schwerer wird darf man am Levelende eine jetzt offene Tür durchschreiten und eines von mehreren Minispielen a al Mario Party spielen. Mal ist es das Abschießen von Gegner die schnell aus mehreren nebeneinander liegenden Fässern kommen oder auch das alte Hütchenspiel - was ist wo drunter- spielen. Was mir auch am meisten Spaß gemacht hat. Denn die Hütchen, die hier Kisten sind bewegen sich recht schnell. Schade finde ich das man diese Minispiele nicht direkt anwählen kann. Auch nach dem durchspielen konnte man diese nicht. Wäre eine schöne Belohnung gewesen.
Was mir wieder sehr gut gefiel ist die Möglichkeit nach besiegen des Baron Dante alle Level einzeln anwählen zu können. Denn hier und da findet man nämlich nicht alle Gobbos. Trotzdem kommt man im Spiel weiter. Kann natürlich auch sein das man die Minispiele erst bekommt wenn man 100%ig alle Gobbos gefunden hat. Was bei mir noch nicht ganz der Fall war. 5 oder 6 der kleinen pelzigen Scheißer fehlen mir noch. Grafisch wäre vielleicht ein Tick mehr Glanz möglich gewesen. Die Grafik ist durchaus gelungen, wirkt aber stellenweise etwas matt. Hier kann der GBC wesentlich mehr. Dafür ist sie aber wiegesagt sauber und sehr flüssig. Auch der Sound weiß zu gefallen und paßt sich melodisch dem Geschehen an. Alles in allem ein sehr gelungener Jumper, der in der oberen Liga mitspielt. Einzig der nicht einfache Schwierigkeitsgrad und die teilweise unfair platzierten Gegner im letzten Teil des Spiels verderben eine bessere Wertung. Wer aber ein ausdauernder Spieler mit Geduld ist bekommt hier ein feines Stück Software, das lange unterhält. Denn Abwechlsung bietet das Spiel genug. An das unbeschwerte suchen und finden in Wario Land 3 kommt Croc aber nicht heran. Aber wer Wario mal durch hat findet hier neben Mario Bros DX eine sehr gute Alternative. Das Croc durchaus Potential hat haben auch die Entwickler erkannt und haben den zweiten Teil schon in Arbeit. Immer her damit!

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Wertung

Matthias Engert
(13.07.2000)

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