Carl Lewis Athletics

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ubi Soft Deutschland

In den Kreis der GBC Leichtathletikspiele, in Fachkreisen auch "Fingermörder" genannt, reiht sich nun ein großer Name ein. Carl Lewis ist schlechthin einer der größten der Branche. Mal sehen, was er uns so abverlangt beim spielen. Doch bevor wir nun um Zeiten, Weiten und Punkte kämpfen, erstellen wir erst einmal einen Athleten. Da Carl Lewis ein Multiplayergame ist, stehen uns fünf Karteikarten für Spielerprofile zur Verfügung. Nachdem wir uns ein dreistelliges Kürzel gegeben haben sucht man sich eins von acht möglichen Gesichtern aus. Unterschiede gibt es lediglich in der Hautfarbe bzw. der Schönheit. Das Leistungsvermögen ist bei allen Typen gleich. Nun sehen wir unseren Helden im Karteikartenformat mit Bild, Namen und Medaillenspiegel. Im Hauptmenu kann man die Rekorde einsehen, Optionen ändern, für ein Duell Vorbereitungen treffen und über den Punkt 1 Player geht es um Gold.
In den Rekorden werden automatisch die eigenen Bestwerte gespeichert, sowie den Highscore Punktestand vom Arcade und Zehnkampf. Hier bekommt man auch einen Überblick über die aktuellen Weltrekorde. In den Options werden die Musik bzw. der Sound ein- oder ausgeschaltet und der Transfer für den Ubi Key geregelt. Den Ubi Key findet man beim Speerwerfen bei Weiten ab 79,60m. Unter Versus kann man Duelle mit menschlichen gegnern oder einem Ghost austragen. Untereinander kann man entweder an ein und demselben GBC spielen oder über Linkkabel. Erst wenn ein Linkkabel eingesteckt wird, wird der Link Modus aktiviert und sichtbar. Wenn man gegen einen Ghost antritt, kann das einmal der eigene sein oder auch einer den man von einem Freund herüber geladen hat. Man kann seinen Ghost ebenfalls senden und erst einmal sehen, was der andere so drauf hat bevor man sich zum Linkduell trifft. Wählen wir den Punkt 1 Player, finden wir uns im Auswahlmenu wider. Zunächst sind nur die Punkte Arcade und Training aktiviert. Man kann im Training auch nur die ersten vier Disziplinen üben. Die dort aufgestellten Rekorde werden nicht gespeichert. Unsere trainingsergebnisse müssen nun im Arcade unter Beweis gestellt werden. da sehen wir auch die erforderliche Werte für die Qualifikation zum nächsten Event, den WR und die Werte für die Carl Lewis Challenge. Vorrangig gilt es erst einmal die Quali zu schaffen. Die Weiten und Zeiten sind aber recht easy. So spielt man nach und nach alle 14 Disziplinen frei, die dann auch im Training frei sind. Das wären zum Bsp. Diskus- und Speerwerfen, 110 m Hürden, Stabhochsprung, 1500 m und 4 x 100 m Staffel. Scheitert man an einer Quali, geht der ganze Zirkus von vorn los. Spielt man aber min. 10 Disziplinen frei, darf am Zehnkampf teilgenommen werden. Dort trifft man dann auf bärenstake CPU Gegner, die einen heißen Punktekampf liefern. Wenn man aber sieht, das diese Typen auch mal schnell 10.56m im Weitsprung hinlegen, wo der Weltrekord bei 9.85m liegt, kommt schon etwas schlechte Laune auf. Unterbietet man alle (!!!) Challengezeiten, tritt man gegen den großen Carl Lewis in seinen bevorzugten Sportarten an. Doch bis dahin werden noch viele Tuben Rheumasalbe über den Apothekentisch gehen. In den Laufsportarten (außer 400m,1500m) wird der Screen geteilt. Oben läuft dann ein Gegner mit, der nur Motivation ist. Ganz unten behalten wir die Quali- und WR Werte sowie die aktuelle Zeit im Blick.
Der Powerbalken ist in fünf Abschnitte geteilt, die sich je nach Tipintensität rot färben. Ferner bekommt man auch noch die aktuellen cm/sek. übermittelt. Naja, ob das so wichtig ist??? Bei Wurf- oder Sprungübungen gehört der Screen ganz uns. Hier muß man am Absprungbalken oder Wurfmarkierung mit dem Kreuz den Abwurfwinkel bestimmen. Beim Hammer-, Diskusswerfen und Kugelstoßen muß man beim Werfen auch noch die Richtung bestimmen, in die sich das Wurfgerät bewegen soll. Kommt man außerhalb der Markierung zum Halten folgt ein Foul. Die Farbenpracht beschränkt sich auf Blau, Grün und Tartanrot. Die Grafik an sich ist ok, aber die Bewegungen der Sportler sind eher ungelenk bzw. ungeschickt. Mit einem Besenstiel auf die Wirbelsäule genagelt bewegen wir uns sicherlich geschmeidiger als diese Athleten. Auf den längeren Laufstrecken wie 400m oder 1500m, wo wir die Athleten mal von hinten sehen, hat man den Eindruck man kann diesen ein Fass durch die Beine kegeln. Pierre Littbarski läßt grüßen. Die vorgegebenen Zeiten für die Challenge und die WR reichen von exorbitant schwer bis fast unmöglich. Bis somit die Carl Lewis Challange eingeläutet wird, fließt noch so manche Schmerzträne über harte Männerwangen. Und obwohl es der Schwierigkeitsgrad schon wieder interessant macht, würde ich keine drei Carl Lewis gegen ein T & F int. eintauschen. So steht es 1:0 für Konami´s T&F int. gegen Ubi´s Carl Lewis.

Wertung

Jens Morgenschweiss
(21.10.2000)

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