Chase H.Q.
Secret Police

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland.

Der Rennspielmarkt ist ja mittlerweile ganz gut belegt auf dem Game Boy Color. Neueinsteiger müssen sich also schon etwas neues einfallen lassen um sich eine Position zu sichern. Denn die Konkurrenz ist sehr gut auf dem GBC. Gaga Communications Inc. haben deshalb ein Rennspiel mit etwas anderen Regeln auf den Markt gebracht. Dabei spricht man die Urinstinkte des Räuber und Gendarm spielens an. In diesem Spiel geht es im Hauptziel darum als guter Part die bösen zu fangen und zu beseitigen. Die Story ist dabei so angelegt als käme sie direkt aus einem Krimidrehbuch. Ihr schlüpft in diesem Spiel in die Rolle verschiedener Undercover Agenten der Polizei. In dieser Rolle ist es eure Aufgabe fliehende Verbrecher zu fangen und aus dem Verkehr zu ziehen. Allerdings lauft Ihr ihnen nicht hinterher sondern habt aufgepowerte Autos zur Verfügung. Was auch sein muß. Denn die zu jagenden Schurken verfügen ebenfalls über nicht minder langsame Schlitten. Die Umsetzung des ganzen ist dabei recht ungewöhnlich. Doch der Reihe nach. Nach dem Titelbildschirm erwartet euch der Hauptbildschirm des Spiels, der unter anderem auch einen 2P Link Modus beinhaltet. Desweiteren könnt Ihr das normale 1P Spiel starten, ein Passwort für schon erledigte Missionen eingeben und in den Options Einstellungen vornehmen. Allerdings beschränken die sich auf das wählen einer manuellen Schaltung oder der Automatik. Zuerst interessiert natürlich der 1PModus.
Der 1P Modus besteht aus insgesamt 10 Missionen die Ihr erfolgreich beenden müßt. Schafft Ihr eine Mission bekommt Ihr ein Passwort und könnt die nächste in Angriff nehmen. Zu beginn einer Mission bekommt Ihr von einer Polizistin eine kleine Einführung in das Level und das Spielziel in Form eines Verbrechers. Bei diesem wird euch verschiedenes angezeigt. So seine Geschwindigkeit oder sogenannte HP, die dessen Robustheit gegen rammende Angriffe anzeigt. Als nächstes erwartet euch der Player Bildschirm . Hier könnt Ihr nun für jedes Level aus 5 Agenten 3 auswählen. Alle 5 unterscheiden sich im Wagentyp und dessen Eigenschaften. So gibt es besonders schnelle Wagen oder Wagen die über eine besonders hohe Zerstörungskraft verfügen. Allen Wagen gemein ist ein Maschinengewehr auf der Motorhaube. Nur die Anzahl der Munition unterscheidet sich. Habt Ihr eure 3 Recken ausgewählt müßt Ihr sie auf einer Karte plazieren. Dafür stehen auf der Karte bestimmte Punkte zur Verfügung, die den Standort eurer Wagen darstellen. Habt Ihr eure Wagen plaziert beginnt auch schon der erste Teil des Spiels. Auf der Karte wird jetzt der Verbrecher als beweglicher Punkt dargestellt, der sich durch die einzelnen Gassen schlängelt. Da die Karte an den Seiten Ausgänge hat versucht der Verbrecher diese zu erreichen. Euer Ziel ist es nun unter umschalten zwischen euren Wagen, die Ihr per Steuerkreuz durch die Karte bewegt den Verbrecher zu stellen. Schafft er es den Ausgang zu erreichen ist das Level vorbei und Ihr beginnt von vorn. Schafft Ihr es ihn zu stellen beginnt der zweite Teil des Spiels, der dann auch einem normalen Racegame ähnelt. Es geht raus auf die Strecke. Ihr seht euer Fahrzeug von hinten und steuert es wie in jedem anderen Racer auch mit dem Steuerkreuz und der A- und B-Taste. Ziel ist es nun den Gegner so sehr zu beschädigen das er nicht mehr fahren kann. Dies könnt Ihr auf zwei verschiedenen Wegen schaffen. Zum einen durch Rammen des Gegners oder schießen per MG. Beides zieht dem Gegner Energie ab. Diese Energie steht oberhalb des Bildschirms, so das Ihr seht wie viel der Verbrecher noch braucht. Habt Ihr die Anzeige auf null gebracht qualmt der Verbrecherwagen und Ihr könnt ihn verhaften.
Um es euch aber nicht zu leicht zu machen wurden auch Feature integriert die euch behindern können. Zum einen der Sprit eurer eigenen Wagen, der nicht ewig reicht. So kann es öfters sein das eurem Wagen der sprit ausgeht ohne das Ihr den Verbrecher schon erledigt habt. Dann geht es wieder zurück auf die Karte wo der Wagen aufgetankt wird und die erste Jagd durch die Karte von neuem beginnt. Die Schadensanzeige des Gegners bleibt natürlich auf dem Level, das Ihr schon erreicht habt. Nur ist es eben ärgerlich wenn Ihr dreimal auftanken müßt und dann beim vierten Wechsel auf den Kartenbildschirm der Verbrecher einen Ausgang erreicht. Das kann etwas nerven. Aber auch auf den Strecken ist einiges vorhanden was euch am erreichen des Gegners hindert. So z.b. exestieren auch noch andere Fahrzeuge, die euch auch mal entgegenkommen. Fahrt Ihr auf so einen auf ist natürlich die Geschwindigkeit weg und Ihr müßt erst wieder an den Gegner heranfahren. Hier kommt dann wieder der Sprit in's Spiel. Zum anderen liegen auf manchen Strecken auch Hindernisse in Form von Steinen oder Tonnen herum die man auch nicht unbedingt mitnehmen sollte. Für die Streckenführung gibt es wieder die üblichen Pfeilanzeigen vor Kurven. In einigen Leveln fahren auf der Karte auch andere Verbrecher herum, die aber nicht zum Spielziel gehören. Man muß dann den richtigen erwischen oder halt den Bildschirm säubern bis der eigentliche Schurke zu fassen ist. Je nachdem welche der 3 Wagen Ihr ausgewählt habt kriegt Ihr den Verbrecher mal schneller oder auch nicht. Schafft man alle 10 Level wird mit dem letzten Passwort auch der geheime und am Anfang nicht anwählbare 6. Fahrer anwählbar. Das er in allen Eigenschaften die höchsten Werte hat brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Auf der anderen Seite ist das erreichen dieses Wagens relativ nutzlos. Denn nach den 10 Missionen ist Schluß und der Wagen nützt eigentlich garnichts. Nur halt beim nochmaligen durchspielen wäre er nun anwählbar. Und genau das bringt mich auch zu einigen Kritikpunkten die die an sich gute Idee des Spiels zunichte machen.
Zum ersten ist das Spiel zum einen viel zu leicht und auch zu kurz. Man spielt es locker in ein paar Stunden durch. Zu leicht und zu kurz war noch nie eine gute Mischung in einem Spiel und drückt eine Wertung dann doch nach unten. Die Sache mit dem fangen auf der Karte und dann dem Rennen ist eigentlich eine tolle Idee. Aber man hätte vielleicht auf den Strecken Abkürzungen oder Abzweige einbauen können. Das würde die Sache etwas schwerer machen. Auch vielleicht die Möglichkeit das der Gegner selbst schießen und Rammen kann wäre gut gewesen. So ist es halt immer eine Frage der Zeit bis Ihr den Gegner habt. Das nimmt ein bischen die Spannung aus dem Spiel. Grafisch hat man sich Mühe gegeben und präsentiert z.b. eine schönere Grafik als bei F1 World Grand Prix. Sie ist auch schnell und flackert nicht. Die Steuerung der Boliden ist gut. Allerdings ist sie nicht so wichtig wie bei anderen Spielen, da es nicht um Zeiten und Siege geht. Der Sound ist ebenfalls ganz gut gelungen. Ein bischen die Kohlen aus dem Feuer holt da der 2P Modus, der jetzt auch nach dem Räuber und Gendarm Spiel abläuft. Einer von euch ist halt der Jäger und einer der Fänger. Um hier einen Sieger zu ermitteln sind die Anzeigen Sprit beim Polizeiwagen und die HP Anzeige beim Verbrecher wichtig. Welche zuerst auf null, der hat verloren. Trotzdem kommt auch hier nicht der Spielspaß auf wie z.b. bei Top Gear Rally. Eine Fahrt um einen Sieg ist immernoch spannender als reine Zerstörung. Es ist eigentlich kein Spiel das man uneingeschränkt empfehlen kann. Der 1P Modus ist viel zu kurz und zu leicht. 60DM sind dafür zuviel. Mehr Missionen hätten da auch Abhilfe geschaffen. Wer auf 2P GBC Action steht könnte zugreifen. Allerdings ist auch hier Top Gear Rally eine viel bessere Alternative. Das auch zum selben Preis und mit Rumble Pak. Man könnte aus der Spielidee wirklich einiges machen. Hier wurde es leider nicht geschafft.

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Wertung

Matthias Engert
(14.08.1999)

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