Cannon Fodder

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Codemasters Deutschland

Mit dem Spruch „War has never been so much Fun", hätte man das Game nicht trefflicher umschreiben können. Wenn man den Gaudi von „Worms Armageddon" und das taktische Kalkül von „Army Man" in ein Spiel packt, erhält man Cannon Fodder. Mit dem Implantieren von Full Motion Videosequenzen und digitalem Sound hat man alles getan um ein richtig gutes GBC Spiel auf den Markt zu bringen. Schon die Spielgröße spricht für sich. Insgesamt 25 Missionen mit zusammen 72 Leveln gilt es zu bestehen und wenigstens einige seiner Jungs nach Hause zu bringen. Bevor man sich aber dem Kampfgeschehen hingibt, sollte sich jeder das Intro ansehen und sich in Stimmung bringen lassen. Hat man genug gesehen stellt einem das Mainmenu die wahl zwischen neuem Spiel und ein begonnenes fortzusetzen. Fängt man ein neues Spiel an wird man nach dem Schwierigkeitsgrad gefragt, der sich in Kadett, Veteran und Held unterscheidet. Natürlich kann man seinen Namen verwenden und sogar seinen feindlichen Gegenüber benennen. Wobei der Name „El Presidente" für einen Despoten schon gut gewählt ist. Nun befinden wir uns auf dem Kasernenhof.
Dieser teilt sich in vier Bereiche von denen jeder seine Bedeutung hat. Der Hof zum Bsp. dient als Basis und man kann sich über seine Truppe im Statusmenu informieren. Dort erfährt man seinen Schwierigkeitsgrad, die wievielte Mission man gerade beackert und wer sich in deiner Truppe noch befindet. Hier speichert man das Game, lädt es wieder oder verläßt das Spiel. Das Heldendenkmal zeigt die besten 5 Kameraden und deren Auszeichnung an. Das Gegenstück ist der Friedhof. Hier bekommt man die Liste seiner gefallenen Soldaten präsentiert das ganze mit einem markigem Spruch, der jeder Mutter schreien lassen würde. Der Hubschrauber bringt euch dann ins Einsatzgebiet, wo alles in euren Händen liegt. Man bekommt in einem Briefing die Missionsziele genannt und kann auch sehen, in wieviele Bereiche sich der Auftrag erstreckt. Also ob es vier Level oder auch nur zwei in dieser Mission gibt. Sind die Stiefel geschnürt und die Waffe durchgeladen? Dann schicken wir die ersten beiden Burschen ins feindliche Feuer. Die Aufträge werden immer in zweier Gruppen durchgeführt. Einer davon ist der Leader und der andere gibt Deckung. Ihr führt zuerst den Leader und sollte er es nicht schaffen übernehmt ihr (wenn er noch lebt) den zweiten Haudegen. Der jeweilige Truppenführer ist mit seinem Dienstrang über dem Kopf gekennzeichnet. Egal ob im Dschungel, der Wüste oder der Arktis die Ansicht bleibt immer gleich - von schräg oben. Als Wegführer hat man das große rote Fadenkreuz. Wo dieses hinzeigt, in diese Richtung laufen, schauen und schießen die Soldaten. Mit dem A Knopf wird die Gruppe in Bewegung gesetzt. Sie laufen genau soweit, wie das Fadenkreuz reichte. Sollen die weiterlaufen, kann man den A Knopf gedrückt halten und lediglich das Fadenkreuz bewegen. Taucht überraschend ein Gegner an der Seite auf, bewegt man nur das Visier auf ihn und in Rambomanier wird im vorbeilaufen der Gegner eliminiert. Da mit der B Taste das normale Gewehr abgeschossen wird, braucht man beide Tasten (A+B) um gefundene Handgranaten oder die Bazooka zu bedienen. Mit der Select Taste aktiviert man diese Sekundärwaffen und man sieht das jeweilige Symbol über dem Kopf der Leader
Mit der Start Taste kann man dagegen noch einmal duchatmen, sich ein Bild von der jeweiligen Situation verschaffen indem man sich die Daten des Gefechtes ansieht. Was hat man noch an Truppenkontingent und vieviele Gegner hat man schon getötet. Auch das Briefing kann man noch einmal studieren, das Game beenden oder das Level noch einmal neu starten. Doch hingegen meiner Erwartungen, beginnen wir nicht mit der Sollstärke der Truppe, sondern mit dem Rest des abgebrochenen Spiels. Doch die Gegner sind wieder vollzählig. Im unteren Abschnitt des Pausenmenus haben wir unser Radar. Dort werden alle Gegner als kleine weiße Punkte dargestellt. So behält man auch am besten die Übersicht über die Situation und das Auftragsende. Denn bevor nicht alle Gegner von der Karte verschwunden sind, dürfen wir nicht nach Hause. Und Gegner sind auf dem Schlachtfeld in unterschiedlichen Formationen unterwegs. Da gibt es die normalen Scouts, die Berserker mit dem Gewehr. Diese gattung ist noch als normal zu bezeichnen. Doch die Grenadiere, Bazookaschützen und Mörserteams gehen einem ganz schön auf den Zeiger. Von Scharfschützen und Maschingewehrschützen rede ich gar nicht. Dies sind die Garanten dafür, das ihr nicht alle Jungs nach Hause bringt und keiner den Rang eines Generals erreichen wird. Ferner gibt es noch andere Gegner, wie Eingeborene oder Elitetruppenführer, die euch zu schaffen machen werden. Es müssen aber nicht immer menschliche Gegner sein, die eure Jungs dahin raffen. Wer nicht aufpaßt kann schnell auf eine Mine treten, einen Stolperdraht mit Bombenexplosion auslösen oder in eine schlichte aber tödliche Lanzenfalle tappen. Der Tod lauert überall in diesen Gebieten. Diese Gebiete können sich in 40 fache Bildschirmgröße erstrecken. Wer da nicht auf seine Jungs Obacht gibt, für den ist das Spiel ganz schnell Game Over. Leider darf man erst nach jeder bestandenen Mission speichern. Sprich man muß bis zu vier Aufträge mit seinen Leuten überstehen, bevor es ans erlösende Speichern geht. Zwar bekommt man nach jedem Auftrag neue Rekruten aber ob die es bringen werden?
Denn die besten Leute beißen zuerst ins Gras, da diese ja erste Wahl sind und den Anfang machen. Die Steuerung ist so ganz ok, nur das der zweite Mann manchmal den Steuerbefehlen nicht ganz korrekt folgt und so öfters mal die Falle auslöst. Vermutlich sind diese Verluste eingeplant. Wem allein die gute Grafik nicht reicht, dem werden auf jeden Fall die Geräuschkulisse zusagen. Ob nun die Sprüche zwischen der Action oder auch nur das Todesgeschrei der Getroffenen. Und das ist besonders „gelungen". Doch nicht alles was lustig ist, muß auch einfach sein. Die KI der Gegner steigt im Laufe des Spiels merklich an und kann mitunter zur Verzweiflung führen. Das sorgt aber wiederum für recht langen Spielspaß mit knalliger Action. Auch wenn der Krieg in der Realität grausam sein kann, hier gilt: „The War has never been so much Fun". In diesem Sinne ...

Wertung

Jens Morgenschweiss
(24.01.2001)

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