Bust A Move Millenium

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland

Acclaim ist in der letzten Zeit immer wieder in den Schlagzeilen. Mal heißt es, es ginge Acclaim schlecht, dann wieder gut. Die einstige Hitschmiede durchschifft zumindest schwieriges Fahrwasser. Nach ihren Erfolgen auf dem N64 setzt man nun auf die NextGen Konsolen und den Handheld Markt. Und genau hier hat es Acclaim geschafft eine Serie zu installieren die mittlerweile auf vielen Plattformen Freunde gefunden hat - die Bust A Move Serie. Alle möglichen Varianten existieren auf den Plattformen, die ein immer wieder beliebtes Genre bedienen. Das Denkgenre, das gepaart mit Reaktionsvermögen nicht nur aus Tetris besteht. Zwar immer im Schatten des übermächtigen Konkurrenten ist aber auch dieses Spiel zeitlos. So auch die letzte Variante Bust A Move Millenium, die es für den GBC gibt. Nach der DX Version, die vor allem grafisch die Fähigkeiten des GBC nicht ausnutzte geht Acclaim nun in die vollen. Vollgepackt mit Spielmodi und endlich vollfarbig geht es nun zur Sache. Sogar eine Story, wenn auch eine kleine beinhaltet das Spiel. Grund ist ein eingebauter Story Mode. Held des Spiels war schon immer der kleine grüne Bub. Seine Welt lebte stets in Frieden und Ruhe bis der Bösewicht Dreg auftauchte und ein goldenes Puzzle stahl. Bub’s Welt stürzte er damit in ein Chaos, das sich der kleine Held nicht gefallen lassen will und macht sich also auf die Reise nach dem goldenen Puzzle. Nach dem Einschalten und den farbigen Menus kann man zunächst auf dem Hauptbildschirm den Stage Clear Mode, den Endlos Modus, den Link Modus für 2 Spieler und die Options anwählen. In den Options gilt es den Schwierigkeitsgrad einzustellen, der auch hier wieder recht knackig angesetzt ist im Spiel. Um einen ersten Kontakt zu erhalten empfielt sich der Endlos Modus. Hier kann man wählen ob man allein spielen will oder auf einem Screen gegen einen CPU Spieler. Spielt man allein wählt man unter Bub und 7 seiner Freunde eine Spielfigur aus. Danach beginnt die Jagd nach den kleinen bunten Kugeln.
Der Spielbildschirm ist in allen Modis gleich aufgebaut. Unterhalb steht euer Charakter neben einer Art Kanone, die mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Auf dieser Kanone erscheint nun eine farbige Kugel, die man damit nach oben in das Action Feld schießen muß. Grundprinzip ist es durch Kombinationen von Kugeln gleicher Farbe oder Wertigkeit den Action Screen zu leeren. Denn wie bei Tetris auch erscheinen neue Kugeln und füllen den Screen. Unterschied ist eben das umgekehrte Prinzip. So erscheinen oben nach und nach Reihen verschiedenster Kugeln. Neben reinen Kugeln gibt es sogenannte Bonuskugeln oder Vierecke, die bei richtiger Kombination durch die geschossenen mehr Punkte bringen und den Screen auch in einer Kettenreaktion leeren können. Schießt man z.b. von unten eine grüne Kugel an 2 nebeneinanderliegende grüne im Actionfeld ist ein Miniziel erreicht und diese Kugeln verschwinden aus dem Actionfeld. Wie immer in solchen Spielen kommen die Kugeln aber nicht so wie ihr sie braucht. Mit der Zeit gilt es sehr schnell zu reagieren. Vorteil ist das Kugeln verschiedener Farben, die an Paaren hängen mit abfallen wenn man dem Paar gleicher Farbe eine weitere Kugel dieser Farbe zuschießt. So muß vor allem sehr viel kombiniert werden um zum einen den Screen nicht zu voll zu bauen, aber so das man immer gleich mehrere Reihen wegschießen kann. Die Kanone unten steuert man mit dem Steuerkreuz. Dabei ist das Spiel physikalisch korrekt wie auch schon der Vorgänger. Benutzt Ihr die Bande so prallt die Kugel so ab wie sie sollte. Damit sind auch Bereiche erreichbar, die man auf direktem Wege durch nach oben schießen nicht erreicht. Baut Ihr euch aber zu kommen euch eure Gebilde von oben immer näher. Am ende ist das Siel vorbei sobald die erste Kugel unten in den Bereich eures Charakters fällt. Bei einem Spiel gegen einen Computergegner wird das ganze noch ein wenig fetziger. Denn jetzt spielt man Live gegen einen anderen auf einem geteilten Bildschirm. Die Übersichtlichkeit leidet hier nicht, dafür wirds um so hektischer. Denn räumt der Gegner gleich mehrere Reihen ab oder bekommt seine Gebilde vom Screen wird eurem Bildschirm dies zugeschanzt und sorgt nicht gerade für Ruhe. Genauso natürlich umgekehrt. Auch dies sollte man ein wenig üben. Denn erst wer sein Handwerk versteht sollte sich in den Stage Modus wagen. Auch hier habt Ihr die Auswahl unter mehreren Modis. Dem Story Mode, dem Puzzle Mode und dem Challenge Mode. Im Story Mode seht Ihr zunächst euren Charakter in einer einfachen 3D Umgebung umherlaufen. Im Verlauf trifft er immer wieder a la Pokemon auf neue Gegner die ihm den Weg versperren.
Gegen diese muß man kämpfen und gewinnen um weiter zu kommen. Der Puzzle und Challenge Modus sind ungefähr gleich gestaltet. Hier gilt es nach einander bestimmte Level zu schaffen in dem man vorgegebene Plattformen erreicht die in sich die Level beinhalten. Nur das im Challenge Modus noch eine Zeitanzeige dazukommt und die Level in sich nochmals unterteilt sind. So ist hier links eine Statusleiste, die sich von unten nach oben füllt. Habt Ihr ein Actionfeld leergeräumt füllt sich diese Anzeige ein Stück und eine völlig neue Kombination erscheint auf dem Actionfeld und stellt euch vor neue Herausforderungen. Diese Varianten gleichen sich nie. Deshalb macht dieser Modus sogar am meisten Spaß. Es gibt Bonuspunkte wenn Ihr ein Level in einer guten Zeit schafft und der Highscore erreicht locker Millionenbereiche. Soweit so gut. Warum aber bekommt das Spiel dann nur einer 70er Wertung? Ganz einfach. Weil es leider keine Speicherfunktion oder einen Paßwort Modus gibt. Das raubt vor allem den langwierigen Modis wie dem Story oder Challenge Modus die Motivation. Muß man mittendrin aufhören weil die Batterien, oder der Akku leer ist oder einfach die Zeit zum spielen vorbei ist wars das. Selbst wenn man noch viele Level vor sich hat. Das empfinde ich als schlecht. Hier hätte unbedingt ein solches Feature eingebaut werden müssen. Dann wäre die Wertung wesentlich höher ausgefallen. Denn durch den 2P Link wird das Spiel nochmals aufgewertet und der Endlos Modus macht genauso viel Spaß wie in Tetris. Aber wer lange spielen und weit kommen will muß das Spiel in einem Rutsch komplett durchspielen. Und da hat schon der Schwierigkeitsgrad was dagegen, der mit der Zeit gerne mal mit dem Wort knackig beschrieben werden kann. Schade Acclaim, ohne den angesprochenen Kritikpunkt wäre das Spiel Super. So muß jeder selber entscheiden ob das gebotene für ihn reicht.

Wertung

Matthias Engert
(09.01.2001)

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