Billy Bob's Huntin Fishing

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami of Europe

Ich weiß noch nicht genau, wie ich diesen Test beginnen soll. Ich weiß nicht einmal, wie ich dieses Spiel bezeichnen soll. Genial oder Nerventod !? Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte. Es hat noch kein Game Boy Spiel geschafft, mein innerstes so anzuspannen und auf diese Zerreißprobe zu stellen. Man muß dieses Game einfach lieben und es dann wieder abgrundtief hassen. Die Storyline und die comichafte Aufmachung sind super. Das ganze Spiel dreht sich um Billy Bob, einen Förster aus Wydville. Dieses kleine dicke Kerlchen will wie jeder andere auch um die Hand der bezaubernden Daisy Mae anhalten. Um überhaupt in die engere Auswahl zu kommen, muß man sein Talent beim Jagen und Fischen unter Beweis stellen. Da unser armer Held weder ein Boot noch ein Fahrzeug zum jagen hat, muß ihm sein Vetter Jake hilfreich unter die Arme greifen. Diesem gehört die alte Fischerhütte und das Jagdhaus. Doch auch die Verwandschaft ist nicht mehr das, was sie einmal war. Selbst in Wydville ist nur der Tod umsonst. Möchte man nicht den Ranger verärgern und in den Knast gehen müssen, braucht man zum jagen und fischen Lizenzen. Um die bei Jake zu bekommen, muß man diverse Aufgaben erfüllen. Und da man ja das Herz von Daisy erobern möchte, macht man alles. Der Menubildschirm weicht schon von dem bisher bekanntem ab. So ist das Menu in einer Wegkreuzung verankert. Den Weg nach rechts oben sollte man sich schon mal merken, denn da wohnt unsere "Zarte". Unten rechts geht es zur Jagd- und unten links zur Fischhütte. Das Passwortmenu oben links befindet sich, sinniger Weise, auf dem stillen Örtchen. Auf jedem Bildschirm unten links sehen wir ein Herzsymbol mit einer Zahl daneben. Das ist der aktuelle Liebeszustand von Daisy zu unserem Helden. Baut Billy Mist, zum Bsp. erlegt er das falsche Tier oder ist ohne Lizenz unterwegs und wird erwischt, geht ein Herz verloren. Man beginnt mit einem "Guthaben" von drei Herzen, was auch der Höchstzahl entspricht. Ist kein Herz mehr da, ist die "Schnecke" zum Teufel und unser Billy bleibt ein ewiger Junggeselle.
Also schicken wir unseren Billy Boy zuerst zum angeln. Beim Eintreten in die Fischbude erklärt uns Jake, welchen Fisch die gute Daisy am liebsten von uns haben möchte. Danach gilt es die begehrte Lizenz zu erwerben. Dafür müssen wir rollende Sodabüchsen vom Steg fischen. Wir bewegen das kleine dicke Kerlchen von links nach rechts auf dem Steg und sehen unten die verbleibende Zeit und einen Balken der die Lizenz bedeutet. Je mehr Büchsen wir fangen, desto grüner wird der Balken. Ist von dem Rot nichts mehr zu sehen, haben wir die Lizenz in der Tasche. Danach brauchen wir natürlich auch noch Köder zum Angeln. Selbstredend das wir die nicht im 10 Pack kaufen können, sondern selbst fangen müssen. Drei verschiedene Köderarten gibt es zum fischen. Würmer, Krebse und Erlritzen. Von jeder Sorte kann man maximal 10 Stück fangen und mitnehmen. Durch die Hintertür kommt man zum Bootssteg wo drei Boote vertäut liegen. Diese drei unterscheiden sich nicht nur rein äußerlich, sondern auch durch ihre Schnelligkeit und damit verbundene Sinkgeschwindigkeit. Hat man keine Lizenz erhalten sollte man sich das schnelle Boot greifen um eventuell dem Ranger entkommen zu können. Allerdings ist die Sinkgeschwindigkeit um ein vielfaches höher als bei der Nußschale und dem Indianerkanu. Dann paddelt man auf den See hinaus und versucht sein Glück, drei der verlangten Fische zu angeln. Rechts hat man immer den Füllgehalt des Bootes im Auge. Man sucht sich auf dem Teich eine erfolgversprechende Stelle und drückt die Starttaste. Im Pausenmenu kann man die Fischtiefe einstellen, den Köder wechseln oder weiterrudern. Hat man die optimale Fischtiefe und den besten Köder eingestellt wirft man die Angel aus. Hat etwas gebissen macht es sich akustisch bemerkbar und in der unteren Bildschirmleiste steht ein Fischsymbol. Man kann verschiedene Sachen ins Boot holen. Stiefel und Büchsen helfen den Wasserstand im Boot zu mildern. Doch am ärgerlichsten sind die anderen Fische, die die kostbaren Köder wegfressen, aber keinerlei Nutzen bringen. Hat man noch nicht die erforderliche Menge gefangen, der Wasserstand aber die Oberkante des Bootes erreicht hat, oder die Köder alle sind hat sich das Abernteuer Angeln erledigt. Die gute Daisy hat dann nur noch einen dummen Spruch auf Lager und Tschüß Billy Bob. Doch hat Neptun euch ins Herz geschlossen und ihr drei verlangte Fische gefangen gehts zurück zum Startpunkt. Daisy ist dann sehr erfreut von euerm Glück und gratuliert. Nun sollte man das "stille Örtchen" aufsuchen und sich das Passwort notieren. Nun auf zur Jagdhütte und das Wildbred geschossen. Auch hier muß man sich erst die Lizenz erschießen.
Wenn Daisy Hasen mag, muß man 12 der Löffelohren treffen. Natürlich wieder unter Zeitdruck. Dann braucht man ja auch noch Munition für die Jagd, die wir uns in bewährter Schießbudenmanier erwerben. Und damit wir nicht vor uns hin "muchten" auf der Jagd, nehmen wir noch ein Bad. Doch selbst hier müssen wir Schweine von der Suhle fernhalten. Danach finden wir uns auf einem Buggy im Wald wieder wo wir verzweifelt nach den Fährten suchen. Rechts sehen wir das "Stinkometer", wo wir ablesen können wie wir schon wieder jauchen. Hat man die Fährte gefunden sollte man zu Fuß zu ihr gehen und sehen was zu holen ist. Seid darauf bedacht, nicht das falsche Tier zu treffen, sonst habt ihr sofort den Ranger am Hintern. Und auf Wilderer steht der gar nicht und verfrachtet euch postwendend in den Knast. Ja und als Tütenkleber mag euch Daisy auch nicht mehr so richtig. Nach jeder erfolgreicher Action sollte man sich das Passwort aufschreiben. Wer sich freut die Barsche und die Hasen im Sack zu haben und nun die Gute zum Altar zu schleifen will - n e i n !!! Das Gör bekommt den Hals nicht voll genug. Nun will sie Karpfen, Bären, Truthähne u.s.w. Unser Billy Bob hat zu tun wie die Feuerwehr um auch die letzten Wünsche zu erfüllen. Die Umstände die Lizenzen, Munition und Köder zu bekommen ändern sich nur in der Geschwindigkeit und Seltenheit. So braucht man für die Bärenjagdlizenz auch 12 tote Bären, aber in der vorgegebenen Zeit kommen 13 Bären nur zum Vorschein. Jeder kann sich ausrechnen, wie oft er vorbeischießen darf. Und die Köder verschwinden schneller als sie hervorgekommen sind. Also hat man im fortgeschrittenem Spiel weniger Köder und Munition zur Verfügung, die Seen und Wälder werden aber immer größer. Hier setzt dann langsam der Hass ein. Ich gebe ehrlich zu, das Spiel nicht bis zum Schluß gespielt zu haben, weil ... ! Ich brauche ja auch nur noch die drei "blöden" Mutantenfische. Die Jagdsaison ist schon erledigt. Aber diese Fische !!! Oft stand mein Game Boy vor einem Destruction Derby mit der Wand. Wer es geschafft hat alle fünf Jagd- und Fischprüfungen zu bestehen darf das "Satansweib" aus dem elterlichen Haus holen. Doch der alte Herr will nun auch noch seinen Spaß. Armringen. Erst dann dürft ihr Daisy ein Geweih aufsetzen und in den Wald führen und ... ! ;-) Nein, natürlich nicht. Dann wird geheiratet. Und dann fahren wir nach Ägypten und tauschen Daisy gegen 8 Kamele ein und machen den verdienten Singleurlaub am Roten Meer :-))) Wer Billy Bobīs Huntinīn Fishing selbst gespielt hat, kann sicherlich mit mir fühlen. Es ist ein tolles Spiel, aber es macht einen auch so richtig fertig. Für Nervenmasochisten und Bluthochdruckjunkies ist es der absolute Renner. Aber auch die anderen dürfen viel Spaß haben mit den guten, dicken aber auch doofen Billy Boy. Denn kein normaler Mann würde für eine Frau dieses Theater mitmachen.

PS.: Wer das Passwort für mich hat (nach den Mutantenfischen), möge mich von meinen Seelenqualen befreien und es mir bitte, bitte mailen. Danke !!!

Wertung

Jens Morgenschweiss
(25.05.2000)

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