Die Schöne und das Biest

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe

Nachdem Mario Party auf dem N64 immer noch für gute Verkaufszahlen sorgt und mittlerweile schon der Nachfolger nicht mehr weit ist fragt man sich warum so ein Genre nicht auf dem GB existiert. Natürlich hat man nicht die Möglichkeiten eines N64 Pads. Aber trotzdem sollte es doch möglich sein. Nun, jetzt ist es soweit und mit Die Schöne und das Biest erscheint ein Artverwandtes Spiel auf dem GBC. Ein Brettspiel, das mit vielen kleinen Aufgaben und Minispielen daherkommt. Zwar nicht in dem Umfang wie das große Vorbild. Aber immerhin. Auch ist dieses Spiel aus dem Deal zwischen Disney und Nintendo entstanden. Weitere Spiele sind also kein Problem. Das Spiel zeigt sich auch sehr vielschichtig, was man schon am Hauptbildschirm sieht. Hier hat man die Auswahl aus 4 unterschiedlichen Spielmodis. Dem Story Modus, dem Brettspiel Modus, dem Übungsspiel und dem Challenge Modus. Ein 5. Punkt sind die Options in denen Ihr euch z.b. alle im Spiel enthaltenen Musikstücke anhören könnt. Desweiteren könnt Ihr unter 5 Sprachen wählen und den internen Batteriespeicher löschen. Alles im Spiel wird dynamisch gespeichert. Ohne Pause und das Ihr irgendwas dazutun müßt. Beginnt man später ein neues Spiel wird man sofort gefragt ob man das gespeicherte Spiel fortsetzen will. Das hebt vor allem die Motivation, nicht immer alles von vorn beginnen zu müssen.
Kern des Spiels ist der Story Modus, der auch mit einer kleinen Geschichte daherkommt. Durch die Lizens sind alle Figuren des Films auch vertreten. Hier ist der Bösewicht Gaston, der die Dorfbewohner aufgehetzt hat, das das Biest eine Bedrohung ist. Nun macht sich also Gaston auf den Weg zum Schloß um das Biest zu erwischen. Ihr schlüpft in die Rolle der zarten Belle und müßt nun versuchen dies zu vereiteln. Grundlagen des Spiels sind mehrere Spielbretter, die einem Spielbrett aus Mensch Ärgere Dich nicht ähneln. Nur sind sie etwas anders angeordnet. Beide Figuren beginnen an einem Anfangspunkt und müssen einen Endpunkt erreichen um die nächste Ebene zu erreichen. Drei komplette Spielfelder erwarten den Spieler im Story Modus. Der große Unterschied zwischen Gaston und Belle liegt nun darin das Gaston immer eine feste Anzahl an Felder laufen darf. Auf dem ersten Spielbrett 5, dem zweiten 6 und im dritten Spiebrett 7 Felder. Um Belle zu bewegen gibt es auch hier einen virtuellen Würfel. Nun fragt man sich wie sie Gaston später je überholen soll , da ein Würfel ja nur höchstens die Zahl 6 beinhaltet. Jetzt kommen die vielen Spielfelder auf dem Spielbrett zum Zug. Hier gibt es zum einen Felder mit den Gesichtern aller Charaktere, wie z.b. Tassilo oder Maurice. Kommt Belle auf eines dieser Felder erwartet euch ein Minispiel, das es zu lösen gilt. Je nachdem wie gut man es löst bekommt man eine + Zahl auf die gewürfelte Zahl beim nächsten Versuch dazu. Im Höchstfall sind das 4. Im Idealfall kann man durch Würfeln und der erreichten Zahl beim Minispiel 10 Felder laufen. Es exestieren insgesamt 9 Minispiele, die man erlaufen kann. Jedes Minispiel ist in 3 Level eingeteilt. Nur wenn man alle 3 Teillevel löst bekommt man die 4 Felder dazu. Die Minispiels sind sehr liebevoll gemacht, aber auf Dauer nicht so schwer. Einmal muß man z.b. mit Maurice mit einem Federwagen springende Holzscheite von der einen Seite auf die andere Seite bringen ohne das sie herunterfallen. Bei jedem Level kommen diese schneller und zahlreicher, so das der Schwierigkeitsgrad langsam steigt. Oder Ihr müßt mit Belle auf einem Pferd von links nach rechts reiten und immer wieder Hindernissen, Fledermäusen und Wölfen ausweichen. Vor allem grafisch gefallen die vielen Minispiele sehr. Wie auch der Rest des Spiels sind alle Grafiken sehr liebevoll gezeichnet und auch oft animiert. Auch kleine Zwischenbilder im Cartoon Format wissen sehr zu gefallen.
Desweiteren kann Belle auf sogenannte Zufallsfelder kommen, in denen ein Minispiel vom GBC ausgesucht wird. Was aber vor allem im letzten Spielbrett etwas nerven kann ist die Tatsache das Gaston halt immer 7 Felder gehen kann. Würfelt man oft nur eine 1 oder 2, was man leider nicht beeinflussen kann, kann man noch so gut in den Minispielen abschneiden. Man kommt einfach nicht an Gaston heran oder vorbei. Und vorbeikommen muß man. Denn nur wenn man vor Gaston das Endfeld erreicht geht es zum nächsten Spielbrett. Schafft man es nicht beginnt man das Spielbrett von neuem. Etwas entschärft wird das ganze durch die Sternfelder. Erreicht man so ein Feld geht es zu einem Spuckwettbewerb. Hier hat man auf einem Bildschirm 7 Spucknäpfe, wobei einer markiert ist. Danach geht es zu einem anderen Bildschirm wo man mit einer Powerleiste die Weite des Spuckens beeinflussen kann. Erwischt man es im richtigen Moment und trifft den entsprechenden Napf kann man einen Bonusversuch mit dem Würfel erreichen. Auch muß man diese Sternfelder nicht unbedingt erlaufen. In jedem Minispiel kann man einen plötzlich auftauchenden Stern einsammeln. Schafft man es über mehrere Minispiele, 3 davon einzusammeln kommt man ebenfalls zum Spuckwettbewerb. Extrem kann es werden wenn man eines der Minispiel partout nicht auf die Reihe kriegt. Dann bekommt man sogar Felder abgezogen. Aber das sollte eigentlich nur am Anfang passieren. Kennt man die Spiele ein wenig ist das kein Problem mehr. Wäre nur der Story Modus enthalten wäre das Spiel nicht sehr lang und schnell langweilig. Aber es gibt ja noch andere Modi. So z.b. der Brettspiel Modus. Hier kann man nun verschiedene Brettspiele direkt anwählen. Die meisten muß man aber erst freigespielt haben. Neu ist jetzt das man allein gegen 3 Computerspieler spielen kann oder auch mit 4 menschlichen Spielern nacheinander. Damit ist das Spiel neben Micro Machines das einzige das zu viert spielbar ist. Sehr schön ist auch das man jedem Teilnehmer einen eigenen Schwierigkeitsgrad zuweisen kann, und somit auch unbedarfte eine Chance haben. Aber auch allein hat man gegen 3 Gegenspieler seinen Spaß. Auch weil die erspielbaren Spielbretter größer sind und neue Felder beinhalten, die neue Aktionen ermöglichen. Hier ist also wesentlich mehr Abwechslung geboten als im Story Modus.
Wem nur die Minispiele interessieren bekommt auch dafür einen extra Modus. Im Challenge Modus kann man alle Minispiele einzeln anwählen und in 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden versuchen in jedem Minispiel neue Rekorde aufzustellen. Wem das gefällt kann hier ewig spielen. Auch werden hier weitere Spielbretter freigespielt. Nämlich immer dann wenn alle Minispiele in einem Schwierigkeitsgrad komplett gelöst hat. Dazu muß man alle 3 Teillevel in jedem Minispiel knacken. Auf dem höchsten Grad eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Gerade der Brettspiel- und Challenge Modus geben dem Spiel den Langzeitspielspaß. Vor allem die Möglichkeit mit mehreren Leuten zu spielen. Trotzdem sind vor allem in dem Spielmodis die Minispiele eine Spur zu leicht und stellen dort den geübten Spieler vor keine allzu großen Herausforderungen. Es sollten also Leute zusammen spielen, die an diesem Genre gefallen finden. Grafisch und Soundtechnisch überzeugt das Spiel und bietet sehr viel Abwechslung. Grafisch immer feine und oft animierte Szenen. Auch der Sound paßt sich durch viele unterschiedliche Stücke den jeweiligen Situationen an. Ein gutes Spiel, dem aber zum Hit noch ein Spur mehr Anspruch fehlt. Trotzdem ein gelungenes Spiel eines auf dem GBC noch nicht vorhandenen Genres.

Cheats zu das Schöne und das Biest

Wertung

Matthias Engert
(15.02.2000)

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