SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Card Battle
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 25.04.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
HIGHSCORES: NEIN

Die Yu-Gi-Oh Serie hat sich mittlerweile unter den Card Games mehr als etabliert. Vergleiche mit dem Kult um die Pokemon sind angebracht und die Fangemeinde mittlerweile riesengroß. Wie Nintendo geht auch Konami mittlerweile den Weg in Sachen Sammelkarten und virtueller Varianten der Serie. Beim GBC angefangen sind mittlerweile auf den verschiedenen Plattformen reichlich spielerische Ableger erschienen, in denen es sich nur um die Karten dreht und den erfolgreichen Einsatz in den Kämpfen. Mit den Heiligen Karten ist nun das aktuellste Spiel auf dem GBA erhältlich, bei dem sich mehr beim Drumherum etwas geändert hat als beim Spielsystem an sich. Das beginnt hier schon bei der Story wo Ihr mal nicht den Part von Yugi & Co übernehmt, sondern als eigenständiger Spieler agiert. Ihr seid im Spiel ein guter Freund der bekannten Helden und habt als Ziel die Teilnahme am sogenannten Battle City Turnier das von der Kaiba Corporation gesponsert wird. Zusammen mit euren Freunden macht Ihr euch also nun auf den Weg die Teilnahmeberechtigung zum Turnier zu erhalten und natürlich schlußendlich das zu erspielen was auch der Titel anzeigt - nämlich 3 Ägyptische Gottkarten. Typisch Yu-Gi-Oh erwartet den Spieler auf dem Hauptmenu einzig der Spielstart oder die Möglichkeit ein gespeichertes Spiel fortzusetzen. Ein Spielstand steht zur Verfügung, auf dem Ihr euer Spiel im Zimmer des Helden speichern könnt. Komplett deutsch stimmen die technischen Rahmendaten auch hier wieder. So beginnt das Spiel in der Domino City, in der euch zunächst die unterschiedlichen Charaktere begegnen. In dieser Sichtweise steuert Ihr euren Charakter, dem Ihr natürlich einen Namen geben könnt wie ein Adventure im Stile eines Zelda. Per Kreuz bewegt Ihr euch durch anfänglich begrenzte Bereiche und könnt per A-Taste mit allen Personen sprechen oder per R-Taste diese zum Duell fordern. Allerdings funktioniert dies zu Beginn nicht gleich und man muß kleinere Vorarbeiten erledigen. Sobald diese erfüllt sind ist es möglich gegen andere Charaktere zu kämpfen und Duelle auszufechten. Um es bis zum Battle City Turnier zu schaffen gilt es 6 Locator Cards zu erspielen die als Berechtigung dienen und man so auch nach und nach die begehbaren Bereiche innerhalb der Domino City erweitert. Einfach gesagt könnte man es auf den Punkt bringen das man pro Location gegen zahlreiche normale Charaktere kämpft, und sind die alle besiegt gegen den lokalen Boss für die Locator Card. Auffällig ist die sehr schöne Grafik der Umgebungen, die sehr detailliert und teilweise edel aussehen. Gibt dem Spiel einen lebendigen Touch abseits der eigentlichen Card Action. Diese ist natürlich auch hier wieder der Kern des Spiels. Seid Ihr befähigt Duelle auszutragen könnt Ihr euch dem Card Battle widmen. Grundlage ist natürlich wieder das Kartensystem der Yu-Gi-Oh Serie.


Über die Starttaste gelangt Ihr in das Menu das euch die Organisation und Verwaltung der Karten zugänglich macht. Im Spiel enthalten sind knapp 900 Karten verschiedener Klassen. Zwar gab es auf dem GBC im Dunklen Duell knapp 10.000, dennoch allemal genug um einige Abende beschäftigt zu sein. Aus diesen in einem Stamm abgelegten und natürlich nicht sofort verfügbaren Karten bilden 40 euer aktuelles Deck. Jede Karte kostet Geld und die Arten der mitgeführten Karten wird durch eine Geldgrenze limitiert. Dazu kommt euer sogenanntes Duellanten Level, das ebenfalls viele Karten zunächst nicht einsetzbar macht, auch wenn Ihr sie zur Verfügung hättet. Aufgeteilt sind die enthaltenen Karten in 2 Kategorien - Monster und Spezialkarten die in sich ebenfalls noch einmal unterteilt sind. Einer der Gründe für die Vielschichtigkeit der gesamten Serie und ein Grund warum das ganze auch zur Wissenschaft ausarten kann. Während die Spezialkarten bestimmte Ereignisse auslösen und z.b. eine Monsterkarte im Kampf pushen, gegnerische Monsterkarten beeinflussen oder selbst den Untergrund wo der Kampf stattfindet übernehmen die Monster Karten die Action. Man sollte also immer eine gute Mischung aus diesen Karten dabei haben. Vorteil ist hier das man bei einem gewonnenen Kampf eine Karte des Gegners bekommt sofern man vor einem Kampf einen Einsatz in Form einer Karte setzt. Je höherwertig die gesetzte Karte umso besser die erspielte Karte des Gegners. Allerdings kann man auch ohne Einsatz spielen. "Erfahrungspunkte" für die Deck Kapazität, dem eigenen Duellanten Level und natürlich Geld sind ja auch nicht unterschätzen als Belohnung. Jede Karte besitzt wiederum Eigenschaften, die sich zunächst einfach erklären lassen. Es gibt einen Wert für Angriff und Verteidigung. Dazu eine Klasse des Monsters sowie dessen Kosten. Auch ein Grund für spätere rauchende Köpfe. Einmal muß der Spieler selber für bestimmte Karten erstmal ein bestimmtes Level erreicht haben und zum anderen gibt es einen Geldwert für die 40 Karten der nicht überschritten werden darf. Und da Ihr auf 40 Karten fesgelegt seid im Kampf muß man früher oder später Kompromisse eingehen. Weiterhin gibt es Anzeigen für die Wertigkeit der Karte in Form von Sternen und natürlich dem Namen der Karte. Hat man sich so zu Beginn ein Deck zusammengestellt kann man den ersten Kampf bestreiten, der von der Präsentation und dem Ablauf an sich immer gleich vonstatten geht. Auf einem Art Tisch beginnen beide Duellanten mit 5 Karten ihres Decks. Gespielt wird Rundenbasiert. Seid Ihr am Zuge könnt Ihr nun eine der verfügbaren 5 Karten ziehen und sie in die zweite Reihe legen, aus der danach die eigentlichen Aktionen folgen. Will man eine Spezialkarte legen nutzt man dafür die erste Reihe auf dem Tisch. Einmal abgelegt erscheint nun ein Menu mit 4 Aktionen. Angriff, Verteidigung, Opfern (Tribute) und Special.

Sinn des Opferns sind hochwertige Karten, die ein Tribute oder mehr voraussetzen um überhaupt eingesetzt zu werden. Wobei dafür ebenfalls wieder euer Duellantenlevel ebenfalls wichtig ist. In Sachen Angriff ist vieles auf den ersten Blick nachvollziehbar. Übersteigt der Angriffswert eurer Karte den Verteidungswert der gegnersichen Karte so solltet Ihr die Oberhand behalten. Ist aber z.b. der Wert kleiner oder es wirkt eine Magie Karte beim Gegner kann es auch schiefgehen. Willkommen im Spielsystem. ;-) Denn zu einfach soll es ja auch nicht sein. Man kann eine Karte auch als Verteidung ablegen, was auch entsprechend angezeigt wird. Greift der Gegner nun an geht er auf diese Karte und nicht auf eure eigentliche Lebensenergie. 8000 Punkte hat jeder Spieler, die es auf 0 zu bringen gilt. Je schwerer die Gegner um so mehr Taktik im Spiel beginnt. Einfach gesagt könnte man folgendes Beispiel bringen. Liegt eine Karte des Gegners auf dem Tisch mit einem DEF Wert von 900 und Ihr greift mit einer Monsterkarte an die ebenfalls 900 Punkte besitzt, so zerstört Ihr die Karte, während die 8000 Lebenspunkte des Gegners bleiben. Hat er keine Karte auf dem Tisch und Ihr greift erneut mit der 900er Karte an so besitzt er jetzt nur noch 7100 Lebenspunkte. Nur ist das wirklich die einfachste Variante. Man wählt seine Decks später sorgfältiger aus, spielt mehr mit Verteidigung oder nutzt Specials und das Opfern. Mit diesem Befehl kann man Levelmäßig niedrige Karten vom Tisch verschwinden lassen um bekommt bei einer bestimmten Anzahl ein höherwertiges auf den Tisch. Der Zeitpunkt solcher Aktionen ist das A und O. Durch das rundenbasierte kann sich ein Match sehr schnell ändern. Vor allem durch Magie Karten oder auch Fallen Karten ist dies schnell möglich. Da man nicht alle Karten des Gegners sieht immer wieder ein gelungener Spannungseffekt. Besiegt man einen Gegner bekommt man nun eine Karte von ihm, die im eigenen Stamm abgelegt wird. Wie ein Art Pokedex gemacht dürft Ihr hier jede verfügbare Karte anschauen und dem Deck hinzufügen, sofern die Geldgrenze und euer Level das möglich und sinnvoll macht. Was diesmal fehlt ist ein 2Player Modus. Nicht unbedingt um zu kämpfen, sondern um Karten einfach nur mal zu tauschen. Ihr seid hier in eurer eigenen Welt. Außnahme ist der Kartenshop, der ein nicht zu unterschätzendes Feature bietet. In diesem Shop könnt Ihr normal eigene Karten verkaufen oder eben neue kaufen. Dazu gibt es aber hier ein Kartenterminal, an dem man ein Paßwort eingeben kann. Die im realen Handel erhältlichen Trading Cards besitzen dieses gesuchte Paßwort, das man hier eingeben kann und die Karte so im Spiel freischaltet. Natürlich nicht ohne einen kommerziellen Hintergrund gedacht etwas das Sinn macht. Aber eines bleibt anzumerken. Wer sich mit einem solchen Spiel ernsthaft befassen will braucht viel Zeit.

Auch für mich als Tester ist es schwer dem Spiel die Zeit zu widmen die es verdient um alle Facetten zu beleuchten. Aber dann schreibt man eine Dokor Arbeit. Der Tiefgang zeigt sich spätestens wenn man das erste mal verloren hat und man plötzlich überlegt woran es gelegen hat und man es beim nächsten mal besser machen will. Dieser Entwicklungseffekt ist auch bei Yu-Gi-Oh intensiv zu finden. Wobei der Schwierigkeitsgrad äußerst human beginnt. Selbst als Laie gewinnt man die ersten Kämpfe locker und wird so natürlich angefüttert und lernt das Spielsystem kennen. Das ist eine große Stärke des Spiels und bietet Neueinsteigern die Möglichkeit die Welt um Yu-Gi-Oh kennenzulernen. Card Battle ist eh auf dem Vormarsch wie ja auch PSO III zeigt, das im Endeffekt spielerisch kaum anders ist. Es ist ein Genre, das lange vor dem Screen hält. Schade nur das hier der 2Player Modus fehlt. Nicht nur zum Kämpfen, sondern eben auch um zu Tauschen. Von einer GCN-GBA Linkvariante spreche ich da schon garnicht. So gelangt man über die Kämpfe nach und nach zu den verschiedenen Gebieten in Domino City, die man über eine Hauptkarte schnell erreichen kann. Überall lauern neue Gegner. Mit der Zeit werden diese Kämpfe angenehm schwer und man verliert dann häufiger als einem lieb ist. Da man aber wenn man will nach jedem Kampf speichern kann etwas das man entschärfen kann. Der Drang immer neue Karten und vor allem mächtige Monsterkarten zu besitzen und irgendwann auch mal einsetzen zu können hält am GBA. Der Suchteffekt steigert sich wieder mit jedem Kampf und Erfolg. Knapp 100 Gegner sorgen auch für eine angenehm hohe Spielzeit bis es überhaupt mal in Richtung Turnier geht. Grafisch ein sehr gelungenes Spiel, das recht edle Grafiken bietet. Selbst Tisch und Karten machen wesentlich mehr her als früher. Der Sound ist eher der von der seichten Variante und tut sich weder positiv oder negativ hervor. Stärke des Spiels ist trotz des anfangs verwirrenden Systems die Einsteigerfreundlichkeit für Laien. Man lernt sehr schnell die Welt und alles drumherum kennen. Taktiken, die zahlreichen Variationen der Karten und deren Einsatz und wird durch schnelle Siege "scharf gemacht". Eine hohe Spielzeit ist da fast schon logisch. Dazu die Paßwort Möglichkeit um real erhältliche Trading Cards in's Spiel zu holen runden das ganze ab. Aber auch so ein gelungenes Spiel der Serie.

PLUS - MINUS LISTE

+ Hohe Spielzeit
+ Tiefgehendes Spielprinzip
+ Kartenvielfalt
+ Komplett deutsch
+ Viel Taktik
+ Paßwort Modus für reale Cards
+ Speichern jederzeit
+ Sehr edel Grafik

- Kein 2Player zum Tauschen/Kämpfen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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