Tweety and the Magic Gems

Deutschland:erhältlich USA:erhältlich Japan:erhältlich

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland

Bei all dem Hype um den GBA und die Vorzeigespiele wie Mario, Rayman oder Tony Hawk konnte man die anderen Titel leicht mal vergessen. So auch Tweety and the Magic Gems über den die Infos bisher immer recht spärlich flossen. Im März habe ich diesen Titel in Japan auch nicht bekommen so das auch wir alles zum Spiel erst jetzt lüften können. Kemco nutzt auch hier seine Warner Lizens, die man schon von den fabelhaften Crazy Castle Spielen auf dem GBC kannte. Allerdings in einer völlig neuen Variante und auch auf dem GBA sicher für lange Zeit ein Spiel ohne Konkurrenz was das Genre angeht. Denn das Spiel ist nichts anderes als ein Brettspiel für 4 Spieler im Stile eines Mario Party. Das bis zu 4 menschliche Spieler gegeneinander per Link spielen können ist auch einer der Stärken des Spiels. Weiterer Stärke des Spiels ist auch hier die komplette Lokalisierung, so das der doch zahlreiche Text im Spiel komplett in deutsch ist. Startet man das Spiel wird euch in einem lustig gemachten Vorspann die Geschichte erzählt.

Der kleine Held Tweety stromert bei seinen Abenteuern im Wald umher und findet plötzlich eine Truhe die ihn natürlich sehr interressiert. Ein Fehler wie sich herausstellt. Denn kaum geöffnet nebelt ihn eine Wolke ein und der in der Truhe gefangene dunkle Zauber wirkt auf Tweety. Denn plötzlich beginnen die Füße zu Stein zu werden und der ganze Körper verwandelt sich langsam zu Stein. Die herbeieilende Großmutter ist natürlich zutiefst besorgt und ruft nun die Helden der Looney Tunes wie Daffy Duck oder Bugs Bunny herbei. Nur eine Möglichkeit gibt es um Tweety zu retten. 5 magische Kristalle müssen gesammelt werden um den Zauber wieder aufzuheben. Soweit die Story im Spiel die euch anschließen auf das Hauptmenu führt. Hier habt Ihr die Möglichkeit einen Einzelspiel zu starten, den Mehrspieler Modus zu nutzen, die Spielanleitung einzusehen oder in der Jukebos alle Themen der Mitspieler zu hören. Ein großes Lob gibt es für die Spielanleitung, die als Menupunkt existiert und sämtliche Aspekte des Spiels in einem selbstlaufenden Demo erklärt, so das erstmal wenig Fragen offen bleiben. Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick sehr verworren wirkt. Die paar Minuten dafür sollte man sich in der Tat nehmen. Startet man den Einzelspieler Modus gilt es zunächst ein neues Spiel zu starten, ein altes per Batterie Savegame fortzusetzen oder die im Spiel enthaltenen Minispiele einzeln zu zocken. Denn a la Mario Party gibt es einige davon, die sich auch so spielen lassen. Startet man das Spiel wählt man aus 6 Tunes Charakteren einen eigenen aus. Von Daffy Duck auf den meine Wahl fiel über Yosemite Sam bis zu Schweinchen Dick könnt Ihr wählen. Dabei könnt Ihr euch dann 3 Gegner mitnehmen, die später auf dem Spielbrett gegen euch spielen. Habt Ihr dies entschieden könnt Ihr in den Options kleinere Dinge anpassen. Runden wie in Mario Party gibt es keine. Einzig die Schnelligkeit wie schnell Tweety zu Stein wird begrenzt die Spielrunden. 24 darf als gutes Mittelmaß bezeichnet werden. 2 Stunden pro Spiel sind also auch hier keine Seltenheit. Startet das Spiel gelangt man zur Kartenansicht. Hier sieht man die Weltkarte als 2D Ansicht und verbunden durch viele kleine Punkte wie auf einem Mensch ärger Dich nicht Brett. Darauf die einzelnen Spielfiguren. Ziel ist es durch ziehen von Karten Werte zum vorrücken zu erreichen um die magischen Kristale zu finden und zu sammeln. Diese findet man in den Städten. Erreicht man durch laufen eine Stadt wird nun in die Stadt gezoomzt und erneut erscheinen Lauffelder

Auf einem davon liegt der Kristall erreichbar für alle, die nur einfach darüberlaufen müssen. Oben rechts im Bild sieht man wieviel man schon besitzt. Das heißt also das alle den gleichen erreichen können. Nur eben wer zuerst alle 5 in den verschiedensten Städten der Welt gefunden hat darf sich als Gewinner bezeichnen. Nun wäre es ja kein Partyspiel wenn dies schon alles wäre. Das Spiel bietet doch recht viel Tiefgang was die möglichen Aktionen und Feature angeht. Gespielt wird wie bei MP nacheinander. Derjenige der dran ist hat mehrere Aktionsfelder zur Verfügung. Zum ersten kann er einen sogenannten Kartenstapel mischen. Stoppt man diese Aktion wird dem Spieler eine Karte mit einem Wert präsentiert wie man ihn aus herkömmlichen Kartenspielen kennt. Diesen Wert darf der Spieler auf dem Brett in alle Richtungen die er möchte laufen. Ein weiterer Aktionspunkt ist das vorausschauen. Jetzt kann man die Felder absuchen und den Weg auskundschaften den man gehen möchte. Denn auf dem Screen sieht man nur einen Bruchteil der gesamten Weltkarte. 3. Aktionspunkt sind die Optionen die man auch während des Spiels ändern kann. Der 4. Punkt ist das Itemmenu. In allen Städten und durch bestimmte Karten kann man Items bekommen die wie in jedem Partyspiel einem selbst nützen können, oder aber die anderen Spieler behindern und ärgern können. Diese Items bekommt man z.b. wenn man ein Ass zieht oder in den Städten einen Shop besucht, wobei jede Stadt und jeder dazugehörige Shop andere Items anbietet. Der letzte Aktionspunkt taucht nur in den Städten auf und ist ebenfalls eine lobenswerte Zugabe. Läuft man z.b. durch Paris sind auch die entsprechenden Sehenswürdigkeiten als Bilder und Lauffelder sichtbar. Tritt man auf so ein Feld kann man sich ein paar interessante Infos zu dem jeweilgen Objekt durchlesen. Ein bißchen was für die Allgemeinbildung kann man also auch noch tun. Um in den Shops nun Einkaufen zu können benötigt man natürlich ein wenig bares. Dieses kann man sich durch die enthaltenen Minispiele verdienen. Neben weißen Lauffeldern auf der Weltkarte gibt es auch rote. Tritt einer der 4 Spieler auf dieses mit seinem letzten Zug beginnt sofort ein 4er Minispiel. In diesen geht es zu wie in Maro Party. Alle möglichen Variationen, wie Bäume durch schnelles A drücken hochzuklettern, Raketen aufpumpen und abschießen oder auch das alte Crazy Castle Prinzip wo man von mehreren verfügbaren Röhren die richtige finden muß um den Ausgang zu erreichen sind hier enthalten und machen auch Spaß. Je nach Platzierung gibt es dafür sogenannte Charakterpunkte, die hier dem Geld entsprechen.

Je mehr man hat umso mehr und bessere Items kann man sich leisten. Maximal 10 dieser Items kann jeder Charakter mit sich herumtragen. Diese reichen von Flugtickets um schnell in eine andere Stadt reisen zu können über Verdoppler der eigenen gezogenen Kartenwerte bis natürlich hin zu den Items um die Gegner zu ärgern. Richtig heftig geht es dabei bei 3 Computerspielern zu die durchaus sehr intelligent spielen und ihre Items auch so einsetzen. So kann man z.b. mit einem Item alle Charaktere an einem Ort versammeln. Besonders gerne haben sie es gemacht wenn die Gegner in einer Stadt vor dem Kristall stehen. Oder man stellt Blocker auf an denen die Spieler nicht vorbei kommen oder mit verschiedenen Stürmen die Werte der Karten halbieren oder gar nur mit einer bestimmten Variante vorwärtskommen. Man wird wahnsinnig wenn ein Gegner auf einen das Item benutzt und man nun nur mit gezogenen Pieck Werten weiterlaufen kann und andauernd Herz zieht. Aber zumindest lockern sie das Geschehen merklich auf. Dazu kommen Ereignisfelder auf der Karte selber, bei denen der Tasmanische Teufel und seine weibliche Version nichts gutes bereithalten und euch aussetzen lassen oder auf der Karte an einen Ort bringen der mit dem Sinn total fehl am Platz viel gemeinsam hat. Dazu kommen je nach Feld Zufallsereignisse wie Piraten oder Vulkanausbrüche die den Spieler ebenfalls am fortkommen hindern. Im ganzen recht viel ehe man wirklich alle Items mal gesehen und benutzt hat. Man merkt dem Spiel doch relativ viel Tiefgang an, der aber im Einzelspieler Modus wie bei Mario Party irgendwann abgenutzt ist. Wer also nur allein spielen will wird irgendwann die Lust verlieren, da man alles irgendwann kennt. Wer allerdings mit Freunden spielen will ist hier durchaus richtig, weshalb ich die teilweise schlechten Wertungen für das Spiel anderswo nicht nachvollziehen kann. Grafisch ist das Spiel GBA Durchschnitt. Einzig die Minispiele wissen teilweise sehr zu gefallen. Viele Animationen und kleinere Effekte verbunden mit schönen Farben sind auch was für’s Auge. Die Brettansicht allerdings könnte etwas mehr Glanz vertragen. Der Sound dagegen ist mir zu japanisch und kann auch nerven. Die Themen sind zwar jedem Charakter zugeordnet, aber etwas melodischer hätte es sein können. Trotzdem ein Spiel das zu gefallen weiß. Allein nicht solange wie mit menschlichen Mitspielern, wo der MP Faktor schon zu spüren ist. Da es auf absehbare Zeit wohl kein Mario Party auf dem GBA geben wird, ein Spiel das seine Zielgruppe hat und finden wird.

Cheats zu Tweety and the Magic Gems

WERTUNG

Matthias Engert
(03.07.2001)

Magazin64@aol.com