SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
DSI Games

GENRE:             Aufbau Spiel
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca. 45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 22.01.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Wirtschafts und Aufbauspiele sind auf Konsolen schon immer klar in der Minderheit gewesen. Dennoch waren sie in der Vergangenheit auch Erfolgstitel. Ein Beispiel davon ist seit jeher Sim City das man schon zu Urzeiten auf dem SNES spielen konnte. Die Chance als Bürgermeister die Entwicklung einer Stadt zu beeinflussen zog damals schon Spieler in ihren Bann. Nimmt man mal die 64DD Version der Sim City Reihe heraus, die bei uns ja nie erschienen ist war das Thema auf den Konsolen fast schon in Vergessenheit geraten. Um so mehr ließ die Meldung aufhorchen das man die 2000er Version von Sim City auf den GBA portieren wollte. Durch die technischen Einschränkungen des GBA und dem kleinen Screen durfte man gespannt sein wie das ganze spielerisch gelingen könne. Interessant ist auch hier wieder die Lizenzvergabe. Denn schaut man sich den Vorspann an taucht der Name des eigentlichen Publishern hierzulande - THQ garnicht auf, sondern nur die Trademarks der Firma EA. Aber dem Spieler ist das im Endeffekt auch wurscht und wir widmen uns der finalen deutschen Version. Positiv das man das reine Single Player Spiel komplett eingedeutscht hat. So können auch die jüngeren Spieler mit den verschiedenen Meldungen im Spiel etwas anfangen. Dazu ein Batteriesave, der hier natürlich unbedingt nötig ist, euch im Spiel später aber nur die Möglichkeit gibt 1 komplette Stadt zu speichern. Das Hauptmenu gibt euch zunächst die Wahl ein neues Spiel zu starten oder in den Optionen Einstellungen zum Sound vorzunehmen. Nach dem Spielstart könnt Ihr nun eine neue Stadt beginnen, eines der im Spiel enthaltenen Szenarios beginnen oder eben eine gespeicherte Stadt laden. Beginnt Ihr dabei eine neue Stadt wählt Ihr zunächst aus 4 verschiedenen Grundkarten eine aus auf der eure neue Stadt errichtet werden soll. Mal mit großer Landfläche, geteilten Gebieten oder einer Mischung aus Wasser und Landgebieten für jeden Geschmack und auch Anspruch etwas dabei. Ihr gebt der Stadt sowie euch als Bürgermeister einen Namen und los geht das ganze. Bevor Ihr euer erstes Haus bauen könnt wählt Ihr praktisch einen von 3 Schwierigkeitsgraden. Hier umgesetzt in finanzielle Dinge. Entweder Ihr startet mit 20.000 Dollar, 10.000 Dollar oder gar einer Anleihe, die euch schon von Beginn an unter Druck setzt Gelder jährlich zurück zu zahlen. Für den Anfang reicht aber auch die leichte Variante mit 20.000 Dollar. Dazu wählt Ihr eure Startzeit. Angefangen bei 1900 über 1950, 2000 oder 2050. Vor euch liegen nun weit über 200 Jahre städtebaulicher Arbeit. Je nach Startzeit sind so auch diverse Gebäude noch nicht verfügbar, die wenn Ihr 1900 startet ja nach Zeitpunkt dazukommen. Die Sicht auf das Geschehen ist hier in der Iso Sicht gehalten. Ihr könnt dabei per R-Taste die Karte drehen und 3fach zoomen um den Überblick zu behalten.


Per Steuerkreuz bedient Ihr den Cursor auf der Karte. Die Karten sind zunächst einmal angenehm groß, bringen aber auch durch den Screen den ersten Nachteil. Scrollt Ihr von einem Ende der Karte zur anderen dauert es ein wenig. Zoomt Ihr ein wenig auf geht dabei die Detailsicht auf die Stadt verloren, weshalb man hier selber schauen muß mit welcher Einstellung man spielen möchte. Das Ziel des Spiels ist an sich nicht klar definiert. Ihr sollt versuchen eine Stadt zu gründen die wächst und gedeiht. Je nach euren Vorstellungen sollen neue Bürger in die Stadt gelockt werden. Dadurch steigen Einnahmen und Ihr verdient auch Geld. Was Ihr auch müßt. Denn die anfänglich selbst 20.000 Dollar reichen nicht allzulange wenn man dynamisch an seine Vorhaben geht. Links im Screen habt Ihr nun eine Bauleiste mit den verschiedenen Arten an Gebäuden und Einrichtungen. Das beginnt bei Energiequellen die Ihr dringend benötigt um überhaupt etwas zum wachsen zu bringen. Anfänglich nur Ölenergie vorhanden die 6.600 Dollar kostet reicht dies später bis zur Kerfusionsenergie für 40.000 Dollar. Je größer eure Stadt später wird um so mehr Energie müßt Ihr zur Verfügung stellen. Problem an vielen Dingen das die Energievarianten irgendwann mal alt werden und ausgetauscht werden müssen. Denkt Ihr nicht daran explodieren Kraftwerke auch gerne mal und neben stromlosen Bürgern müßt Ihr schnellstens für Ersatz sorgen. Ist dies Geschehen beginnt das was die Sim City Reihe schon immer ausgezeichnet hat. Ihr beginnt Wohnhäuser zu bauen, Geschäftsviertel und Industriegebiete. Je 2 Varianten gibt es für diese Bauvorhaben. Jetzt kommt oben rechts die Balkenanzeige in's Spiel. In 3 Leisten die nach oben und unten ausschlagen können, wird euch immer angezeigt was gerade benötigt wird und wovon Ihr vielleicht zuviel gebaut habt. Schlecht das diese Leisten immer etwas verzögert arbeiten. Sind also Wohnhäuser gefragt und Ihr baut drauf los dauert es immer eine Weile ehe sich dies in den Leisten auswirkt und man baut vielleicht erstmal zuviel. Vor allem je größer die Stadt wird um so deutlicher wird das. Um dies vielleicht zu beeinflussen dürft Ihr im Pausenmenu diverse Einstellungen vornehmen. Darunter auch eine Gamespeed Anzeige wie schnell die Monate eines Jahres vergehen sollten. Dazu kommt ein Punkt Auotmatisches Budget, das euch die Last der finanziellen Einstellungen nimmt. Allerdings ein Punkt den es zu beleuchten gilt. Am Ende eines Jahres bekommt Ihr logischerweise eine Abrechnung. Wieviel Geld Ihr für stadtische Dinge wie Polizei, Feuerwehr Krankenhäuser oder Bildung ausgegeben habt. Daneben stehen eure Einnahmen aus Steuern oder legalem Glücksspiel. Allerdings etwas in dem wenig Tiefgang geboten wird.

Gerade Gewerbesteuern und ähnliches könnt Ihr nur einmalig für 1% anklicken. Nur die Vermögenssteuern eurer Bürger sind einstellbar von 0-20%. Allerdings war's das auch in diesen Dingen. Vor allem Statistiken im Spiel fehlen mir sehr. Nicht mal die Einwohnerzahl bekommt Ihr angezeigt. Wenn dann nur eine Einblendung das eure Stadt eine neue Höchstzahl erreicht hat. Wieviel, wie zufrieden die sind oder gar ausgelastet bekommt man nicht zu Gesicht. Auch in Sachen Gewerbe und Industrie ist das nicht anders. Keine Statistiken in dem Sinne, sondern nur wenn Ihr auf ein einzelnes Gebäude klickt. Gutes Beispiel ist ein Stadiom das Ihr neben Parks und einem Zoo als Vergnügung bauen könnt. Es erscheint die maximal mögliche Zuschauerzahl und wieviel Besucher drin sind. Hier vielleicht Preise ändern ist z.b. nicht drin. Die Bewohner geben Wünsche nur durch durchlaufende Meldungen im Screen bekannt. Auch hier dauert es etwas ehe sich gebaute Wünsche auswirken und die Meldungen verschwinden. Das wirkt oftmals ein wenig nach Schema gemacht und ohne wirklichen Hintergrund. Auch wenn die Leisten beispielsweise in der Mitte sind werden gebaute Wohnhäuser plötzlich abgerissen und neu gebaut. Sicherlich ist das ganze so mit einer Dynamik versehen, aber nicht immer logisch. So vermißt man gerade beim längeren Spielen oftmals den Tiefgang einer Simulation. Solange wie Ihr baut und eure Gebäude und Einrichtungen platziert spielt sich das Game sehr flüssig. Ihr seht auch das sich die Einnahmen verbessern und Ihr so auch immer neues Geld bekommt. Spielt Ihr das ganze mit eingeschalteten Katastrophen dürft Ihr euch mit Flugzeugabstürzen befassen, Tornados und anderen Wetterbedingungen oder einer Kernschmelze. Gleichlaufend habt Ihr dann mit zerstörten Gebieten zu tun und müßt ja nach Bedarf Polizei und Feuerwehr selber schicken. Habt ihr vergessen diese Gebäude in den richtigen Abständen zu bauen dauert es zu lange und Gebiete werden praktisch aus dem Spiel genommen. Dann schickt man seine Bulldozer, die es ebenfalls als Menupunkt gibt und "forstet" praktisch auf und baut neues auf diesem Gebiet. Das reagieren auf diverse Einflüsse macht auch in diesem Spiel den Reiz aus. Nur eben das eingeleitete Maßnahmen nicht immer sofort oder logisch nachvollziehbar honoriert werden. Erreicht Ihr gewisse Stadtgrößen dürft Ihr euch Bonusgebäude bauen wie ein Rathaus, ein eigenes Haus oder eine Statue. Leider hörts dann aber auch schon auf und geheime Wunderdinge gibt es kaum im Spiel. Hat man dann seine ersten 200 Jahre hinter sich wünscht man sich dazu noch größere Karten, da die eigene aus allen Nähten platzt. Auch wenn man Inseln mit Brücken verbinden kann und bessere Energiequellen Platz schaffen. Denn ein Kernreaktor erzeugt allein mehr Energie als mehrere Öl oder Kohlekraftwerke.

Aber irgendwann ist es eben einfach zu eng. Die Gebäude passen sich zwar an und Wolkenkratzer entstehen anstatt einfachen Wohnhäusern. Dennoch ändert sich dadurch nicht viel. Man könnte ja annehmen das eine höhere Konzentration an Menschen durch Wolkenkratzer zu mehr Einwohner durch bessere Ausnutzung des Platzes führt. Da man keine Angaben zur Einwohnerzahl bekommt muß man dies über die Einnahmen einsehen. Und da tut sich meist nicht viel. Irgendwann kennt man trotz immer größer werdender Stadt eine Einnahmegrenze. Genauso wirkt sich dann ein rapides Senken der Steuern kaum aus. Agiert Ihr ewig mit 20% Steuern und setzt diese dann nach 150 Jahren raide herab sinken zwar eure Einnahmen dramatisch, viel ändern in Sachen Einwohnern tut sich aber offensichtlich nicht. Auch hier fehlt dann wieder eine Kontrollstatistik wie sich das ganze auswirkt. Das führt im Verlauf dazu das man nicht mehr jede Meldung ernst nimmt und das Gameplay einfach abflacht. Also eine neue Karte her und neu begonnen und man probiert immer wieder neue Herangehensweisen im Bauplan aus. Das macht dann immer wieder erstmal auf's neue Spaß. Auch dort spielt man wieder lange, erlebt aber je länger man spielt den gleichen Effekt. Das ist schade und wird dem Spiel eigentlich nicht gerecht. Auch schade das man im Spiel selber keine Hintergrundmusik hat und nur einfache Soundeffekte aus dem Lautsprecher kommen. Eine kleine melodische Musik hätte nicht geschadet. Einen anderen Hintergrund bieten die Szenarios. Hier bekommt Ihr ebenfalls 4 verschiede geboten und dürft Katastrophen wie Alien Invasionen, Aufstände oder Erdbeben korrigieren. Hier ist dann nicht nur das Ziel Brände zu bekämpfen, Polizei einzusetzen, sondern auch die Einwohnerzahl zu heben. Allerdings mit den gleichen Schwächen wie im Hauptspiel. Grafisch muß sich das Spiel auf dem GBA nicht verstecken. In der höchsten Auflösung sind Gebäude gut zu erkennen und recht detailliert. Es fehlt zwar die Wuseligkeit von fahrenden Autos oder anderen animierten Dingen. Allerdings denke ich das dies auf dem GBA auch in der Art nicht umsetzbar ist. Einzig das langsame Scrolltempo über die gesamte Karte stört hier ein wenig den technischen Aspekt. So ist Sim City 2000 auf dem GBA schon ein Spiel das immer erstmal lange Spaß macht solange man den Bauherrn spielt. Man läßt seine Stadt wachsen und erfreut sich steigenden Einnahmen und immer mal wieder neuen Gebäude und Möglichkeiten. Je länger man aber spielt um so mehr macht sich der fehlende Tiefgang bemerkbar. Anfangs dafür eh kaum Zeit sucht man mit der Zeit nach Möglichkeiten Feintuning anzubringen. Und das gibt es nur sehr beschränkt. Fans der ausgewachsenen Simulationen sollten lieber beim PC bleiben. Auf dem GBA ist das Spiel eher etwas für die jüngeren Häuslebauer. Der Erwachsene Sim City Spieler wünscht sich einfach mehr Möglichkeiten, welche die GBA Version einfach nicht bietet.

PLUS - MINUS LISTE

+ Flüssiges Gameplay
+ Grafik gelungen
+ Ordentliche Spielzeit
+ Motivierend solange man baut
+ Komplett Deutsch
+ Batteriespeicher
+ Gelungen für jüngere Sim Fans

- Fehlende Statistiken
- Wenig wirtschaftlicher Tiefgang
- Nur 4 Grundkarten
- Scrollgeschwindigkeit über eine gesamte Karte

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
63%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
73%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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