GBA GameBoy Advance - Lesertests - F14 - Tomcat

Lesertest von Michael Hons

Endlich steht Fans realistischer Spiele nun auch eine actionorientierte 3D Flugsimulation bevor. An diesem Genre ist man ja zweigeteilter Meinung. Was den einen zu Anspruchsvoll ist, kann den anderen nicht realistisch genug sein. Aber auch die zweitens genannte Zielgruppe hat so ihre Bedenken, ob die wenigen Tasten des Handhelds ausreichen werden. Gelöst wurde dies mit einer Doppelbelegung. Kommen wir zur Story: China und Taiwan führen Krieg. Damit die Lage nicht weiter eskaliert, hat der Präsident der Vereinigten Staaten den Luftraum am Südchinesischem Meer, wo sich dein Flugzeugträger befindet, als Flugverbotszone erklärt. Dein Job als Flieger des Kampfjets F-14 Tomcat ist es, eindringende Flieger zu zerstören und militärische Aktivitäten zu verhindern.

Das Intro gestaltet sich etwas schlicht. Die Story wird in einem Lauftext, mit dem Flugzeugträger als Hintergrund, eingeblendet. Der Bildschirmtext ist leider in Englisch. Man drückt nun Start und kommt ins Auswahlmenü. Der erste Menüpunkt startet natürlich das Spiel. Zum laden dient leider nur ein Passwortsystem. Im Optionsmenü lassen sich die 2 Schwierigkeitsstufen "novice" und "ace" und die Lautstärke von Musik und Soundeffekten einstellen. Desweiteren kann man einstellen, ob der Flieger nach oben oder nach unten fliegen soll, wenn man das Steuerkreuz nach oben, bzw. nach unten drückt. Durch den Schwierigkeitsgrad ändern sich Attribute wie Treibstoffverbrauch, Munition, einsteckbare Treffer oder ob man das Flugzeug manuell starten und landen muss. Erfreulicher Weise lässt sich das Landen des Fliegers in einem weiteren Menüpunkt üben, was aber nach 2 oder 3 Versuchen leicht klappen sollte. Der letzte Menüpunkt ist der Multiplayer, welcher allerdings 2 Module vorraussetzt. Vor jeder Mission bekommst du Anweisungen, was zu erledigen ist. Es werden die Anzahl der gegnerischen MiG Flugzeuge, Panzer und U-Boote angezeigt, wobei es alle MiGs zu vernichten gilt. U-Boote und Panzer aber lassen sich nicht abschießen und sind nur als zusätzliche Gefahr durch Raketenbeschuss zu beachten. Der 3D Effekt sieht recht gut aus, allerdings ist die Optik sehr detailarm. U-Boote, Schiffe, Gebäude und Panzer werden erst gar nicht angezeigt, man kann sie nur über das aufrufbare Radar erkennen. Daher kann man sie auch nicht abschießen, sondern nur deren Raketen ausweichen. Das Radar ist zudem der wichtigste Bestandteil des Spiels. Dort wählt man das Ziel an, passt die Flugrichtung an und kehrt zum Spielbildschirm zurück, um dann den gegnerischen Flieger mit der Bordkanone oder mit Raketen zu zerstören. Es gibt vier Raketenvarianten, drei sind für das Zerstören der Fliger bestimmt, der Gebrauch der vierten Rakete wird gleich beschrieben. Ein kleines Display, das sich am Cockpit befindet, dient zudem als Zielhilfe. Auf diesem Display kann man auch seinen Treibstoffvorrat, Flughöhe, Flugrichtung, Geschwindigkeit, etc. erkennen. Im Cockpit werden auch außerhalb des Displays Informationen wie Fluglage oder Temperatur der Bordkanone angezeigt. Im Spiel gibt es neben dem zerstören feindlicher MiGs noch 2 weitere Aufgaben. Man muss zu einem Sammelpunkt fliegen und dort eine Tomahawkrakete zünden, die dann ein bestimmtes Ziel zerstört. Je nach Schwierigkeitgrad geschieht das Zünden der Rakete nach dem Abfeuern automatisch, oder man muss sich manuell darum kümmern, wenn sie nahe genug am Ziel ist. Die letzte Aufgabe, mit der man in einer Mission konfrontiert werden kann, ist das Zerstören bestimmter Ziele wie Schiffe, Flugzeuge oder Gebäude per MG. Das besondere an dieser Aufgabe ist, dass bei Annäherung des Ziels das Bild wechselt und man nur noch das spezielle Ziel vor Augen hat. Jetzt muss man bestimmte Punkte, wie z.B. die Triebwerke bei den Flugzeugen, beschießen und somit das Ziel zerstören. Danach wechselt man wieder im normalen Flugmodus.

Jetzt kann man sich wieder um die MiGs kümmern und eventuell weitere Ziele anfliegen. Man sollte sich immer um die MiGs kümmern, da sie ansonsten deinen Flugzeugträger beschießen und wenn der Zerstört ist, ist die Mission sofort verloren. Man kann während einer Mission zurück zum Flugzeugträger, um neue Raketen zu bekommen und seinen Flieger auftanken zu lassen. Ist der Flugzeugträger allerdings zu weit weg und man hat trotzdem Treibstoffmangel kann man sich mit Hilfe eines Tankflugzeugs in der Luft betanken lassen. Natürlich kostet schnelles Fliegen viel mehr Treibstoff, besonders der Nachbrenner macht den Tank rasch leer. Die feindlichen MiGs, U-Boote oder Panzer schießen mit Raketen auf dich. Man kann versuchen, ihnen durch wechseln der Flugrichtung oder Geschwindigkeit, auszuweichen oder man wirft Täuschkörper ab und hofft, dass die Rakete dadurch abgelenkt wird. Wenn man von so einer Rakete verfolgt wird, hört man einen ziehmlich schrillen Warnton, wobei man nach der schnelligkeit des Tons urteilen kann, wie nah sich die Rakete am eigenen Flugzeug befindet. Der Ton ist sehr laut und nervig und man hört ihn in den späteren Missionen fast ständig. Daher stellt man die Lautstärke lieber auf leise, was eigentlich schade ist, da sich die übrigen Soundeffekte recht gut anhöhren. Die Musik ist in jedem Level die selbe, passt aber ganz gut zum Geschehen und fällt nicht negativ auf. Leider sind die 20 Missionen nur mit diesen 3 Aufgabentypen bestückt, manchmal kommt noch ein Zeitlimit hinzu. Die Missionen finden zu 3 Tageszeiten statt: Tag, Nacht oder Sonnenuntergang. Man hat das Spiel auf "novice" innerhalb weniger Stunden durchgespielt. Danach wartet noch der "ace" Modus, welcher schon recht schwierig ist. Auch danach ist das Spiel nicht gegessen, hin und wieder mal eine Partie sorgt für Kurzweil. Nach dem Durchspielen erhält man erhält je nach Schwierigkeitsgrad ein Passwort, mit dem man in den einzelnen Levels gegen UFOs oder dem historischen Flugzeug Fokker DR1 statt gegen MiGs kämpft. Tadellos gelungen bei dem Spiel ist die Steuerung .

Die Gegner lassen sich selbst mit der Bordkanone gut treffen und die Doppelbelegung der Tasten ist auch hervorragend gelungen. Mit A feuert man die jeweilige Waffe ab, mit L und R sieht man nach hinten Links, bzw. hinten Rechts und Select ruft das Radar auf. Der B Knopf für sich alleine ist Nutzlos, man hält ihn gedrückt und kann dann mit L oder R die Waffen wechseln, oder mit dem Steuerkreuz die Geschwindigkeit ändern. Viele realistische Elemente wurden eingebracht und auf den Handheld gut umgesetzt. Das setzt schon jetzt einen recht hohen Maßstab für weitere Flugsimulatoren auf dem GBA. Mit F-14 Tomcat bekommt man eine solide Flugsimulation, die zwar in Puncto Action nicht zu kurz kommt, aber ein wenig mehr Abwechslung in den Missionen vertragen könnte. Wem Kampfjetsimulationen auf dem PC zu komplex sind, aber dennoch mal gerne Fliegerass spielen möchte, ist mit F-14 Tomcat gut bedient.

+ Prima Steuerung
+ viel Action
+ realistisches Spielprinzip

- immer die gleichen Missionziele
- Bodeneinheiten werden nicht angezeigt

Grafik: 76%
Musik/Soundeffekte: 73%
Multiplayer: 2 Module, konnte ich nicht testen.
Gesamtwertung: 75%

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