SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Disney

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    1-3
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.35 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 01.12.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Aktuell im Kino und schon der Kassenschlager schlechthin: Schon in den USA eroberte der Pixar/Disney-Streifen in kürzester Zeit die Herzen vieler Amerikaner und bugsierte sich an die Spitze der weltweit erfolgreichsten Zeichentrick-/Animationsfilme überhaupt - und wie bereits gesagt, war der Film zu diesem Zeitpunkt lediglich in Amerika gestartet. Überhaupt scheint es verwunderlich, dass die Jungs von Pixar ein Händchen dafür haben, einen Blockbuster nach dem anderen zu veröffentlichen: Ganz gleich ob "Toy Story" oder aber "Die Monster AG", bisher eroberte noch jeder Film der genialen Schmiede die obersten Plätze der weltweiten Hitlisten. Ganz getreu dem Motto "Wenn es in den USA klappt, warum nicht auch weltweit?" strebt "Findet Nemo" nun den Thron der deutschen Kinocharts an - und scheinbar mit Erfolg. Handelt es sich um einen derartigen Blockbuster, ist es einfach unausweichlich, dass auch in anderen Bereichen die zugkräftige Lizenz bis auf's Äußerste ausgeschlachtet wird. Wir als Spieler können uns auch über zwei Ableger (GC, GBA) der Fischgilde freuen, oder etwa doch ärgern? Diese und weitere Fragen soll der heutige Test zu "Findet Nemo" für den GameBoy Advance klären. Erst einmal sei gesagt, dass es sich hierbei um ein reines Kinderspiel handelt, das in Erwachsenenhänden wohl eher schlecht aufgehoben ist, Grund dafür ist der minimale Schwierigkeitsgrad sowie das einfache Spielprinzip ohne wirklichen Anspruch. Simple "Wer ist am schnellsten?"-Level oder das gezielte Durchschwimmen von Luftbläschen sind mit der Zeit einfach kein Spaßgarant für die ältere Fraktion. Hinzu kommt eine Spielzeit, die ihresgleichen sucht und höchstwahrscheinlich nicht finden wird. Nach knappen eineinhalb Stunden hatte ich den Abspann gesehen, die zwölf Levels des Spiels sind leider viel zu schnell beendet und bieten keinen dauerhaften Wiederspielwert. Für die jüngere Fraktion mag das anders sein, daher soll an dieser Stelle auch einmal gesagt werden, dass die Gesamtwertung des aktuellen Pixar/Disney-Spiels gut und gerne einige Prozentpunkte nach oben geschraubt werden darf. Geht man jedoch von der allgemeinen, älteren Spielergemeinde aus, sollten deren Mitglieder lieber dreimal überlegen, sich dieses Machwerk zuzulegen oder es doch besser dem kleinen Neffen unter den Weihnachtsbaum zu stellen. Weiter geht's im Hauptmenü des Spiels, dass sich mehr als schlicht präsentiert. Neben einem "Neuen Spiel" habt Ihr lediglich noch die Möglichkeit ein Euch bekanntes "Passwort" einzugeben, das Euch zu späteren Levels des Spiels transportiert. Jene Passwörter erhaltet Ihr nach erfolgreich absolvierten Stages, wobei Ihr sie ebenfalls im aktuellen Update mitgeliefert bekommt. Um Euren kleinen Freund Nemo besser kennen zu lernen, gehe ich ein wenig näher auf die - an den Film angelehnte - Story ein. Klein-Nemos erster Schultag steht kurz bevor.


Ganz logisch, dass es an solch einem ereignisreichen Tag ein wenig hektischer zugeht. Nemos Vater Marlin hat sich dazu bereit erklärt, seinen Sohnemann wohl an sein Ziel zu bringen, doch dieser meidet jedwede Aufforderung seines Vaters und schwimmt ganz allein seiner eigenen Nase nach. Bis hin zu einem Wrack, dass unser kleines rotes Fischlein unter keinen Umständen berühren sollte - doch wieder einmal seinen Vater überhört, ereignet sich auch schon das Unfassbare: Ein unvermittelt erscheinender Taucher fängt Nemo mit einem Netz ein - er ist gefangen und auf dem Weg in ein Süßwasseraquarium. Eine kindgerechte Story, allerdings erzählt der Film diese wesentlich ansehnlicher und ich kann getrost sagen, dass "Findet Nemo" zwar ein klasse Film ist (habe ihn bereits gesehen!), über das zugehörige Spiel für unseren Handheld lässt sich dennoch streiten. Obwohl sich die Steuerung auch dem unbedarftesten Spieler anpasst, sind das Spielprinzip und dessen Umsetzung bei weitem noch nicht gerettet. Mit dem Steuerkreuz steuert Ihr Nemo durch die Unterwasserwelt, per "A"-Button beschleunigt Ihr ihn auf Rekordtempo, mit der "B"-Taste versetzt Nemo bestimmten Gegenständen einen satten Flossenhieb, den Ihr innerhalb des Spieles an so manchen Stellen brauchen werdet. Versperrt Euch beispielshalber ein unablässiger Luftstrom den weiteren Weg, kann Nemo durch einen gezielten Flossenschlag kleinere Felsbrocken in die Luftöffnung katapultieren, so dass diese verstopft wird. Ebenso wird Euer weiteres Vorankommen von einigen Perlenmuscheln blockiert, da sich diese aber mit dem zugehörigen Schmuckstück wieder schließen lassen, sollten sie auf Dauer für Euch auch kein Problem darstellen. Neben diesen typischen Aufgaben erwarten Euch noch einige "Unterwasserrennen" oder aber Ihr müsst innerhalb einer bestimmten Zeit eine gewisse Anzahl an Perlen in eine Öffnung schleudern. Viel mehr könnt Ihr von "Findet Nemo" für den GBA nicht erwarten, nur ein einziges Mal werdet Ihr im Spiel dazu gezwungen ein wenig die verkalkten Hirnstränge in Gang zu bringen: Weil sich unser Held in einem Röhrensystem befindet und innerhalb diesem unterschiedliche Wasserströmungen herrschen, liegt es nun an Euch, per Schalter die Wasserzirkulation zu verändern. Das war's dann aber insgesamt auch, wesentlich größere Anstrengungen werdet Ihr hier nicht finden, vielleicht verspricht in diesem Fall die Gamecube-Version von "Findet Nemo" ein paar zusätzliche Features seitens der Entwickler. Um Überblick über Eure Gesundheit zu behalten, findet ihr am unteren linken Bildschirmrand Eure Gesundheitsleiste, welche maximal fünf Treffer zulässt, wobei sich Nemo an Anemonen wieder regenerieren kann.

Eure bereits eingesammelten Blasenringe werden in der linken oberen Ecke dargestellt - durchschwimmt Ihr diese im Zehnerpack, erhält Euer kleiner Kumpel einen so genannten Sternenring, der wiederum für die Zwischenlevels von Bedeutung ist. Typisch für ein Kinderspiel, präsentiert sich das Bonuslevel als simple Umsetzung eines handelsüblichen Memory-Kartenspiels (aufgedeckte Bilder stellen Boni dar!), wobei dieses sich stark vereinfacht, aus nur zwölf aufzudeckenden Feldern besteht. Oben erwähnte Sternenringe sind nun dafür geeignet, bei einem eventuellen Fehlversuch, eine weitere Chance garantiert zu bekommen. Das gesamte Spiel gestaltet sich nicht sonderlich komplex, ist nach nur wenigen Minuten verinnerlicht und nach einer weiteren kurzen Zeitspanne letztendlich wieder beendet, wobei man immer den Aspekt eines Kinderspiels im Hinterkopf behalten sollte - und diese Betitelung ist für "Findet Nemo" mit Sicherheit gerechtfertigt und genau dafür steht das Spiel. Kein Wunder, dass es laut der "USK" ohne Altersbeschränkung freigegeben wurde. Viel mehr lässt sich zum aktuellen potenziellen Blockbuster wirklich nicht mehr schreiben, genau so dünn wie der mickrige Umfang des Stücks Software, ist auch das Spielprinzip. In grafischer Hinsicht ist das Spiel gelungen, wobei die Unterwasserwelten auf Dauer nicht zu Begeisterungsstürmen ermutigen können. Eine niedliche Umsetzung der Pflanzenwelt wird garantiert, Eure "Feindesscharen" in Form von Kugelfischen, Haien sowie Krebsen sind aber nicht mehr als schmückendes Beiwerk. Hie und da, blubbern ein paar Luftbläschen gemütlich durch den GBA-Screen, die Unterwasserrennen werden in GBA-schonendem Pseudo-3D dargestellt - charmant umgesetzt, aber wie gesagt auf Grund einiger anderer Faktoren (dürftige Umsetzung, keine Herausforderungen) reißen diese Tatsachen das Spiel auch nicht mehr aus dem "Unterwassergraben" hervor. Die musische Untermalung gefällt mir hingegen weniger, zwar ertönen klingende Melodien, die typisch für solch ein Szenario sind, herausragend ist dagegen kein einziges der gespielten Stücke. Zur Atmosphäre tragen lediglich die Schwimmgeräusche bei, die bei der Fortbewegung mit Nemo aus den Ausgängen des GBA hallen. Für die ältere Fraktion unter Euch rate ich ganz klar von "Findet Nemo" ab, der Spielspass ist nur von kurzer Dauer und bietet keine besondere Kurzweil, wohingegen die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für ein derartig dürftiges Machwerk, in Sachen Umfang, nicht sehr lobenswert ist. Kleineren Nemo-Fans könnte man das Spiel ans Herz legen, jedoch gibt es bessere kindfreundliche Umsetzungen, die auch vom Umfang her wesentlich ansprechender auftreten.

PLUS - MINUS LISTE

+ Bonus dank starker Lizenz
+ niedliche Hauptcharaktere
+ sehr einsteigerfreundlich

- mickrigster Umfang
- viel zu einfach (auch für Kinder!)
- motivationslose musische Untermalung
- kaum Abwechslung

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
62%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
55%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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