SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Swing/Elo

GENRE:             Simulation
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    2 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca. 100DM
TERMIN:                     08. Februar

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 29.01.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Es gibt auf allen Plattformen ungewöhnliche Spiele, die kurioserweise manchmal den größten Erfolg haben. The Sims auf dem PC fallen mir da spontan ein. Scheinbar gefällt es den Leuten einen gewissen Einfluß in Lebensformen und deren Abfolgen zu nehmen. Was mit Tamagotchi anfing und auf dem GBC z.b. mit Cats&Dogs in einer einfachen Variante weiterging erlebt nun auf dem GBA eine Version der edlen Variante. Creatures, dieser Titel der auch schon auf dem PC zu erleben war ist nun auch auf dem GBA möglich. Auch hier darf der Spieler über künstliches Leben wachen und sich als Schöpfer und Elternteil zugleich betätigen. Nach dem Einschalten wird die Sprache gewählt, wobei natürlich auch deutsch anwählbar ist, was gerade in einem Spiel wie diesem mit sehr viel Text ungeheuer wichtig ist. Menus in dem Sinne was Optionen angeht gibt es nicht. Ein Spiel und ein Spielstand was hier vollkommen ausreicht. Inhalt des Spiels sind die kleinen Wesen um die es geht - die Norns. Aufgabe des Spielers ist es diese zu hegen, zu pflegen zu erziehen und Nachwuchs zu erschaffen, wobei dies natürlich auch in der Welt der Norns natürlich zugeht. Das Spiel enthält 3 große Welten in denen man sämtliche Geschicke der Norns überwacht. Dies tut Ihr im Spiel in Person der kleinen Fee Marela, die Ihr praktisch per Steuerkreuz durch die Welt steuert und alle möglichen Aktionen ausführt. Dabei ist das Spiel so angelegt das Ihr in der ersten Welt beginnt und erst nach dem Erreichen gewisser Spielziele nach und nach die anderen Welten betreten dürft. Spielziele sind hier die Aufzucht der Norns und deren Anzahl. Ihr beginnt ein Spiel mit einem Pärchen und müßt mindestens 6 weitere Norns bekommen um durch ein spezielles Tor in die nächste Welt zu gelangen. Bis dahin stehen euch hektische Stunden bevor. Denn was man am Anfang als Tester argwöhnisch beäugt entwickelt mit der Zeit ein ganz spezielles Spieleflair. Das beginnt zunächst bei der grafischen Gestaltung der Level. Mit äußerst vielen Details, Farben und verspielten Hintergründen wird der Spieler erfreut, das der Motivation durchaus zuträglich ist. Dazu kommen ganz spezielle Sounds im Spiel, die weniger durch Musik auffallen als durch die Geräusche der Norns. Kindliche und niedliche Laute, wie man sie wohl sonst nur aus Kinderzimmern kennt wechseln sich mit Schreien und Umgebungsgeräuschen ab. An euch liegt es nun was aus den Norns in euren Welten wird. Erziehung ist das wichtigste in diesem Spiel. Dazu besitzt Marela und damit Ihr die Möglichkeit die Norns zu loben oder zu bestrafen. Die sogenannte Positiv und Negativ Aktion die man mit der A und B Taste ausführt. Aktiviert man also über einem Norn eine entsprechende Taste geht die Aktion auf den Norn über und er oder sie freut sich oder fängt an zu schluchzen. Die Anmitationen der Norns sind im übrigen sehr gelungen.


Zu Beginn sind die Norns relativ ungehorsam und frech. In den Welten liegen zum einen Spielzeuge herum, es gibt reichlich Ebenen, Fahrstühle, Boote u.ä. zum entdecken sowie natürlich Nahrungsmittel in Form von Eß und Trinkbaren. Ihr müßt also dafür sorgen das den Norns weder langweilig ist, sie Hunger und Durst haben oder kränklich werden oder allerlei Unsinn machen. Was bei 2 Norns noch geht wird bei 8 Norns pro Welt durchaus Hektisch. Denn nach einer gewissen Zeit, je nachdem wie Ihr euch um sie kümmert zeugen die Norns Nachwuchs in Form eines Ei's. Dafür gibt es eine Brutstätte und ein kleiner neuer Norn erscheint. Schön das sie sich auch visuell immer unterscheiden. Da die Welten recht groß sind verliert man schnell den Überblick wo die Norns sich gerade aufhalten. Denn eines ist in der Tat vorhanden. Eine gewisse Künstliche Intelligenz, die sie dazu antreibt ihre Welt zu entdecken. Um jederzeit schnell zwischen den Norns zu wechseln kann man durch Select drücken zu den einzelnen Norns schnell gelangen. Dabei ist der angewählte durch einen Heiligenschein gekennzeichnet. Marela kann ihre Erziehungsmaßnahmen auch ausweiten. Mit der R-Taste kann sie Objekte aufnehmen wie Essen oder Spielzeuge. Sie kann es ablegen und nun per A-Taste den angewählten Norn zum herkommen, aufnehmen und benutzen des Objektes veranlassen. Desweiteren kann sie mit der L-Taste z.b. Spielzeuge selber benutzen und damit dem Norn z.b. zeigen wie ein Kreisel funktioniert. Per R-Taste das ganze auch dem jeweiligen Norn geben und per L-Taste anweisen es zu benutzen oder im Falle von Essen ein fröhliges -Happi Happi- hinterherschicken. Ißt der Norn das Essen lobt man es. Wirft es Essen weg oder kickt damit herum gibt es Tadel. So verlaufen viele Aktionen im Spiel. Was zunächst eintönig klingt relativiert sich mit der Zeit wenn man mehrere Norns hat. Dazu kommen Krankheiten, Schmerzen und gegenseitige Abneigung die man schlichten und beheben muß. Dazu gibt es neben Essen, Trinken und Lobhudeleien auch Heilpflanzen. Alles jedoch nicht in unbegrenzter Menge. Trinken in Form von Milch kann man reproduzieren. Essen reproduziert sich ebenfalls, aber erst in einer gewissen Zeitspanne. Je öfters die Norns gewisse Dinge machen oder lernen und vor allem richtig machen müssen sie gelobt werden. Ihr könnt auch Norns loben oder tadeln wenn Ihr sie nicht aktuell angewählt habt. Das schöne ist das mit der Zeit ihr IQ steigt und sie viele Dinge eigenständig ausführen. Sie nehmen sich ihr Essen und Trinken, spielen selbstständig mit Bällen oder benutzen Fahrstühle und andere Transportmittel. Selbst verliebte Norns sind vorhanden. Was ja auch sein muß. In den gelegten Eiern stecken ja männliche wie weibliche Norns.

Je älter sie werden und dabei ebenfalls ihr Aussehen verändern umso interessanter werden die anderen Norns. Ein dickes Schmatzgeräusch und man kann davon ausgehen das sich irgendwo in der Welt 2 Norns gefunden haben. Wiegesagt alles passiert selbsttätig und unabhängig von euch. Ihr beeinflußt nur ihre Entwicklung durch eure Erziehung. Je mehr Norns vorhanden sind um so wichtiger ist das Organisieren des ganzen. Dazu steht euch ein ausladendes Pausenmenu zur Verfügung. Im Hintergrund läuft die aktuelle Welt weiter. Will man wirklich das Spiel kurz stoppen findet man hier einen enstsprechenden Menupunkt. Desweiteren kann man sich hier über den Status jedes Norns informieren. Lebenserwartung, auch sterben können und werden die Norns, ob sie Hunger haben, ob sie krank oder Schwanger sind. Alles in Balkenanzeigen, so das man einsehen kann wie es um das Norn bestellt ist. Desweiteren kann man hier Norns aus dem Spiel nehmen. Eine sogenannte Export Funktion erlaubt es euch diese sozusagen zu "parken", also aus dem Spiel zu nehmen ohne das sie sterben oder ganz weg sind. Desweiteren diese wieder Importieren wenn Ihr z.b. neue Welten geöffnet habt und für mehr Leben sorgen wollt. Desweiteren kann man eigene Norns mit einem Freund über das Linkkabel tauschen und auch später in der GameCube Version benutzen. Hier kann man also die GCN und GBA Version miteinander verbinden. Dazu auf der internen Batterie speichern. Alles wird erklärt im Spiel, was auch für jüngere Spieler sehr wichtig ist. Wenn man dann denkt man hat die Norns gut im Griff kommt die zweite Spezies dazu, die Grendel. Das böse Gegenstück zu den Norns. Allerdings kann man auch diese beeinflussen, was aber aufgrund ihrer Sturheit und schlechten Erziehung schwerer ist. Auch beeinflussen sie eure Norns, was wie im richtigen Leben einen schlechten Einfluß auf die Entwicklung eurer Norns hat. So wird aus dem Spiel ab der 2. Welt eine kleine Wissenschaft. Auch wenn sich viele Dinge logischerweise immer wiederholen macht das Spiel überraschend viel Spaß. Auch natürlich weil man nie weiß was die Norns nun als nächstes anstellen, entdecken oder erleben. Schaut man einem Norn einfach mal eine Weile zu merkt man dies. Spielen, schlafen, mit anderen Norns anbandeln, Unsinn treiben, Essen oder Trinken oder auch schmerzverzerrt umherrennen. Das ganze lebt in der Tat. Positiv das Zustände und Aktionen über eine Screen Mitteilung sichtbar werden. Da man nicht alle Norns im Blick hat melden sich vernachlässigte Norns so indirekt zu Wort und Ihr könnt reagieren. Es ist schwer einem Spiel wie diesem eine gerechte Wertung zu geben. Konkurrenz in dem Sinne hat das Spiel nicht auf dem GBA. Selbst alte Varianten wie Cats&Dogz kommen bei weitem nicht an dieses Spiel heran. Auf der anderen Seite kein Spiel das man haben muß. Wer sich für sowas interessiert und seinerzeit schon mit Tamagotchi am Gürtel herum gerannt ist wird hier glücklich. Auch Eltern kann man das Spiel für ihre Kinder empfehlen. Das Spiel ist leicht verständlich und erklärt vieles von selber. Einmal Zugang zum Spielsystem gefunden kann man Stunden damit zubringen. Wobei man das Spiel theoretisch unendlich spielen kann. Aber selbst wer alle 3 Welten komplett entdecken will braucht mindestens 20 Stunden Spielzeit. Wer dem Genre nicht abgeneigt ist sollte zugreifen. Gelegenheitsspieler brauchen das Game nicht. Auf jeden Fall eine Bereicherung für den GBA.


PLUS - MINUS LISTE

+ Künstliche Intelligenz
+ Einmalig auf dem GBA
+ Verspielte Grafik
+ Komplett deutsch

- Genre Geschmackssache
- Weltenübergänge zu langwierig

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Swing

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
77%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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