Pro Baseball 3

Deutschland:nicht bekannt USA:nicht bekannt Japan:erhältlich

Das Konami einen Faible für Sport Spiele hat wissen wir ja alle. Das sie dies auch mit einem Karriere Modus verbinden wissen wir spätestens seit ISS 2000 auf dem N64. Wo dies aber eigentlich seinen Ursprung hat wissen wir nicht. Nach meinem März Besuch in Japan wanderte auch ein laut Packung offensichtliches Baseball Spiel in den Einkaufskorb, was wie sich später herausstellte genau diesen darstellt. Eine Serie, die in Japan eigentlich Pawapurokun heißt und dort auf so ziemlich allen Plattformen vertreten ist. Selbst eine N64 Version gibt es im Land der aufgehenden Sonne. Deswegen auch die Bezeichnug Pro Baseball, die verschiedentlich als Übersetzung benutzt wird. So würde der Name einem überhaupt nichts sagen. Diese Serie ist seit anbeginn mit diesem Karriere Feature ausgestattet und in Japan äußerst beliebt. Die GBA Version ist nun schon der 3. Handheld Vertreter. Ein Spiel das wohl nie das japanische Festland verlassen wird. Schon alleine die Aufmachung würde hier nur schwer Freunde finden. Denn alles ist in einem knuddligen und Comichaften Ambiente gehalten, wobei spielerisch durchaus Potential im Spiel steckt. Doch auch das erschließt sich nicht alles bis in’s letzte wofür die unglaublich vielen Spielmodi und die zu 100% vertretene japanische Sprache sorgt.

Held im Spiel ist ein kleiner mechanischer Junge, der hier im schon ungewöhnlichen Aussehen daherkommt. Grobes Ziel im Spiel ist es sich durch 2 Hauptmodis nach oben zu kämpfen. Der Karriere Modus und der reine Baseball Modus, den es ja logischerweise auch gibt und der auch ohne alles sofort gespielt werden kann. Das ganze auch zu zweit über ein Linkkabel. Davor jedoch, will man viel vom Spiel sehen steht der Karriere Modus. Auf dem Hauptmenu erscheint dieser Punkt ganz oben und erlaubt es euch zunächst der Figur einen Namen zu geben, wobei einem hier das erste und einzige mal auch unsere bekannten Buchstaben entgegenlachen. Danach wählt man in einigen Menus aus zu was man den kleinen Kerl entwickeln will. Also ob z.b. zum Pitcher. Will man ihn als Feldspieler einsetzen kann man ebenfalls jede Position einzeln auswählen. Hat man dies getan erhält man einen Spielerpaß und darf sich einer der 12 Mannschaften in Pro Baseball 3 anschließen. Diese 12 Mannschaften kann man auch im normalen Baseball Modus anwählen. Danach beginnt ein netter Vorspann und unser kleiner Möchtegern stellt sich vor. Ziel ist es nun in einer mitlaufenden Zeit für Tag, Monat und Jahr sich vom Anfänger in die Profi Mannschaft zu spielen um später auch eingesetzt zu werden. Dabei steht euch immer ein sogenanntes Aktionsmenu zur Verfügung. Hier gibt es ein großes Mittelfenster in dem alle möglichen Dinge die Ihr tut animiert dargestellt werden, was übrigens mit viel Liebe zu Detail geschieht, hat man sich einmal an die Comicgrafik gewöhnt. In diesem Teil spielt Ihr praktisch das Leben des kleinen Rackers im Zeitraffer nach. So gibt es auch hier sehr viele Menupunkte. Daneben visuelle Anzeigen für die Gesundheit, die Intelligenz und die Fitness des Spielers. Daneben ein Geldbetrag, der natürlich in Yen gehalten ist und immens wichtig ist. Als letztes eine lange Lebensleiste, die eher mit der körperlichen Verfassung gleich gesetzt werden darf. Ziel in diesem Modus ist es sein Baseball Können zu erweitern. Dazu kann man später auf dem Trainingsplatz diese Fähigkeiten verbessern. Um das aber tun zu können benötigt man Ausrüstung wie Schläger, Bälle oder Handschuhe. Dazu wiederum muß man Geld haben und der Kreis schließt sich so langsam. Denn beginnt dieser Modus erscheint unten in Abständen immer ein Menu mit je nach Spielsituation auftauchenden Menupunkten. Hier kann man nun z.b. kleine Jobs ausführen in denen man Geld verdient. Das beginnt vom Hund ausführen bis zum Bewachen von Gebäuden. Für alles gibt es Geld.

Das auch noch extrem verschieden. Natürlich ist man bestrebt immer das meiste zu verdienen. Abgehalten wird man von den Abzügen an der körperlichen Fitnessleiste. Ist die nämlich auf Null kann es passieren das euch das Spiel rausschmeißt. Positiv ist der Punkt das man nach jedem Tag auf der internen Batterie speichern kann. Sehr negativ ist dann aber das wenn man wirklich rausgeschmissen wird der Spielstand automatisch gelöscht wird. Das kann nerven wenn man durch eine nicht gewollte Aktion einen Fehler macht. Denn neben diesen noch einfachen Aufgaben warten auch Raufereien und vor allem Geldsorgen. Denn Ihr müßt natürlich auch allerlei Unterhalt bezahlen, später eine Frau kennenlernen oder eben die Ausrüstung kaufen. Dort gibt es alles auch noch in verschiedenen Wertigkeiten. Vom einfachen Schläger für 50.000Yen bis zum Profiholz für 2.000.000 Yen. Da man in den kleinen Jobs aber meist wenger als 60.000Yen verdient und diese nie komplett sparen kann dauert das ein wenig. Der Modus hat sicherlich was scheitert aber für uns an der Sprache. Ich habe diesen Modus oft angefangen, da ich oft rausgeschmissen wurde. Manchmal sogar weil ich Abfragen zugestimmt habe, die sich später als Disconächte oder Prügeleien am Strand entpuppten. Dumm gelaufen. Ärgerlich wenn man schon ein paar Monate dabei ist. Denn das große Ziel ist eben irgendwann das euch der Trainer mit in das Profiteam nimmt. Bis dahin erscheint auf dem entsprechenden Saison Punkt immer ein “Nein du bist noch nicht soweit“. Zumindest denke ich mir das. Schafft Ihr es kann der spielerische Part beginnen, wobei Ihr weiterhin auch den Karriere Modus weiterspielen könnt. Beide hängen also miteinander zusammen. Der reine Baseball Part ist ordentlich und macht Spaß. Man hält sich an die bekannten Regeln und der Part strotz vor Tiefgang, der für ein Handheld Spiel beeindruckend zahlreich ist. Von den Optionen für das Spiel bis zu den Statistiken der einzelnen Spieler. Es gibt einen kompletten Trade Modus in dem Ihr eigenen Spieler Tauschen oder auch entlassen könnt. Nachteil ist eben auch hier die Sprache und die in meinen Augen zu bunte grafische Umsetzung der Menus die einen mehr verwirren als helfen. Aber jeder Spieler hat sein Level und Spielstärken in allen möglichen Bereichen. Später auf dem Platz sehen alle gleich auch. Wie im echten Leben geht es in 9 Innings darum die meisten Punkte zu erspielen. Sei es durch Runs oder die berühmten Home Runs. Allerdings ein Punkt den ich kritisieren muß. Natürlich sind die schwer zu machen, aber garkeinen? Zumindest ist mir nicht einer gelungen.

Unvermögen oder Programmspezifisch? Keine Ahnung. Denn auch die Gegner haben keinen hinbekommen. Seid Ihr am Schlag steht euch wie in anderen Spielen alles zur Verfügung was wichtig ist. Das Schlagviereck für den Trefferbereich. Darin euer Schläger als kleiner Punkt den Ihr per Kreuz bewegen könnt. Ihr könnt neben dem normalen Schlagen auch abtropfen lassen. Je nach Trefferpunkt und Aufschlagwinkel fliegen die Bälle auch. Das hat mir gut gefallen. Auch die KI ist angenehm hoch. Sind verschiedene Bases besetzt versuchen die nicht immer auf Teufel komm raus die letzte zu erreichen. Ist ein Spieler Out wird euch dies angezeigt und der nächste ist an der Reihe. Wer sich mehr zutraut kann die Computerspieler auf den Bases auch selber steuern. Auch beim Werfer steht euch einiges zur Verfügung. Verschiedene Würfe vom Curve Ball bis zum Fast Ball sind vorhanden und fliegen auch so. Kleinigkeiten die gefallen. Witzig finde ich den Erschöpfungsmodus den man auch ausschalten kann. So ab dem 5. Inning steht der Werfer mit hängenden Schultern auf seinem Pitchers Mound und die Erschöpfung ist ihm anzusehen. Man merkt das aber auch am Speed der geworfenen Bälle und Strikes sind äußerst selten. Hat man während des Spiels keinen warmen Pitcher im Aufwärmbereich habt Ihr ein Problem. :-) Steuert Ihr die Spieler im Feld so sieht man über dem der dem Ball am nächsten ist mit einem Dreieck gekennzeichnet. Sie flitzen angenehm schnell und das fangen der Bälle ist kein Problem. Bei gut geschlagenen Bällen natürlich nicht. Aber so ist das Spiel. Auch die Steuerung um die Bases anzuspielen ist gelungen und ähnelt vergleichbaren Spielen. Wie in ASB2000 auf dem N64 wift man mit A und drückt dabei eine der 4 Richtungen des Steuerkreuzes für die jeweilige Base. Das ganze wird untermalt von zahlreichen Zuschauergesängen die ordentlich rüberkommen und die Atmosphäre ein wenig unterstützen. Trotzdem muß man sich auch hier an die Grafik gewöhnen, das man eben keine geschmeidigen durchtrainierten Sportler steuert, sondern die kleinen Knuddelfiguren mit ihren großen Köpfen. Aber das ist eben wieder typisch japanisch und kann man dem Spiel nicht als Nachteil unterstellen. Ist halt wirklich Geschmackssache. Leider kann man ein normales Spiel nur per Freundschaftsspiel zocken. Der ausladene Saisonmodus bleibt mit dem Karriere Modus verbunden. Was mich aber sehr interessiert, aber nicht lösen kann ist scheinbar irgendeine Verbindung mit der N64 Version. Mir wäre aber neu das GBA Spiele auch über das Transfer Pak funktionieren. Leider fehlt mir halt das N64 Gegenstück.
Denn die N64 Version taucht unter einem Menupunkt erkennbar als Text auf. Mehr ist aufgrund der Sprache nicht rauszukriegen. Schade. Ich bin immer ein Freund dieser ungewöhnlichen Dinge. So ist das Game als Import meiner Meinung nach nicht zu empfehlen. Es bietet sicher interessante Optionen und eine hohe Spieltiefe, leidet aber für uns an der Sprache, die vieles zum Try & Error Prinzip degradiert wird. Der reine Spielmodus macht Laune, reicht aber nicht um das Spiel teuer zu importieren. Denn auch bei uns wird es Baseball Spiele geben. Was die taugen wird sich zwar zeigen. Aber ich denke den spielerischen Fun werden sie wohl auch bieten. So aber habt Ihr einen weiteren kleinen Einblick in die japansiche GBA und allgmeinene Szene bekommen, welche Serien an Spielen drüben existieren und für Umsätze sorgen im Land der aufgehenden Sonne.

Die Geschichte des Baseball

Die Regeln des Baseball

Die Mannschaften der Major League Baseball

WERTUNG

Matthias Engert
(10.06.2001)

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