Hallo zusammen!! Auf dieser Seite könnt Ihr unser nächstes Interview nachlesen. Wir freuen uns das der Leserbriefonkel und stellv. Chefredakteur der Zeitschrift 64power bereit war sich Euren und unseren Fragen zu stellen. Viel Spaß beim Lesen.

Welche Augaben hast Du neben dem Leserbriefteil innerhalb der 64power?

T. R.

Ich bin sozusagen "Mann für alles". Ich teste, pflege Firmenkontakte, schreibe News-Meldungen, Previews, arbeite an Komplettlösungen und suche nach Cheats. Das ist nicht immer ganz leicht zu vereinbaren, aber die 64 Power ist mein liebstes "Kind".

Was glaubst ist der Unterschied Eures Magazin's gegenüber anderen Nintendo Magazinen? Immerhin nennt sich auch eine andere Zeitschrift die Nr.1 im N64 Bereich.

T. R.

Die anderen Magazine sind schon gut, das ist klar. Aber wenn wir nicht vollkommen von unserer Sache überzeugt wären, dann bräuchten wir dieses Magazin gar nicht zu produzieren. Wir bemühen uns so aktuell wie möglich zu sein und wollen dabei auch den Leser NACH dem Kauf eines Spiels unterstützen. Deshalb gibt es bei uns auch einen großen Lösungs- und Cheat-Teil.

Wie sieht Dein Tagesablauf aus?

T. R.

Ich fange morgens um 7.30 Uhr an, dann heißt es arbeiten, arbeiten, arbeiten, bis ungefähr 18 Uhr jeden Abend, manchmal auch bis 1 Uhr morgens... da aber die Arbeit auch mein Hobby ist, habe ich sozusagen den ganzen Tag Freizeit. ... völliger Quatsch! Die meisten Leser denken immer, daß der Job eines Spieletesters ein Traumjob ist, das ist aber nicht immer wahr. Spieletests sind eine Sache, was aber noch dahintersteckt, ist ne ganz andere. Vor allem die Planungen im Vorfeld und das rechtzeitige Besorgen von Testmustern drücken manchmal ganz schön auf die Nervenbahnen. Schließlich unterliegen auch wir einem ständigen Konkurrenzdruck.

Wieviel Leute wirken bei Euch an der Konzeption und Erstellung einer Ausgabe mit?

T. R.

Wir sind ein eingespieltes Team, wo selbst unser Herausgeber, der Michel Kieselstein, eifrig mithilft und immer für Späße zu haben ist. Klaus Trafford ist noch Chefredakteur (hehehe) und in der Branche bekannt wie ein bunter Hund. Er hat damals schon bei der Spielezeitschrift ASM mitgearbeitet. Neu hinzugekommen ist der Florian Seidel - ebenfalls ein sehr kompetenter Mitarbeiter. Und dann wären da noch Karsten Rohloff und einige Auslandskorrespondenten, für unsere Firmenkontakte im Ausland. Tja, und dann sitzen noch einige Layouter da, die ihre Sache meistens ziemlich gut machen und auch etwas zu sagen haben. Im Team hat eben jeder etwas zu sagen, und das ist etwas, was die 64 Power letzten Endes prägt.

Wie empfindet Ihr die die momentane Lage auf dem Zeitschriftenmarkt? Magazine kommen und gehen. Wer wird am Ende überleben.

T. R.

Die Situation auf dem Zeitschriftenmarkt ist nicht immer leicht zu überblicken und schon gar nicht einfach abzuschätzen. Heutzutage muß man schon eine ganze Menge bieten, um nicht als Loser aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Jeder will der Beste sein... doch wir sind es nunmal. Hehehe, nee, das ist zumindest meine persönliche Meinung. Es kann nur einen geben!

Was haltet Ihr von Nintendo's Firmenpolitik in Deutschland? Was könnten sie besser machen?

T. R.

Das ist eine Frage, au weh. Klar, die ständigen Verschiebungen von Veröffentlichungsterminen und das falsche Spiel mit dem 64DD-Zusatzgerät sind uns, und auch Euch, ein Dorn im Auge. Allerdings braucht gut Ding nunmal Weile und hat auch seinen Preis. Daß sich Big N mit der Cartridge-Politik nicht gerade einen guten Namen macht, ist auch uns klar. Ladezeiten hin oder her - die CD ist das Medium der Zukunft! Ich denke aber mal, daß die Leute, die hinter dem Namen Nintendo stehen, ganz schlaue Köpfe sind und wissen, was sie da tun. Durch den schwarzen Vorhang können auch wir nur selten durchschauen. Käufer wird es immer geben, vor allem wenn man solche Produkte wie Zelda 64 gibt! Ein Superspiel übrigens... wie es zu erwarten war.

Wie steht Ihr zum leidigen Thema Indizierung?

T. R.

Nun ja, ich halte es zum Teil für gar nicht so verkehrt, wenn hierzulande etwas den jungen Spielern vorenthalten wird. Wenn es ein Spielehersteller nicht schafft ein Spiel zu entwickeln, das auch ohne Gewalt und Blut Spaß macht, dann macht dieser Hersteller irgendetwas falsch. Ob die BPjS dabei manchmal etwas übertreibt oder nicht, bleibt dahingestellt. Mir persönlich, als erwachsener Mensch, schaden solche Spiele nicht oder machen mich etwa aggressiv. Es gab aber schon genügend Fälle, wo es ganz anders gelaufen ist...

Wie wichtig erachtet Ihr das Internet als Infomedium?

T. R.

Ich surfe schon seit knapp drei Jahren regelmäßig im Internet und muß sagen, daß ich ohne Internet gar nicht mehr leben kann oder will. :-) Im Internet findest du immer irgendetwas Neues oder Interessantes, auch wenn es nur die neuesten Treiber für die Grafikkarte Deines PCs sind oder du einen Urlaub buchen möchtest. Ich mag moderne Medien und Kommunikationsmöglichkeiten und im Internet gibt es kaum Grenzen. Dort, wo es Grenzen gibt, werden auch der Phantasie letztendlich Grenzen gesetzt, und das kann nicht gut sein. Jetzt müssten nur noch die Preise der Telekom fallen, aber das ist ein anderes Thema...

Wie steht Ihr zu dem hin und her mit den Vorversionen. Jeder will der erste sein. Sehr oft sind aber die Info's schlichtweg falsch da oft einiges bis zur Final geändert wird.

T. R.

Von Exklusivdeals halten wir grundsätzlich nichts, oder nur wenig, kommt auf den Einzelfall an. Die Firma entscheidet, welche Spiele sie rausgibt und welche nicht. Ich will nicht lügen, aber ich glaube, wir haben bisher nicht ein einziges Spiel getestet, das nicht schon zu mindestens 98% fertig war. Und das sollte reichen. Andererseits ist es auch für den Leser ein Vorteil: Ich erinnere mich noch gut an Clayfighter, ein wirklich grottenschlechtes Game. Acclaim tat wirklich gut daran das Spiel so früh wie möglich zu veröffentlichen. Die Pressewelt hatte vorher so gut wie keine Chance das Spiel verdientermaßen in der Luft zu zerreißen! Es ist schlimm, wenn ein N64-Besitzer in den Laden geht, sich ein solches Spiel kauft, und zu Hause heulend vor dem Schirm sitzt, nur weil er vorher nicht die Möglichkeit hatte einen Test zu lesen. Und wenn man dann noch ganz fies das mangelnde Softwareangebot "ausnutzt"... au weia!

Wie sieht Euer Magazin die Zukunft des N64. Bleibt das N64 Euer einziger Inhalt oder schwenkt Ihr vielleicht auch auf andere Systeme aus. Immerhin war in Eurer aktuellen Ausgabe etwas von einem Dreamcastspecial zu lesen.

T. R.

Wir haben ja nicht nur die 64 Power in der Mache. *Werbung an* Zeitgleich arbeiten wir an der PowerStation (PSX-Mag) und an der Filmzeitschrift Video Power. Dann noch einige Sonderhefte... Ihr dürft Euch schon mal auf ein Game Boy-Color-Special freuen! *Werbung aus* Wir sind immer offen für andere Systeme, solange wir von deren Qualitäten überzeugt sind. Das/Der/Die Dreamcast wird ein Hammer, denke ich, aber das ist auch gut so. Denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Sollte das Dreamcast wirklich unseren Erwartungen entsprechen, wird es auch ein Magazin aus unserem Hause geben, das verspreche ich Euch. Ich halte nichts von Konsolenkriege und dergleichen ("Hee, meine PSX ist viel besser als Dein kindisches N64- äääätsch" - Gott, ist das albern), schließlich gibt es auf jedem System gute Spiele.

Wie empfindet Ihr die momentan Entwicklung Europaweit wo Importe verboten oder zumindest deren Einfuhr erschwert werden soll?

T. R.

Wir werden in unseren Freiheiten immer mehr eingeschränkt, und wie gesagt, wo Grenzen sind...blablabla. Daß viele Spiele immer noch viel zu lange brauchen, bis sie in Europa zu haben sind, ist traurig - aber da können wir nichts daran ändern. Hoffen können wir, das ist alles. Acclaim macht es richtig und veröffentlicht die meisten Spiele in allen Ländern fast zeitgleich. Warum andere Firmen das nicht auch hinkriegen, ist mir ein Rätsel.

Welches Spiel ist momentan Dein Favorit und was Euer AllTime Favorit?

T. R.

"AllTime-Favoriten" kann es nicht geben... irgendwann geht die Luft aus JEDEM Spiel raus. Aber momentan schwirrt mir nur ein Name im Kopf herum: Zelda 64! Das müßt Ihr gespiel haben. Genau das Richtige für kalte Weihnachtstage...

Gibt es in Deiner Erinnerung Leserbriefe die Dir bis heute unvergessen sind?

T. R.

Ja, so einige. Manche Leser schreiben wirklich so einen Schwachsinn, daß es schon wieder amüsant ist. Wir nehmen unseren Job nicht immer allzu ernst, das würden die Leser sonst spüren. Und wenn mal wieder ein Leser einen besonders schlechten Witz abgeliefert hat, setzen wir uns schon mal zusammen und lachen gemeinsam. Natürlich müssen auch wir manchmal einstecken: Erst kürzlich hatte jemand eine Onkel Tom-Voodoo-Puppe aus Klopapierrollen gebastelt! :-)

Als Leserbriefonkel bist Du ja genau an der Basis. Was bewegt Deine Leser am meisten?

T. R.

Die ständigen Verschiebungen... die Verarschung mit dem 64DD... die BPjS... Konsolenkriege... jo, da kommt schon was zusammen.