Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Fighters Destiny 2

Ja wer hätte das gedacht, daß ich noch dieses Jahr die Fortsetzung von einem der besten Prügler in der Hand halte. Fighters Destiny 2, ach da kommt man ja gleich ins schwärmen, zu mal es seit 2 Jahren keinen ordentlichen Prügler mehr auf dem Markt gab. Die Erwartungen waren zumindest sehr hoch gesteckt, denn nach dieser langen Zeit mußte der zweite Teil ja der absolute Hammer werden. Schon damals waren die Animationen der Kämpfer perfekt gemacht, nur die Hintergründe ließen etwas zu wünschen übrig. Hatte man sich hier enorm verbessert und sich was Tolles ausgedacht, gibt es jetzt vielleicht neue Game-Modes usw... .Nun ja es kam dann doch alles ganz anders und die anfängliche Euphorie schlug sehr schnell in Ernüchterung um. Zunächst wollen wir aber mal die Fakten durchkämmen. Im Hauptmenü habt ihr insgesamt 5 verschiedene Game-Modes zur Verfügung und einmal die Options. In den Options kann man zu Beginn erst mal das Game seinen Bedürfnissen anpassen. Die Kampfkonfig erlaubt es euch die Rundenzeit, die Anzahl der Runden, die Größe des Ringes und die Punkteverteilung zu verändern. Bei der Gamekonfig gilt es den Schwierigkeitsgrad von easy bis crazy zu wählen, wobei ich hier schon sagen kann, daß der Schwierigkeitsgrad wie schon beim Vorgänger nicht gerade hoch geschraubt wurde. Desweiteren gibt's noch Ein- und Ausfunktionen für den Escape-Indicator, die Treffer- und Conroller-Anzeige. Die Soundkonfig bietet eine Lautstärkeregelung für 5 verschiedene Hintergrundtöne, wie die Musik, Ringkommentare, Umgebungsgeräusche, Treffersounds und die Ausrufe der Kämpfer. Zum Schluß ist da noch die Buttonkonfig, wo man den 3D-Stick aktivieren und sämtliche Tasten neu belegen kann. Bevor es zu den Game-Modes geht schauen wir uns die tapferen 12 Kämpfer an, die anfangs zur Auswahl stehen. Der erste und wohl auch beliebteste Kämpfer ist ein alter Bekannter oder zumindest sein Zwillingsbruder Saeki. Er und die meisten anderen Kämpfer gleichen doch sehr den Typen aus dem ersten Teil.
Also ist die erste erwartete Überraschung schon mal weg. Wo man doch ein paar neue coole Typen erhofft hatte, die auch andere Moves drauf haben. Schon bei Saeki zeigt sich, daß hier einfach die Technik und die sämtliche Moves übernommen wurden. Es macht jetzt bald den Anschein, als hätte man bloß mal schnell ein paar Features geändert, die Namen getauscht, um einen zweiten Teil aus den Boden zu stampfen. Ich meine mir kommt es ja entgegen, denn ich hab schon längst den alten Destiny vergeblich in den Läden gesucht und da der FD2 fast dem Vorgänger gleicht, ist das auch OK. Naja ein paar neue Gesichter gibt es schon zu sehen und ein gewisser Wiedererkennungswert ist ja auch nicht schlecht. Das Gute ist ja auch, daß man sich ziemlich schnell wieder rein findet und mit dem universellen Kämpfer Saeki der einen guten Durchschnitt von 33 Standard-Moves verfügt, gleich alle niederstrecken kann. Machen wir weiter bei einer brasilianischen Schönheit mit Kopfschmuck namens Adriana. Sie hat 31 verschiedene Moves auf Lager und dazu kann jeder noch 8 Skills beim Master mit dazu lernen. Von der Technik her bietet sie wenig Kraft, hat aber dafür einige schnelle Vierer-Combos auf Lager. Trifft man sie im Kampf hat man es ziemlich leicht. Nächster Kandidat ist Abdul, welcher sich wieder im indischen Schlangenstil zu verteidigen versucht. Er ist ein recht behäbiger Kämpfer und auch er ist in Kampf kein großes Hindernis. Die Italiener sind diesmal auch dabei und schicken Frederico mit 34 Standard-Moves in den Ring. Er ist im höheren Schwierigkeitsgrad doch ein ernst zu nehmender Gegner und besticht durch seine schnellen Moves und speziell seine Beine haben eine große Reichweite. Noch längere Beine und noch ein bißchen größer ist D-Dog mit 32 Moves. Der große Kerl ist wahrscheinlich das Double von Dennis Rodman, zumindest gibt er sich genau so wie sein Ebenbild. Dennoch hat man mit ihm nicht allzu große Schwierigkeiten im Fight. Nun kommt die große blonde Kate aus England. Ein recht hübsches Mädel aber sie hat es faustdick hinter den Ohren. Sie hat unglaublich schnelle Kick's auf Lager, beherrscht 31 Moves, hat eine große Reichweite mit ihren langen Beinen und ist im Kampf nicht allzu leicht auf die Matte zu legen. Nach der Britin kommt einer, der hier nicht fehlen darf. Er ist der wohl best ausgebildete Kämpfer und wie der Name Ninja schon sagt hat er ziemlich unangenehme Combos drauf.
Mit seinen 44 Moves liegt er an der Spitze, wobei ich schon eine ellenlange Tastencombi gesehen hab, die man wohl im Eifer des Gefechts nie hin bekommen wird. Komischer Weise gab es aber im Kampf gegen den Ninja nie so große Probleme, wahrscheinlich muß man ihn nur immer beschäftigen, so daß er nicht zum Zuge kommt. Ein mächtiger Riese namens Ziege kommt aus Deutschland und ist wohl eher ein Wrestler. Er beherrscht die wenigsten Moves und von den kärglichen 26 sind die meisten auch Halte- und Würgetechniken. Trotzdem hat er einen mächtigen Bumms, dem man nur mit Schnelligkeit kontern kann. Wie im alten Destiny darf auch im zweiten Teil nicht der blöde Clown fehlen. Nur ist dieser Clown nicht ganz so gut drauf wie der fiese Joker und ist durch seine Blödeleien daher auch schnell umzuhauen. Da helfen ihm auch nicht die 44 Moves, praktisch dasselbe wie beim Ninja. Er hat zwar viel auf der Pfanne kann es aber nicht anwenden. Es sei denn man hat ihn nicht als Gegner und beherrscht alle Moves, dann könnte das schon ziemlich amüsant werden. Nächster Anwärter ist Dixon aus England ein recht hartnäckiger Gegner, wenn man ihm zuviel Zeit läßt seine paar Moves auszupacken. Er hat nämlich die wenigsten Moves im Repertoire, ganze 22 an der Zahl. Dagegen ist das letzte Mädel im Feld um so interessanter. Mei Ling ist ebenfalls eine gute Bekannte und wohl die Schnellste im Feld. Sie besitzt zwar nicht allzuviel Kraft, gleicht diese Schwäche aber mit ihrer enormen Schnelligkeit aus. Mit ihren 36 Moves gehört sie zum gehobenen Mittelfeld. Ebenfalls zur gehobenen Klasse gehört der Franzose Fabien. Er ist neben Seaki ein Kämpfer der mit zu den Favoriten gehört und besticht besonders durch seine schnellen extravaganten 34 Moves. All diese Kämpfer gilt es nun in den unterschiedlichen Game-Modes zu bezwingen. Der erste Mode ist der normale Kampf gegen den Computer, gewinnt man hier ohne einmal zu verlieren, bekommt man einen neuen Move als Lohn. Zweiter Game-Mode ist die Record-Attack und dürfte alten Destiny-Playern ein Begriff sein. Hier kann man in drei Disziplinen Rekorde aufstellen. Schafft man in einer Disziplin die Rekordmarke zu brechen, wird man mit einem neuen Charakter belohnt. Im Survival geht es darum ganze 100 Kämpfer zu schlagen, um den neuen Kämpfer zu bekommen. Ich hatte diese Disziplin schon im ersten Teil nicht erfüllt, weil einfach die Zeit und vielleicht auch die Fingerfertigkeit fehlte.
Vielleicht sind 100 Gegner auch ein bißchen zuviel, insbesondere weil man nicht zwischendurch abspeichern kann. Zweite Übung ist Fastest, der Schnellste gewinnt. Besiegt man die 4 Gegner innerhalb von 1 ½ Minuten, so ist der neue Charakter dein. Aber so leicht ist es nun auch wieder nicht, wie es sich anhört. Erster Gegner ist der Samurai-Dummie aus dem Training. Er und der zweite Fabien sind eventuell in 10-20 Sekunden zu knacken. Diese Zeit braucht ihr nämlich, wenn es zu Cherry geht, eine Art Mannsfrau als Stripperin verkleidet die euch kräftig zusetzt. Bei ihr hat man meistens viel zu lange zu tun, am besten ist ein schneller Knock-Down am Anfang und in der zweiten Runde dann schnell die Alte von der Kante schubsen. Doch das ist leichter erzählt als gemacht. Nehmen wir jetzt mal an man schafft es, dann kommt nach ihr auch noch der Master und der wird es diesmal nicht ganz so einfach machen wie in der Fighters Arena. Wenn man es aber doch schaffen sollte, dann könnte ich mir vorstellen den Master zu bekommen. Ein gänzlich anderen Kämpfer gibt es beim Rodeo zu gewinnen, wenn ihr es eine Minute im Ring aushaltet ohne zu Boden zu gehen und ohne den Gegner auf oder neben die Matte zu hauen. Der Gegner ist wohl allen bekannt, ja es ist die doofe Kuh die einem das Leben schwer macht. Nun ja man kann ja streiten, ob es sich lohnt den Wettkampf zu gewinnen und mit der Kuh dann gegen den Rest der Welt zu kämpfen. Aber zu mindest muß man es erst mal schaffen, meine Bestleistung liegt im Moment bei 37 Sekunden und ist sicher noch zu steigern. Vielleicht sollte man doch vorher ein bißchen trainieren, um wenigstens ein paar Moves drauf zu haben. Wenn ihr das machen wollt, dann seid ihr beim Training mit dem Samurai-Dummie genau richtig. Es gibt 4 verschiedenen Trainingsarten, einmal das normale Training, dann Aerial, hier werden eingesprungene Kicks und Combos probiert. Dann haben wir noch die Special, wobei sich der Dummie im betäubten Zustand befindet damit ihr auch die Specials anwenden könnt. Im letzten Teil kann man üben wie man sich aus bestimmten Situationen befreit und es kann eingestellt werden, welchen Angriff der Dummie starten soll. In all diesen Sektionen ist es möglich die Pausentaste zu drücken und im Pausenmenü die Command Liste durchzugehen, um die schwierigen Moves besser lernen zu können. Eine weitere Art Training oder besser gesagt Prüfung als Brettspiel getarnt ist die Fighters Arena .
Hier findet ihr euch auf einem Spielfeld wieder und müßt würfeln, um weiter zu kommen. Auf jeden Feld muß man einen Kampf absolvieren, diese unterscheiden sich einmal durch die Masterchance oder halt ganz normale kurze Kämpfe. Bei der Masterchance bekommt ihr als Sieger Stärkepunkte die eure Energieleiste und Fähigkeiten aufbessern. Punkte gibt es auch auf den großen Master-Feldern. Hier kämpft ihr direkt gegen den Master, der es euch nicht allzu schwer macht. Wenn ihr gewinnt gibt's einen neuen Move und einige Stärkepunkte. Man sollte hier versuchen solange wie möglich im Spiel zu bleiben, um seinen Charakter bestens zu puschen. Denn wenn man am Ende die Abschlußprüfung (kleine Record-Attack) besteht, kann man seinen gestärkten Charakter speichern und im normalen Fight nehmen. Dieses Feature ist wohl die einzig richtige und beste Neuerung im ganzen Game. Schade ist nur, daß man nur einmal mit seinem Charakter durchgehen kann und ansonsten den Spielstand überschreiben muß. Gespeichert wird wieder auf Memcard und das RumblePak wird auch voll unterstützt. Mies finde ich bloß, daß auf der Verpackung wieder mit 1-4 Playeraction geworben wird, obwohl leider nur ein 2 Player-Mode möglich ist. Abschließend kann ich nur sagen, daß der Kauf diese Games sich nicht lohnt, wenn man noch den alten Destiny im Schrank hat. Lediglich die drei, vier neuen Charaktere und das neue Stärkungsfeature könnten den Kauf wohl rechtfertigen. Wie ihr schon bemerkt habt, bin ich nicht weiter auf die Grafik, Animation und Hintergründe eingegangen. Ja leider auch hier gibt's nichts neues zu berichten, es ist alles beim alten geblieben. Zwar sind die Bewegungen und die Schnelligkeit immer noch bemerkenswert aber wenn ein Spiel 2 Jahre später als Nachfolger auf dem Markt kommt, sollte sich doch mehr getan haben als ein neues Feature und ein paar neue Kämpfer.

Wertung

Marko Schreiber
(19.08.2000)

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