Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Army Men:
Sarges Heroes

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Infogrames Deutschland

Nun haben sich mittlerweile fast alle Waffensysteme auf dem N 64 breit gemacht. Neben Panzern (Battle Tanx), Helicoptern (Nuclear Strike) kommen nun auch die perfiden Fußtruppen zum Zuge. Fehlt eigentlich nur noch eine U-Boot Simulation a la "Silent Service" vom NES. Aber da brauchen wir uns, glaub ich, nicht all zu viel Hoffnung machen. Army Men "Sarge´s Hero" beruht natürlich, wie sein kleiner Bruder auf dem GBC, auf beinharte PVC Action. Die kleinen grünen Haudegen kommen daher wie eine Delta Force für den Sandkasten. Bewaffnet bis an die Plastezähne, versuchen sie der braunen Armee das Fürchten zu lehren. Diese wird von dem gefürchteten General Plastro geführt und schleußt durch geheime Portale vernichtende Waffen ins Plastikländle. Damit will man die grüne Armee, also euch, vernichten und Plastro sich die Plastikkrone aufsetzen. Fast hätte er ja auch Erfolg gehabt, denn es ist ihm gelungen, eure Waffenkameraden gefangen zu nehmen. Sich allein einer Armee entgegen zu stellen ist ja bekanntlich Selbstmord, also auf -auf und die Burschen zurückholen, damit man es gemeinsam krachen lassen kann.
Für Studenten, Austauschschüler und Dolmetscher stehen neben der deutschen Sprache auch noch Englisch und Französisch zur Auswahl. Das Hauptmenu gibt die verschiedensten Punkte her wie, Spielmodus, Spieleranzahl, Passworteingabe, die Options und natürlich die Ladefunktion. Für einen Spieler stehen erst einmal das Trainingskamp oder gleich der Feldzug zur Auswahl. Für mehrere Spieler (2-4) kann man die Anzahl der Kills vor dem Spiel festlegen nach denen der Sieger feststeht. Jeder kann sich eine Identität aus dem Spiel aussuchen, die Levelstärke und die Farbe festlegen. Es können auch Teams gebildet werden, die dann die gleiche Farbe verwenden. Damit bei vier Spielern nicht noch das kleine Splitscreen mit dem Radar eingeengt wird, befindet es sich zentral in der Mitte des Bildschirmes. Bevor der im Einspielermodus begonnen wird, sollte man unbedingt das Trainingscamp aufsuchen. Dort kann man sich in Waffenkunde und -gebrauch fortbilden. das hilft später schon einmal, wenn man zum ersten mal mit dem Mörser oder Granatwerfer hantiert. Die Hindernisbahn zeigt uns die Steuerungsfeinheiten beim jumpen oder klettern. Sollte jeder mal gemacht haben. Zum Abschluß kommt es zu einer Art Feuertaufe. Feindkontakt. Ist alles mit Bravour bestanden, kann man sich dann an die Missionen wenden. Doch noch kurz in die Options geschaut und die Auflösung, Schwierigkeit oder Tastenbelegung eingestellt. Ist alles im Lot, so lassen wir es krachen. nach einer kurzen Einleitung sehen wir, wie das HQ der grünen Armee von den braunen Horden angegriffen wird. Um Handlungsfähig zu bleiben, ist der erste Auftrag den Colonel zu retten. Das bekommen wir auch in allen Leveln vorher schriftlich zu sehen. Die einzelnen Missionsziele werden aufgeführt und werden bei Erfolg abgehakt. Bei mehreren Zielen ist auch die Reihenfolge festgeschrieben, in der diese zu lösen sind. Es entspricht auch immer der Logik, denn man sollte immer erst den E-Zaun abschalten bevor man drüber klettert, oder !?
Die Screenaufteilung ist gut übersichtlich. So befindet sich oben zentral die Gesundheitsleiste und zur verdeutlichung links in der Ecke das Antlitz unseres Helden. Beim nahenden Tod verfinstert sich sein Gesicht und das schneidige Lächeln verschwindet. Oben rechts sehen wir die aktivierte Waffe mit der noch vorhandenen Munition. Unten links befindet sich die Karte, die man per L Taste wechseln kann. Einmal als normale Levelkarte, auf der das Missionsziel mit einem X gekennzeichnet ist. Dort sehen wir auch Landschaftliche Gegebenheiten, wie Berge, Seen, Flüsse u.s.w. Mit der L Taste kann man aber auch eine Art Radar aktivieren, die den näheren Umkreis von Sarge scannt. So entdeckt man Feinde, die hinter einem Felsvorsprung lauern und erst spät, wenn überhaupt gesehen werden können. Für die ganz harten kann man auch beide Karten wegschalten. So geht man eben nur mit Sarge´s Augen durch die Welt. Auf dem Weg zum Ruhm finden wir unterwegs allerlei Spielzeug, das so richtig Aua verursacht. Mein ganz persönlicher Favorit ist das Snipergewehr . Wir haben es alle bei Bond und MI geliebt und hier noch mehr. Mit R Taste zoomt man ran und mit C oben kann man noch einmal näher heran zoomen. Super. Es hat ferner den Vorteil, das bereits ein Schuß zum Tode führt, während das Sturmgewehr je nach Entfernung 3-4 Schuß braucht. Aber alles hat Vor- und Nachteile. Schußfolge, Treffereffizienz und Treffergenauigkeit sind bei allen Waffen unterschiedlich. Doch das bekommt man schnell heraus, welche Waffe für welchen Zweck geeignet ist. Da sich die gegnerischen Truppen nicht nur aus Infantrie zusammensetzen, sondern auch Panzer in ihrem Fuhrpark haben und sogar vereinzelt Helikopter, muß es ja auch schwere Waffen geben. Wer einen Panzer mit einem M 16 attackiert, scheint mächtig Suizid gefährdet. Da muß man sich in der Gegend umsehen ob man nicht die Panzerfaust übersehen hat. Wer allerdings auf eine 4 x 20 mm Flak für den Hubi hofft, wird enttäuscht. Dieser wird auch mit der Panzerfaust vom Himmel geblasen. Nicht den Haager und Genfer Konventionen entsprechend, steht aber auch nichts entgegen, einen einzelnen Soldaten mit der Panzerfaust zu attackieren. Nicht fein, aber ganz sicher. Außerdem benutzt die gegenseite die gleichen Waffen und scheut auch vor diesem Greuel nicht zurück.
Die landschaftliche Umgebung ändert sich ständig in den Missionen. Von den Bergen geht es in die Stadt, durch den Vorgarten hinein ins Haus, wo man sich in der Küche, dem Wohnzimmer und der Toilette Angriffen erwehren muß. Die Grafik in allen Missionen wirkt ebenso plastisch, wie unser alter Sarge. Egal, ob nun im oder außerhalb des Hauses. Das es auch bei Army Men diesig zugeht stört aber nicht so permanent wie zum Bsp. bei Battle Tanx. Von Nebel mag ich eigentlich nicht reden, eher von Dunst, um in diesem Wortschatz zu bleiben. Die KI in diesem Spiel ist wechselhaft. Zum einen tummeln sich drei Gegner auf einem Haufen, ohne sich zu bewegen, was natürlich ein lohnendes Ziel für Granatwerfer und Handgranaten ist. Zum anderen sind viele Soldaten strategisch gut postiert, so das man aufpassen muß nicht ins Kreuzfeuer zu geraten. Meist haben sie uns schon entdeckt, bevor unser eins eine Chance hatte Gegenmaßnahmen einzuleiten. Denn ob nun in einem MG-Nest, auf einem Felsvorsprung oder hinter einem umgestürzten Baum, man sieht sie erst recht spät. Was mir positiv aufgefallen ist, man muß nicht unbedingt mit der Munition sparen. Es gibt zwar recht viele Gegner, aber auch viele Waffen, Munition und vor allem Health Päckchen. Natürlich gibt es auch Dinge die mir nicht gefallen haben. Vor allem die Steuerung. Sie ist verdammt schnell, oft zu schnell. Sarge richtet zwar grob in die Richtung des Feindes, aber ein gezieltes Feuer auf die schnelle ist nicht möglich. Meist heißt es dann links vorbei - rechts vorbei. Was bei der normalen Waffe zu schnell ist, dauert mit dem Snipergewehr zu lange. Im Zoom Modus sollte man schon fast auf das Ziel gerichtet haben, sonst ist es fast zu spät. Beim jumpen ist es am extremsten. Klar, Sarge ist nun mal kein Mario, aber ein gewisses Feeling sollte er schon mitbringen. Oft hab ich mir gesagt: L... mich !!! Das kann auf die Dauer nerven. Meist sind es ja Sprünge von einer kleinen Plattform auf die nächste. Da braucht man schon etwas Glück.
Aber Summa Summarum ist Army Men "Sarge´s Hero" ein guter Titel, der viel Spaß macht und Geduld erfordert. Grafische Gimicks sind sehr selten und an die Steuerung gewöhnt man sich mit der Zeit vielleicht genauso wie an die Kameraführung. Dreht sich Sarge recht schnell, bekommt man eine Kreiselmeise. Aber er soll sich ja auch nicht nur im Kreis drehen, sondern er soll für Ordnung und Ruhe in Plastilatien sorgen.

Cheats zu Army Men: Sarges Heroes

Wertung

Jens Morgenschweiss
(25.05.2000)

Lesereinschätzungen zu Army Men: Sarges Heroes

Lesereinschätzung von Marcel Jaquet.

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